Bischofschaft
Teil 4: Kollegiums- und Klassenpräsidentschaften


15:19

Teil 4: Kollegiums- und Klassenpräsidentschaften

Kinder und Jugendliche unterstützen: Übertragung für Eltern und Führungsverantwortliche

Einleitung

[Video]

Präsident Russell M. Nelson: Fragt ihr euch, wie ihr bei der Sammlung Israels mithelfen könnt? Hier sind vier Vorschläge: Erstens, lebe nach den Lehren Jesu Christi. Zweitens, diene jemandem, der deine Hilfe braucht. Drittens, lade jemanden ein, das Evangelium anzunehmen. Und viertens, hilf mit, Familien für die Ewigkeit zu vereinen.

Mädchen: Als Klassenpräsidentschaft versuchen wir, auf jedes Mädchen zu achten. Wir wollen ihnen helfen, den Geist bei sich zu haben. Wir helfen ihnen bei Schwierigkeiten, die wir selbst schon durchgestanden haben.

Junge: Ich sehe es als meine Aufgabe, für sie zu beten, denn als Führender sollte ich wissen, was meine Leute brauchen und benötigen.

Mädchen: Ich organisiere Programme und Aktivitäten mit und sorge dafür, dass sie zu einem Erfolg werden.

Mädchen: Meine Aufgabe ist, den Mädchen zu sagen, was diese oder nächste Woche ansteht. Und wenn jemand große Schwierigkeiten hat oder einfach nicht mehr zur Kirche kommen möchte, kann ich mit diesem Mädchen reden und wir können gemeinsam Lösungen finden.

Mädchen: Ich hab das Gefühl, dass wir einig sind. Wir kümmern uns um alle Mädchen und wir denken immer darüber nach, was wir für jede von ihnen tun können.

Junge: Ich kann sagen, dass wir im Kollegium einig sind. Denn ich rede gern – zu viel – und deswegen reden wir über alles. Wir reden darüber, wie wir das Kollegium verbessern können und was uns helfen könnte, rechtzeitig zu kommen, um das Abendmahl vorzubereiten.

Junge: Es ist einfach wichtig, dass ich da bin, Aktivitäten plane, was mit den Jungs zusammen mache, einfach für sie da bin. Die Jugendlichen müssen selbst was machen, sonst machen sie nicht den Fortschritt, den sie brauchen, um geistig überleben zu können.

[Ende des Videos]

Präsidentin Bonnie H. Cordon: Ich muss sagen, ich habe mich sehr auf diesen Teil der Übertragung gefreut. Ich spreche so gern mit euch Kollegiums- und Klassenpräsidentschaften! Ihr habt so viel Energie und neue Sichtweisen. Das ist toll! Ihr seid wirklich, was der Prophet gesagt hat: die „Hoffnung Israels“1. Ich hoffe, ihr wisst, wie wichtig ihr dem Vater im Himmel seid. Er liebt euch alle und kennt euer großes Potenzial, Menschen zum Erretter bringen zu können. Deswegen hat er euch berufen, eure Klasse oder euer Kollegium zu leiten. Wir sind beeindruckt von dem, was ihr bereits tut.

Präsident Steven J. Lund: Vielleicht seid ihr euch trotzdem manchmal unsicher, was ihr tun sollt. Oder ihr wisst es, aber ihr fühlt euch davon etwas überfordert. Glaubt mir, Präsidentin Cordon und ich wissen, wie es ist, eine Berufung zu erhalten, bei der man sich überfordert fühlt. Wir hoffen, euch heute ein wenig helfen zu können.

Präsidentin Cordon: Ihr wurdet von jemandem berufen und eingesetzt, der Priestertumsschlüssel innehat. Ihr dient mit Vollmacht von Gott. Der Herr vertraut euch. Er möchte, dass ihr Erfolg habt. Wenn ihr euch an ihn wendet, wird er euch persönlich offenbaren, wie ihr eure Berufung erfüllen könnt.

Präsident Lund: Außerdem habt ihr erwachsene Führungsverantwortliche, die euch zur Seite stehen. Sie wollen auch, dass ihr Erfolg habt. Bittet sie um Hilfe. Zusätzlich stellt die Kirche auf der Website für Kinder und Jugendliche und in den Apps „Archiv Kirchenliteratur“ und „Das Evangelium leben“ viele Hilfen bereit, die den Kollegiums- und Klassenpräsidentschaften ihre Aufgaben klarer machen. Schauen wir uns eine solche Hilfe einmal an.

[Video]

Isabel: Hi! Toll, dass du auf dieses Video geklickt hast. Wahrscheinlich bist du also in einer Klassenpräsidentschaft der Jungen Damen oder in einer Kollegiumspräsidentschaft des Aaronischen Priestertums und brauchst Hilfe bei den Sitzungen. Stimmtʼs?

Ich bin Isabel. Ich spreche kurz einige Tipps und Ideen an, wie du dafür sorgen kannst, dass die Präsidentschaftssitzung gut läuft. Fangen wir an!

In diesen Sitzungen plant ihr, wie ihr Gottes Werk verrichten wollt. Ihr habt die Chance, dabei die Führung zu übernehmen. Ihr besprecht, was die Jugendlichen in eurer Klasse oder eurem Kollegium brauchen, plant Aktivitäten und noch viel mehr. Eine tolle Idee! Stellt es euch wie eine Bauanleitung vor. So sieht eure Arbeit aus, wenn ihr Präsidentschaftssitzungen abhaltet – und so ohne. An sich könnt ihr Aktivitäten, die Sonntagsversammlungen und Betreuungsbesuche auch ohne eine Sitzung machen. Aber sie werden wahrscheinlich nicht so laufen und nicht das erreichen, was ihr erhofft.

[Ende des Videos]

Präsidentin Cordon: Das ist ein großartiges Video! Bitte trefft euch regelmäßig als Präsidentschaft. Sprecht darüber, was die Mitglieder eures Kollegiums oder eurer Klasse brauchen, und plant, was ihr tun wollt.

Präsident Lund: Wenn ihr das Gefühl bekommt, ihr habt als Führende zu viele Aufgaben, denkt daran, dass ihr eigentlich nur eine Aufgabe habt: denjenigen in eurem Kollegium oder eurer Klasse zu helfen, zu Christus zu kommen und auf seinem Weg der Bündnisse zu bleiben. Alles andere – die Präsidentschaftssitzungen, die Sonntagsversammlungen, die Aktivitäten – soll euch helfen, das große Ziel zu erreichen, nämlich Menschen zum Erretter zu bringen.

Es hilft euch vielleicht, euch anzuschauen, wie die Initiative für Kinder und Jugendliche das erreichen möchte: durch das Lernen des Evangeliums, Dienstprojekte und Aktivitäten und persönliche Entwicklung. Fangen wir mit dem Lernen des Evangeliums an.

Das Evangelium lernen

Präsidentin Cordon: Zum Lernen des Evangeliums gehört euer persönliches Schriftstudium und das mit der Familie. Ihr könnt in eurer Familie viel dazu beitragen, dass das Evangelium gelernt wird. Außerdem gehören die Versammlungen am Sonntag und, nicht zu vergessen, das Seminar dazu. Als Führungsverantwortliche habt ihr die Aufgabe, den Jugendlichen in eurer Klasse oder in eurem Kollegium zu helfen, das Evangelium zu lernen. Präsident Lund, wie können die Jugendlichen dieser Aufgabe gerecht werden?

Präsident Lund: Als Erstes solltet ihr am Sonntag in eurem Kollegium oder in eurer Klasse die Leitung übernehmen. In jeder Lektion im Leitfaden Komm und folge mir nach! für die Jungen Damen und das Aaronische Priestertum gibt es den Abschnitt „Miteinander beraten“. In diesem Teil geht es nicht nur um gute Nachrichten aus der letzten Woche, sondern darum, gemeinsam zu beraten, wie ihr das Werk der Errettung und Erhöhung voranbringen wollt, indem ihr das Evangelium Jesu Christi lebt, für die Bedürftigen sorgt, alle einladet, das Evangelium anzunehmen, und Familien für die Ewigkeit vereint.

Präsidentin Cordon: Wenn ihr euch als Präsidentschaft trefft, legt fest, wer am Sonntag unterrichtet. Es könnte hilfreich sein, wenn ein Erwachsener und ein Jugendlicher gemeinsam unterrichten. Überlegt jedoch, was die Mitglieder euer Klasse oder eures Kollegiums brauchen und was sie leisten können. Bedenkt bei der Planung und beim Unterweisen: Am wichtigsten ist im Unterricht, dass die Jugendlichen den Heiligen Geist spüren und erkennen, was das Evangelium in ihrem Leben bewirken kann.

Dienstprojekte und Aktivitäten

Präsident Lund: Natürlich stärkt das Lernen des Evangeliums den Glauben an Jesus Christus. Aber wusstet ihr, dass ihr das auch mit den wöchentlichen Aktivitäten erreichen könnt? Das heißt nicht, dass ihr bei allen Aktivitäten die Heiligen Schriften benutzen müsst. Aber unterschätzt nie, was es bewirken kann, sich mit anderen Nachfolgern Jesu Christi zu treffen – zum Beispiel um jemandem zu helfen oder um einfach die Natur zu genießen.

Präsidentin Cordon: Übernehmt die Führung beim Planen und Durchführen von Dienstprojekten und Aktivitäten. Ihr wisst, wie ihr zusammen Spaß haben könnt. Überlegt aber zuerst, was die Mitglieder eures Kollegiums oder euer Klasse brauchen und was sie gern machen. Dadurch könnt ihr sie am besten unterstützen und sie aufbauen. Wenn ihr im Gebet und in den Schriften auf den Herrn blickt, werden euch Einfälle und Ideen kommen. Dem Herrn sind diese Aktivitäten wichtig, weil ihr damit helft, seine Söhne und Töchter zu sammeln. Damit sind natürlich nicht nur die Jugendlichen in eurem Kollegium oder eurer Klasse gemeint. Ihr könnt alle einladen!

Schauen wir uns zwei Aktivitäten an, die von einer Klassen- und einer Kollegiumspräsidentschaft geplant wurden. Achtet darauf, wie sie welche Entscheidung getroffen haben.

[Video]

Mädchen: Als Klassenpräsidentschaft versuchen wir, auf jedes Mädchen zu achten. Wir wollen ihnen helfen, den Geist bei sich zu haben. Wir helfen ihnen bei Schwierigkeiten, die wir selbst schon durchgestanden haben.

Mädchen: Jede Aktivität beruht auf einem Bedürfnis. Viele der Mädchen sind eher ängstlich, deshalb wollten wir etwas Schwieriges machen, wo wir unsere Ängste überwinden. Wir mussten jemanden finden, der sich mit dem Abseilen auskennt. Dabei hat uns die JD-Präsidentschaft geholfen.

Mann: Für das Abseilen braucht man ein solides Fundament. Ihr werdet dann sehen, wo die Verankerung in den Fels geschraubt wurde. Die sitzt ganz fest. Wenn wir uns dann mit dem Seil einhaken, sind wir sicher. Für mich ist es ein Symbol für das Fundament, auf dem ich stehen soll, nämlich dem Erretter. Ich muss in ihm verankert sein.

Mädchen: Habt viel Spaß dabei. Denkt dabei an Vertrauen. Vertraut nicht nur den anderen Mädchen und den Führern, vertraut auch dem Erretter.

Mädchen: Ich bin sehr nervös.

Mädchen: Jede hat ihre Stärken und Schwächen, und der Vater im Himmel weiß, was jeder von uns schwerfällt. Wenn wir das dann überwinden, ist er sehr stolz auf uns.

Mädchen: Oben über den Rand zu gehen ist wirklich beängstigend. [lacht] Das ist am schwersten, danach ist es okay. Ich bin stolz auf mich! [lacht]

Mädchen: Der Vater im Himmel möchte manchmal, dass wir den ersten Schritt gehen. Wir müssen uns selbst und dem Vater im Himmel vertrauen, dass wir es schaffen können.

Mädchen: Mit Christus spürt man Trost. Auch wenn uns etwas Angst macht, ist er da. Er lässt uns nicht los – komme, was wolle.

Frau: Es war so schön, sie zu beobachten, wie sie es schaffen und sich freuen und erkennen, dass sie auch etwas Schweres bewältigen können. Sie haben ihr Ziel erreicht, ihre Angst zu überwinden und aktiver zu sein und das alles mit Christus zu verbinden. Sie haben viel dabei gelernt und das alles bei einer einzigen Aktivität.

Sunny: Wir machen heute einen Kochwettbewerb zwischen den Jungs und den Mädchen.

Favour: Wir haben Banku und Okrasuppe gemacht.

Sunny: Wir haben das zusammen mit den Jungen Damen und den Jungen Männern geplant.

Präsident Godinin Abu: Es war ihre Idee und sie machen auch alles selbst. Sie waren auf dem Markt und kochen alles selber.

Favour: Wir hatten eine Liste der Zutaten, die wir brauchten. Ein paar der Jugendlichen sind mit einem Verantwortlichen auf den Markt gegangen und haben alles gekauft, was wir für dieses Gericht brauchen.

Junge: Nicht alle wissen, wie man kocht – ich definitiv nicht.

Junge: Wir wollen alle auf Mission gehen. Das hilft uns, dann selbst für uns kochen zu können, wenn wir auf Mission sind.

Favour: Ich glaube, es ist eine gute Aktivität, weil wir dabei andere einladen können, zu Christus zu kommen. Außerdem fühlen wir uns dann einig und geschlossen.

Junge: Ich füge Ingwer, Okra, Zwiebeln und Knoblauch hinzu. Das wird lecker.

Mädchen: Ich schäle den Ingwer.

Mädchen: Ich nehme den Fisch aus.

Mädchen: Ich wasche das Fleisch.

Junge: Ich rühre den Banku.

Favour: Jeder lernt etwas aus den Aktivitäten. Die gemeinsamen Aktivitäten bringen uns als Jugendliche einander näher. Wenn wir Aktivitäten planen, treffen wir die Entscheidungen selbst.

Präsident Abu: Das Programm hat uns sehr geholfen. Es hat die Jugendlichen sehr gestärkt. Sie übernehmen jetzt mehr Verantwortung für ihre Aufgaben. Sie helfen uns jetzt, selbst beim Betreuen. Für die Aktivität heute haben sie Freunde eingeladen, das wiederhergestellte Evangelium kennenzulernen und etwas für ihr Leben zu lernen.

Favour: Es gab keinen Gewinner, wir waren alle gut.

Mann: Du willst mir nicht sagen, wer gewonnen hat?

Favour: [lacht] Bestimmt haben die Mädels gewonnen. Die Mädels haben gewonnen.

[Ende des Videos]

Präsident Lund: Das waren zwei ganz unterschiedliche Aktivitäten, nicht wahr? Aber ist euch aufgefallen, was die Präsidentschaften ähnlich gemacht haben? In beiden Fällen wussten sie etwas über die Jugendlichen, weswegen sie sich genau für diese Aktivität entschieden haben.

Präsidentin Cordon: Wir können hier auch sicher einiges aufzählen, wie sich die Jugendlichen durch diese Aktivitäten geistig, intellektuell, körperlich und sozial entwickelt haben. Die Aktivitäten haben zum Werk des Herrn beigetragen und viel Spaß gemacht!

Manchmal ist das Schwerste, eine Idee für eine gute Aktivität zu haben. Ihr findet ganz viele Vorschläge für Dienstprojekte und Aktivitäten, Zeltlager und Tagungen in der App „Das Evangelium leben“ und online unter KinderundJugendliche.KircheJesuChristi.org.

Die persönliche Entwicklung

Präsidentin Cordon: Wir wollen noch einen letzten Punkt besprechen, wie ihr den Mitgliedern eures Kollegiums oder eurer Klasse helfen könnt, zu Christus zu kommen. Im Kontext unserer Initiative heißt der Bereich persönliche Entwicklung. Das heißt einfach, dass man überlegt, wie man sich geistig, körperlich, sozial und intellektuell weiterentwickeln kann – so wie es der Erretter in eurem Alter tat. Setzt euch Ziele in diesen Bereichen. Das macht ihr wahrscheinlich schon. Ihr versucht, euch in der Schule, beim Sport und in anderen Bereichen zu verbessern oder euch bestimmte Fertigkeiten anzueignen. Der wesentliche Unterschied zur Initiative für Kinder und Jugendliche ist, dass ihr hier aufgefordert werdet, euren Vater im Himmel dabei einzubeziehen. Wenn ihr euch um Führung bemüht, wird der Heilige Geist euch leiten und nicht nur zeigen, wie ihr euch verbessern könnt, sondern auch, wie ihr andere stärken und stützen könnt. Wenn ich Gott etwas frage, erhalte ich fast immer die Eingebung, dass ich mich anderen zuwenden soll.

Präsident Lund: Was heißt das nun für euch in der Kollegiums- oder Klassenpräsidentschaft? Hier ein paar Vorschläge: Als Führungsverantwortliche seid ihr eurem Kollegium oder eurer Klasse ein Vorbild. Fangt also damit an, euch selbst Ziele zu setzen und an diesen zu arbeiten.

Präsidentin Cordon: Dann lernt die Jugendlichen in eurer Klasse oder eurem Kollegium kennen. Betet für sie und bittet darum, sie so sehen zu können, wie der Vater im Himmel es tut. Dient ihnen. Bestärkt sie in ihren Zielen und bietet eure Hilfe an. Ihr könnt mit ihnen überlegen, wie sie ihre Ziele erreichen können, oder etwas planen, wodurch die gesamte Klasse ein Ziel erreicht. Es gibt viele Möglichkeiten, wie ihr zusammen Fortschritt machen und Erreichtes feiern könnt!

Denkt daran, dass es euer Ziel ist, anderen zu helfen, zu Christus zu kommen. Entfacht in den Mitgliedern eures Kollegiums oder eurer Klasse den Wunsch, mehr wie der Erretter zu werden.

Zum Abschluss

Präsident Lund: Liebe Kollegiums- und Klassenpräsidentschaften, wir sind äußerst dankbar für euren Dienst. Ihr werdet dafür gesegnet, dass ihr anderen im Namen des Herrn dient.

Präsidentin Cordon: Wir haben euch lieb und vertrauen euch von ganzem Herzen. Wir hören nun zum Schluss noch einmal von Präsident Ballard und Elder Cook.

Anmerkung

  1. Russell M. Nelson und Wendy W. Nelson, „Hoffnung Israels“, Andacht für Jugendliche in aller Welt, 3. Juni 2018, Beilage zum Liahona vom September 2018, ChurchofJesusChrist.org