Der Erlösungsplan und die heranwachsende Generation

Elder Kim B. Clark

von den Siebzigern

Übertragung der jährlichen Schulung für Seminar und Institut • 12. Juni 2008 • Kleiner Saal im Konferenzzentrum

Ich bin dankbar, dass ich heute zu Ihnen sprechen kann. Ich schätze Sie und die großartige Arbeit, die Sie alle leisten. Im Auftrag des Herrn helfen Sie der heranwachsenden Generation, im Evangelium Jesu Christi tiefergehend zu lernen. Vor dem Hintergrund dieses Auftrags möchte ich heute darüber sprechen, wie wir diesen wunderbaren jungen Leuten den Erlösungsplan erklären.

Präsident Nelson hat uns alle aufgerufen, den großen Vorzügen, die Gott uns gewährt, gerecht zu werden.¹ Dieser Aufruf gilt uns, und er gilt der heranwachsenden Generation. Ich weiß, wir alle müssen mehr tun, um diesen guten jungen Leuten zu helfen, den Plan des himmlischen Vaters tiefergehend zu lernen. Sie müssen ihn kennen und ihn ganz und gar verstehen. Er muss ihnen am Herzen liegen, und sie müssen danach leben. Sie müssen werden, wozu der Vater sie vorherordiniert hat. Mit der Kraft des Herrn und mit der Macht des Heiligen Geistes können wir dieses große Werk vollbringen. Das weiß ich.

Vor vielen Jahren habe ich eine Mission in Deutschland erfüllt. Damals haben wir mit Flanelltafeln und kleinen ausgeschnittenen Kreisen den Erlösungsplan erklärt. Die Kreise stellten das vorirdische Dasein, das Erdenleben, die Geisterwelt und die drei Grade der Herrlichkeit dar. Wenn ich mich recht entsinne, war der Schleier des Vergessens eine Wellenlinie und der Tag des Gerichts ein Rechteck. Heute verwenden die Missionare zwar keine Flanelltafeln mehr, aber die kleinen Kreise erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit.

Hier ein Beispiel aus dem Seminarkurs zum Buch Mormon, aus einer Lektion über den Erlösungsplan.²

Das Schaubild ist für die Schüler gewiss hilfreich, und in der Lektion werden die wesentlichen Aspekte dieses Plans wirklich wunderbar zusammengefasst.

Aber ich mache mir etwas Sorgen wegen der Kreise und möchte daher zwei Bitten an Sie richten, wenn Sie den Erlösungsplan durchnehmen.

Erstens: Achten Sie bitte darauf, dass die Schüler nicht meinen, das Schaubild sei der Plan. Es ist nicht der Plan. Die Schüler aber könnten leicht glauben, sie hätten den Plan verstanden, wenn sie die Kreise an die richtige Stelle setzen.

Zweitens: Bitte helfen Sie mit, dass der Plan im Verstand und im Herzen der Schüler lebendig wird. Helfen Sie ihnen, den Plan des Vaters zu kennen und zu schätzen. Ich denke, das geschieht dadurch, dass Sie sie tiefer in diesen Plan hineinführen.

In diesem Sinne will ich drei Grundsätze im Plan des Vaters hervorheben, die meiner Meinung nach der heranwachsenden Generation helfen werden, diesen herrlichen Plan zu kennen, zu schätzen und danach zu leben.

Grundsatz Nr. 1: Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben

Der erste Grundsatz ist: Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.³ Der Herr und Erretter Jesus Christus steht im Mittelpunkt des Erlösungsplans. Sein Sühnopfer macht alles, was zum Plan des Vaters gehört, erst möglich. Hören Sie die Worte Almas, der beschreibt, was der Erretter für uns getan hat: „Und er wird hingehen und Schmerzen und Bedrängnisse und Versuchungen jeder Art leiden. …

Und er wird den Tod auf sich nehmen, auf dass er die Bande des Todes löse, die sein Volk binden; und er wird ihre Schwächen auf sich nehmen, auf dass sein Inneres von Barmherzigkeit erfüllt sei …, damit er gemäß dem Fleische wisse, wie er seinem Volk beistehen könne gemäß dessen Schwächen. …

Doch leidet der Sohn Gottes gemäß dem Fleische, damit er die Sünden seines Volkes auf sich nehmen kann, damit er ihre Übertretungen auslöschen kann gemäß der Macht seiner Befreiung.“⁴

Ich mag diese Verse sehr. Mit diesen schönen Worten erklärt Alma die entscheidende Rolle des Sühnopfers Jesu Christi im Erlösungsplan. Es geht um die Auferstehung, die allen gewährt wird. Es geht um Vergebung und die Erlösung von Sünde für alle, die umkehren. Es geht um die Liebe Jesu Christi, der uns im Laufe unserer irdischen Reise heilt, emporhebt und stärkt. Es geht um die Macht Jesu Christi, uns von Tod und Sünde zu befreien und uns die Segnungen der Erhöhung und des ewigen Lebens zu ermöglichen.

Ich möchte, dass unsere Schüler wissen und verstehen, welch zentrale Bedeutung Jesus Christus im Plan des Vaters und in ihrem Leben hat. Dank seinem Sühnopfer durchdringt sein Licht alles, was Gott geschaffen hat.⁵ Ja, er ist „in allem … und durch alles, das Licht der Wahrheit“⁶. Dieses Licht gibt allem Leben und bringt „das Gesetz …, wodurch alles regiert wird“⁷. Machen Sie sich das einmal bewusst! Alles in Gottes Universum, die größten Galaxien, die hunderte Milliarden Sterne umfassen, die winzigsten Materieteilchen, unser irdischer Körper, unser unsterblicher Geist und unser ewiger Fortschritt – das alles wird nach dem göttlichen Gesetz regiert durch die Liebe unseres himmlischen Vaters und das wunderbare Sühnopfer des Herrn Jesus Christus.

Das Sühnopfer Jesu Christi ist von kosmischer Tragweite und doch etwas sehr, sehr Persönliches. Ja, jeder einzelne Schüler wird durch die Liebe, die Barmherzigkeit und die Macht unseres Erretters gesegnet. Wir erfahren in den Schriften, dass Jesus jeden Schmerz, jeden Kummer und jede Bedrängnis erlitten hat, die unsere Schüler auf Erden jemals erleben.⁸ Er hat die Sünden aller Menschen auf sich genommen, damit sie umkehren können.⁹ Jesus kennt alle einzelnen unserer Schüler ganz genau und vollkommen. Er kennt ihre Wege, weil er bereits auf allen Wegen gewandelt ist.

Sie können sich an ihn wenden, an ihn glauben, von ihren Sünden umkehren und ihm vertrauensvoll folgen, weil er den Weg kennt. Er ist buchstäblich der einzige Weg zu all dem, was ihnen am wichtigsten ist.¹⁰ Er ist der Weg zu Vergebung und wunderbarer Heilung. Er ist der Weg zu anhaltender Freude. Er ist der Weg dahin, dass sie den Heiligen Geist als Begleiter haben und somit göttliche Kraft, Trost, Offenbarung, Licht und Macht empfangen können. Er ist der Weg zu Mut und Geduld und zu allen göttlichen Eigenschaften. Er ist der Weg zu reiner, vollkommener Liebe und zu dem Frieden, der alles Verstehen übersteigt. Er ist der Weg zu liebevollen, von Hilfsbereitschaft geprägten Beziehungen, die ihnen jetzt und für immer tiefe Erfüllung bringen und ihrem Leben Sinn und Zweck geben. Er ist der Weg zur Erhöhung und zum ewigen Leben mit ihrem Vater im Himmel und ihrer Familie. Meine lieben Brüder und Schwestern, bitte lehren Sie unsere Schüler, dass alles Gute von Jesus Christus kommt.¹¹ Er ist einfach alles für sie.

Grundsatz Nr. 2: Die Söhne und Töchter Gottes haben eine ewige Identität und Lebensbestimmung

Jeder unserer Schüler hat eine ewige Identität und Lebensbestimmung. Jeder von ihnen „ist ein geliebter Geistsohn oder eine geliebte Geisttochter himmlischer Eltern und hat dadurch ein göttliches Wesen und eine göttliche Bestimmung“¹².

Der Plan des himmlischen Vaters soll jedem einzelnen unserer Schüler helfen, mithilfe der Barmherzigkeit und Gnade des Herrn Jesus Christus seiner ewigen Identität und Lebensbestimmung gerecht zu werden. Ich möchte drei Aspekte der ewigen Identität unserer Schüler hervorheben, die zu verstehen ich für sehr wichtig halte.

Ich beginne mit der Tatsache, dass unsere Schüler Geistkinder Gottes sind. Bitte helfen Sie ihnen, zu erkennen und zu spüren, dass er wirklich ihr Vater im Himmel ist. Durch seinen geliebten Sohn hat der himmlische Vater unsere Schüler mit der Gelegenheit und der Fähigkeit gesegnet, in seinem ewigen Plan tiefergehend zu lernen – sie sollen mehr Erkenntnis und Verständnis erlangen, imstande sein, tatsächlich rechtschaffen zu handeln, und wie der Vater werden. Dies ist das alles überragende Ziel dieses Aspekts ihrer ewigen Identität, und dieser Aspekt ist der wichtigste.¹³

Ein zweites entscheidendes Element der ewigen Identität unserer Schüler ist es, dass sie in einer ewigen Familie Mutter oder Vater, Ehefrau oder Ehemann sind.¹⁴ Die Ehe zwischen Mann und Frau ist von Gott verordnet, weil sie der Natur des ewigen Lebens entspricht.¹⁵ Aus der ewigen Perspektive unseres Vaters im Himmel sind unsere Schüler Mütter und Väter in seinem Reich. Das ist ihre ewige Identität und das ist sein Plan. Ihre ewige Lebensbestimmung besteht also darin, eine celestiale Ehe und eine ewige Familie zu schaffen.

Schließlich müssen unsere Schüler wissen, dass sie Nachkommen Abrahams sind, das Bundesvolk des Herrn. Gott hat Abraham verheißen, dass seine Nachkommen das Evangelium Jesu Christi und das heilige Priestertum (einschließlich der errettenden heiligen Handlungen) allen Nationen bringen, um damit alle Familien auf der Erde auf beiden Seiten des Schleiers zu segnen.¹⁶ Dies ist die Sammlung des zerstreuten Israel und ein wichtiges Element im Plan des Vaters.¹⁷ Unsere Schüler sind die Nachkommen Abrahams, und ihre ewige Lebensbestimmung besteht darin, als Gottes vertrauenswürdige Diener sein Werk zu vollbringen. Sie nehmen im Plan des Vaters eine wichtige Stelle, eine wichtige Rolle ein.

Halten Sie einmal einen Moment inne und betrachten Sie die beeindruckenden, wahrlich erstaunlichen Segnungen, die der Vater im Himmel unseren Schülern geben möchte. Und doch fragen sich manche unserer Schüler, ob Gott auch für sie solch eine Identität und Lebensbestimmung bereithält. Manche meinen, wie der Vater im Himmel zu werden, als sein vertrauenswürdiger Diener zu arbeiten oder an einen lieben Ehepartner gesiegelt zu werden und Kinder zu bekommen sei für sie unerreichbar. Wenn sie in den Spiegel sehen, sehen sie vielleicht nicht das, was ich eben beschrieben habe. Falls auch einige Ihrer Schüler solche Gefühle haben, dann machen Sie ihnen bitte Mut, einen zweiten Blick zu wagen. Sagen Sie ihnen, sie sollen noch einmal voller Glauben in den Spiegel schauen und nicht nur ihr Gesicht sehen, sondern auch neben sich das Gesicht des Herrn Jesus Christus und seine Macht und Herrlichkeit und seine nie endende, vollkommene Liebe. Er ist nicht auf die Erde gekommen, um sie von seinen Segnungen auszuschließen.¹⁸

Grundsatz Nr. 3: Alles, was Jesus Christus mit seinem Namen versieht, gehört zum Plan

Jesus Christus ist nicht nur der Mittelpunkt im Plan des Vaters. Sein Name, seine Macht, sein Werk und sein Wesen durchziehen den gesamten Plan. Ich möchte, dass unsere Schüler wissen und verstehen, dass alles, was der Herr Jesus Christus mit seinem Namen versieht, zum Plan des Vaters gehört.

Denken Sie einen Moment darüber nach. Was versieht der Erretter mit seinem Namen? Ich führe hier alles auf, was den Namen Jesu Christi trägt und was meiner Überzeugung nach unsere Schüler unbedingt wissen und verstehen müssen:

• Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: Der Name der Kirche bezeugt, dass sie vom Herrn Jesus Christus gegründet wurde und von ihm geführt wird. Es ist seine Kirche.¹⁹ Die Kirche ist das Reich Gottes auf Erden. Durch die Kirche unterstützt der Herr und Erretter den Einzelnen und die Familie in ihrem Streben nach ewigem Leben und bereitet die Erde auf sein Zweites Kommen vor. Die Kirche – die wahre und lebendige Kirche des Herrn – ist ein entscheidender Teil von Gottes Plan für die Errettung seiner Kinder.

• Das heilige Priestertum nach der Ordnung des Sohnes Gottes: Das heilige Priestertum ist die Macht und Vollmacht Gottes. Es wird dem Menschen gegeben, damit glaubenstreue Heilige der Letzten Tage mit der Vollmacht und Macht des Herrn dessen Werk verrichten können. Durch diese Macht und Vollmacht empfangen wir die errettenden heiligen Handlungen und erlangen die großen Segnungen aus dem herrlichen Plan des Vaters.²⁰

• Das Haus des Herrn: Wir leben in einer Zeit, da überall auf der Welt Tempel errichtet werden. Wir freuen uns, dass der Herr es so vielen seiner treuen Kinder auf beiden Seiten des Schleiers ermöglicht hat, die Segnungen des Tempels zu empfangen, einschließlich der Siegelung als ewige Familie. Die Verordnungen im Haus des Herrn verbinden uns mit der Macht des Göttlichen. Sie sind in Gottes Plan für das Glück seiner Kinder unerlässlich.²¹

• Der Prophet des Herrn: Über seinen Propheten sagt der Herr: „Sein Wort sollt ihr empfangen, als sei es aus meinem eigenen Mund.“²² Der Prophet des Herrn ist ein Seher und ein Offenbarer. Seine Worte sind die Worte des Herrn an uns, zu unserem Segen in diesem Leben und zu unserer Erhöhung und für unser ewiges Leben im nächsten Leben. Der Prophet des Herrn ist ein wunderbares Element im Plan des Vaters.

• Das Buch Mormon – ein weiterer Zeuge für Jesus Christus: Das Buch Mormon ist ein Zeuge dafür, dass der Herr Jesus Christus unser Erretter und Erlöser ist, dass Joseph Smith der Prophet der Wiederherstellung ist und dass der Herr seine Kirche in den Letzten Tagen aufgerichtet hat. Es enthält außerdem herrliche Lehren über den Plan des Vaters, für den es machtvoll Zeugnis ablegt.²³ Aus all diesen Gründen ist das Buch Mormon ein wichtiges Element im großen Erlösungsplan.

• Die Kinder des Vaters im Himmel: Jesus Christus versieht die Kinder des Vaters im Himmel, die heilige Bündnisse schließen und halten, mit seinem Namen. Er hat Sie, die Lehrer, mit seinem Namen versehen, als Sie im Tempel waren.²⁴ Er will Ihre Schüler mit seinem Namen versehen und auch die Zeugnisse, die sie der Welt geben, wenn sie sich an der Sammlung Israels beteiligen.²⁵ Dies ist der Plan des Vaters.

Alles, was ich jetzt angesprochen habe – und vieles andere, wie etwa jedes Gemeindehaus auf der Welt und unsere Gebete zum Vater im Himmel –, all das versieht Jesus Christus mit seinem Namen. Es gehört alles zum Plan und erfüllt Prophezeiungen. Paulus hat vor langer Zeit gesagt, der Vater habe beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen und in Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist.²⁶

Brüder und Schwestern, bitte machen Sie unseren Schülern bewusst, dass all dies, was ihnen so vertraut ist – die Kirche, das Priestertum, der Tempel, der Prophet, das Buch Mormon und sie selbst – den Namen des Erretters trägt, weil dies alles uns zu Jesus Christus bringen soll. Er ist der Weg zu Frieden in diesem Leben und zu Erhöhung und ewigem Leben in der zukünftigen Welt.

Ich möchte heute mit einem Gedanken dazu schließen, welche Rolle der Plan des Vaters im täglichen Leben unserer Schüler spielt. Der Gedanke beruht auf König Benjamins Rede an sein Volk. Gleich zu Beginn seiner Ansprache sagte er: „[Hört] auf mich [und öffnet] eure Ohren …, damit ihr hört, und euer Herz, damit ihr versteht, und euren Sinn, damit die Geheimnisse Gottes vor euren Augen entfaltet werden.“²⁷

Mir gefällt die Formulierung „damit die Geheimnisse Gottes vor euren Augen entfaltet werden“, und ich will sie auf unsere Schüler beziehen. König Benjamin stellt hier klar, dass die „Geheimnisse Gottes“, die sich vor den Augen seines Volkes entfalten sollen, die Kernelemente im großen Erlösungsplan des Vaters sind. Was unsere Zwecke betrifft, bedeutet König Benjamins Aussage zweierlei. Erstens bedeutet sie: Wenn Herz und Sinn unserer Schüler offen sind und wir mit dem Geist lehren, sehen und verstehen unsere Schüler den Plan. Aber es gibt noch eine weitere Bedeutung. Wenn sie den Plan von ganzem Herzen verstehen, wird der Plan zu ihrer Auffassung, wie sie sich selbst und die Welt um sich herum sehen. Der Plan wird ihre Sichtweise. Unsere Schüler werden den Plan sehen, und der Plan wird ihnen helfen zu sehen.

Wie können unsere Schüler den Plan wirklich sehen? Unser Unterricht spielt dabei eine wichtige Rolle, und der Vater im Himmel hat noch mehr getan, um den Plan vor ihren Augen zu entfalten. Bitte vermitteln Sie unseren Schülern, dass sie den Plan sehen können:

• in der Geburt eines Babys und jedes Mal, wenn jemand stirbt²⁸

• im Tempel, in den heiligen Handlungen für die Verstorbenen²⁹

• im heiligen Abendmahl am Sabbat³⁰

• in der Umkehr, wenn sie im Namen Jesu Christi zum Vater im Himmel um Vergebung beten³¹

• im Buch Mormon, jenem machtvollen Zeugen für Jesus Christus³²

• wenn sie den Propheten Gottes sehen, ihm zuhören und ihm folgen³³

• in Priestertumssegen³⁴

• im Seminar und Institut, wo sie die Liebe Christi, sein Licht und seine Macht spüren³⁵

• jedes einzelne Mal, wenn sie im Namen Jesu Christi zum Vater beten³⁶

Bitte helfen Sie unseren Schülern, diese wundervolle Wahrheit zu erkennen und zu verspüren: Wenn Sie dies alles sehen, sehen sie den Plan des Vaters in Aktion. Wenn ihr Herz offen ist, bezeugt ihnen der Heilige Geist, dass der Erlösungsplan wahr ist und dass er für sie da ist.³⁷ Wenn ihr Glaube an Jesus Christus und ihr Verständnis weiter zunehmen, wird der Plan zu ihrer Sichtweise auf das Leben und sich selbst. Sie sehen sich selbst in dem Plan und sehen die Welt um sich herum immer mehr so, wie der Herr sie sieht.

Der Plan wird der Rahmen, den sie nutzen, um die Fragen, Probleme und Herausforderungen, vor denen sie stehen, zu verstehen. Genau darum geht es in dem Grundlagendokument zum Beherrschen der Lehre. Ich zitiere: „Um Fragen zur Lehre, zu gesellschaftlichen Themen und Fragen im Allgemeinen aus einem ewigen Blickwinkel zu beantworten, betrachten wir sie im Zusammenhang mit dem Erlösungsplan und den Lehren des Erlösers. … Dadurch können wir dann umdenken und die jeweilige Frage im Licht des vom Herrn vorgegebenen Maßstabs der Wahrheit sehen, anstatt uns mit den … Anschauungen der Welt abzufinden.“³⁸

Wenn unsere Schüler diesem Muster folgen, wird der Erlösungsplan ausschlaggebend für ihr Selbstverständnis und dafür, wie sie ihre Aufgaben, Möglichkeiten und Segnungen betrachten. Auf diese Weise finden sie Sinn und Erfüllung in ihrem Leben. Wenn der Heilige Geist sie führt und lehrt, werden sie „die Gedanken des Herrn“ oder „den Geist des Herrn“ haben, wie Paulus es bezeichnet hat.³⁹

Meine lieben Brüder und Schwestern, ich bete, dass der Plan des Vaters in Ihrem Herzen ist, dass Sie sich selbst in dem Plan sehen und dass der Plan zu der Sichtweise wird, wie Sie die Welt sehen.⁴⁰ Ich gebe Zeugnis, dass der Plan des Vaters wahr ist. Gott, unser Vater, lebt. Jesus ist der Messias, unser Erretter und Erlöser. Ich weiß, dass er lebt. Dies ist seine Kirche. Sie haben von ihm den Auftrag, der heranwachsenden Generation mit der Macht des Heiligen Geistes den Plan des Vaters zu erklären. Dies bezeuge ich im Namen Jesu Christi. Amen.

© 2018 Intellectual Reserve, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Genehmigung: Englisch 5/18, Übersetzung 5/18. Das Original trägt den Titel: „The Plan of Salvation and the Rising Generation“. German. PD60006246 150

Anmerkungen

1. Siehe Russell M. Nelson, „Anderen mit der Macht und Vollmacht Gottes dienen“, Liahona, Mai 2018, Seite 68–75

2. Book of Mormon Seminary Teacher Manual, Leitfaden des Bildungswesens der Kirche, 2017, Seite 17

3. Siehe Johannes 14:6

4. Alma 7:11-13

5. Siehe Lehre und Bündnisse 88:7-13

6. Lehre und Bündnisse 88:6

7. Lehre und Bündnisse 88:13

8. Siehe Jesaja 53:4; 2 Nephi 9:21; Mosia 3:7; Alma 7:11-13; Lehre und Bündnisse 18:11

9. Siehe 2 Nephi 2:7,9; Alma 34:15,16; Lehre und Bündnisse 19:16

10. Siehe Johannes 14:6; Mosia 3:17; Alma 38:9; Helaman 5:9

11. Siehe Moroni 7:24

12. „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, Mai 2017, Umschlaginnenseite hinten

13. Das irdische Leben bietet ihnen eine Gelegenheit, zu wachsen und zu lernen. Ihr Glaube an Jesus Christus wird geprüft, um zu „sehen, ob sie alles tun werden, was auch immer der Herr, ihr Gott, ihnen gebietet“ (Abraham 3:25), und zwar inmitten der Versuchungen, Prüfungen und Herausforderungen des Erdenlebens. Durch die erlösende und stärkende Macht Jesu Christi können sie den natürlichen Menschen überwinden, mehr Erkenntnis und Verständnis erlangen, dem Herrn dienen und gehorchen, Freude und Glück erfahren und immer mehr wie der Vater und der Sohn werden.

14. Siehe „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“

15. In der Proklamation zur Familie heißt es klar und deutlich, dass jeder Mensch ein Geistsohn oder eine Geisttochter himmlischer Eltern ist. Ewiges Leben ist das Leben, das der Vater im Himmel führt, und das schließt die Ehe mit ein.

16. Siehe Genesis 17:9; Abraham 2:8-11

17. Dies ist ein wichtiges Element im Erlösungsplan. Der Herr sagte zu Abraham: „Du wirst deinen Nachkommen nach dir ein Segen sein, dass sie in ihren Händen diesen geistlichen Dienst und dieses Priestertum zu allen Nationen tragen; … und in deinen Nachkommen … werden alle Familien der Erde gesegnet sein, ja, mit den Segnungen des Evangeliums, und das sind die Segnungen der Errettung, ja, des ewigen Lebens.“ (Abraham 2:9,11.) Der Herr hat die Kinder Abrahams „über das ganze Antlitz der Erde zerstreut … und auch unter alle Nationen“ (1 Nephi 22:3), und er hat verheißen, dass er „alles Volk, das vom Haus Israel ist, … einsammeln [wird] von den vier Enden der Erde“ (1 Nephi 19:16). Die endgültige Erfüllung des Bundes mit Abraham und der Sammlung des zerstreuten Israel ist ein Werk der Letzten Tage. In unseren Tagen nämlich werden „die Überreste des Hauses Israel … Kenntnis vom wahren Messias, ihrem Herrn und ihrem Erlöser, erlangen“ (1 Nephi 10:14).

18. Selbst wenn die Segnungen dieser Identität und Lebensbestimmung manchen Ihrer Schüler fern zu sein scheinen, sind sie doch real. Beispielsweise wird jeder von ihnen in Gottes ewigem Plan einen ewigen Gefährten oder eine ewige Gefährtin haben, wenn er treu ist. Und jeder von ihnen wird Kinder haben, die ihm ein Segen sind, ob hier in diesem Leben oder in der zukünftigen Welt. Alle unsere Schüler sind in Gottes ewigem Plan Ehemänner und Ehefrauen, Mütter und Väter. Das ist ihre wahre Identität.

19. Siehe Lehre und Bündnisse 1:30; 115:4

20. Siehe Lehre und Bündnisse 84:19-22

21. Siehe Lehre und Bündnisse 84:21

22. Lehre und Bündnisse 21:5.

23. 2 Nephi 9:6-22 ist ein wunderschönes Beispiel; hier wird der Plan dargestellt und Zeugnis dafür abgelegt. Siehe auch Alma 41 und 42.

24. Siehe Mosia 1:11; 5:7-12; Lehre und Bündnisse 109:26

25. Siehe Lehre und Bündnisse 1:20-23. Bedenken Sie, dass Ihre Schüler mit einem Bund besiegelt haben, dass sie willens sind, den Namen Jesu Christi auf sich zu nehmen.

26. Siehe Epheser 1:10

27. Mosia 2:9

28. Siehe Mose 6:57-62

29. Siehe Lehre und Bündnisse 128, insbesondere Vers 11-18

30. Siehe Lehre und Bündnisse 20:75-79; siehe auch Lehre und Bündnisse 59, insbesondere Vers 2,8,9,21-24

31. Siehe Lehre und Bündnisse 20:17-29

32. Siehe Buch Mormon, Titelblatt; 2 Nephi 25:18; 3 Nephi 9 und 11; Lehre und Bündnisse 1:29; 20:8,9

33. Siehe Epheser 4:11-15; Lehre und Bündnisse 21:1-6; 84:36-38

34. Siehe Lehre und Bündnisse 42:44-46

35. Siehe 1 Korinther 2; Alma 5:7; 3 Nephi 18:24,25

36. Siehe 3 Nephi 18:18-21; Lehre und Bündnisse 45:1-5

37. Dies ist eine der wichtigsten Aufgaben des Heiligen Geistes: Er ist ein Zeuge für den Vater und den Sohn und damit für den großen Erlösungsplan; siehe 3 Nephi 11:32; 28:11; Mose 1:24.

38. Beherrschen der Lehre – Grundlagen, Leitfaden des Bildungswesens der Kirche, 2018, Seite 4

39. Römer 11:34; 1 Korinther 2:16

40. 1993 sprach Präsident Boyd K. Packer zu den Lehrern in Seminar und Institut. In seiner Ansprache sagte er: „Ich habe einen Auftrag für Sie. Das überrascht Sie sicher nicht. Ich beauftrage Sie, einen kurze Zusammenfassung oder einen Überblick zum Plan des Glücklichseins – dem Erlösungsplan – vorzubereiten. Gestalten Sie diesen Überblick als Orientierungsrahmen, sodass die Schüler die Wahrheiten, über die Sie mit ihnen sprechen werden, einordnen können. Anfangs meinen Sie vielleicht, dies sei eine leichte Aufgabe. Ich versichere Ihnen, dass es nicht leicht ist. Etwas knapp und einfach darzustellen ist erstaunlich schwierig. Zunächst werden Sie versucht sein, zu viel hineinzunehmen. Schließlich umfasst dieser Plan in seiner Fülle jede Evangeliumswahrheit. … Dies könnte die schwierigste, aber sicher auch die lohnendste Aufgabe in Ihrer Laufbahn als Lehrer werden.“ (Boyd K. Packer, „The Great Plan of Happiness“, Ansprache beim Symposium des Bildungswesens der Kirche am 10. August 1993, Seite 3.)