Andachten 2021
Grund zur Hoffnung


Grund zur Hoffnung

S&I 2021 – Andacht für junge Erwachsene in aller Welt

10. Januar 2021

Liebe Brüder und Schwestern, was für eine Freude, bei euch zu sein! Wir kommen buchstäblich von jedem bewohnten Kontinent und den Inseln des Meeres zusammen, vereint in der Liebe zu unserem Erretter Jesus Christus und in unserer Entschlossenheit, sein Reich aufzubauen. Durch euch habe ich Hoffnung auf eine bessere Welt. Und natürlich gibt es noch Millionen weitere gute Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten und von denen wir lernen können. „Hoffnung“, sagt Bischof Desmond Tutu, „ist die Fähigkeit, trotz all der Finsternis das Licht zu sehen.“1

Unsere größte Hoffnung liegt in Jesus Christus, unserem Erretter. Durch ihn finden wir Freude und Frieden. Er kennt das Ende von Anfang an. Er verheißt: „Forscht eifrig, betet immer und seid gläubig, dann wird alles zu eurem Guten zusammenwirken, wenn ihr untadelig wandelt.“2

Wir aber sehen das Ende nicht von Anfang an. Was wir erkennen, ist nur „Stückwerk“3. Vielleicht entwickelt sich unser Leben anders, als wir es uns erhofft hatten. Doch da wir wissen, dass unser liebevoller Vater im Himmel einen Plan für uns hat, können wir „mit Beständigkeit in Christus vorwärtsstreben, erfüllt vom vollkommenen Glanz der Hoffnung“4.

Als ich wegen der Auflagen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, zuhause bleiben musste, habe ich etwas Neues gelernt, nämlich Quilts mit Papierschablonen nähen. Dabei schneidert man aus Stoffresten komplizierte Muster. Das Ganze kommt einem zunächst recht widersinnig vor. Man näht die Stoffstücke verkehrt herum und rückwärts zusammen und nicht so, wie sie am Ende aussehen sollen. Es ist schwer zu erkennen, wie sich aus diesen bunten Stücken ein zusammenhängendes Muster ergeben soll. Aber wenn man geduldig schneidet, näht und immer wieder bügelt, entsteht nach und nach ein schönes Muster.

Wir haben vielleicht das Gefühl, dass der Plan für unser Leben noch nicht so ganz klar ist. Das bedeutet aber nicht, dass wir erst noch warten, bis das Leben anfängt. Es sind kostbare Jahre, ganz gleich, wo man im Leben gerade steht.

Es ist eine Zeit, Talente zu entfalten. Präsident Nelson hat gesagt: „Die Ausbildung macht den Unterschied aus zwischen dem Wunsch, anderen von Nutzen zu sein, und der Befähigung, ihnen zu helfen.“5 Das Gute und Nützliche, was ihr jetzt lernt, wird euch das ganze Leben lang prägen und ein Segen sein.

In dieser Zeit können wir uns kluge und rechtschaffene Vorbilder suchen – Eltern oder Großeltern, Lehrer, Freunde, Führer der Kirche und vor allem Jesus Christus –, die uns helfen, unser Leben mit Sinn zu erfüllen. Baut eine ernsthafte Beziehung zu denen auf, die euch helfen können, zu lernen und euch zu entwickeln.

In dieser Zeit können wir uns voll Eifer manch einer guten Sache widmen. Der Himmel wartet nicht, bis die Pandemie vorüber ist, bis ich zehn Pfund abgenommen habe oder bis ihr mit eurem Traumpartner verheiratet seid, ehe wir wahre Jünger werden und die Gebote Gottes halten – vor allem das Gebot, den Herrn und unseren Nächsten zu lieben.

Wenn wir mehr Hoffnung haben und einen tieferen Sinn im Leben finden wollen, könnten wir jeden Tag mit einem Dankgebet und einer aufrichtigen Bitte beginnen: „Vater im Himmel, lass mich heute ein Werkzeug in deinen Händen sein. Öffne mir das Herz. Gib mir Weisheit, Vorstellungsvermögen, Kraft und Mut, das zu tun, was ich kann.“ Achtet dann auf Gelegenheiten, treuere Freunde, liebenswürdigere Schwestern, bessere Söhne, großzügigere Nachbarn, inspiriertere Betreuer, geduldigere Eltern zu sein. Leo Tolstoi schrieb einmal: „Den Menschen mag es wohl so vorkommen, als lebten sie davon, dass sie für sich selbst sorgen, in Wahrheit aber ist es allein die Liebe, von der sie leben. Wer Liebe hat, der ist in Gott, und Gott ist in ihm, weil Gott Liebe ist.“6

Der Himmel wartet mit dem Segen nicht, bis wir vollkommen sind oder diese Welt verlassen haben. Wenn wir „die Werke der Rechtschaffenheit“ tun, empfangen wir unseren Lohn, „nämlich Frieden in dieser Welt und ewiges Leben in der künftigen Welt“7.

Die Liebe Christi ist uns gewiss. Der Apostel Paulus hat verkündet:

„Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten,

weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“8

„Der Gott der Hoffnung … erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden“, denn ihr vertraut auf ihn und könnt so „reich werde[n] an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes.“9

Das Evangelium Jesu Christi ist wahr. Es hat große Macht. Es ist schön und vor allem wichtig! Dies sage ich im Namen Jesu Christi. Amen.

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