Jahresschulungen
Podiumsdiskussion


Podiumsdiskussion

Übertragung der jährlichen S&I-Schulung 2022 mit Präsident Ballard

Freitag, 21. Januar 2022

Schwester Becky Scott: Willkommen zu unserer Gesprächsrunde von Seminar und Institut. Da wir alle Abstand zueinander halten, können wir nun unsere Masken abnehmen. Es ist schön, Sie alle heute zu sehen, und wir freuen uns über Ihre Teilnahme. Ich möchte erwähnen, dass wir heute dank digitaler Medien mit Mitarbeitern von S&I aus allen Gebieten auf der Welt zusammenkommen. Herzlich willkommen! Danke, dass Sie alle heute mit uns teilnehmen. Adam, können Sie uns noch ein wenig mehr zu unserem heutigen Gespräch sagen?

Bruder Adam Smith: Sehr gerne. Zunächst möchte ich sagen, wie dankbar wir Ihnen allen für die Teilnahme sind. Wir schätzen jeden einzelnen Seminar- oder Institutslehrer, Koordinator, Verwaltungsassistenten, Missionar und Administrator in aller Welt. Sie tun so viel Gutes und sind so vielen Menschen ein Segen. Vielen Dank. Wir wissen, dass jedem von Ihnen die Ziele von Seminar und Institut sehr am Herzen liegen. Sie möchten jedem Jugendlichen und jungen Erwachsenen helfen, den Vater im Himmel und Jesus Christus zu verstehen und zu vertrauen, sie besser kennen und lieben zu lernen und ihnen noch besser nachzufolgen. Sie schätzen diese Ziele, weil Sie Ihre Schüler schätzen und vor allem, weil Sie Ihren Erretter lieben. Seit vielen, vielen Jahren unterstützt S&I jeden Schüler dabei, Jesus Christus besser kennenzulernen. Aber in unserer heutigen Welt sehen wir, dass es dringend notwendig ist, noch mehr Jugendliche und junge Erwachsene zu Jesus Christus zu sammeln. Daher möchten wir Lernerfahrungen ermöglichen, die zur Bekehrung führen und die verdeutlichen, dass Wichtiges vermittelt wird und man dazugehört. Ich weiß, dass unsere Schüler solche Lernerfahrungen machen, wenn wir den Blick ganz auf ihre Bedürfnisse richten und in unserem Unterricht stets Jesus Christus, sein wiederhergestelltes Evangelium und seine sühnende Mission im Mittelpunkt stehen – und wenn wir beim Vermitteln der Lehre Christi vor allem die heiligen Schriften und die Worte der lebenden Propheten heranziehen. Wir wissen ja: Wenn wir dies alles tun, laden wir den Heiligen Geist ein, die Aufgabe zu übernehmen, die nur er erfüllen kann, nämlich diesen jungen Leuten zu helfen, sich zum Herrn zu bekehren, auf dessen Weg der Bündnisse zu bleiben, Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden sowie sicher für ihren Erretter Jesus Christus gesammelt zu werden und zu ihrem Vater im Himmel zurückzukehren.

Das Material, das wir heute vorstellen, soll aufzeigen, wie man seinen Schülern helfen kann, sich zu bekehren und zu spüren, dass sie wichtig sind und dazugehören. Auch werden darin anhand von Grundsätzen einige Fertigkeiten und Methoden beschrieben, durch die ein Lehrer seinen Schülern noch besser helfen kann. Wir haben auch Schulungsmaterial mit Beispielen und Möglichkeiten zum Üben und Umsetzen erstellt. Außerdem wollen wir unseren Einfluss auf das Leben der Schüler besser messen können, damit wir sehen, in welchen Bereichen wir bereits gut sind, um dann darauf aufzubauen, und wo wir den Bedürfnissen der Schüler noch besser gerecht werden können. Wir hoffen, dass Sie dieses Material am Ende unserer Zusammenkunft verstehen und dann voll Begeisterung und Freude immer und immer wieder verwenden, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen, jedem Schüler zu helfen, Jesus Christus kennenzulernen. Deshalb kommen wir heute hier zusammen. Danke, Schwester Scott.

Schwester Scott: Danke. Wir freuen uns, dass Sie alle heute hier sind. Fangen wir mit unserer ersten Frage an. Schwester Jessica Brandon aus dem Gebiet Nordamerika West hat eine Frage mitgebracht. Schwester Brandon, bitte.

Schwester Jessica Brandon: Danke. Beim Durchgehen der Schulungsunterlagen stellt sich die Frage: Sollen wir uns diesen Fertigkeiten und Bereichen in einer bestimmten Reihenfolge widmen? Gibt es überhaupt eine Reihenfolge?

Schwester Lori Newbold:Vielen Dank für diese Frage, Jessica. Kurz gesagt lautet die Antwort Nein. Aber wenn ich darüber nachdenke, wie man die Reihenfolge festlegen könnte, komme ich zu dem Schluss, dass man – wie bei allem – zunächst Glauben an den Erretter Jesus Christus ausüben sollte. Man nutzt das Wissen, dass er einem helfen kann, den passenden Grundsatz oder die geeignete Methode auszuwählen. Wenn man die Wahl anhand der von uns zur Verfügung gestellten Hilfsmitteln zur Bewertung trifft, kann man sehr gut ermitteln, was für Lernerfahrungen die Schüler machen.

Schwester Brandon: Ausgezeichnet. Vielen Dank.

Bruder Chad Wilkinson: Ich würde gern etwas ergänzen. Vielen Dank, Schwester Brandon. Machen Sie es sich nicht zu kompliziert. Das Material und die Fertigkeiten sollen Hilfen sein. Zu Ihrer Frage kommt mir Alma 48 in den Sinn. Darin gibt es einen Vers, den Sie alle kennen. In Vers 17 heißt es – Mormon hat es dort eingefügt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn alle Menschen so gewesen wären und jetzt wären und immer so sein würden wie Moroni, siehe, dann wären selbst die Mächte der Hölle für immer erschüttert; ja, der Teufel hätte niemals Macht über das Herz der Menschenkinder.“

Was hat Mormon wohl dazu veranlasst, dieses hier über Moroni einzuschieben? Einer der vielen Grundsätze, wie wir erwähnen könnten, ist wohl, dass Moroni viel Zeit darauf verwandte, aus schwachen Städten starke zu machen. Er richtete also seinen Blick auf die Schwachstellen und verwandelte sie in Stärken. Mithilfe Ihrer Selbsteinschätzung, der Beobachtungen Ihrer S&I-Beauftragten, Kollegen oder anderer, die Sie um Hilfe bitten, sowie Ihrer Schülerumfragen können Sie einige Schwachstellen ermitteln und dann dort ansetzen.

Schwester Brandon: Nur eine Ergänzung zu dem, was Schwester Newbold gesagt hat. Neues kann beängstigend sein. Vielleicht haben wir Angst davor, eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener Bewertungsbögen über uns ausfüllen zu lassen. Da fragt man sich vielleicht, was man wohl zurückbekommt. Im Laufe der Jahre hat es mir sehr geholfen, zu erkennen, dass jeder dieser Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein kostbares Kind des Vaters im Himmel ist. Wir sollten uns nicht auf die Angst und den natürlichen Menschen in uns konzentrieren, der sich fragt, was man wohl von uns halten wird, sondern darauf, dass der Vater im Himmel alle unsere Schüler liebt und es zu unserer Berufung oder Aufgabe gehört, ihnen zu helfen, ihren Erretter kennenzulernen. Das finde ich sehr hilfreich. Ich bin auch unheimlich dankbar dafür, dass so viel Wert darauf gelegt wird, dass wir eine persönliche Beziehung zu unseren Schülern aufbauen, damit wir ihnen helfen können, das Ziel zu erreichen.

Bruder Smith: Danke, Jessica. Wir haben uns bei der Erstellung des Materials bemüht, zu bündeln, zu vereinfachen und zu vereinheitlichen und auf allem aufzubauen, was wir im Laufe der Jahre gelernt haben. In dem Material finden Sie Grundlegendes aus dem Handbuch Das Evangelium lehren und lernen. Sie finden darin Elemente des tiefergehenden Lernens. Es enthält Einflüsse unserer Führer – wie wir uns auf den Erretter konzentrieren, zuhören, beobachten, einschätzen und im Herzen unserer Schüler ein Feuer entfachen können. Wir haben uns wirklich bemüht, alles zu vereinfachen und zu bündeln. Dieses Material ist zwar in verschiedene Dokumente unterteilt, doch hoffen wir, dass Sie es als ein großes Ganzes betrachten. Unsere Aufgabe ist, dem Schüler zu helfen, den Erretter besser kennenzulernen. Das schaffen wir nicht ohne die Hilfe des Heiligen Geistes.

Die beste Möglichkeit, den Heiligen Geist einzuladen, besteht darin, dass man seine Schüler liebt, den Blick auf Jesus Christus richtet und auf die Kraft des Gotteswortes vertraut. Wir wissen, dass der Vater im Himmel stets bereit ist, uns zu helfen, wenn wir ihm nach Kräften helfen, den Schülern zu helfen. Wenn wir gebeterfüllt eine Selbsteinschätzung vornehmen, unsere Schüler mithilfe des Bewertungsbogens fragen, was sie brauchen, und einen S&I-Beauftragten oder Kollegen bitten, uns weiteres Feedback zu geben, dann dient das alles dazu, dass wir Offenbarungen erhalten, damit wir einem jungen Menschen helfen können, Jesus Christus kennenzulernen.

Schwester Scott: Schwester Sara Bradley aus dem Gebiet Utah Salt Lake, berichten Sie uns bitte einmal von Ihren Erfahrungen.

Schwester Sara Bradley: Ja, sehr gerne. Ich habe dieses Material schon verwendet und bin ganz beeindruckt, wie einfach aufgebaut und wie gut durchdacht es ist. Ich fand die Arbeit damit ganz einfach. Ich fing einfach an, die Hilfsmitteln zur Bewertung zu nutzen. Ich nutzte die Selbsteinschätzung und die Bewertung durch die Schüler, und mein S&I-Beauftragter half mir. Wir ermittelten, wo ich gerade stand. Danach legte ich mit dem S&I-Beauftragten fest, worauf ich mich meiner Selbsteinschätzung und der Bewertung durch die Schüler entsprechend konzentrieren wollte. Dann kam der nächste Schritt. Ich verwendete das neue Handbuch Das Evangelium lehren und lernen und das Material mit Fertigkeiten zur Weiterentwicklung für den Lehrer [Teacher Development Skills]. So fand ich schnell heraus, worauf ich mich konzentrieren wollte. Ich befasste mich mit diesem Material und probierte im Unterricht verschiedene Möglichkeiten aus, die erlernte Methode umzusetzen. Ich hoffe, dass ich dadurch die Fähigkeit meiner Schüler vergrößere, Bekehrung, das, was wichtig ist, und Zugehörigkeit zu erfahren. Es war sehr hilfreich, das Bewertungsmaterial dann noch einmal zu verwenden, um meinen Fortschritt zu beurteilen und zu sehen, ob sich irgendetwas geändert hat. So kann man herausfinden, was als nächstes zu tun ist. Anschließend befasst man sich wieder mit dem Material, damit man sich weiter verbessern und Fortschritt machen kann.

Bruder Gary Lowell: Was würden Sie jemandem vorschlagen, der mit der Verwendung dieses Materials zögert, insbesondere wenn es ihm schwerfällt, Schwächen zu ermitteln und anzusprechen? Wird es zu den fachlichen oder administrativen Aufgaben gehören, diese Umfragen regelmäßig durchzuführen?

Schwester Lori Newbold: Darf ich darauf eingehen? Lassen Sie mich es ganz vorsichtig sagen: Wenn noch jemand anderes im Klassenraum ist, löst Fehler zu machen bei uns meiner Erfahrung nach manchmal große Angst aus. Der natürliche Mensch in uns fürchtet sich dann vor der Kritik des Betreffenden. Denn wir bemühen uns um die jungen Leute, die wir unterrichten, ja mit all unserer Liebe. Man kann also schwerlich etwas sagen wie: „Lori, du musst wirklich deine Absichten überdenken.“

Das entspricht auch nicht dem Ziel, das wir mit den Bewertungen verfolgen. Vielmehr wollen wir dazu ermuntern, weiter daran zu arbeiten, eine Kultur des Glaubens an den Erretter Jesus Christus zu schaffen, damit wir uns ändern und wachsen können. Diese Gedanken würde ich dem Betreffenden vermitteln. Die Hilfen sollen unser Wachstum fördern. Wachstum erfolgt durch Umkehr. Bei der Umkehr geht es um Veränderung. Und sie ist nur dank des Erretters möglich. Es wäre toll, wenn künftig jeder Lehrer jemanden bitten würde: „Kannst du dir bitte meinen Unterricht ansehen? Meine Schüler verdienen, dass ich mein Bestes gebe, und ich weiß, dass ich einige von ihnen nicht erreiche. Können Sie mir bitte helfen?

Bruder Bert Whimpey: Darf ich dazu etwas ergänzen? Die meisten von Ihnen sind ja Lehrer im Pfahl und die meisten jungen Leute werden von Lehrern wie Ihnen unterrichtet. Für Sie sind diese Bewertungen ein optionales Hilfsmittel. Von unseren Vollzeitlehrer wird jedoch erwartet, sie zu nutzen. Wir werden lernen, sie besser zu nutzen, und uns bemühen, eine entsprechende Kultur zu schaffen. Für Sie, unsere Lehrer im Pfahl, sind sie ein Hilfe, die Sie ganz nach Ihren Bedürfnissen und Wünschen nutzen können. Da haben Sie freie Hand.

Bruder Wilkinson: Das ist eine tolle Frage, Gary, und wir danken Ihnen für alles, was Sie im Rahmen Ihrer Aufgabe tun. Vielen Dank. Sie stellen die Frage, die wohl jeder hat. In den heiligen Schriften gibt es zwar viele inspirierte Fragen, aber durch drei davon wurde ich ganz besonders gesegnet. Darin geht es auch um das Bewerten. Der reiche junge Mann fragte: „Was fehlt mir noch?“ 1 Seine Frage, seine Bitte um eine Bewertung, führte zu Offenbarung vom Erretter. Er konnte wählen, ob er ihr entsprechend handeln wollte. Paulus, oder Saulus, fragte auf dem Weg nach Damaskus: „Herr, was soll ich tun?“ 2 Auch hier ging es um eine Bewertung. Nun die dritte Frage: Joseph Smith bat kurz vor Moronis erstem Besuch um Vergebung seiner Sünden. Er fragte aber auch: „Wie ist mein Stand vor dem Herrn?“ 3 Wenn wir uns auf diese Weise hinterfragen und Bewertungen vornehmen lassen, geht es eigentlich nicht um Bewertungen durch andere, sondern vielmehr darum, zum Vater im Himmel und zum Erretter zu kommen, damit sie uns sagen können, wo wir stehen. Wenn wir offen dafür sind, empfangen wir Offenbarung. Wir werden dann viel besser, als wir ohne diese Hilfe wären.

Bruder Jack Menez: Ich bin dankbar für den heute mehrfach geäußerten Gedanken, dass wir eine Kultur der Verbesserung schaffen und dem Erretter vertrauen wollen. Ich bin auch dankbar dafür, dass die Sorge geäußert wurde, dass wir als Lehrer vielleicht manchmal überfordert sind. Es ist derzeit meine Aufgabe, anderen Lehrern zu helfen, sich zu verbessern. Ich habe dabei die Macht des Erretters schätzen gelernt, wie er uns zur Seite steht, anderen Lehrern und unseren Kollegen zu helfen. Letztlich helfen wir damit nur unseren Schülern. Wenn ein Lehrer auf Jesus Christus vertraut, kann er besser Zeugnis für dessen Gnade geben.

Denken wir noch einem an den reichen jungen Mann. Mir gefällt, wie der Erretter ihm antwortet: „Du tust schon einiges von dem, was du tun sollst. Das ist wunderbar.“ Dann sagt er ihm, an welcher einen Sache er noch arbeiten kann. Manchmal können wir Administratoren also sagen: „Gut gemacht. Ich glaube, der Herr ist zufrieden mit dir. Ich glaube, er freut sich über all das, was du gut machst. Können wir vielleicht unseren Glauben an Jesus Christus ausüben, damit du noch diese eine Sache mehr machen kannst? Das kann dazu beitragen, dass wir diese neue Kultur der Verbesserung schaffen und dass wir uns nicht mehr unzulänglich fühlen müssen und nicht mehr das Gefühl haben müssen, nicht genug zu tun oder nie gut genug sein zu können. Dann können wir die Gnade Jesu Christi so einfließen lassen, dass etwas weitaus Effektiveres entsteht. Das wird sich auch im Unterricht widerspiegeln. Wir können unseren Schülern noch besser Zeugnis für die Macht Jesu Christi geben, die uns so stärkt, dass wir etwas tun können, was für uns allein zu schwierig wäre.

Schwester Scott: Schwester Sorenson, können Sie uns bitte Ihre Frage stellen?

Schwester Jamie Sorenson: Gerne. Es gibt die Ziele und die drei Lernergebnisse, also Bekehrung, Zugehörigkeit und das Gefühl, Wichtiges zu lernen. Es gibt fünf Möglichkeiten, wie ich für diese Ergebnisse sorgen kann, und 25 Methoden, wie ich meine Aufgabe als Lehrer erfüllen kann. Außerdem soll ich mich auf Christus, die heiligen Schriften und die Schüler konzentrieren. Ich nutze drei verschiedene Bewertungshilfen, um mir ein Ziel für mein Wachstum als Lehrer zu setzen. Das alles ist ein wenig erdrückend. Es ist wirklich viel. Worauf sollen wir unseren Schwerpunkt legen?

Bruder Whimpey: Das Ziel ist, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu helfen, die Lehren und das Sühnopfer Jesu Christi zu verstehen und darauf zu bauen, sich für die Segnungen des Tempels würdig zu machen sowie sich auf das ewige Leben vorzubereiten. Das wollen wir erreichen. Unsere Aufgabe ist daher, zu helfen. Wie kann ich helfen? Vor allem die Lehrer im Pfahl danken angesichts all des Materials vielleicht: „Das ist wirklich viel.“ Ein Lehrer könnte sich fragen: „Das ist das Ziel. Wie erreiche ich es?“ Freut mich, dass Sie fragen. Helfen Sie Ihren Schülern am besten, Erfahrungen damit zu machen, sich zu bekehren, sich zugehörig zu fühlen, und zu spüren, dass Wichtiges vermittelt wird. „Danke, aber wie sorge ich für solche Erfahrungen?“ Freut mich, dass Sie fragen. Sie sorgen dafür, indem Sie Ihre Schüler lieben, durch den Geist lehren, sich auf Jesus Christus konzentrieren, die Lehre vermitteln und zu eifrigem Lernen anregen. „Gut, aber wie geht das?“ Freut mich, dass Sie fragen. Denn es gibt jetzt ja die erwähnten Methoden und Fertigkeiten. Doch das alles dient dem Erreichen des Ziels.

Wenn ein Lehrer die heiligen Schriften aufschlägt und über seine Schüler nachdenkt, fühlt er sich hoffentlich nicht durch die vielen Möglichkeiten erdrückt, sondern fragt sich: „Wie kann ich meinen Schülern helfen, die mir doch so am Herzen liegen? Wie kann ich ihnen helfen, die Lehren und das Sühnopfer Jesu Christi zu verstehen und darauf zu bauen, sich für die Segnungen des Tempels würdig zu machen und sich auf das ewige Leben vorzubereiten?“ Es geht dabei um den Weg der Bündnisse. Präsident Nelson hat uns ja aufgefordert, bei der Sammlung Israels mitzuwirken. Wenn Ihnen die Aufgabe erdrückend vorkommt und Sie nicht glauben, alles schaffen zu können, konzentrieren Sie sich also einfach auf das Ziel.

Bruder Jason Willard: Jamie, vielleicht darf ich eine Schriftstelle meines Lieblingslehrers im Buch Mormon anfügen. Ich spreche von Nephi. In 1 Nephi 6:4 sagt er: „Denn meine Absicht ist einzig und allein, [meine Schüler] zu bewegen, dass sie zum Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs kommen und errettet werden.“ In allem, was er tat, half Nephi seinen Brüdern und Schwestern, errettet zu werden und auf Jesus Christus zu vertrauen. Er tat dies auf eine Weise, die ihnen half, letztendlich ewiges Leben zu erlangen.

Danke, dass du genau die richtige Frage gestellt hast, Jamie. Du hast nämlich die sieben Grundlagen, die 16 Schulungen am Ende und all die Übungen zum Beherrschen der Lehre vergessen, die für die Schüler noch auf dem Programm stehen. Wenn wir also das nächste Mal diese Frage stellen, zählen Sie bitte auch wirklich alles auf, was von Ihnen erwartet wird. Ihnen wird viel abverlangt, aber am Ende kommt es eigentlich nur auf eines an. Der Erretter sprach ja mit Maria und Marta, und wie es scheint, Jamie, ähnelst du wohl eher Maria. Jesus sagte: „Nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt.“ 4 Jamie, wir sind dir dankbar, dass du den guten Teil gewählt hast, und auch jedem von Ihnen, den Lehrern in aller Welt, dass Sie den guten Teil gewählt haben, also dem Erretter zu Füßen sitzen und ihn bei allem, was Sie tun, in den Mittelpunkt stellen. Der Herr segne Sie dabei.

Bruder Adam Smith: Jamie, ich möchte dir gerne eine darauf aufbauende Frage stellen. Bruder Whimpey und Bruder Willard haben uns gerade wunderbar erklärt, wie man sich auf das konzentrieren kann, was am notwendigsten ist, nämlich das Ziel von Seminar und Institut. Aber woran kann man als Lehrer erkennen, ob man das Ziel bei den Schülern erreicht hat, Jamie?

Schwester Jamie Sorenson: Nun ja, ich weiß nicht, ob meine Antwort hilfreich ist, aber sie kam mir eben während der anderen Antworten in den Sinn. Wie es im Leben der Schüler aussieht, erkenne ich anhand der Bereiche Wichtigkeit, Zugehörigkeitsgefühl und Bekehrung. Diese drei Bereiche weisen auf das Ziel hin. Ich kann aus den Gesprächen der Schüler Schlüsse ziehen, aus ihrem Verhalten außerhalb des Seminars und auch daraus, dass sie im Unterricht Notizen machen und ihre Erfahrungen aufschreiben. Es geht um die drei Bereiche. Sie weisen auf das Ziel hin.

Bruder Smith: Vielen Dank. Jamie, wäre es vielleicht hilfreich, die Schüler sogar direkt zu fragen, ob ihre Erfahrungen im Seminar oder Institut zu Bekehrung und einem Zugehörigkeitsgefühl führen und wohl wichtig für ihr geistiges Wachstum sind?

Schwester Sorenson: Oh, ganz sicher. Auch die Lernauswertungen, die wir ihnen geben, sind hilfreich, vielleicht auch zwanglose Gespräche, etwa: „Wie geht’s? Wie läuft’s so? Es ist ein hervorragender Maßstab dafür, wie gut das Ziel erreicht wird.

Bruder Smith: Danke. Stellen Sie sich jetzt vor, dass Sie Ihren Schülern diese Frage gestellt haben und diese etwas genannt haben, was das Seminar ihrer Meinung nach etwas besser machen könnte, zum Beispiel im Bereich Zugehörigkeitsgefühl.” Die Antwort könnte lauten: „Schwester Sorenson ist wunderbar. Wir lieben ihre Klasse. Sie ist echt toll.“ Aber dann finden Sie einen Hinweis in ihren Antworten, wie Sie vielleicht ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl schaffen können. Was wäre dann für Sie als Lehrerin hilfreich, um ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl im Unterricht zu schaffen?

Schwester Sorenson: Für mich als Lehrerin wäre es dann hilfreich, mit dem Seminarbeauftragten über dieses Feedback zu sprechen. Er könnte mir helfen, es zu nutzen. Ich könnte es aber auch mit einem Kollegen besprechen und ihn fragen: „Was könnte damit gemeint sein? Oder wie kann ich dieses oder jenes besser machen?“ Ich glaube, das wäre hilfreich.

Bruder Smith: Hervorragend. Der Gedanke hinter dieser Frage liegt nicht nur der Lernauswertung zugrunde, sondern auch dem überarbeiteten Handbuch Das Evangelium lehren und lernen sowie dem Schulungsmaterial. Als Lehrer sagen Sie sich: „Ich möchte, dass meine Schüler das Ziel erreichen. Sie haben mich auf etwas hingewiesen, was sie brauchen. Worin kann ich mich entsprechend verbessern?“ Wenn Sie sich dann mit anderen Lehrern und dem S&I-Beauftragten beraten und mit Ihren Schülern sprechen, können Sie etwas herausarbeiten, worin Sie sich verbessern können. Das Handbuch gibt die Richtung vor, das Schulungsmaterial gibt Beispiele. Sie wissen nun, was Sie üben und anwenden können, um sich zu verbessern, und zwar zu genau dem Zweck, den Bruder Willard und Bruder Whimpey gerade erklärt haben: dass beim jeweiligen Schüler das Ziel, zum Erretter zu kommen, erreicht wird.

Schwester Wendy Parker: Ich glaube, es geht immer um das Ziel. Der Anfang unseres Weges dahin ist Jesus Christus. Jesus Christus ist auch der Weg, der uns zum Tempel, zu unseren Schülern und letztlich zum Leben beim Vater im Himmel führt. Jeder Teil dieses neuen Programms lenkte meinen Blick beim Lesen auf Christus. Bei jeder Fertigkeit steht Christus im Mittelpunkt. Das war für mich sehr beeindruckend. Ich koordiniere ja die Arbeit anderer Lehrer und helfe ihnen, sich zu entwickeln. Dieses Hilfsmittel wird einen sehr positiven Einfluss auf unser Programm und die Schüler haben. Dafür bin ich unheimlich dankbar. Ich danke Ihnen sehr.

Bruder Whimpey: Hier passt ein Erlebnis von Shadrack aus dem Gebiet Afrika West. Shadrack half einem Schüler, im Unterricht eine solche Erfahrung zu machen. Shadrack, würdest du uns gerne davon erzählen?

Bruder Shadrack Bentum: Ja, Bruder Bert. Danke. Eine Schülerin aus meiner Klasse war sehr schüchtern, las normalerweise nie etwas vor und stellte und beantwortete keine Fragen. Das ging eine Zeit lang so, bis ich einige der Grundsätze aus den Kapiteln „Den Namen jedes Lernenden kennen“, „Umstände“ und „Lernbedürfnisse“ anwendete. Mein Schwerpunkt lag auf der Fertigkeit „Beobachten und sich nach den Interessen der Schüler erkundigen“ unter den Fertigkeiten zur Weiterentwicklung für den Lehrer. Ich bemerkte, dass sich eine Schülerin für gewöhnlich im Institutsgebäude auf Tests oder Prüfungen in der Schule vorbereitete. Also zeigte ich Interesse an dem jeweiligen Schulfach und sprach manchmal mit ihr über ihre Hausaufgaben. Dann erfuhr ich, dass sie eine sehr gute Freundin hatte, die auch in meiner Klasse war. Ich sorgte dafür, dass sie bei Gruppenarbeit, die ich ihretwegen oft machen ließ, mit ihrer Freundin in die gleiche Gruppe kam. Im Unterricht fing sie an, vorzulesen, antwortete auf Fragen und erzählte von Erlebnissen. Einmal sagte sie im Unterricht, sie sei früher sehr schüchtern gewesen, aber nun viel selbstbewusster. Heute stellt sie im Unterricht die Arbeitsergebnisse der Gruppe vor und ist immer unter den Ersten, die zum Unterricht erscheinen. Sie macht jetzt also bessere Lernerfahrungen.

Schwester Scott: Das führt uns direkt zu einer Frage von Bruder Douglas Franco. Er kommt aus dem Gebiet Südamerika Nordwest. Bruder Franco, Ihre Frage bitte.

Bruder Douglas Franco: Vielen Dank. Hallo allerseits! Meine Frage bezieht sich auf die Aufgabe des Lehrers und die Erfahrungen des Lernenden. Wie können wir besser erkennen und sicher sein, dass das, was wir im Unterricht tun, dazu beiträgt, dass der Schüler sich bekehrt, sich zugehörig fühlt und das Gefühl hat, dass Wichtiges vermittelt wird? Beispielsweise kann ein Unterricht, der auf Christus ausgerichtet ist, zur Bekehrung beitragen, aber gleichzeitig kann es auch die Bekehrung fördern, wenn wir durch den Geist lehren. Wie können wir also sicher sein und den Lehrern helfen, wenn sie solche Frage haben oder sich in Bezug auf einige dieser Grundsätze verbessern wollen?

Bruder Willard: Bruder Franco, wo unterrichten Sie bitte? Wo leben Sie?

Bruder Franco: Danke. Ich bin Institutslehrer in Cochabamba in Bolivien.

Bruder Willard: Sehr gut, Bruder Franco. Wir freuen uns sehr, dass Sie heute dabei sind. Bruder Franco, ich vermute, dass Sie schon des öfteren die Gewissheit hatten, dass sich ein Schüler durch Ihren Unterricht bekehrt hat. Können Sie sich an eine Situation erinnern, in der Sie gespürt haben, wie der Heilige Geist Sie wissen ließ, dass sich in Ihrer Klasse tatsächlich jemand bekehrt hat?

Bruder Franco: Ja. Manchmal erwähnt ein Schüler etwas – im Unterricht oder auch danach. Manchmal schreibt mir einer über WhatsApp und sagt zum Beispiel: „Bruder Franco, danke für den Unterricht. Ich weiß nun, was ich tun muss.“ Bei anderen beobachte ich, wie sie im Unterricht in ihr Studientagebuch schreiben, obwohl ich sie nicht einmal darum gebeten habe. Sie schreiben und schreiben. Ihre Einstellung zeigt, dass sie etwas verspüren. Das sind meine Erfahrungen damit.

Bruder Willard: Das ist wirklich toll. Ich muss an die drei Wörter denken, die Elder Bednar vor Jahren in Bezug auf das Unterrichten hervorhob: einschätzen, beobachten und zuhören. 5 Für mich ist das der Kern dessen, was Sie uns gerade erzählt haben. Sie nahmen eine Einschätzung vor oder beobachteten etwas, was sich im Unterricht oder danach abspielte. Dank Ihrer Beobachtung zeigte Ihnen der Heilige Geist etwas, was an dem Tag besonders wichtig war. Bruder Franco, wie könnten Sie daran anknüpfen? Anders ausgedrückt: Wie können Sie dafür sorgen, dass so etwas in Ihrer Klasse öfter geschieht?

Bruder Franco: Da gibt es viele Möglichkeiten. Ich habe über die Hilfsmittel zur Bewertung nachgedacht. Ich glaube, es kann wirklich helfen, wenn ein Kollege oder der S&I-Beauftragte sich meinen Unterricht anschaut, damit ich herausfinden kann, woran ich arbeiten muss. Es ist auch hilfreich, mich von den Schülern bewerten zu lassen. Das haben wir auch schon gemacht. Es ist toll, dann zu lesen, was sie über den Lehrer, die Klasse und unsere Aufgabe denken. Es ist toll. An den Ergebnisse erkennen wir dann: „Oh nein, daran muss ich arbeiten.“ Oder auch „Das mache ich schon gut.“ Dieses Material zu verwenden, kann hilfreich sein, wenn man gleichzeitig sein Bestes gibt und sich, wie Sie alle schon erwähnt haben, vom Geist leiten lässt. Achten wir darauf, was die Schüler brauchen und ob wir ihren Bedürfnissen schon gerecht werde.

Bruder Willard: Bruder Franco, vielen Dank. Als Sie Zeugnis gaben und den Wunsch äußerten, besser zu werden, verspürte ich, wie der Heilige Geist mir bezeugte, wie sehr der Vater im Himmel Sie und Lehrer wie Sie in aller Welt liebt. Wenn wir Gott und seine Kinder nach besten Kräften lieben, wird er uns segnen und uns zeigen, wie unser Unterricht ist. Er wird uns wissen lassen, ob die Bekehrung und das Zugehörigkeitsgefühl gefördert werden und das Gefühl geschaffen wird, dass Wichtiges vermittelt wird, um all diesen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu helfen, Jesus Christus näherzukommen. Bruder Franco und Sie alle, vielen Dank, dass Sie so vielen jungen Leuten ein Segen sind. Danke, dass Sie von Ihren Erfahrungen berichtet haben.

Bruder Franco: Danke.

Schwester Newbold: Danke. Bruder Franco, auch ich danke Ihnen und all unseren Lehrern. Wir schätzen Sie alle sehr. Ich musste ebenfalls über Bekehrung, das Gefühl, Wichtiges zu lernen, und Zugehörigkeit nachdenken. Ich halte diese Bereiche für äußerst wichtig. Viele haben um Schulungen dazu gebeten. Es ist auch wichtig, daran zu denken, dass die Bekehrung zum Erretter Jesus Christus und zum Vater im Himmel, das Zugehörigkeitsgefühl und das Gefühl, dass Wichtiges vermittelt wird, das Ergebnis unseres Unterrichts sein sollen. Aber wenn die Schüler nicht erkennen, inwiefern sich diese Dinge auf ihr Leben beziehen, fällt es ihnen schwerer, die Erlebnisse zu haben, die sie brauchen. Der Heilige Geist ist derjenige, der dafür sorgt.

Schwester Scott: Jamie Scott hatte dazu eine gute Geschichte. Schwester Scott, könnten Sie heute erneut davon erzählen?

Schwester Jamie Scott: Sehr gerne. Ich beschäftigte mich mit Lehrern, die wie Christus unterweisen, habe mich keinem bestimmten Stil und keiner bestimmten Methode verschrieben und möchte meinen Glauben an Jesus Christus stärken und mehr wie er werden. Als ich eines Tages unterrichtete, hatte ich das Gefühl, ich solle meine Schüler fragen: „Was für eine Lektion würde euch helfen, dem Erretter näherzukommen?“ In allen meinen vier Klassen wurde das Thema Musik erwähnt. Also beschlossen wir, an einem Tag durch Musik mehr über den Erretter zu erfahren. Die Schüler konnten ein Kirchenlied oder ein anderes Lied vorstellen, eines, das ihnen half, Jesus Christus näherzukommen. Einige von ihnen spielten ein Instrument. Einige von ihnen baten mich, ein Lied abzuspielen. Einige von ihnen sangen. Wir hörten also verschiedene Kirchenlieder und andere Lieder. Entweder vor oder nach ihrem Lied sprachen sie über unseren Herrn und Erretter und gaben Zeugnis für ihn. An diesem Tag konnten wirklich alle den Geist spüren. Einige berichteten davon, was sie gerade in diesem Moment verspürten. Einigen rief der Geist Momente in Erinnerung, in denen er ihnen Wahrheit bestätigt hatte. Der Geist bezeugte ihnen diese Wahrheit aufs Neue.

Es gab auch Seminarschüler, der eigentlich lieber anderswo gewesen wäre. Er meldete sich und sagte: „Ich habe den Geist seit über vier Jahren nicht mehr verspürt. Aber als Ben auf seiner Bratsche das Lied ‚Ich weiß, dass mein Erlöser lebt‘ vorspielte, verspürte ich den Geist. Das war gut.“ Ich bin dankbar, dass der Herr genau weiß, was seine Auserwählten brauchen. Ich bin dankbar, dass ich zugehört habe und sie fragte, was sie wollten, sodass dieser junge Mann die Liebe des Erretters verspüren und wissen konnte, wer er ist und dass er geliebt wird.

Schwester Scott: Danke. Bruder James, Sie melden sich.

Bruder James: Danke. Ich möchte zum bisher Gesagten noch etwas ergänzen. Ich habe mit den Hilfsmitteln wunderbare Erfahrungen gemacht. Ich habe das Material für das Bewerten und Beobachten im Unterricht ausprobiert. Ich habe jetzt ganz neue Erkenntnisse. Wie heute ja schon erklärt wurde, geht es beim Beobachten im Kern darum, mehr Offenbarung zu den Bereichen zu empfangen, wo wir uns verbessern können.

Ich möchte vorlesen, was einer meiner Schüler in der Umfrage zu der Frage geschrieben hat, ob er das Gefühl hat, dass im Unterricht Wichtiges vermittelt wird. Nach der Umfrage ging ich die Antworten durch. Ich stieß auf eine Antwort dieses Schülers. Er schrieb: „Ich empfinde den Unterricht als sehr wichtig für mich, da der Lehrer mir hilft, einen persönlichen Bezug zu den gelernten Evangeliumsthemen und -grundsätzen herzustellen.“ Ein anderer machte Vorschläge, wie ich ihm helfen könnte, sich zu verbessern. Er erklärte: „Ich möchte, dass mein Lehrer mich ins Unterrichtsgespräch einbezieht und mir auch Fragen stellt.“

All das hätte ich nicht erkannt, wenn ich nicht von meinen Schülern, dem S&I-Beauftragten und mir selbst beobachtet worden wäre. Mir wurde aufgezeigt, in welchen Bereichen ich mich verbessern muss. Die 25 Fertigkeiten und Methoden sind wirklich toll und lassen sich ganz leicht im Unterricht umsetzen. Vielen Dank.

Bruder Wilkins: Ich würde gerne kurz von einem Erlebnis erzählen, das mir gezeigt hat, wie machtvoll es ist, sich sowohl auf das Ziel als auch auf die Fertigkeiten zu konzentrieren. Neulich führten wir im Unterricht ein Gespräch über die Umkehr, bei dem Christus im Mittelpunkt stand. Es ging nicht nur um Umkehr von unserem Verhalten, sondern auch um den Grundsatz, dass wir uns Christus nähern und ihn bitten können, Schwaches stark zu machen. Ich musste auch an einige der Fertigkeiten aus dem Schulungsmaterial denken. Ich beobachtete die Schüler beim Unterrichtsgespräch. Dank einer der Fertigkeiten achtete ich besonders auf ein bestimmtes Mädchen. Ich sah die Schüler an und stellte weitergehende Fragen. Ich sah, dass sich dieses Mädchen Tränen abwischte, und fühlte mich gedrängt, sie zu fragen: „Nikki, würdest du uns erzählen, was der Geist dir gerade gezeigt hat?“ Sie öffnete uns ihr Herz, weinte und sagte dann, sie habe gerade die Antwort auf ein Gebet erhalten, dass sie seit fünf Jahren in sich getragen habe. Sie habe versucht, umzukehren, aber nie darum gebeten, dass der Herr ihr Herz wandelt.

Ich konzentrierte mich im gesamten Unterricht auf das Ziel. Im Unterrichtsgespräch stand Christus im Mittelpunkt. Das war gut. Ich war froh, dass ich mich auf eine Fertigkeit konzentriert und daher die Schüler angesehen und eine weiterführende Frage gestellt hatte. Denn aus einer guten Lernerfahrung wurde eine Erfahrung, die hoffentlich das Leben dieser Schülerin verändert hat. Daher ist das Ziel ja der Ausgangspunkt. Doch wenn wir uns auf die Fertigkeiten konzentrieren, kann das Ziel auf noch tiefgründigere Weise erreicht wird.

Schwester Scott: Danke, Bruder Wilkins. Blickkontakt herzustellen, lädt unser Gegenüber ein, auf uns einzugehen und mit uns auf persönlicher Ebene zu kommunizieren. Ein tolles Beispiel! Bruder Mark Espidita.

Bruder Mark Espidita: Vor zwei Monaten habe ich angefangen, das Material zu verwenden, das uns für die neuen Schulungen für Koordinatoren in Canvas gegeben wurde. Ich verglich, wie die Lehrer auf meine Beiträge zu früheren Schulungen basierend auf dem alten Handbuch Das Evangelium lehren und lernen reagiert hatten. Damals gab es in unserem Gesprächsforum nur wenig Austausch. Als ich vor kurzem anfing, die Themen aus dem neuen Handbuch zu verwenden, stellte ich fest, dass die Lehrer viel offener über ihre Erfahrungen sprachen.

Ich möchte von einem Beitrag eines meiner Lehrer berichten. Vor ein paar Wochen führte ich eine Schulung durch. Es ging darum, namentlich für seine Schüler zu beten. Ich bekam tolle Rückmeldungen. Ich lese einfach mal den Kommentar eines der Lehrer vor: „Das hat uns Lehrern wunderbar daran erinnert, dass wir uns bisweilen (zu) sehr darum bemühen, die Schüler zu unterweisen und uns so vorbereiten, dass sie im Unterricht den Geist verspüren können. Worauf es wirklich ankommt, ist jedoch, wie die Botschaft der Lektion an ihre Bedürfnisse angepasst werden kann. Die Schüler brauchen eine Botschaft, die wichtig für sie ist. Daher kann es bei der Vorbereitung der Lektionen viel bewirken, für jeden einzelnen von ihnen zu beten. Der Geist kann uns dann zeigen, was wir sagen und vermitteln sollen.“ Ich hätte nicht gedacht, dass es einen so großen Einfluss auf die Lehrer haben würde. Ich glaube, dass dieses Material für unsere Lehrer sehr hilfreich ist. Das ist alles.

Schwester Scott: Bruder Kevin Brown, möchten Sie etwas ergänzen?

Bruder Kevin Brown: Die letzten Gedanken haben mich sehr bewegt. Ich bin dankbar, dass es bei dieser Schulung ja um das Empfangen von Offenbarung geht, dankbar auch für die neuen Hilfsmittel. Ich habe mir die Frage notiert: Wenn ich etwas durch den Heiligen Geist und das Material erkenne, wie entschlossen handle ich dann danach und ändere mich oder wende es an? Jemand hat heute erwähnt, dass der Heilige Geist den Schülern zeigt, was wichtig ist. Aber mir ist nun klar geworden, dass der Heilige Geist auch dem Lehrer zeigt, was wichtig ist. Wenn der Geist mir zeigt, was ich tun oder anwenden soll, sollte ich also schnell handeln. Ich hatte das starke Gefühl, dass im Unterricht Wunder geschehen werden, wenn wir das tun Die Lehrer werden dies selbst erleben können.

Schwester Becky Scott: Vielen Dank für diese Gedanken. Es gibt noch eine Wortmeldung. Bruder Castro, möchten Sie etwas hinzufügen?

Bruder Castro: Ja, Schwester Scott. Danke. Ich musste an eine Aussage von Elder David A. Bednar denken. Er hat gesagt: „Es ist eine Sache zu wissen, dass Jesus Christus auf die Erde gekommen ist, um für uns zu sterben – dies ist die grundlegende Lehre Christi. Wir müssen aber auch erkennen, dass der Herr, durch sein Sühnopfer und durch die Macht des Heiligen Geistes, in uns leben möchte – nicht nur, um uns zu führen, sondern auch, um uns zu befähigen.“ 6 Genau das habe ich heute verspürt, nämlich dass der Herr wirklich den Wunsch hat, uns in diesem großen Werk zu helfen. Und wir können unseren jungen Leuten helfen. Wir können unseren berufenen Lehrern helfen, das ebenfalls zu verspüren.

Schwester Scott: Vielen Dank, Bruder Castro. Danke, dass Sie alle heute teilgenommen haben. Wir haben wunderbare Zeugnisse dafür gehört, wie wir das, was wir heute besprochen haben, auf ganz persönliche Weise anwenden können. Ich möchte mich mit meinem aufrichtigen Zeugnis all dem anschließen. Ich weiß, dass dies das Werk des Herrn ist und er an unserer persönlichen Entwicklung interessiert ist sowie daran, dass wir zu den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die wir unterrichten, eine gute Beziehung haben. Ich weiß, dass er jedem von Ihnen helfen wird, wenn Sie all die heute besprochenen Hilfsmittel auf persönliche Weise anwenden, dass Christus Ihnen durch den Heiligen Geist sagen wird, woran Sie arbeiten sollen, und dass Sie, wie die heutigen Geschichten veranschaulichen, genau an der Fertigkeit arbeiten müssen, durch die Sie dem Betreffenden das sagen können, was er hören muss, damit er dank Ihnen zu Christus kommen kann. Für all das gebe ich Zeugnis im Namen Jesu Christi. Amen.

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