2021
Kim Ho Jik
September 2021


Pioniere aus aller Welt

Kim Ho Jik

Das erste Mitglied der Kirche aus Südkorea

Gott hatte ihn aus einem bestimmten Grund hergeführt.

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South Korean man standing in front of government building

Kim Ho Jik atmete tief durch. Heute war sein erster Tag an einer Universität in den Vereinigten Staaten. Er sollte dort unterrichten, wollte aber auch gleichzeitig studieren.

Bildung war Ho Jik sehr wichtig. Er wollte so viel wie möglich über Ernährung lernen. Dann konnte er die Lebensqualität der Menschen in seiner Heimat Südkorea verbessern.

Mit ein paar Kartons in den Händen stieg Ho Jik die Treppe zu seinem neuen Büro hinauf.

„Hallo!“, begrüßte ihn ein Mann aus dem Büro nebenan. „Ich bin Oliver! Ich studiere hier auch.“

„Freut mich!“, erwiderte Ho Jik.

Wochen vergingen. Ho Jik und Oliver wurden Freunde. Sie sprachen oft über ihr Studium. Ho Jik fiel auf, dass Oliver nie Alkohol trank oder rauchte. Sonntags arbeitete er nie. Warum bloß?, fragte sich Ho Jik.

Eines Tages gab Oliver Ho Jik ein Buch. Es handelte von den Glaubensartikeln. „In diesem Buch steht, woran ich glaube“, erklärte Oliver. „Sag mir dann einfach, ob du mehr erfahren möchtest.“

Ho Jik brauchte keine Woche, da hatte er das Buch schon fertig. Oliver schenkte ihm ein anderes Buch – es hieß „Das Buch Mormon“. Auch dieses Buch las Ho Jik schnell durch. Er begann, mit Oliver in die Kirche zu gehen. Er war sich aber nicht sicher, ob er sich taufen lassen sollte.

Olivers letzter Tag an der Universität kam immer näher. Ho Jik traf ihn im Flur. „Ich glaube, dass Gott dich aus einem bestimmten Grund hergeführt hat“, sagte Oliver. „Nicht nur als Lehrer für Ernährungswissenschaften. Sondern auch als Lehrer für das Evangelium.“

Ho Jik musste lange über Olivers Worte nachdenken. Schließlich beschloss er, sich taufen zu lassen. Er wurde in demselben Fluss getauft, wo Joseph Smith 122 Jahre zuvor getauft worden war.

Nach dem Studium kehrte Ho Jik nach Südkorea zurück. Er freute sich schon, seiner Familie vom Evangelium zu erzählen. Auch mit vielen anderen sprach er über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Ho Jik hatte viele Führungsaufgaben. Er übte wichtige Berufe im Bildungsbereich und in der Regierung aus. Er trug dazu bei, dass sich die Lebensmittelqualität in seinem Land verbesserte. Er bewirkte etwas im Leben vieler Leute.

Ho Jik wollte aber noch mehr bewirken. Missionare durften nicht nach Südkorea kommen. Das wollte Ho Jik ändern. Er wusste, dass er in Schwierigkeiten geraten könnte, wenn er die Regierung bat, Missionare ins Land zu lassen. Aber er wusste auch, dass es das Risiko wert war. Er war bereit, alles aufzugeben, um das Evangelium nach Südkorea zu bringen.

Also fragte Ho Jik die Regierung, ob Missionare in Südkorea predigen dürfen. Man genehmigte seine Bitte! Bald schon trafen Missionare ein, und Ho Jik half ihnen, immer mehr Leute zu unterweisen.

Ho Jik wusste, dass Oliver recht gehabt hatte. Er war an diese Universität geführt worden, um vom Evangelium zu erfahren. Er war dankbar, dass Gott ihn mit dem Evangelium gesegnet hatte und er nun andere daran teilhaben lassen konnte.

Südkorea liegt in Ostasien.

Mittlerweile gibt es in Südkorea über 88.000 Mitglieder der Kirche.

In der Hauptstadt Seoul steht sogar ein Tempel.

Kim Ho Jik wurde ein Fachmann für den Nährwert von Sojabohnen.

Ho Jiks Kinder gehörten zu den Ersten, die in Südkorea getauft wurden.

Ho Jik übersetzte die Glaubensartikel ins Koreanische.

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Friend Magazine, Global 2021/09 Sep

Illustrationen von Alyssa Tallent

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