2021
Andrew Jenson
November 2021


Pioniere aus aller Welt

Andrew Jenson

Historiker aus Dänemark

Jede Geschichte war Andrew wichtig.

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man riding a camel

Andrew holte eine Feder hervor und öffnete sein Tagebuch. Heute kehre ich von meiner Mission zurück, schrieb er.

Lächelnd schaute er aus dem Zugfenster. Die vergangenen zwei Jahre hatte er in Dänemark verbracht. In diesem Land war er zur Welt gekommen. Auch hatte sich seine Familie dort taufen lassen. Andrew war Jugendlicher gewesen, als seine Familie nach Utah ausgewandert war. Und bald war er wieder bei ihr!

Andrew blätterte um und schrieb weiter. Er schrieb sehr gerne. Auch erfuhr er gern mehr über die Geschichte der Kirche. Er hatte alles über Joseph Smith gelesen, was er finden konnte. Er hatte sogar auswendig gelernt, zu welchem Zeitpunkt wichtige Ereignisse im Leben Joseph Smiths stattgefunden hatten.

Bald schon war Andrew wieder bei seiner Familie. Jeden Tag half er bei der Arbeit auf der Farm. Er pflügte. Er säte. Aber er wollte mehr! Er wollte lesen. Er wollte schreiben. Er wollte reisen!

Also betete Andrew. Er dachte viel darüber nach, was er tun sollte. Da kam ihm eine Idee. Er übersetzte Teile der Lebensgeschichte Joseph Smiths ins Dänische.

Und das war erst der Anfang. Andrew schrieb, las und übersetzte immer weiter. Er fing sogar an, für die Kirche als Historiker zu arbeiten. Dazu besuchte er verschiedene Orte in den Vereinigten Staaten. Er trug Geschichten und wichtige Dokumente zusammen.

Eines Tages baten die Führer der Kirche Andrew um etwas äußerst Spannendes. Er sollte verschiedene Länder bereisen und die Geschichten der dortigen Mitglieder aufschreiben! Andrew konnte es kaum erwarten.

Andrew verabschiedete sich von seiner Familie, nahm seinen Pass und machte sich auf den Weg. Er reiste mit dem Schiff. Er reiste mit dem Zug. Manchmal reiste er mit der Kutsche oder sogar auf einem Pferd oder Kamel!

An jedem Ort sprach Andrew mit den Mitgliedern der Kirche über ihr Leben. Er sprach mit ihnen über ihren Glauben. Er schrieb ihre Geschichte auf, damit andere sie lesen konnten. Jede Geschichte war Andrew wichtig.

Als Andrew von seiner Reise nach Hause kam, stellte er die Geschichten in einem Buch zusammen. Auch zeigte er anderen, wie man etwas aufschreibt und dann an einem sicheren Ort verwahrt.

Seine Arbeit lag ihm am Herzen und machte ihm Freude. Dennoch fragte er sich manchmal, ob er damit tatsächlich etwas bewirkte. Also betete er darüber.

„Vater im Himmel, warum bittet man mich nicht um etwas Wichtigeres?“ Da kam ihm eine klare Antwort in den Sinn: Das Werk, das du getan hast, war von Gott inspiriert.

Andrew lächelte. Er wusste, dass er das tat, was Gott von ihm erwartete. Und er hörte nicht auf!

Andrew stellte die Geschichten von über 15.000 Menschen zusammen. Wir können seinem Beispiel nacheifern und eigene Familiengeschichten aufschreiben. Jede Geschichte ist wichtig – auch deine eigene!

Ein Historiker schreibt Geschichten auf und bewahrt diese, damit auch andere Leute sie eines Tages lesen können.

Heute gibt es in Dänemark einen Tempel.

Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten etwa 17.000 dänische Mitglieder nach Utah aus, so wie Andrew.

Andrew schrieb 27 Bücher und über 2.000 Zeitungsartikel.

Insgesamt reiste er über anderthalb Millionen Kilometer.

Andrew erfüllte neun weitere Missionen – in Dänemark, in weiteren europäischen Ländern und auch in den USA.

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November 2021 Friend magazine.

Illustrationen von Christopher Thornock

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