„Die Schriftstellenjagd“, Unser Freund, Juni 2024, Seite 18f.
Die Schriftstellenjagd
Liebte der Vater im Himmel ihn wirklich?
Diese Geschichte spielt in den USA.
„Gute Nacht, Mama!“ Calan kletterte ins Bett.
„Gute Nacht. Ich hab dich lieb, und der Vater im Himmel hat dich auch lieb.“ Mama umarmte Calan und schaltete das Licht aus.
Calan starrte an die Decke. Mama und Papa sagten immer, der Vater im Himmel habe ihn lieb. Aber stimmte das eigentlich? Calan war nicht vollkommen. Manchmal machte er Fehler. Liebte der Vater im Himmel ihn wirklich?
Er drehte sich auf die Seite. Seine Eltern zeigten ihm auf vielerlei Weise ihre Liebe. Zum Beispiel umarmten sie ihn. Aber der Vater im Himmel hatte ihn noch nie umarmt. Wie konnte er also die Liebe des himmlischen Vaters verspüren?
Am nächsten Tag war Sonntag. Als Calan seine Sonntagskleidung anzog, fragte er sich immer noch, ob der Vater im Himmel ihn liebhatte. Wie konnte er herausfinden, was der Vater im Himmel für ihn empfand?
In der Kirche waren Calan, sein Bruder und seine Schwestern andächtig und hörten den Rednern zu. Mama gab Sierra Buntstifte und Papier, und Jonny saß auf Papas Schoß.
Calan dachte aber immer noch über seine Frage nach. Da kam ihm eine Idee.
Er schlug seine heiligen Schriften auf. Mama und Papa sagten immer, im Buch Mormon würde das stehen, was der Vater im Himmel uns mitteilen möchte. Vielleicht würde Calan ja im Buch Mormon eine Antwort auf seine Frage finden.
Calan überflog die Seiten. Er sah, dass dort etwas über Alma den Jüngeren und Samuel den Lamaniten zu lesen war. Aber er entdeckte nichts über die Liebe des himmlischen Vaters.
Als es Zeit für die PV war, nahm Calan sein Buch Mormon mit. Er las ein paar weitere Verse. Hinten im Buch Mormon entdeckte er eine Liste mit Schriftstellen zum Thema Liebe. Er schlug ein paar Verse auf, aber dazu, ob der Vater im Himmel ihn liebhatte, fand er immer noch nichts.
Bald war es Zeit für die Klasse. Bruder Walters und Schwester Walters baten die Kinder, im Buch Mormon einen Vers herauszusuchen, der ihnen wichtig war.
Erneut schlug Calan seine heiligen Schriften auf.
Schließlich entdeckte er einen Vers, den er noch nicht gelesen hatte. Es ging um Nephi, der in einer Vision mit einem Engel sprach.
Als Calan las, was Nephi über den Vater im Himmel sagte, wurde ihm ganz warm ums Herz: „Ich weiß, dass er seine Kinder liebt.“ (1 Nephi 11:17.) Calan las den Vers erneut. Ein schönes, starkes Gefühl überkam ihn. Ein Gefühl wie eine feste Umarmung. Der Vater im Himmel liebte ihn wirklich!
Nach der PV wollte Calan Mama gleich erzählen, was er gelernt und gespürt hatte. „Der Vater im Himmel hat seine Kinder lieb!“, sagte Calan. „Hier im Buch Mormon steht es! Das bedeutet, dass er mich liebhat!“
Mama umarmte Calan ganz fest. „Da hast du recht! Der Vater im Himmel hat dich so sehr lieb.“
Calan war überglücklich. Vielleicht bekam er vom Vater im Himmel keine Umarmung, aber es war genauso schön, den Heiligen Geist zu verspüren.
Illustrationen von Josh Talbot