„Kraft von unseren Eltern“, Für eine starke Jugend, Juni 2021, Seite 18f.
Komm und folge mir nach!
Kraft von unseren Eltern
Manchmal reicht schon die Sichtweise eines anderen, damit uns bewusst wird, wie dankbar wir für das sein können, was wir haben.
Als Jugendlicher hat man es nicht immer leicht. Und ob du es glaubst oder nicht, die Eltern von Jugendlichen haben es auch nicht leichter. Doch die Beziehung zu unseren Eltern ist etwas Besonderes, und wenn du sie pflegst, kann diese Beziehung ein großer Segen in deinem Leben sein.
Hier sind ein paar Beispiele, wie einige Führer der Kirche die Beziehung zu ihren Eltern empfinden oder empfunden haben.
Präsident Russell M. Nelson
Präsident der Kirche
„Ich habe meine Eltern verehrt. Sie haben mir alles bedeutet, und ich habe Wesentliches von ihnen gelernt. Ich kann ihnen für das glückliche Zuhause, das sie mir und meinen Geschwistern bereitet haben, gar nicht genug danken. Und trotzdem merkte ich schon als Junge, dass mir etwas fehlte. Eines Tages nahm ich die Straßenbahn und fuhr zu einem Buchladen …, um ein Buch über die Kirche zu finden. Es war wunderbar, mehr über das Evangelium zu erfahren.
Nachdem ich das Wort der Weisheit verstanden hatte, wollte ich, dass meine Eltern dieses Gesetz befolgten. Also ging ich eines Tages, ich war noch sehr jung, in den Keller und zerschlug jede einzelne Flasche mit Alkohol auf dem Betonboden. Ich erwartete, dass mein Vater mich bestrafen würde, aber er verlor kein Wort darüber.
Als ich reifer wurde und allmählich verstand, wie herrlich der Plan des himmlischen Vaters ist, sagte ich mir oft: ,Ich will keine weiteren Weihnachtsgeschenke. Ich möchte nur an meine Eltern gesiegelt werden.‘ Dieses lang ersehnte Ereignis fand erst statt, als meine Eltern schon über 80 waren, doch dann fand es statt. Ich kann gar nicht sagen, welche Freude ich an jenem Tag empfand [siehe Alma 26:16], und jeden Tag freue ich mich darüber, dass sie aneinander gesiegelt sind und ich an sie.“1
Präsident Dallin H. Oaks
Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft
„Meine Einstellung zum Gesetz des Zehnten wurde durch das Beispiel und die Worte meiner Mutter bestimmt, wie es sich in einer Unterhaltung zeigt, an die ich mich von klein auf erinnern kann.
Während des Zweiten Weltkriegs unterhielt meine verwitwete Mutter ihre drei kleinen Kinder von ihrem bescheidenen Gehalt als Lehrerin. Als mir bewusst wurde, dass wir einige wünschenswerte Dinge nicht besaßen, weil wir nicht genügend Geld hatten, fragte ich meine Mutter, warum sie so viel von ihrem Gehalt als Zehnten zahle. Ihre Erklärung habe ich nie vergessen: ‚Dallin, es gibt vielleicht einige Leute, die ohne das Zehntenzahlen auskommen können, aber wir nicht. Der Herr hat bestimmt, dass euer Vater von uns gehen musste und ich euch Kinder allein aufziehen muss. Ich kann das nicht ohne die Segnungen des Herrn, und diese Segnungen erlange ich, indem ich ehrlich den Zehnten zahle. Wenn ich den Zehnten zahle, dann gilt mir die Verheißung des Herrn, dass er uns segnet, und diese Segnungen brauchen wir, wenn wir zurechtkommen wollen.‘“2
Schwester Michelle D. Craig
Erste Ratgeberin in der Präsidentschaft der Jungen Damen
„Als ich Jugendliche war, zog meine Familie ans andere Ende des Landes. Wir und einige Helfer verbrachten einen ganzen Tag damit, alles in einen großen Anhänger zu laden, den mein Vater an unser Auto ankoppeln wollte. Am Morgen unserer geplanten Abreise erfuhr ich nach dem Aufwachen überraschenderweise, dass sich unser Umzug um ein paar Tage verzögern würde. Mein Vater war mitten in der Nacht aufgewacht und hatte das starke Gefühl, dass er den Anhänger nicht selbst mit seinem Auto ziehen sollte. Anstatt diese Eingebung als unlogisch abzutun und beiseitezuschieben, ging mein Vater diesem Gedanken nach und verschob den Umzug. Er beauftragte ein professionelles Umzugsunternehmen, das unser Hab und Gut in einen ihrer LKW lud.
Schließlich fuhren wir los. Auf der Fahrt stürmte es immer wieder und wir sahen umgestürzte Lastwagen und Anhänger. Unsere Familie war dankbar, dass wir in Sicherheit unterwegs waren. Ohne Worte brachte mein Vater mir bei, den Mut zu haben, den Eingebungen des Geistes zu folgen, auch wenn solche Eingebungen unbequem erscheinen oder scheinbar keinen Sinn ergeben. Diese Lektion habe ich nie vergessen.“
Elder Quentin L. Cook
vom Kollegium der Zwölf Apostel
„Bei meinem Vater gab es drei Regeln. … Erstens: Wir mussten uns lohnende Ziele setzen. Zweitens: Wir konnten unsere Ziele jederzeit ändern. Und dann drittens: Ganz gleich, welches Ziel wir gewählt hatten – wir mussten fleißig daran arbeiten, es auch zu erreichen.“
Außerdem meint Elder Cook: „Die Menschen haben uns so viel zu bieten, wenn wir nur willens sind, von ihnen zu lernen. … Aus diesem Grund ist es so wichtig, gute Menschen um sich zu scharen.“3