2022
Jesus Christus schenkt uns Hoffnung
September 2022


„Jesus Christus schenkt uns Hoffnung“, Für eine starke Jugend, September 2022

Jesus Christus schenkt uns Hoffnung

Wenn wir etwas für andere tun, dann schenkt uns Jesus Christus die Hoffnung, dass sich auch in unserem Leben so manches zum Guten wenden wird.

Junge Männer schieben eine Schubkarre

Junge Männer aus Cusco in Peru leisten gemeinsam Dienst am Nächsten

Das Leben ist voller Herausforderungen. Wahrscheinlich kennt ihr das ja. So vieles kann Stress, Sorgen, Ängste und Unruhe in uns auslösen. Dann neigen wir dazu, uns nach innen zu kehren – also uns selbst und unsere Bedürfnisse an erste Stelle zu setzen. Wir meinen, Probleme dadurch lösen zu können, dass wir Zeit und Energie darauf verwenden, etwas in Ordnung bringen zu wollen.

Aber Jesus Christus zeigt uns einen besseren Weg. Er hat gesagt: „Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es erhalten.“ (Lukas 17:33.) Am ehesten kann man trotz Schwierigkeiten Hoffnung schöpfen, wenn man das Herz dem Erretter zuwendet, seinem Beispiel folgt und für andere da ist.

Jesus Christus heilt am Teich von Betesda einen Mann

Die Heilung am Teich von Betesda, Gemälde von Gary Smith

Das Leben des Erretters war das vollkommene Beispiel für liebevolles Wohlwollen allen Menschen gegenüber. Er stellte sich selbst stets in den Hintergrund und war für andere da. Sein selbstloses Handeln zeigte sich in allem, was er Tag für Tag tat, und war nicht auf ein bestimmtes Lebensalter beschränkt.

Wenn wir – wie er – anderen das Herz zuwenden, kann ich euch versichern, dass sich unzählige Möglichkeiten ergeben, wie wir still und freundlich für jemanden da sein können, der uns gerade braucht.

So können wir den Erretter besser kennenlernen und auf Erden inneren Frieden finden, weil wir mehr Nächstenliebe entwickeln. Wenn ihr euer Leben also „verliert“, indem ihr dem Beispiel des Erretters folgt und anderen beisteht, dann ist er an eurer Seite.

Junge Männer tragen Lehmziegel

Engel im Alltag

Oft schickt der Erretter andere zu uns, die uns in schwierigen Zeiten zu Frieden verhelfen und uns Beistand leisten. Diese lieben Menschen sind in unseren Augen dann tatsächlich wie Engel, die aus dem Himmel zu uns gesandt wurden.

Meine Familie und ich haben schon zu ganz unterschiedlichen Anlässen den Trost und den Frieden verspürt, den solch eine neuzeitliche Engelsschar bringen kann. Auf ein Erlebnis möchte ich gern näher eingehen: 2003 zogen wir aus unserem Heimatland Brasilien nach Utah.

In jenem Winter gab es in Utah einen der größten Schneestürme seit langem. Wir waren zwischen Palmen und Sandstränden aufgewachsen und hatten ein Schneechaos wie dieses daher noch nie erlebt. Unser Haus lag an der Ecke eines Hügels und der Bürgersteig war ziemlich lang.

Als es anfing zu schneien, stellte sich meine Frau mutig der Aufgabe, Einfahrt und Bürgersteig vom Schnee freizumachen. Ich konnte ihr nicht helfen, weil ich ein paar Tage zuvor auf einer vereisten Stelle ausgerutscht war und mir das Handgelenk gebrochen hatte. In der Folge musste ich operiert werden und hatte einen dicken Gipsarm.

Als meine liebe Frau nun das erste Mal in ihrem Leben die Schneefräse in Betrieb nahm, wusste sie leider nicht, dass sie, nachdem sie die Hälfte der Einfahrt geräumt hatte, bei der Schneefräse den Auswurf auf die andere Seite stecken musste. Als sie dann die andere Hälfte räumen wollte, landete der Schnee geradewegs wieder auf der bereits geräumten Seite. So blies die Fräse den Schnee hin und her, ohne dass die Einfahrt frei wurde. Was für ein Chaos!

Da sie sich so lange in der Kälte aufgehalten hatte, bekam sie eine beidseitige Ohrenentzündung und konnte zwei Monate lang fast nichts hören. Zudem hatte sich mein 16-jähriger Sohn beim Schlittenfahren am Rücken verletzt und musste das Bett hüten. Da waren wir also: ans Bett gefesselt, taub, eingegipst, und außerdem war uns eiskalt.

Ich bin sicher, wir waren ein imposanter Anblick für unsere Nachbarn. An einem kalten Morgen schreckte ich gegen fünf Uhr früh hoch. Vor meinem Fenster war das Geräusch einer Schneefräse zu hören. Draußen erblickte ich Bruder Blaine Williams, der uns gegenüber auf der anderen Straßenseite wohnte. Der fast Siebzigjährige hatte sein gemütliches, warmes Haus verlassen und befreite ohne ein Wort unsere Einfahrt und unseren Bürgersteig vom Schnee, da er wusste, dass wir es nicht selbst tun konnten.

Schneefräse

Foto von Getty Images

Ein anderer Freund, Bruder Daniel Almeida, holte mich Tag für Tag mit dem Auto ab und brachte mich nach Salt Lake City zur Arbeit, da ich mit dem lästigen Gips ja nicht selbst fahren konnte. Diese Freunde waren jeden Morgen da und bewiesen uns durch ihre einfachen guten Taten ihre Liebe, bis meine Familie wieder genesen war und wir uns wieder selbst um alles kümmern konnten.

In jenem kalten Winter 2003 wurden uns diese engelgleichen Brüder zu Hilfe gesandt. Die beiden Männer folgten dem Beispiel unseres Erretters und stellten unsere Bedürfnisse über ihre eigenen.

Der Erretter schenkt uns Frieden

Sind wir für andere da, so wird unser Blickwinkel größer und heiliger. Wenn wir etwas für andere tun, dann schenkt uns Jesus Christus die Hoffnung, dass sich auch in unserem Leben so manches zum Guten wenden wird.

Wenn wir – wie der Erretter – anderen das Herz zuwenden, ergeben sich unzählige wunderbare Möglichkeiten, wie wir still und freundlich für jemanden da sein können, der uns gerade braucht. Wenn wir so leben, wie der Erretter es getan hat, entwickeln wir mehr christliche Nächstenliebe und finden vermehrt zu Liebe, Frieden, Licht und neuer Kraft.

Schwestern

Der Erretter fordert uns ja auf, in jedem Gedanken nach ihm Ausschau zu halten und ihm nachzufolgen. Dann gilt uns die Verheißung, dass wir in seinem Licht wandeln und durch seine Führung die Einflüsse der Finsternis abgewehrt werden. Wenn ihr euer Leben also in ihm „verliert“, hilft er euch, euch selbst zu finden.

Jungen in der Schule

Foto von Getty Images

Wendet euch zu Christus hin – zu jeder Zeit

Ich lege feierlich Zeugnis dafür ab, dass Jesus von den Toten auferstanden ist und lebt. Ich bezeuge euch, dass dank ihm und seinem unbegrenzten Sühnopfer der Weg bereitet ist, wie wir sowohl den körperlichen als auch den geistigen Tod besiegen können.

Zusätzlich gibt er uns in schweren Zeiten Beistand und schenkt uns Zuversicht. Ich versichere euch: Wenn wir uns auf Jesus Christus und sein göttliches Sühnopfer stützen und bis ans Ende im Glauben ausharren, können wir uns der Verheißungen unseres geliebten himmlischen Vaters erfreuen, denn er tut ja alles, was in seiner Macht steht, damit wir eines Tages in seine Gegenwart zurückkehren können.