2023
Dein Garten der Möglichkeiten
Juni 2023


„Dein Garten der Möglichkeiten“, Für eine starke Jugend, Juni 2023

Dein Garten der Möglichkeiten

Du bist, was du hegst und pflegst.

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Haus mit Garten

Illustrationen von Katy Dockrill

Gleichnisse und Pflanzen gehen Hand in Hand wie heißer Kakao und Schlagsahne. (Oder Marmelade und Toast, wenn dir das lieber ist. Oder vielleicht Wind und Drachen – oder Strände und Sandburgen?)

Da gibt es das Gleichnis vom Sämann (siehe Lukas 8), das Gleichnis vom edlen und von den wilden Ölbäumen (siehe Jakob 5) und das Gleichnis vom Glauben, der wie ein Samenkorn wächst (siehe Alma 32). Es gibt das Gleichnis vom Senfkorn (siehe Matthäus 13), von der Saat, die von selbst keimt und wächst (siehe Markus 4), und von den Arbeitern im Weinberg (siehe Matthäus 20). Es gibt also eine ganze Menge solcher Gleichnisse.

Aber es gibt doch immer noch Platz für ein weiteres Gleichnis mit Pflanzen, nicht wahr? Vergleichen wir das Anlegen eines Gartens mit dem Festlegen dreier grundlegender Strategien bei der Mediennutzung.

Strategie 1: Bewusst auswählen

In einem richtigen Garten gibt es, selbst wenn man nichts als nur Tomaten anbauen wollte, mehr Sorten, als man in seinem Leben jemals anbauen könnte. Und natürlich könnte man jede der tausend sonstigen Gemüsesorten, Beeren, Obstbäume oder Blumen anbauen. Es gibt nahezu unendlich viele Möglichkeiten.

Doch selbst diese Vielzahl an Optionen reicht nicht annähernd an die Zahl der Möglichkeiten heran, die man bei der Mediennutzung hat. Die Zeiten, von denen die Großeltern erzählen, als man am Fernseh- oder Radioknopf drehen musste, um einen der wenigen verfügbaren Kanäle zu empfangen, sind längst vorbei. Jetzt stehen uns beinahe unbegrenzte Möglichkeiten bei Fernsehen, Podcasts, sozialen Medien, Internet-Streaming und dergleichen offen – ein wahres Fest der Möglichkeiten.

Präsident Dallin H. Oaks, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, hat gesagt: „Es [ist] gut, sich guter Unterhaltung zu widmen oder interessante Informationen zu erhalten. Aber nicht alles davon ist den Teil unseres Lebens wert, den wir dafür geben. Einiges ist besser, anderes am besten.“1

So wie man auswählen muss, was man in den Boden pflanzt, beginnen auch die Strategien beim Umgang mit den Medien damit, dass man sich bewusst entscheidet, wofür man seine Zeit aufwendet. Vertrödle nicht versehentlich Stunden mit irgendwelchen Medien. Deine Zeit ist kostbar! Entscheide dich für die beste Option.

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Pflanzen und elektronische Geräte

Strategie 2: Das gießen, was wachsen soll

Es ist schwer vorstellbar, dass jemand ein Beet mit Giftefeu oder Brennnesseln hegt und pflegt. Die Welt ist voller Unkräuter, die uns Schaden zufügen – wie es auch vielerlei schädliche Medien gibt. Pornografie gehört beispielsweise dazu, aber sie ist nicht das einzige Unkraut.

Um den Garten unkrautfrei zu halten, sind im Allgemeinen zwei Vorgehensweisen hilfreich. Die erste ist die, an die wir wahrscheinlich am häufigsten denken: Unkraut jäten, also ihm den Boden entziehen. Bei Pornografie und anderen schlechten Medien wären das entsprechende Schutzmaßnahmen, damit man diese Medien nicht mehr sehen oder auf sie zugreifen kann.

Aber es gibt noch eine zweite, weniger diskutierte Lösung, die neben dem Unkrautjäten angewandt werden kann und sollte, nämlich: Wir können die guten Pflanzen gießen und pflegen. Wenn man im Garten viel Energie in die Nutzpflanzen steckt, von denen man möchte, das sie wachsen, verdrängen diese mit der Zeit die unerwünschten Pflanzen. Das lästige Unkraut hat dann weniger Wasser und Sonnenlicht, weil es ja von den Nutzpflanzen, die man hegt und pflegt, überwuchert wird.

Das Gleiche gilt für schlechte Gewohnheiten im Umgang mit den Medien. Wenn du deine Medienauswahl unter die Lupe nimmst, dann such dir gute Medien – aufbauende Musik, gute Podcasts, Videos mit positiver Botschaft –, die dazu beitragen, die unerwünschten zu verdrängen.

Hinweise zur Auswahl guter Medien gibt uns Präsident Oaks, der uns daran erinnert, dass wir „einiges, was gut ist, aufgeben [müssen], um etwas anderes zu wählen, was besser oder am besten ist, weil wir dadurch Glauben an den Herrn Jesus Christus entwickeln und unsere Familie stärken“2.

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Blumen

Strategie 3: Tiefe Wurzeln schlagen, bevor die Hitze kommt

Es gibt Phasen im Leben, die ohne große Anstrengungen über die Bühne zu gehen scheinen. Zu solchen Zeiten hat man vielleicht das Gefühl, dass alles so läuft, wie man es sich wünscht – ohne größere Schwierigkeiten oder Probleme. Für Pflanzen ist eine solche Zeit der Frühling.

Die Pflanzen nutzen diese optimalen Bedingungen klug. Anstatt sich zu schonen, graben sie ihre Wurzeln tief in den Boden, damit sie geschützt sind, wenn die sengende Sommersonne einsetzt.

Bei den eigenen Medienstrategien sollte man einen ähnlichen Ansatz verfolgen. Bemühe dich darum, im Umgang mit den Medien gute Gewohnheiten zu entwickeln (insbesondere geistig aufbauende Gewohnheiten wie das Schriftstudium), lange bevor Belastungen oder Prüfungen vor der Tür stehen. Wenn diese Zeiten dann eintreten, helfen dir deine guten Gewohnheiten, zu überleben.

Präsident Henry B. Eyring, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, hat es so ausgedrückt: „Was wir für Zeiten der Prüfung brauchen, ist geistige Vorbereitung.“3 Ein Teil einer solchen geistigen Vorbereitung könnte darin bestehen, die eigenen Gewohnheiten im Umgang mit den Medien zu verbessern, damit man in schwierigen Zeiten auf den Heiligen Geist zurückgreifen kann.

Wenn du diese paar Strategien bei deiner Medienauswahl berücksichtigst, kann es sein, dass du dich anfangs etwas mehr anstrengen musst, aber es lohnt sich bestimmt!

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Pflanzen mit Wurzeln

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