Das größte Wunder in der Geschichte der Menschheit
Es mag Zweifler geben. Gibt es aber ein eindeutiger belegtes Erlebnis in der Menschheitsgeschichte als die Auferstehung an jenem ersten Ostermorgen?
Meine geliebten Brüder und Schwestern, ich füge an diesem Ostermorgen mein Zeugnis dem Zeugnis meiner Brüder hinzu. In der ganzen Christenheit, in der ganzen Menschheit wird der heutige Tag als Jahrestag des größten Wunders der Menschheitsgeschichte begangen. Es ist das Wunder, das alle umfaßt, die auf Erden gelebt haben, alle, die jetzt auf Erden leben, und alle, die noch auf Erden leben werden. Nichts, was davor oder danach getan wurde, hat sich so auf die Menschheit ausgewirkt wie das Sühnopfer, das Jesus von Nazareth zustande brachte, der an dem Kreuz auf Golgota starb, im Grab Josefs von Arimathäa begraben wurde und am dritten Tag als der lebendige Sohn des lebendigen Gottes dem Grab entstieg der Erretter und Erlöser der Welt.
Als Menschen müssen wir alle sterben. Der Tod gehört genauso zum Leben wie die Geburt. Durch unsere menschlichen Augen betrachtet, ohne Einsicht in den ewigen Plan Gottes, ist der Tod eine trostlose, endgültige und unerbittliche Erfahrung, die Shakespeare als ein unentdecktes Land bezeichnet, aus dem kein Reisender wiederkehrt (siehe Hamlet, 3. Akt, 1. Szene, Zeile 79,80). Aber unser ewiger Vater, dessen Kinder wir sind, hat durch das Opfer seines einziggezeugten Sohnes, des Herrn Jesus Christus, etwas weitaus Besseres möglich gemacht. Das mußte sein. Kann jemand wirklich glauben, daß der große Schöpfer Leben, Wachstum und Vollendung schafft, nur um alles mit dem Tod in der Vergessenheit verpuffen zu lassen? Die Vernunft sagt, nein. Die Gerechtigkeit fordert eine bessere Antwort. Der Gott des Himmels hat eine gegeben. Der Herr Jesus Christus hat dafür gesorgt.
Er hat das äußerste Opfer gebracht; den erhabensten Sieg errungen.
Es mag Zweifler geben. Gibt es aber ein eindeutiger belegtes Erlebnis in der Menschheitsgeschichte als die Auferstehung an jenem ersten Ostermorgen? Er sprach mit Maria, die sich als erste am Grab einfand. Er sprach mit den anderen Frauen, die liefen, um ihre Brüder zu holen, von denen zwei herbeigeeilt kamen. Er erschien zehn seiner Apostel; nur Thomas fehlte. Und dann kam er wieder, als Thomas dabei war. Der Zweifler sagte bei seinem Anblick: „Mein Herr und mein Gott!” (Johannes 20:28.) Er sprach mit den beiden Brüdern auf dem Weg nach Emmaus, und sie fragten sich: „Brannte uns nicht das Herz in der Brust … ?” (Lukas 24:32.) Und Paulus bezeugte: „Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich.” (l Korinther 15:6.)
Paulus fügt noch hinzu: „Als letztem von allen erschien er auch mir.” (l Korinther 15:8.)
All das und mehr findet sich im Neuen Testament. Es ist die Glaubensgrundlage unzähliger Millionen auf der ganzen Welt, in deren Herz das Zeugnis des Heiligen Geistes gedrungen ist, daß es wahr ist. Sie haben gemäß diesem Zeugnis gelebt und sind ihm gemäß gestorben. Als der finstere Schatten des Todes auf ihren Weg fiel, als die Hoffnung eigentlich geflohen wäre, wurde ihnen die Gewißheit zuteil: „Wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.” (l Korinther 15:22.) In solche finsteren Stunden schien ein Licht - beständig und sicher, um beizustehen, zu trösten und ein Segen zu sein.
Und wenn das noch nicht genug ist, so gibt es einen weiteren Zeugen. Das sogenannte „Buch Mormon”, diese Schrift der neuen Welt, liegt vor uns als ein zusätzliches Zeugnis, daß der Herr Jesus Christus göttlich und wirklich ist, ein Zeugnis von der allumfassenden Wohltätigkeit seines Sühnopfers und davon, daß er aus dem Grabesdunkel hervorgekommen ist. In diesem Buch findet sich viel von dem sicheren Prophezeiungswort in bezug auf ihn, der von einer Jungfrau geboren werden sollte, der Sohn des allmächtigen Gottes. Es enthält Prophezeiungen über sein Werk als Mensch unter den Menschen. Es enthält Aussagen über seinen Tod, über das makellose Lamm, das für die Sünden der Welt geopfert werden sollte. Und es enthält einen bewegenden, inspirierenden und wahren Bericht über den Besuch des auferstandenen Christus bei Männern und Frauen auf dem westlichen Kontinent. Dieses Zeugnis ist hier zum Anfassen und zum Lesen, es ist hier, daß wir darüber nachsinnen und beten; und es enthält eine Verheißung, daß derjenige, der betet, durch die Macht des Heiligen Geistes wissen soll, daß es wahr und gültig ist (siehe Moroni 10:3-5).
Und weiter, wenn das nicht reicht, so gibt es das Zeugnis eines Propheten namens Joseph, der mit seinem Blut das Zeugnis von seinem Herrn besiegelt hat. Heute feiern wir Ostern. In diesem Jahr gedenken wir des 150. Todestages des Propheten Joseph Smith. An dem schwülen Nachmittag des 27. Juni 1844 wurden er und sein Bruder Hyrum von einem bewaffneten Pöbel umgebracht, dessen Angehörige sich das Gesicht geschwärzt hatten, um nicht erkannt zu werden. John Taylor, der damals bei ihnen war und der verwundet wurde, schrieb darüber:
„Joseph Smith, der Prophet und Seher des Herrn, hat mehr für die Errettung der Menschen in dieser Welt getan als irgendein anderer Mensch, der je auf Erden gelebt hat -Jesus allein ausgenommen. … Er war groß im Leben, und er war groß im Sterben in den Augen Gottes und seines Volkes; und wie die meisten Gesalbten des Herrn in alter Zeit, so hat auch er seine Mission und sein Werk mit seinem Blut besiegelt; gleichermaßen sein Bruder Hyrum. … Ihr unschuldiges Blut … ist … ein Zeugnis für die Wahrheit des immerwährenden Evangeliums, das die ganze Welt nicht anfechten kann.” (LuB 135:3,7.)
Da sich dieses tragische Ereignis dieses Jahr zum hundertfünfzigsten Mal jährt, möchte ich ein paar Worte über die Hauptfiguren auf beiden Seiten der Ereignisse sagen. Auf der einen Seite stand Joseph Smith, der Prophet und Märtyrer. Auf der anderen Thomas Ford, der Gouverneur von Illinois, dessen gebrochenes Wort in der Tragödie jenes Tages gipfelte. Joseph Smith und Thomas Ford waren Zeitgenossen, Gouverneur Ford wurde 1800 in Pennsylvania geboren. Joseph Smith wurde 1805 in Vermont geboren. Der Gouverneur war fünf Jahre älter als der Prophet. Was ich von Joseph Smith weiß, stammt aus Quellen, die Ihnen allen vertraut sind. Was ich von dem Gouverneur weiß, stammt aus seinen eigenen Schriften und zum größten Teil aus einer geschichtlichen Einführung in diese Schriften, die von M. M. Quaife verfaßt wurde, sowie General James Shields Einführung zur ersten Ausgabe von Fords History of Illinois (Geschichte von Illinois). Ich danke Frau Doris M. Davies aus Peoria für ihre Hilfe bei meinen Nachforschungen. Ich mache diese Angaben, damit Sie wissen können, daß das was ich sage aus Quellen stammt, die als zuverlässig gelten können.
Joseph Smith starb 1844 im Alter von 38 Jahren. Im darauffolgenden Dezember wäre er 39 geworden.
Gouverneur Ford starb 1850 einen Monat vor seinem fünfzigsten Geburtstag. Er beendete seine Amtszeit als Gouverneur 1846 und zog auf die Farm der Eltern seiner Frau, wo er seine History of Illinois verfaßte.
In diesem Geschichtswerk gibt er einen detaillierten Bericht vom Tod Joseph und Hyrum Smiths. Er schließt mit der folgenden Zusammenfassung: „So fiel Joe Smith, der erfolgreichste Hochstapler der Neuzeit; ein Mann, der zwar unwissend und derb war, aber einige großartige natürliche Gaben hatte, die ihm vorübergehenden Erfolg einbrachten, die aber durch die ihm eigene Verderbtheit und die Laster seines Wesens so verdunkelt und zunichte gemacht wurden, daß es ihm niemals gelang, ein System zu schaffen, das auf dauerhaften Erfolg in der Zukunft hoffen konnte.” (History of Illinois, Lakeside Press Edition, 1946, 11:213.)
Soweit die Einschätzung Thomas Fords.
Ich möchte Gouverneur Ford nicht kritisieren. Ich bedauere ihn nur. Ich betrachte ihn als jemanden, der Wind gesät und Sturm geerntet hat.
Als im April 1847 unsere Leute von Winter Quarters am Missouri aus den langen Weg nach dem Westen in das Tal des großen Salzsees antraten, zogen Gouverneur Ford und seine Familie nach Peoria, wo er eine Anwaltskanzlei eröffnen wollte. Ich zitiere Mr. Quaife.
„Die Geschichte seines dreijährigen Aufenthalts dort ist eine Geschichte von ungemilderter Armut und Niederlage. Mrs. Ford, die an Krebs litt, starb am 12. Oktober 1850 im frühen Alter von achtunddreißig Jahren. Drei Wochen später, am 3. November, folgte er ihr ins Grab. Sie hinterließen fünf Waisenkinder, ohne Geld und im zarten Alter, die mit der Welt zurechtkommen mußten, so gut es eben ging. Zur Ehre der allgemeinen Menschlichkeit wurden alle von mitfühlenden Bürgern aufgenommen und unter so guten Bedingungen aufgezogen, wie es ihr Vater nicht hätte möglich machen können. In seinen letzten Wochen lebte er von den Zuwendungen wohltätiger Menschen, und seine Bestattungskosten wurden von einer Gruppe von Bürgern getragen.” (Ibd. LXXVI, XXVII.)
Sowohl er als auch seine Frau wurden auf dem Friedhof von Peoria beigesetzt. Ihre Überreste wurden später zum Friedhof von Springdale überführt, wo das Grab bis 1896 ohne Kennzeichnung blieb, bis der Staat eine Geldzuwendung von 1200 $ für einen Grabstein bereitstellte, der heute auf dem Grab steht.
Ich habe vor dem Grabmal gestanden und mir die Ereignisse und die Umstände, von denen ich spreche, durch den Kopf gehen lassen.
Als nach dem Tod des Gouverneurs die Schulden bezahlt waren, blieben noch 148,06 $ als Erbschaft für die fünf Kinder übrig.
In seiner Einführung in Fords History schreibt General James Shields: „Als der Verfasser dieser Geschichte 1850 auf seinem Sterbebett lag, legte er mir ein Manuskript in die Hände, dessen Inhalt mir damals völlig unbekannt war, und zwar mit der ausdrücklichen Verfügung, daß ich es nach seinem Tod zugunsten seiner Kinder veröffentlichen solle. Er schied bald aus diesem Leben und hinterließ seine Waisenkinder mittellos.” Die Tantiemen aus dem Verkauf dieses Buches brachten 750 $ ein, wodurch seine Kinder zusätzlich zu den jeweils 29,61 $, die ihnen ihr Vater hinterlassen hatte, je 150 $ als kärgliches Erbe erhielten.
Die älteste Tochter heiratete; ihr Mann starb 1878, und sie lebte bis 1910 und war in ihren letzten Jahren auf die Hilfe anderer angewiesen. Die zweite Tochter heiratete, zog Kinder auf und starb in St. Louis. Die jüngste Tochter, die 1841 geboren worden war, starb im Alter von 21 Jahren an „Schwindsucht” und wurde an der Seite ihrer Eltern begraben. In bezug auf die beiden Söhne zitiere ich wieder Mr. Quaife:
„Im Herbst 1872 wurde Thomas [der jüngste Sohn] in der Nähe von Caldwell in Kansas von einem Lynchtrupp als Pferdedieb aufgehängt. Zwei Jahre später, 1874, wurden Seuel [sein Bruder] und zwei weitere Gesetzlose von einem anderen Lynchtrupp an einem Baum in der Nähe von Wellington in Kansas aufgehängt.” (Ibd. LXXXII.)
Ich erwähne das, um zu verdeutlichen, daß es auf beiden Seiten der Beteiligten in Carthage Leid gab. Joseph und Hyrum wurden ermordet. Gouverneur Thomas Ford, der den Schutz durch den Staat Illinois garantierte und ihn dann nicht gewährte, fand ein tragisches und kummervolles Ende. Er starb in tiefster Armut und hinterließ verarmte Kinder, die zum größten Teil auch ein Leben voller Enttäuschung führten und im Elend starben.
Während Gouverneur Ford seine düstere Einschätzung von Joseph Smith schrieb, schrieb ein anderer Zeitgenosse, Parley P. Pratt, seinen Eindruck nieder. Er schrieb damals über Joseph Smith:
„Sein Werk wird noch in ewigen Zeiten bestehen, und zahllose Millionen, die noch nicht geboren sind, werden seinen Namen mit Ehrerbietung aussprechen, ein edles Werkzeug in den Händen Gottes, der in seinem kurzen und jungen Leben das Fundament für das Reich legte, von dem Daniel, der Prophet, gesprochen hat, das alle anderen Reiche in Stücke brechen und das für immer bestehen soll” (Autobiography of Parley P. Pratt, Seite 46.)
Parley Pratt schrieb mit einem sichereren Gefühl der Prophezeiung als Tom Ford. Er schrieb aus einem Geist der Liebe heraus, ja, aber auch mit so etwas wie einer Vision dieser großartigen tausendjährigen Bewegung-
Der Schatten der Ereignisse vom Juni 1844 ist in anderthalb Jahrhunderten lang geworden. Dieser Schatten erstreckt sich über einen beträchtlichen Teil der Welt. Die Geschichte ist eindeutig und schön zu studieren. Es ist eine rührende und überwältigende Geschichte, ein Epos, das seinesgleichen sucht. Zwei Jahre nach dem Märtyrertod, der Gouverneur schrieb an seiner Geschichte, verließen die meisten unsere Leute Nauvoo, ihre geliebte Stadt am Mississippi. Sie ließen ihre schönen und gemütlichen Häuser zurück. Sie ließen ihren prachtvollen Tempel zurück. Der Exodus begann im Februar 1846 in der Kälte des Winters; es war so kalt, daß der Mississippi zufror und ihn einige auf dem Eis überqueren konnten. Sie gingen nicht, weil sie es wollten. Sie mußten weg, vertrieben durch den bitteren und unerbittlichen Haß des bösartigen Pöbels.
Sie bahnten sich ihren Weg über die Prärie von lowa hin zum Missouri bei Council Bluffs, das damals Kanesville hieß. Dort am Mississippi errichteten sie Winter Quarters. Im nächsten Frühling zogen sie den Elkhorn River hinauf und den Platte entlang durch das Gebiet des heutigen Nebraska und Wyoming, und weiter zum Tal des großen Salzsees. Der Tod zog mit ihnen. An die 6000 wurden am Weg entlang begraben, ehe die Transkontinental-Eisenbahn 1869 den Wagenzügen und Handkarrengruppen ein Ende setzte. Hier in diesem Tal in den Bergen gruben sie den Beifuß aus, kämpften gegen die Heuschrecken, leiteten das Wasser aus den Canyons, um die Wüste zum Blühen zu bringen. Seit damals breitet sich das Werk über die Erde aus, und heute huldigen Gemeinden in etwa 165 Sprachen und in mehr als 140 Nationen Joseph Smith mit den Worten W. W. Phelps:
Preiset den Mann,
der einst sprach mit Jehova,
der ein Prophet war,
von Christus ernannt,
und es erscheinet in kurzem die Stunde,
da dann mit Ehrfurcht sein Nam wird genannt.
Die Mitgliederzahl geht auf neun Millionen zu. Allein im letzten Jahr wurden viereinhalb Millionen Exemplare des Buches Mormon als ein weiterer Zeuge für Jesus Christus gedruckt und verteilt. Tausende von Versammlungshäusern mit mehr als 21000 Gemeinden und zahlreiche schöne Tempel tragen den Namen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
Gouverneur Ford konnte die Tugenden des Mannes nicht sehen, dessen Blut auf dem Boden des kleinen Gefängnisses in Carthage Flecken hinterließ. Aber ein Engel vom Himmel hatte Jahre zuvor dem jungen Joseph das Schicksal vorausgesagt. Moroni sagte: „Dein Name wird bei den Nationen bekannt werden, denn das Werk, das der Herr durch deine Hände vollbringen wird, wird die Rechtschaffenen sich freuen und die Schlechten wüten lassen; bei den einen wird er in Ehren gehalten, bei den anderen geschmäht; für diese soll es schrecklich sein wegen des großen und wunderbaren Werks, das auf das Hervorkommen dieser Fülle meines Evangeliums folgen soll” (Times and Seasons, 11:13).
Einhundertfünfzig Jahre sind inzwischen vergangen. Wir sind dankbar für die Versöhnung, die stattgefunden hat. Wir danken Gott, dem ewigen Vater, für eine tolerantere Zeit und ein größeres Verständnis. Vorbei sind die Tage der Brandschatzung und der Zwangsmärsche. Die Sonne des guten Willens scheint auf unsere Mitglieder. Der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gehört nun der Schauplatz des Märtyrertodes, das Gefängnis von Carthage zusammen mit dem Grundstück, auf dem es steht. Es ist schön hergerichtet worden und zu einer Attraktion für die Zigtausend geworden, die aus vielen Ländern zu Besuch kommen. Nauvoo ist ein Ort des gutes Willens, Zeuge einer bemerkenswerten Geschichte. Der Standort des einst schönen Tempels ist zum Schauplatz andächtiger Neugier geworden. Heute befindet sich dort ein Zionspfahl namens Nauvoo. Und nördlich von Chicago steht ein prächtiger Tempel, in dem die errettenden heiligen Handlungen zugunsten der Söhne und Töchter Gottes aller Generationen vollzogen werden, ein Werk, das durch das Priestertum zustande kam und das dem Propheten Joseph Smith offenbart wurde, ein Werk, das den Generationen der Vergangenheit die wunderbaren Möglichkeiten zugänglich macht, die das Sühnopfer des Erretters der Menschheit bietet.
Ein anderes Mal war Joseph Smith in einem anderen Gefängnis eingesperrt, dem in Liberty in Missouri. Im Elend, dort in dem widerlichen Ort rief er aus:
„O Gott, wo bist du?” (LuB 121:1.)
Als Antwort auf das Gebet wurde ihm diese bemerkenswerte Verheißung zuteil:
„Die Enden der Erde werden sich nach deinem Namen erkundigen, und Narren werden dich verspotten, und die Hölle wird gegen dich wüten, während die Herzensreinen, die Weisen und die Edlen und die Tugendhaften beständig nach Rat und Vollmacht und Segnungen von dir trachten werden.
Und dein Volk wird sich niemals auf das Zeugnis von Verrätern hin gegen dich wenden.” (LuB 122:1-3.)
Sie und ich sind Zeugen der Erfüllung dieser bemerkenswerten und prophetischen Worte. Während ich heute spreche, hört man mich in Tausenden von Häusern in diesem Land und in anderen Ländern. Das ist nur ein kleines Zeichen dafür, daß diese Verheißung sich erfüllt. Ich bin sicher, es ist nur eine Vorahnung dessen, was die Zukunft birgt. Joseph Smith lebte als Werkzeug in den Händen Gottes, um sein wiederhergestelltes Werk in dieser Evangeliumszeit der Fülle aufzurichten. Er starb als Zeuge für den Erretter der Menschheit. Die Kirche, die durch ihn errichtet wurde, trägt den Namen des Erlösers der Welt.
Unter dem Eindruck einer wunderbaren Vision, die er in den besten Jahren seines Lebens erhielt, schrieb er diese Worte, die die Wahrheit des ersten Ostermorgens und die Herrlichkeit dessen bestätigen, von dem er all seine Inspiration als Prophet dieser großen Evangeliumszeit der Letzten Tage bezog. Er sagte:
„Und nun, nach den vielen Zeugnissen, die von ihm gegeben worden sind, ist dies, als letztes von allen, das Zeugnis, das wir geben, nämlich: Er lebt!
Denn wir haben ihn gesehen, ja, zur rechten Hand Gottes; und wir haben die Stimme Zeugnis geben hören, daß er der Einziggezeugte des Vaters ist, daß von ihm und durch ihn und aus ihm die Welten sind und erschaffen worden sind, und daß ihre Bewohner für Gott gezeugte Söhne und Töchter sind.” (LuB 76:22-24.)
Und so geben wir an diesem Ostersonntag Zeugnis vom Erlöser der Welt, der als der Einziggezeugte des Vaters geboren wurde, von ihm, der in Ausübung seiner göttlichen Macht hinging und Gutes tat, vom ihm, der auf Golgota starb, und von ihm, der sich erhob und die Erstfrucht der Auferstehung wurde. Wir bezeugen, daß die Worte der Apostel und der anderen Zeugen, die den auferstandenen Christus sahen und hörten, wahr sind. Wir bestätigen ferner, daß das Zeugnis des großen Sehers und Offenbarers dieser Evangeliumszeit, des Propheten Joseph Smith, wahr ist, der vor 150 Jahren als Zeuge für den auferstandenen Erlöser sein Leben gab. Und durch die Macht des Heiligen Geistes geben wir Zeugnis, daß er, der auf Golgota getötet wurde, von den Toten auferstand, unser Erretter, dessen Opfer die Gabe des ewigen Lebens allen ermöglicht hat, die seine Gebote halten. Im Namen Jesu Christi. Amen.