2010–2019
Begegnen Sie der Zukunft mit Glauben
April 2011


2:3

Begegnen Sie der Zukunft mit Glauben

Die Wahrheit, die Bündnisse und die heiligen Handlungen befähigen uns, Angst zu überwinden und der Zukunft mit Glauben zu begegnen!

Meine lieben Brüder und Schwestern, danke, dass Sie uns unterstützen – nicht nur durch das Heben der Hand, sondern auch durch Ihr erbauliches Wirken in der Familie, in der Kirche oder an Ihrem Wohnort. Wir sind gerne mit Ihnen zusammen und freuen uns, Sie bei Ihrer Familie und Ihren Freunden zu sehen. Wo auch immer Sie sind, sehen wir, dass Sie sich bemühen, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Wir unterstützen Sie! Wir haben Sie lieb! So wie Sie für uns beten, beten auch wir für Sie!

Vor unserem geistigen Auge sehen wir, wie Sie mit Ihrer Familie vor dem Fernseher oder vor dem Computer versammelt sind, um die Generalkonferenz zu Hause mitzuverfolgen. Ein aufmerksames Elternpaar hat mir ein Foto geschickt, das es bei einer Konferenzübertragung gemacht hat. Sie haben die Reaktion ihres damals 18 Monate alten Sohnes beobachtet, als er die Gesichtszüge und die Stimme des Sprechers erkannte. Der Kleine fing an, dem Fernseher Küsschen zuzuwerfen. Er wollte näher herankommen. Also hob seine aufmerksame große Schwester ihren kleinen Bruder schnell auf ihre Schultern und brachte ihn näher heran. Hier sehen Sie das Foto.

Ja, auf dem Fernseher bin ich zu sehen, und diese Kinder sind unsere Enkel. In einigen Jahren wird dieser Junge ein Ältester sein, das Endowment im Tempel empfangen und auf Mission gehen. Später wird er an eine ewige Gefährtin seiner Wahl gesiegelt werden. Können Sie sich ihn als Ehemann und Vater vorstellen, der eigene Kinder hat? Und eines Tages wird er sich von seinen Großeltern mit der sicheren Gewissheit verabschieden, dass der Tod Teil des Lebens ist.

Das ist die Wahrheit. Wir leben, um zu sterben, und wir sterben, um wieder zu leben. Wenn man die Ewigkeit im Blick hat, ist der Tod nur dann vorzeitig, wenn man nicht bereit ist, Gott zu begegnen.

Uns als Aposteln und Propheten sind nicht nur unsere eigenen Kinder und Enkelkinder wichtig, sondern auch die Ihren – und alle Kinder Gottes. Alles, was die Zukunft für jedes heilige Kind Gottes bereithält, wird von seinen Eltern, seiner Familie, seinen Freunden und Lehrern geprägt. So gesehen wird unser jetziger Glaube später Teil des Glaubens unserer Nachkommen.

Jeder Mensch wird in einer ständig sich ändernden Welt seinen Weg finden – in einer Welt miteinander konkurrierender Ideologien. Die Mächte des Bösen werden den Mächten des Guten immer feindlich gegenüberstehen. Der Satan trachtet ständig danach, uns dazu zu bringen, seinen Wegen zu folgen, und uns so elend zu machen wie er selbst.1 Außerdem sind die üblichen Gefahren des Lebens wie Krankheit, Verletzung oder Unfall stets gegenwärtig.

Wir leben in unruhigen Zeiten. Erdbeben und Tsunamis richten Verwüstungen an, Regierungen scheitern, die wirtschaftlichen Belastungen sind groß, die Familie steht unter Beschuss und die Scheidungsraten steigen. Wir haben allen Grund zur Sorge. Aber wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Ängste unseren Glauben verdrängen. Wir können diese Ängste besiegen, indem wir unseren Glauben stärken.

Beginnen Sie bei Ihren Kindern. Sie als Eltern tragen die Hauptverantwortung dafür, dass ihr Glaube gestärkt wird. Lassen Sie sie Ihren Glauben spüren, und zwar auch dann, wenn Sie in schwere Bedrängnis geraten. Richten Sie Ihren Glauben auf unseren liebevollen Vater im Himmel und seinen geliebten Sohn, den Herrn Jesus Christus. Lehren Sie diesen Glauben mit tiefer Überzeugung. Sagen Sie diesen kostbaren Jungen und Mädchen, dass sie Kinder Gottes sind, als sein Abbild erschaffen, und dass sie eine heilige Bestimmung und ein heiliges Potenzial haben. Jeder Mensch muss im Leben Schwierigkeiten überwinden und Glauben entwickeln.2

Lehren Sie Glauben an den Erlösungsplan Gottes. Erklären Sie, dass unser Aufenthalt auf der Erde eine Bewährungszeit ist, in der geprüft und erprobt wird, ob wir alles tun werden, was auch immer der Herr uns gebietet.3

Lehren Sie Glauben daran, alle Gebote Gottes zu halten, wohl wissend, dass diese seinen Kindern ein Segen sein und ihnen Freude bringen sollen.4 Weisen Sie sie warnend darauf hin, dass sie Menschen begegnen werden, die es sich aussuchen, welche Gebote sie halten und welche sie lieber missachten oder brechen wollen. Ich vergleiche eine solche Einstellung zum Gehorsam mit einem Büfett. Sich die Gebote auszusuchen und wählerisch zu sein funktioniert nicht. Das führt zu Elend. Wer sich darauf vorbereitet, Gott zu begegnen, muss alle seine Gebote halten. Es erfordert Glauben, sie zu befolgen, aber das Halten der Gebote stärkt diesen Glauben.

Durch Gehorsam können Gottes Segnungen uneingeschränkt fließen. Er segnet seine gehorsamen Kinder mit Freiheit von Knechtschaft und Elend. Und er segnet sie mit mehr Licht. Wenn jemand beispielsweise das Wort der Weisheit hält, so weiß er, dass Gehorsam nicht nur Freiheit von Sucht mit sich bringt, sondern dass er dadurch auch weitere Segnungen empfängt, nämlich Weisheit und Schätze der Erkenntnis.5

Lehren Sie Glauben daran, dass Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes körperlich und geistig Schutz bietet. Und vergessen Sie nicht, dass Gottes heilige Engel immer bereitstehen, uns zu helfen. Der Herr hat es so ausgedrückt: „Ich werde vor eurem Angesicht hergehen. Ich werde zu eurer rechten Hand sein und zu eurer linken, und mein Geist wird in eurem Herzen sein und meine Engel rings um euch, um euch zu stützen.“6 Was für eine Verheißung! Wenn wir glaubenstreu sind, werden er und seine Engel uns helfen.

Unerschöpflicher Glaube wird durch Beten stärker. Das, worum Sie von Herzen bitten, ist dem Herrn wichtig. Denken Sie an die intensiven und leiderfüllten Gebete, die der Prophet Joseph Smith in den schrecklichen Tagen sprach, als er im Gefängnis zu Liberty eingesperrt war. Der Herr antwortete, indem er die Sichtweise des Propheten änderte. Er sagte: „Wisse, mein Sohn, dass dies alles dir Erfahrung bringen und dir zum Guten dienen wird.“7

Wenn wir beim Beten unseren Blick auf die Ewigkeit richten, müssen wir uns nicht fragen, ob unsere tränenreichsten Bitten, die aus tiefstem Herzen kommen, erhört werden. Diese Verheißung des Herrn ist in Abschnitt 98 des Buches Lehre und Bündnisse festgehalten:

„Eure Gebete sind dem Herrn … in die Ohren gedrungen und sind mit diesem Siegel und Zeugnis aufgezeichnet: Der Herr hat geschworen und beschlossen, dass sie gewährt werden sollen.

Darum gibt er euch diese Verheißung mit dem unwandelbaren Bündnis, dass sie erfüllt werden sollen; und alles, womit ihr bedrängt worden seid, wird zu eurem Guten zusammenwirken und zur Verherrlichung meines Namens, spricht der Herr.“8

Der Herr hat seine deutlichsten Worte gewählt, um uns Mut zu machen! Siegel! Zeugnis! Geschworen! Beschlossen! Unwandelbares Bündnis! Brüder und Schwestern, glauben Sie ihm! Gott wird Ihre aufrichtigen und von Herzen kommenden Gebete beachten, und Ihr Glaube wird gestärkt werden.

Um beständigen Glauben zu entwickeln, braucht man auch beständig die Entschlossenheit, den vollen Zehnten zu zahlen. Am Anfang erfordert es Glauben, den Zehnten zu zahlen. Dann entwickelt der Zehntenzahler mehr Glauben, bis der Zehnte für ihn ein unschätzbarer Vorzug ist. Der Zehnte ist ein schon sehr altes Gesetz Gottes.9 Er hat seinen Kindern verheißen, er werde „die Schleusen des Himmels öffne[n] und Segen im Übermaß herabschütte[n]“.10 Nicht nur das! Wenn Sie den Zehnten zahlen, wird Ihr Name unter dem Volk Gottes geführt, und dies wird Sie am „Tag der Vergeltung und des Brennens“11 schützen.

Warum brauchen wir einen solch unerschütterlichen Glauben? Weil schwere Tage vor uns liegen. In Zukunft wird es nur selten leicht oder beliebt sein, ein glaubenstreuer Heiliger der Letzten Tage zu sein. Jeder von uns wird geprüft werden. Der Apostel Paulus hat davor gewarnt, dass in den Letzten Tagen diejenigen, die dem Herrn eifrig nachfolgen, „verfolgt werden“.12 Genau diese Verfolgung kann Sie entweder so bedrängen, dass Sie schwach werden und verstummen, oder Sie anspornen, im täglichen Leben vorbildlicher und mutiger zu sein.

Wie Sie mit den Prüfungen des Lebens umgehen, beeinflusst mit, wie Ihr Glaube sich entwickelt. Sie schöpfen Kraft, wenn Sie daran denken, dass Sie göttlicher Herkunft sind und ein Erbe von unbegrenztem Wert haben. Der Herr hat Sie, Ihre Kinder und Ihre Enkelkinder daran erinnert, dass Sie rechtmäßige Erben sind, dass Sie im Himmel zurückbehalten wurden, um zur rechten Zeit und am rechten Ort geboren zu werden, um zu wachsen und um Fahnenträger und Bündnispartner des Herrn zu sein. Wenn Sie auf dem vom Herrn vorgezeichneten Pfad der Rechtschaffenheit wandeln, werden Sie gesegnet, in seiner Güte zu verbleiben und seinem Volk ein Licht und ein Erretter zu sein.13

Brüder und Schwestern, Sie alle können durch die Macht des heiligen Melchisedekischen Priestertums Segnungen erlangen. Diese Segnungen können Ihre Lebensumstände verändern, und zwar was Ihre Gesundheit, den Heiligen Geist als Begleiter, persönliche Beziehungen und die Aussichten für die Zukunft angeht. Die Macht und Vollmacht dieses Priestertums hat die Schlüssel aller geistigen Segnungen der Kirche inne.14 Und besonders bemerkenswert ist es, dass der Herr erklärt hat, er werde diese Segnungen nach seinem Willen aufrechterhalten.15

Die größten Segnungen des Priestertums werden im heiligen Tempel des Herrn verliehen. Durch Treue gegenüber den Bündnissen, die dort geschlossen werden, erfüllen Sie und Ihre Familie die Vorbedingungen für die Segnungen des ewigen Lebens.16

Ihren Lohn erhalten Sie nicht erst im Jenseits. Viele Segnungen werden bereits in diesem Leben, unter Ihren Kindern und Enkelkindern, eintreten. Als treue Heilige müssen Sie die Schlachten des Lebens nicht alleine schlagen. Denken Sie daran! Der Herr hat gesagt: „Ich selbst will mit deinem Gegner streiten, ich selbst will deine Söhne befreien.“17 Später gab er seinem treuen Volk diese Verheißung: „Ich, der Herr, würde ihre Schlachten schlagen und die Schlachten ihrer Kinder und ihrer Kindeskinder, … bis zur dritten und vierten Generation.“18

Unser verehrter Präsident, Thomas S. Monson, hat uns sein prophetisches Zeugnis gegeben. Er hat gesagt: „Ich bezeuge Ihnen, dass die uns verheißenen Segnungen unermesslich sind. Sturmwolken mögen sich zusammenziehen, Regen mag auf uns herabprasseln, doch unsere Kenntnis vom Evangelium und unsere Liebe zum himmlischen Vater und zu unserem Erlöser werden uns trösten, stützen und Freude ins Herz bringen, wenn wir untadelig wandeln und die Gebote halten.“

Präsident Monson fuhr fort: „Meine lieben Brüder und Schwestern, fürchten Sie sich nicht. Seien Sie guten Mutes. Die Zukunft ist so hoffnungsvoll wie Ihr Glaube.“19

Dieser machtvollen Erklärung von Präsident Monson füge ich mein Zeugnis hinzu. Ich bezeuge, dass Gott unser Vater ist. Jesus ist der Messias. Seine Kirche wurde auf der Erde wiederhergestellt. Seine Wahrheit, seine Bündnisse und seine Verordnungen befähigen uns, Angst zu überwinden und der Zukunft mit Glauben zu begegnen! Dies bezeuge ich im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.

  1. Siehe 2 Nephi 2:27

  2. Petrus hat das deutlich gemacht, als er der Hoffnung Ausdruck verlieh, dass „ihr der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, entflieht und an der göttlichen Natur Anteil erhaltet“ (2 Petrus 1:4)

  3. Siehe Abraham 3:25

  4. Siehe 2 Nephi 2:25

  5. Siehe Lehre und Bündnisse 89:19; vgl. Jesaja 45:3

  6. Lehre und Bündnisse 84:88

  7. Lehre und Bündnisse 122:7. Ein weiteres Beispiel dafür, wie sich die Sichtweise ändern kann, steht in den Psalmen: „Beschütze mich …! Hilf deinem Knecht, der dir vertraut! … Sei mir gnädig, o Herr! Den ganzen Tag ruf ich zu dir. … Ich will dir danken, Herr, mein Gott, aus ganzem Herzen, will deinen Namen ehren immer und ewig.“ (Psalm 86:2,3,12.)

  8. Lehre und Bündnisse 98:2,3

  9. Der Zehnte wird in acht Büchern des Alten Testaments erwähnt: Genesis, Levitikus, Numeri, Deuteronomium, 2 Chronik, Nehemia, Amos und Maleachi

  10. Maleachi 3:10

  11. Lehre und Bündnisse 85:3

  12. 2 Timotheus 3:12

  13. Siehe Lehre und Bündnisse 86:8-11

  14. Siehe Lehre und Bündnisse 107:18

  15. Siehe Lehre und Bündnisse 132:47,59

  16. Siehe Abraham 2:11

  17. Jesaja 49:25; siehe auch Lehre und Bündnisse 105:14

  18. Lehre und Bündnisse 98:37

  19. Thomas S. Monson, „Seien Sie guten Mutes“, Liahona, Mai 2009, Seite 92