„Macht alle Völker zu meinen Jüngern“, Geschichte weltweit: Deutschland, 2021
„Macht alle Völker zu meinen Jüngern“, Geschichte weltweit: Deutschland
„Macht alle Völker zu meinen Jüngern“
Heilige der Letzten Tage verbinden den Aufruf Christi, das Evangelium in alle Welt zu tragen (siehe Matthäus 28:19,20), oft mit Vollzeitmissionaren. In der Geschichte der Kirche wurde das Evangelium jedoch häufig auch dadurch verbreitet, dass ganz gewöhnliche Mitglieder in andere Länder auswanderten. Heilige der Letzten Tage, die nach oder aus Deutschland kamen, haben das Evangelium nach ganz Europa sowie nach Südamerika, Asien, Afrika und in den Pazifikraum gebracht.
Briefe von Wilhelm Friedrichs, dessen Familie von Köln nach Argentinien, und von Auguste Lippelt, deren Familie von Bremen nach Brasilien gezogen war, haben in den 1920er Jahren ganz erheblich zu den Anfängen der Kirche in Südamerika beigetragen. Auch anderswo leisteten kleine Gruppen Pionierarbeit. 1886 bekehrten sich deutsche Einwanderer im Heiligen Land und gründeten den ersten Zweig im heutigen Israel. Anfang des 20. Jahrhunderts bildeten deutsche Einwanderer in Irland das Herzstück des Zweigs Dublin. Deutsche Auswanderer und ihre Nachkommen waren Pioniere in Samoa und in Tonga. Ostpreußische Heilige der Letzten Tage, die nach den Grenzveränderungen infolge der Weltkriege in ihren Heimatstädten blieben, wurden die ersten Mitglieder der Kirche in Litauen und Polen.
In Afrika trugen Heilige der Letzten Tage aus Deutschland dazu bei, den Einfluss der Kirche über die englischsprachigen Städte, in denen sie bereits stark vertreten war, hinaus auszuweiten. Annelies Assard aus Remscheid und ihr Mann Phillipe zogen 1986 in sein Heimatland, die Elfenbeinküste, und wurden Pioniere im französischsprachigen Teil Afrikas. Indem sie ihr Licht leuchten ließen, wo auch immer sie das Leben hinführte, waren Heilige der Letzten Tage aus Deutschland der Kirche in aller Welt ein Segen.