2004
Jetzt begreife ich
September 2004


Jetzt begreife ich

Als ich vom Buch Mormon hörte, wurde ich neugierig. Als ich darüber betete, sagte der Geist mir, dass es wahr ist.

Im Juni 1995 hörte ich das erste Mal etwas über die Kirche, da war ich 13 Jahre alt. Ich wollte schon immer wissen, woher ich kam und wohin ich nach dem Tod gehen würde, aber ich hatte noch nie bei einer Religion nach Antworten auf diese Fragen gesucht. Ich dachte, das würde ich im Laufe der Zeit schon erfahren.

Eines Abends traf ich mich mit ein paar Freunden und meinem älteren Bruder. Während wir uns unterhielten, gingen zwei Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage an uns vorbei. Wir wechselten das Thema und unterhielten uns über Religion. Meine Cousine sagte, sie höre sich gerade von den Missionaren die Lektionen an und finde sie sehr interessant. Sie erzählte uns vom Buch Mormon und von einem Mann namens Joseph Smith. Als sie den Namen „Buch Mormon“ erwähnte, war mein Interesse geweckt und ich wollte das Buch sehen. Sie meinte: „Wenn jemand von euch das Buch sehen will: Morgen sind die Missionare bei mir zu Hause. Ihr könnt euch von ihnen eines geben lassen.“ Genau das taten mein Bruder und ich.

Zur ausgemachten Zeit waren wir da und hörten uns die Lektion an. Wir stellten viele Fragen. Beim Zuhören hatte ich ein gutes Gefühl und ich war sicher, dass das, was diese Missionare sagten, wahr ist. Der Geist bezeugte mir, dass ihre Worte wahr waren. An jenem Abend erhielten mein Bruder und ich ein Buch Mormon.

Später kamen die Missionare zu uns und gaben uns die erste Lektion. Dann forderten sie uns auf: „Wollen Sie zum Vater im Himmel beten und fragen, ob das Buch Mormon wahr ist?“ Wir versprachen beide, es zu tun.

Am ersten Abend betete ich vor dem Zubettgehen, aber ich war so müde, dass ich danach gleich einschlief und nicht auf eine Antwort wartete. Am zweiten Abend betete ich wieder, aber ich bekam keine Antwort. Am folgenden Abend betete ich noch einmal. Ich wollte das spüren, was die Missionare gesagt hatten: „Dein Herz [wird] in dir [brennen]; darum wirst du fühlen, dass es recht ist.“ (LuB 9:8.) Ich betete und wartete, aber ich erhielt keine Antwort. Dennoch ging ich mit der Gewissheit zu Bett, dass ich eines Tages die Antwort bekommen würde.

Der folgende Tag war der erste Sonntag im Monat und wir gingen zur Kirche. Da geschah es dann. Während des Unterrichts spürte ich etwas, was ich noch nie zuvor gespürt hatte, etwas, was mich sehr glücklich machte. Als die Abendmahlsversammlung anfing, hatte ich den Wunsch, mein Zeugnis zu geben, aber ich traute mich nicht. Dennoch war ich davon überzeugt, dass das Buch Mormon wahr ist.

Mein Bruder und ich nahmen das Evangelium ohne Vorbehalte an. Wir hatten ein Zeugnis vom Buch Mormon und wussten, dass alles, was die Missionare uns sonst noch beigebracht hatten, auch wahr war.

Wir brauchten dieses Zeugnis, um in der Kirche stark zu bleiben, denn wir bekamen viele Schwierigkeiten. Meine Mutter erlaubte uns nicht, uns taufen zu lassen, aber sie hielt uns nicht davon ab, zur Kirche zu gehen. Wir ließen uns nicht beirren und gingen zur Kirche und zum Seminar. Auch in der Schule wurde ich schikaniert – von Leuten, die ich für meine Freunde gehalten hatte. Das war schwierig, aber diese Erlebnisse haben mein Zeugnis gestärkt.

Nach sieben Monaten forderte uns ein Missionar auf, zusammen mit ihm darum zu fasten, dass wir uns taufen lassen dürfen. Nachdem wir das Fasten beendet hatten, kamen die Missionare zu uns und sprachen mit meiner Mutter. Zu unserer großen Freude gab sie die Erlaubnis, dass mein Bruder und ich uns taufen lassen durften.

Bedrängnisse machen uns stark.

Mein Bruder und ich sind noch immer stark in der Kirche. Wir haben beide eine Vollzeitmission erfüllt. Wenn ich im Buch Mormon lese, zur Kirche gehe, am Institut teilnehme, zum Vater im Himmel bete, faste und die Gebote halte, bleibt mein Zeugnis stark.

Jetzt verstehe ich, weshalb die Missionare Interessenten auffordern, um ein Zeugnis vom Buch Mormon zu beten. Durch das Buch Mormon konnte ich die wahre Kirche und die Antworten auf meine Fragen finden.

Fábio Henrique N. da Silva gehört zur Gemeinde Passaré im Pfahl Fortaleza Süd in Brasilien.