Ich habe eine Frage
„Meine Freundin ist der Meinung, sie sei in der Kirche fehl am Platz. Was kann ich tun, damit sie sich bei uns willkommen fühlt?“
Die antwort des liahonas
Du kannst deiner Freundin besser helfen, wenn du weißt, warum sie dieses Gefühl hat. Falls es an der neuen Umgebung liegt, braucht es vielleicht nur ein bisschen Zeit und ein wenig Zuspruch, und dann kommt sie gern. Achte einfach darauf, dass du und andere Leute in der Kirche ihr das Gefühl vermitteln, willkommen zu sein.
Weißt du aber, dass sich deine Freundin fehl am Platz fühlt, weil sie meint, unwürdig zu sein, oder weil jemand in der Kirche sie gekränkt hat, dann musst du ihr auf andere Weise helfen. Jeder, ob würdig oder nicht, kann zur Kirche kommen. Alle Mitglieder sind unvollkommen; wir gehen zur Kirche, damit wir lernen, wie wir bessere Menschen sein können. Falls deine Freundin sich unwürdig fühlt, schlag ihr vor, mit dem Bischof oder dem Zweigpräsidenten zu sprechen.
Leider kommt es auch vor, dass ein Mitglied andere kränkt. Falls das deiner Freundin zugestoßen ist, erkläre ihr, dass wir Frieden finden, wenn wir denen vergeben, die uns Unrecht getan haben. Du kannst auch darum beten, dass ihr Herz erweicht wird.
Was es auch sein mag, lass dich von der Goldenen Regel leiten: Behandle deine Freundin so, wie du behandelt werden möchtest (siehe Matthäus 7:12). Wenn du dich fehl am Platz fühltest, was würde dir helfen, dich willkommen zu fühlen? Hättest du es gern, dass sich jemand zu dir setzt, dass er dir das Gebäude zeigt oder dich begrüßt? Solche Kleinigkeiten sind vielleicht alles, was deine Freundin braucht.
Bitte die Mitglieder in der Gemeinde, dass sie deine Freundin herzlich begrüßen. Stell sie dem Bischof oder Zweigpräsidenten, der JD-Leiterin, ihrer Lehrkraft in der Sonntagsschule, deinen Freunden oder anderen Leuten vor, mit denen sie etwas gemeinsam haben könnte. Sie können dir helfen, ihr die Kirche zu zeigen, die Versammlungen zu erklären und sie über kommende Aktivitäten informieren. Wenn du und die anderen sie einbezieht, wird sie sich bald zugehörig fühlen.
Diese Bemühungen sind wichtig, denn dadurch spürt deine Freundin, dass sie am rechten Ort ist. Dies ist die Kirche des Herrn, und er lädt jedermann ein, ihn in der Kirche zu verehren und von ihm zu lernen (siehe LuB 59:9,10).
Die Mitglieder der Kirche werden gelehrt, dass „ihre Herzen in Einigkeit und gegenseitiger Liebe verbunden“ sein sollen (Mosia 18:21). Wenn ihr deiner Freundin helft, sich zugehörig zu fühlen, dann tragt ihr dazu bei, dass sie die Liebe des Herrn verspürt. Erinnert sie daran, dass nichts sie von seiner Liebe trennen kann (siehe Römer 8:35,38,39), nicht einmal der Eindruck, fehl am Platz zu sein. Euer Bestreben, sie willkommen zu heißen, und ihr eigenes Bestreben, in der Kirche den Herrn zu verehren, tragen dazu bei, dass sie die Liebe des Herrn und den Geist spürt, und das wiederum hilft ihr, sich zugehörig zu fühlen.
Antworten unserer leser
Ich würde für sie beten und mich außerdem um sie kümmern – sie zum Beispiel zu Sportaktivitäten oder Andachten einladen. Ich denke, dadurch wird sie spüren, dass sie in der Kirche willkommen ist.
Kesaia Lupe Matu, 19, Gemeinde Ha‘ateiho 3, Pfahl Nuku‘alofa Süd auf Tonga
Du und deine Freundinnen, ihr solltet dem Mädchen vorschlagen, etwas mit euch gemeinsam zu unternehmen. Meine Familie zieht oft um, und überall habe ich anfangs das Gefühl, ich sei fehl am Platz. Aber dort, wo sich ein paar Leute mit mir anfreunden, fühle ich mich willkommen – sei es in der Kirche, in der Schule, beim Aktivitätenabend oder sonst wo. Lade sie ein, mit dir und deinen Freundinnen etwas zu unternehmen; so macht sie geistig Fortschritt und gewöhnt sich an die Kirche.
Nelsen E. Witt, 15, Gemeinde Centennial Park, Pfahl Syracuse in Utah
Klar fühlt sie sich fehl am Platz, denn sie kennt sich ja wahrscheinlich mit dem Gottesdienst in unserer Kirche nicht so aus. Aber da du ihre Freundin bist und außerdem ein Zeugnis von der Kirche hast, musst du rasch handeln und ihr helfen, diese Schranken zu überwinden. Versuch doch Folgendes: 1. Bitte ein paar Mitglieder im Voraus, deine Freundin zu begrüßen und sich in den Versammlungen zu ihr zu setzen. 2. Hilf ihr, in der Kirche Freunde zu finden. 3. Bitte die Lehrkräfte der Klassen, die sie besucht, sie in den Unterricht mit einzubeziehen. 4. Bete darum, dass sie den Geist verspürt.
Elder Christian Oye, 23, Nigeria-Mission Port Harcourt
Bete für sie. Frag den Herrn, wie du vorgehen sollst. Ich finde, du solltest sie in der Kirche nie alleine lassen. Vielleicht könnt ihr euch ja am Samstag auch mit ein paar Jugendlichen treffen, damit sie sie auch außerhalb der Kirche kennen lernt.
Beatrice Trois, 18, Zweig Quartu, Distrikt Sardinien in Italien
Es ist wichtig, dass du sie des Öfteren zu einer Aktivität in der Kirche einlädst. Bitte deine Freundinnen, sich um sie zu kümmern, und bitte den himmlischen Vater, ihr zu helfen, dass sie sich in der Kirche wohl fühlt.
Justin Dussere, 13, Gemeinde Salon, Pfahl Nizza, Frankreich
Die Aktivitäten der Kirche sind dazu da, dass sich Mitglieder und Untersucher wohl fühlen und einander näher kommen. Bei den Aktivitäten kann sie neue Freunde finden, und sie wird sich zugehörig fühlen. Behandle sie wie eine liebe Freundin und stell sie deinen Freunden vor. So wird dein Freundeskreis immer größer.
Gretchen Monticalbo, 18, Gemeinde Albuera, Pfahl Ormoc auf den Philippinen
Ich würde sie fragen, weshalb sie sich fehl am Platz fühlt. Ich würde den himmlischen Vater bitten, dass er mich durch seinen Geist wissen lässt, wie ich ihr helfen kann. Er liebt uns. Wenn wir uns ihm ganz widmen, können wir seine große Liebe im Herzen spüren, und die kann einem jeden helfen, die Angst davor zu überwinden, dass man irgendwo abseits stehen könnte.
Meyling Fidelina Valle, 19, Zweig Ciudad Dario, Distrikt Matagalpa in Nicaragua
Bete darum, dass der Geist durch dein Zeugnis, dein gutes Beispiel und deine Liebe das Herz deiner Freundin anrührt. Erzähl ihr, wie glücklich dich das Evangelium macht. Deine Freundin wird dann die Kirche kennen lernen wollen und sich dort eher zugehörig fühlen.
Vanessa Teupoorautoa, 19, Zweig Hipu, Pfahl Raromatai auf Tahiti
Ich würde mich sehr bemühen, ihr eine gute Freundin zu sein. Wenn man in der Kirche Freunde hat, fühlt man sich dort zugehörig. Ich würde sie bitten, zum himmlischen Vater zu beten, damit er uns beiden hilft. Und ich würde ihr Zeugnis geben.
Erika Susana Figueroa Herrera, 19, Gemeinde Sucre, Pfahl Atiquizaya in El Salvador
Die Antworten des Liahonas und unserer Leser sollen Hilfe und Ausblick geben, sind aber nicht als offizielle Lehre der Kirche zu verstehen.
Wir Mitglieder müssen bei der Bekehrung von Menschen mithelfen, indem wir unsere Gemeinde beziehungsweise unseren Zweig zu einer Stätte machen, wo Freundlichkeit herrscht, wo niemand überheblich ist und wo sich jeder willkommen und wohl fühlt. … Erklären Sie den Kindern, den jungen Leuten und den Erwachsenen, dass Herzlichkeit und Freundlichkeit christusgleiche Eigenschaften sind.“
Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel, „Die Hand der Gemeinschaft“, Der Stern, Januar 1989, Seite 25.