2011
Ich vermisste es, den Heiligen Geist zu spüren
August 2011


Ich vermisste es, den Heiligen Geist zu spüren

Viktoria Mikulina, Russland

Als ich sechzehn war, nahm ich ein Jahr lang an einem Schüleraustauschprogramm teil. Aus der Ukraine kam ich in eine Kleinstadt in Arizona in den Vereinigten Staaten, und ich wohnte bei einer Familie, die der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage angehörte. Von den Heiligen der Letzten Tage hatte ich noch nie etwas gehört.

Im Rahmen des Austauschprogramms durfte die Familie nicht versuchen, mich zu bekehren, und ich durfte mich auch nicht mit den Missionaren treffen. Aber ich beschloss, mit meiner Gastfamilie zur Kirche zu gehen und auch an allen Aktivitäten der Kirche teilzunehmen.

Ich spürte den Heiligen Geist in dieser Familie, und in der Kirche spürte ich viel Liebe. Damals wusste ich nicht, dass es der Heilige Geist war, der mein Herz so berührte.

Als ich wieder in der Ukraine war, fehlte mir dieses Gefühl sehr. Ich musste immer wieder daran denken, wie es gewesen war, zur Kirche zu gehen und nach Evangeliumsgrundsätzen zu leben. Mir war bewusst, was mir fehlte, aber in meiner Umgebung gab es weder die Kirche noch Missionare, deshalb dachte ich, ich würde dieses Gefühl nie wieder haben.

Doch etwa vier Jahre später klopften Missionare an meine Tür. Ich freute mich so sehr, sie zu sehen. Sie waren unterwegs gewesen und hatten auf den Heiligen Geist gehört, der sie zu meinem Haus führte. Ich bin so dankbar, dass sie gehorcht haben. Bald darauf ließ ich mich taufen und konfirmieren.

Inzwischen bin ich im Stockholm-Tempel in Schweden an meinen Mann gesiegelt worden, einen zurückgekehrten Missionar aus Russland. Und jetzt gibt es einen Tempel in Kiew. Wir wollen regelmäßig dort hingehen.

Der Tempel ist ein so erstaunlicher Ort. Dort kann man dem Vater im Himmel wirklich nahe sein. Ich bin sehr dankbar, dass wir im Tempel eine der größten Gaben erhalten können, die der Vater im Himmel für uns bereitet hat: als Familie für alle Ewigkeit aneinander gesiegelt zu werden.

Ich bin der Familie in den Vereinigten Staaten sehr dankbar, die mir geholfen hat, den Heiligen Geist zu spüren, und die mich auf einen Weg gebracht hat, der dazu führte, dass ich nun selbst eine Familie habe, die für immer aneinander gesiegelt ist.