Ich stellte Moronis Verheißung auf die Probe
Francesco Ferraresi, Lombardei, Italien
Vor einigen Jahren war ich bei einem Freund zu Besuch. Dort traf ich zwei gutgekleidete junge Männer, die sich als Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage vorstellten. Ich fand es etwas seltsam, dass sie den langen Weg nach Italien auf sich genommen hatten, um Menschen zu bekehren, die bereits an Jesus Christus glaubten.
Später lud ich sie zu mir nach Hause ein. „Sie können mich gern besuchen, dann unterhalten wir uns über unsere verschiedenen Kulturen“, schlug ich vor. „Aber glauben Sie nur nicht, dass ich meine Religion wechseln werde.“
Als wir uns am folgenden Abend zusammensetzten, erzählten mir die Missionare vom Buch Mormon. Ich fand es seltsam, dass ich noch nie davon gehört hatte. Ich lud sie erneut ein, aber nach ihrem zweiten Besuch hielt meine Frau Anna Maria sie für verrückt und verließ das Haus, wenn ich mich mit den Missionaren unterhielt. Auch mir kamen die Missionare etwas ungewöhnlich vor, aber ich war neugierig und wollte wissen, was sie zu sagen hatten. Deshalb traf ich mich weiterhin mit ihnen.
Eines Abends kam Anna Maria nach Hause und hörte uns über die ewige Ehe sprechen. Das interessierte sie sehr, und wir beschlossen, die Lektionen der Missionare noch einmal gemeinsam anzuhören. Meine Frau kannte sich in der Schrift gut aus und hatte immer eine lange Liste mit Fragen. Die Missionare beantworteten manche sofort, andere ließen sie offen, weil sie zuerst nachforschen mussten. Jede Woche kamen sie verlässlich mit den Antworten wieder, und jede Woche hatte Anna Maria wieder eine neue Liste mit Fragen.
Kurz nachdem wir alle Lektionen angehört hatten, überraschte mich Anna Maria mit der Frage, ob ich einverstanden sei, wenn sie sich taufen lasse. Ich sagte ihr, ich hätte nichts dagegen, wenn sie wahrhaft bekehrt sei. Ich war bei ihrer Taufe am 5. März 1995 dabei und hatte während des Taufgottesdienstes ein wunderbares Gefühl.
Ich las weiterhin viel über die Kirche, und die Missionare standen mir weiterhin zur Seite. Schließlich beschloss ich, Moronis Verheißung auf die Probe zu stellen (siehe Moroni 10:4,5). Ich wollte wissen, ob das Buch Mormon tatsächlich von Gott kam oder nur ein netter Roman war.
Als ich an einem Tag im Juni 1995 einmal allein zu Hause war, kniete ich mich vor mein Bett nieder und fragte den Vater im Himmel: „Ist das Buch Mormon wahr, und wenn es wahr ist, wann soll ich mich taufen lassen?“ Plötzlich verspürte ich in Herz und Sinn eine deutliche Stimme: „Das Buch Mormon ist wahr.“ Ich empfing eine klare Eingebung, wann ich mich taufen lassen sollte. Eine Woche danach betete ich wieder und bekam die gleiche Antwort. Mein Herz zersprang vor Freude. Heute weiß ich, dass Gott zu mir gesprochen hat: Das Buch Mormon ist von Gott ispiriert und Joseph Smith war ein wahrer Prophet.
Schließlich stieg ich am 17. September 1995 ins Wasser der Taufe, anderthalb Jahre nachdem mich die Missionare das erste Mal besucht hatten. Bald darauf interessierte sich unsere Tochter Aba Chiara für die Kirche und ließ sich ebenfalls taufen. Im Januar 1997 wurde unsere Familie im Tempel in der Schweiz aneinander gesiegelt.
Wir wissen, dass dies die wahre Kirche ist, die von Jesus Christus durch einen Propheten und das Priestertum geführt wird. Wir danken dem Herrn für seine Liebe, dafür, dass er uns zu den Missionaren geführt hat und wir das Evangelium kennengelernt haben.