2012
Die Segnungen des Seminars
April 2012


Die Segnungen des Seminars

Überall auf der Welt bringt das Seminar Jugendliche wie euch Jesus Christus näher.

Ihr seid nicht die Einzigen, die sich entschieden haben, am Seminar teilzunehmen. Hunderttausende Jugendliche auf der ganzen Welt machen das Seminar zu einem Teil ihres Lebens. Sie fahren mit dem Bus, dem Kanu oder dem Fahrrad zum Unterricht oder nehmen anderweitig daran teil. Manche Jugendliche haben einen weiten Weg und stehen früh auf, um pünktlich anzukommen, andere treffen sich am Abend, und wieder andere studieren die Schrift an mehreren Tagen in der Woche zuhause.

Man muss Opfer bringen, um am Seminar teilzunehmen, aber Jugendliche aus aller Welt finden, dass das Seminar jede Mühe wert ist. Sie alle haben etwas gemeinsam: Durch ihre Erlebnisse beim Seminar kommen sie dem Erlöser und dem Vater im Himmel näher.

Verheißene Segnungen

Warum ist das Seminar so wichtig für euch? Unter anderem wegen dieser Verheißungen von neuzeitlichen Propheten und Aposteln:

  • Es ist in „einer Zeit größter Herausforderung zu einem Geschenk Gottes für die Errettung des neuzeitlichen Israel geworden“.1

  • Es wird euch „darauf vorbereiten, die Botschaft des wiederhergestellten Evangeliums den Menschen nahezubringen, die [ihr] kennenlernen“ dürft.2

  • Ihr werdet dort nach und nach „grundlegende Wahrheiten verstehen“.3

  • Das Seminar „bietet euch die großartige Möglichkeit, die Lehren zu erlernen, die euch glücklich machen werden. Und ihr habt die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten zusammenzukommen.“4

  • „Eure Erkenntnis vom Evangelium wird wachsen. Euer Glaube wird gestärkt werden. Ihr werdet wunderbare Bekanntschaften und Freundschaften aufbauen.“5

  • „Es führt zu … geistigem Wachstum, zu der Charakterstärke, das Böse rings um uns abzuwehren, sowie zu einer sehr viel tieferen Kenntnis des Evangeliums.“6

  • Es ist „eine der besten Vorbereitungen auf eine Mission“.7

Findet einen Weg mitzumachen

Beim Seminar mitzumachen bedeutet oft, dass man etwas anderes, was man gerne macht, aufgeben muss, um Zeit für das Seminar zu schaffen. Aber das Seminar ist dieses Opfer wert. Elijah Bugayong aus den Philippinen traf diese Entscheidung in ihrem letzten Jahr an der Highschool. Sie war an der Highschool immer die Zweitbeste in ihrer Klasse gewesen. Nun wollte sie unbedingt im letzten Jahr Klassenbeste werden und hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, das Seminar wegzulassen, das sie in den letzten Jahren besucht hatte, um ihr Ziel zu erreichen.

Doch dann änderte sie ihre Meinung. „Ich schaute zu meinem Schreibtisch und sah einen Stapel Bücher daneben“, erzählt sie. „Es waren meine heiligen Schriften, mein Studienheft und der Seminarleitfaden. Ich fragte mich innerlich: ‚Was ist am wichtigsten?ʻ“

Elijah fand die Antwort in Matthäus 6:33: „Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ Sie beschloss, immer am Seminar teilzunehmen und andere Wege zu finden, ihre Zeit so einzuteilen, dass sie für die Schule lernen konnte. Am Ende des Jahres wurde sie Jahrgangsbeste und erhielt sogar ein Universitätsstipendium.

Spencer Douglas aus Alabama in den USA beschloss, auf manche Freizeitunternehmungen zu verzichten, damit er aus dem Seminar das Beste herausholen konnte. In den ersten zwei Jahren stand er für das Seminar um 4 Uhr morgens auf, und in den letzten zwei Jahren um 5 Uhr. Er sagt: „Ich konnte meist nicht mehr mitgehen, wenn meine Freunde spätabends noch etwas unternahmen, weil ich früh schlafen gehen musste. Wenn ich später schlafen ging, war ich am nächsten Morgen kaum aufnahmefähig.“ Spencer wollte nicht nur zum Unterricht erscheinen, sondern auch wach sein und bereit, etwas zu lernen.

Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Allein die Tatsache, dass etwas gut ist, [ist] noch kein triftiger Grund …, es auch zu tun. Die Menge des Guten, was wir tun könnten, beansprucht weit mehr Zeit, als uns dafür zur Verfügung steht. Einiges ist besser als gut, und dem sollten wir in unserem Leben vorrangig Aufmerksamkeit widmen.“8 Denkt an diesen wichtigen Rat, wenn ihr euch überlegt, wie ihr dem Seminar in eurem Terminplan Vorrang geben könnt.

Vorbereitung auf Mission

Das Seminar ist auch eine sehr gute Vorbereitung auf die Missionsarbeit, die ihr verrichten werdet – jetzt als Mitglied und auch später, falls ihr eine Vollzeitmission erfüllt. Franco Huanán Curinuqui aus Peru weiß, dass das Schriftstudium im Seminar ihm hilft, sich auf seine Mission vorzubereiten.

Er sagt, diese Vorbereitung sei es wert, morgens um 4 Uhr für das Seminar aufzustehen, mit dem Kanu zu fahren, wenn monatelang Überschwemmung herrscht, und schließlich durch Schlamm zu waten, um zum Unterricht zu kommen. „Ich möchte das Seminar abschließen und dann den Institutsunterricht besuchen, um für meine Mission gut gerüstet zu sein“, erklärt er. „So entwickle ich mich in der Kirche immer weiter.“ Das Seminar ist ihm wichtig, weil er die heiligen Schriften kennenlernt und wichtige Verse auswendig lernt, wodurch er ein besserer Missionar sein kann.

In allen Lebensbereichen gesegnet

Jugendliche überall auf der Welt, die sich die Mühe machen, das Seminar zu besuchen, erhalten nicht nur Kraft im Hinblick auf das Schriftstudium. Cameron Lisney aus England hat festgestellt, dass er in allen Lebensbereichen gesegnet worden ist. „Das Seminar hilft nicht nur in geistigen Belangen, sondern auch in der Schule und beim Lernen“, erklärt Cameron.

Er sagt, das frühe Aufstehen „bringt den Verstand in Schwung. Manche meiner Freunde sagten, sie hätten zu viel zu tun und könnten deshalb nicht beim Seminar mitmachen, aber wer lernt schon morgens um 6 Uhr Mathe?“ Wenn man lernt, „hilft einem der Herr bei den Klassenarbeiten, und wenn man zum Seminar geht, hilft er einem noch mehr“, betont Cameron.

Natürlich hat das Seminar Cameron auch geholfen, ein stärkeres Zeugnis zu bekommen. Er sagt: „Das Seminarprogramm war ausschlaggebend dafür, dass ich ein Zeugnis entwickelt habe. Als ich vierzehn war, hatte ich große Schwierigkeiten mit dem Evangelium. Mir gefiel es nicht in der Kirche, und ich machte manches, was ich nicht hätte tun sollen. Es war nur eine Frage von Monaten, bis ich ganz aufgegeben hätte.“ Doch eine Freundin lud Cameron zum Seminar ein, und er beschloss, mit ihr hinzugehen. Die Segnungen ließen nicht lange auf sich warten.

„Ich habe den Heiligen Geist wieder gespürt“, erzählt Cameron. „Ich habe in der Kirche aufmerksamer zugehört und am Sonntagsschul- und Priestertumsunterricht teilgenommen. Alles wurde leichter, und ich fühlte mich besser. Endlich hatte ich ein Zeugnis vom Evangelium.“ Nachdem Cameron zwei Monate am Seminar teilgenommen hatte, lud ihn der Bischof zu einem Gespräch ein, und er wurde zum Lehrer im Aaronischen Priestertum ordiniert.

Cameron weiß, dass das Seminar ihm hilft, den Versuchungen der Welt standzuhalten. „Als ich weiter das Seminar besuchte, fiel es mir leichter, mit den Problemen umzugehen, mit denen man in der Welt konfrontiert wird. Es ist ziemlich schwer, als Jugendlicher in dieser Welt zu bestehen – von allen Seiten sind wir von Sünde umgeben. Ich bezeuge euch, dass ihr die Kraft findet, euch davor zu schützen, wenn ihr beim Seminar mitmacht. Das Seminar erzeugt eine Art Schutzschild. Ich habe schon die verschiedensten Prüfungen und Versuchungen erlebt, und das Seminar ist eine riesengroße Hilfe dabei, auf dem engen und schmalen Weg zu bleiben.“

Man gibt einander Kraft

Beim Seminar kommt man auch mit anderen Jugendlichen zusammen, die den gleichen Glauben haben. Vika Tschelischkowa aus Russland meint: „Mich motiviert es, wenn ich mit Gleichgesinnten zusammen bin, die die gleichen sittlichen Werte haben und wie ich an Gott glauben.“ Sie sagt weiter: „Wenn ich Fragen habe, kann ich sie mit meinem Seminarlehrer und den anderen Schülern besprechen. Ich kann meine Gedanken äußern und Zeugnis geben und damit meinen Glauben und den der anderen stärken. Wenn wir gemeinsam in den heiligen Schriften lesen und über deren Bedeutung nachdenken, kommen wir Gott und einander näher.“

Xenia Gontscharowa aus der Ukraine hat Ähnliches erlebt. Sie bestätigt: „Wenn wir einander von unseren Erfahrungen erzählen, werden wir stärker und verstehen die heiligen Schriften besser. Wenn wir im Unterricht Beispiele aus unserem Alltag erzählen, erkenne ich, wie das Evangelium mein Leben und das der anderen beeinflusst.“

Man lernt den Vater im Himmel und Jesus Christus kennen

Eine Gruppe Jugendliche wurde kürzlich dazu befragt, wie sich das Seminar auf sie ausgewirkt hat. Ihre Antworten machen eines deutlich: Das Seminar hilft ihnen, dem Vater im Himmel und dem Erlöser näherzukommen. Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Alle Themen, mit denen ihr euch im Seminar befasst, sind wichtig. Jedes Jahr beschäftigt ihr euch mit einer anderen heiligen Schrift, doch im Mittelpunkt steht immer der Herr Jesus Christus.“9

Hier erklären Jugendliche, wie sie durch das Seminar Jesus Christus nähergekommen sind:

  • „Ich habe erkannt, was der Erlöser für mich tut, als ich all die Geschichten von den vielen Propheten gelesen habe und mir bewusst geworden ist, wie wichtig ich ihm bin. Ich weiß, dass er mich so sehr liebt, dass er für mich gestorben ist und für meine Schmerzen gelitten hat.“

  • „Das Seminar ist für mich ein guter Start in den Tag. Egal, wie müde ich bin, ich spüre den Heiligen Geist und fühle mich gestärkt. Wenn dann tagsüber schwierige Situationen auftauchen, weiß ich ohne jeden Zweifel, dass mein Heiland mich liebt, und ich setze mich mit mehr Selbstvertrauen für das ein, was richtig ist.“

  • „Ich bin nicht in der Kirche aufgewachsen. Schon vor meiner Taufe habe ich am Seminar teilgenommen. Ohne das Seminar hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht taufen lassen. Ohne das Seminar wäre der Erlöser jetzt nicht Teil meines Lebens, und ich wüsste nicht, dass mir meine Sünden vergeben werden können. Vorher haben der Vater im Himmel und Jesus Christus in meinem Leben keine Rolle gespielt. Das Seminar hat mir geholfen, sie zu finden und sie für immer zu einem Teil meines Lebens zu machen und auch zu einem Teil des Lebens meiner zukünftigen Kinder.“

  • „Jeden Tag das Seminar zu besuchen hat mir geholfen, meinem Herrn und Erlöser Jesus Christus näherzukommen. Ich habe viel über seine Lehren erfahren und darüber, wie sehr er mich liebt und wie ich wieder zu ihm zurückkehren kann.“

  • „Im Seminarunterricht entdecke ich in den heiligen Schriften eine tiefere Bedeutung. So werde ich jeden Morgen daran erinnert, mich im Alltag christlich zu verhalten.“

  • „Im Seminar habe ich gelernt, die Schriften zu studieren und sie nicht nur mit Freude zu lesen, sondern auch auf mich zu beziehen. Ich habe Lehren und Grundsätze kennengelernt, die mein Zeugnis von einem liebevollen Vater im Himmel und von Jesus Christus gestärkt haben, und dieses Zeugnis bleibt mir für den Rest meines Lebens.“

Die Teilnahme am Seminar bringt also viele Segnungen mit sich. Da ist es verständlich, dass Jugendliche überall auf der Welt das Seminar ganz hoch ansetzen.

Anmerkungen

  1. Boyd K. Packer, Teach the Scriptures (Ansprache vor Lehrern des Bildungswesens der Kirche, 14. Oktober 1977), Seite 3

  2. L. Tom Perry, „Man muss die Messlatte höher ansetzen“, Liahona, November 2007, Seite 48

  3. Richard G. Scott, „Schöpft euer Potenzial aus“, Liahona, November 2003, Seite 42

  4. Gordon B. Hinckley, „Bleibt treu und standhaft“, Der Stern, Juli 1996, Seite 88

  5. Gordon B. Hinckley, „The Miracle Made Possible by Faith“, Ensign, Mai 1984, Seite 47

  6. Gordon B. Hinckley, „The State of the Church“, Ensign, Mai 1991, Seite 52

  7. Ezra Taft Benson, „Our Responsibility to Share the Gospel“, Ensign, Mai 1985, Seite 7

  8. Dallin H. Oaks, „Gut, besser, am besten“, Liahona, November 2007, Seite 104

  9. David A. Bednar, „Conclusion and Testimony“, Welcome to Seminary 2010–2011, seminary.lds.org/welcome

Abdruck der Fotos mit freundlicher Genehmigung des Bildungswesens; Illustrationen von Scott Greer

Foto von Christina Smith

Rechts: Abdruck des Fotos der Seminarabsolventen in Provo in Utah mit freundlicher Genehmigung des Archivs der Kirche