2012
Ein Kleid für den Ball
Oktober 2012


Ein Kleid für den Ball

young woman in a purple dress

Illustration von Scott Greer

Ich war versucht, mit der Masse zu gehen, aber dann wurde mir klar, dass ich mit gutem Beispiel vorangehen musste.

Als Jugendliche fand ich es manchmal schwer, nach dem Evangelium zu leben. Wo ich wohnte, gab es nicht viele Mitglieder der Kirche, und meine Freunde, die nicht der Kirche angehörten, machten es mir manchmal schwer, auf dem richtigen Weg zu bleiben.

„Das solltest du anziehen, es unterstreicht die Farbe deiner Augen“, sagte eine meiner Freundinnen vor einem Ball. Sie hielt ein Kleid hoch, das sie mir borgen wollte. Es war ärmellos. Aber ich konnte es ja mit einem Jäckchen tragen.

Auf dem Ball trugen alle ärmellose Kleider, und ich hatte das Gefühl, herauszustechen. Mit der Zeit wurde mir sehr warm, und meine Freundinnen sagten, ich solle doch das Jäckchen ausziehen, das sähe sowieso besser aus.

Doch als ich das Jäckchen ausziehen wollte, musste ich an meinen Patriarchalischen Segen denken. Darin wurde mir gesagt, dass ich oft versucht werden würde, und wenn ich zu Fall käme, würden mir viele folgen. Da erkannte ich, dass ich auf dem richtigen Weg bleiben musste – nicht nur für mich, sondern auch für andere, die zu mir aufschauten. Also ließ ich das Jäckchen an.

Manchmal machte man sich über mich lustig, weil ich nicht bei allem mitmachte, aber ich blieb stark und deshalb ging es mir gut. Später erfuhr ich, dass viele zu mir aufgeschaut hatten. Ein paar meiner Freunde sagten mir sogar, sie hätten große Achtung davor, dass ich mich an meine Grundsätze gehalten hatte. Sie entschuldigten sich dafür, dass sie mir manchmal so zugesetzt hatten, weil ich nicht alles mitmachte, was man an der Schule eben so anstellt.

Weil ich mich an die Grundsätze der Kirche gehalten und mich bemüht habe, ein gutes Beispiel zu geben, hatte ich Gelegenheit, mit anderen über das Evangelium zu sprechen. Ich hätte keinen Einfluss auf andere haben können, wenn ich nicht auf dem richtigen Weg geblieben wäre.