2012
Ich hoffe, jemand wird sie lieb haben
Dezember 2012


Ich hoffe, jemand wird sie lieb haben

Brittney Pyne, Utah

Als mein Sohn drei und meine Tochter vier Jahre alt waren, besuchten sie eine privat betreute Vorschulgruppe in der Nachbarschaft. Diejenigen von uns, die die Gruppe leiteten, beschlossen, in diesem Winter eine Weihnachtsaktion durchzuführen, wozu auch gehörte, dass jedes Kind ein Spielzeug für eine bedürftige Familie spendete.

In den Wochen davor sprachen wir mit den Kindern oft darüber, dass man glücklich ist, wenn man dankbar ist und mit anderen teilt. Ich trug meinen Kindern auf, sich schon einmal zu überlegen, welches Spielzeug sie verschenken wollten. Mir war wichtig, dass sie es selbst auswählten. Wir mussten mit recht wenig Geld auskommen, und ich war neugierig, welche ihrer wenigen Spielsachen sie hergeben würden.

An einem Samstagmorgen sagte ich meinen Kindern, dass sie nun ein Spielzeug zum Verschenken auswählen sollten. Ich half Hunter, den Lastwagen einzupacken, den er ausgesucht hatte, und ging dann zu Mikelle, um zu sehen, wie weit sie war. Was ich von der Tür aus beobachtete, trieb mir die Tränen in die Augen.

Mikelle hatte ihre Lieblingspuppe Mella im Arm, der sie das schönste Puppenkleid angezogen hatte, und sang ihr etwas vor. Dann legte sie eine kleine Decke unten in eine Geschenktüte. Sie lächelte die Puppe an, drückte sie an sich und küsste sie. Dann legte sie sie liebevoll in die Tüte. Als sie mich entdeckte, sagte sie: „Mella ist bereit, Mami. Ich hoffe, jemand wird sie lieb haben.“

Da ich wusste, wie sehr meine Tochter an dieser Puppe hing, konnte ich kaum glauben, dass sie sie verschenken wollte. Es lag mir schon auf der Zunge zu sagen, dass sie doch nicht ihre Lieblingspuppe hergeben müsse, aber ich hielt mich zurück.

„Sie hat verstanden, was geben bedeutet“, dachte ich. „Sie gibt das Beste, was sie hat.“

Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich nur zum Teil bereit war, zu geben und zu teilen – wenn es nämlich nicht mit zu großen Opfern verbunden war. Ich setzte meiner Nächstenliebe Grenzen, und mir war klar, dass ich mich ändern musste.

Ich dachte daran, wie der Vater im Himmel seinen einzigen vollkommenen Sohn hingegeben und zugelassen hatte, dass er für mich litt und starb. Ich stellte mir vor, wie der Vater im Himmel seinen geliebten Sohn küsste und ihn als Baby zur Erde sandte und darauf hoffte, dass wir ihn lieben und ihm nachfolgen würden.

Der Erlöser selbst hielt nichts zurück. Er gab alles, was zu geben war.

Ich fragte mich, ob Mikelle es sich bis zur Weihnachtsfeier, bei der die Spielsachen gespendet werden sollten, noch anders überlegen würde, aber sie tat es nicht. Ich fragte mich, ob sie später ihre Entscheidung bereuen und traurig sein würde, aber auch das war nicht der Fall.

Meine Tochter hatte mir gezeigt, wie Jesus handeln würde, und ich fasste den Entschluss, von nun an immer frohgemut mein Bestes zu geben, wenn sich die Gelegenheit bot – ganz gleich, ob es nun viel oder wenig war, was ich zu geben hatte.