2015
Der Einfluss des Heimlehrens
August 2015


Dienst in der Kirche

Der Einfluss des Heimlehrens

Der Verfasser lebt in Arizona.

Wie sollten wir als Heimlehrer eine Familie betreuen, die uns nicht einmal hereinlassen wollte?

Two men are shaking hands in a driveway by a car.  There is a yellow toy truck behind the back wheel of the car.

Mein neuer Heimlehrpartner war Bruder Erickson, ein älteres Mitglied meiner Gemeinde und ein treuer Heimlehrer. Er ließ mich die Termine ausmachen, was mir ganz recht war.

Eine der uns zugeteilten Familien, Familie Wright (Name geändert), zählte nicht zu den aktiven Mitgliedern. Als ich Bruder Wright anrief, sagte er mir: „Rufen Sie mich nie wieder zu Hause an!“

Ich berichtete Bruder Erickson, wie es mir ergangen war. Als er mich im darauffolgenden Monat wieder bat, Familie Wright anzurufen, erinnerte ich ihn daran, dass Bruder Wright keinen weiteren Anruf wünschte. Bruder Erickson bestand jedoch darauf, dass ich ihn anrief, und ich tat ihm den Gefallen. Bruder Wright meldete sich. Ich bat ihn, nicht gleich aufzulegen, und erzählte ihm, mein Heimlehrpartner habe darauf bestanden, dass ich es ein weiteres Mal versuche. Ich fragte ihn, ob es in Ordnung sei, wenn ich statt eines Heimlehrbesuchs jeden Monat einfach anrufe. Er war einverstanden.

Von da an rief ich Familie Wright jeden Monat an. Bei jedem meiner Anrufe meinte Bruder Wright nur: „Jetzt haben Sie sich ja gemeldet!“ Dann legte er wieder auf. Ich hatte damit kein Problem, und Bruder Erickson gab sich auch damit zufrieden.

Nachdem jedoch einige Monate vergangen waren, schlug Bruder Erickson vor, für Familie Wright zu fasten. Ich war einverstanden, und so beteten und fasteten wir eines Sonntags dafür, Zugang zu Bruder Wright zu finden. Als ich am nächsten Morgen auf dem Weg zur Arbeit bei Familie Wright vorbeikam, verließ Bruder Wright gerade das Haus. Unter einem Hinterreifen seines Autos sah ich einen Spielzeuglaster, also hielt ich an und machte ihn darauf aufmerksam. Er bedankte sich bei mir.

„Ich bin übrigens Ihr Heimlehrer“, sagte ich.

Er bedankte sich noch einmal, und ich fuhr weiter zur Arbeit.

Später rief ich Bruder Erickson an und berichtete ihm von meinem Erlebnis. Er forderte mich auf, Bruder Wright anzurufen und mit ihm einen Heimlehrtermin für den darauffolgenden Abend auszumachen. Das tat ich auch. Bruder Wright war freundlich und entgegenkommend. Unser Besuch bei der Familie verlief sehr erfreulich, und wir vereinbarten einen weiteren Termin. Ich verließ das Haus mit einem stärkeren Zeugnis vom Fasten und Beten und von der Bedeutung der Heimlehrarbeit.

Später erfuhren wir, dass Bruder Wright noch in derselben Woche den Vollzeitmissionaren gestattet hatte, mit seiner 15-jährigen Tochter über das Evangelium zu sprechen. Sie hatte bereits seit Monaten darum gebetet, ihr Vater möge sein Herz erweichen lassen und ihr erlauben, sich taufen zu lassen. Mit der Zeit kam die Familie zu den Versammlungen der Kirche, und Bruder Wright willigte schließlich in die Taufe seiner Tochter ein. Ja, er taufte sie sogar selbst!

Ich bin dankbar, dass Bruder Erickson so gut auf den Heiligen Geist eingestimmt war. Sein weiser Rat verhalf mir zu einem stärkeren Zeugnis davon, was treue Heimlehrarbeit auslösen und bewirken kann.