Stimmen von Heiligen der Letzten Tage
TROST UND RUHE DURCH DIE HEILIGEN SCHRIFTEN
Als ich ein Kind war, wurde bei mir juvenile idiopathische Arthritis diagnostiziert, eine im Kindesalter auftretende Autoimmunerkrankung. Ich war oft krank, und meine Eltern verbrachten viele Stunden mit mir beim Arzt. Sie machten sich Sorgen um meine Gesundheit und fühlten sich hilflos, weil sie das Problem nicht beheben konnten. Mir war jedoch nie bewusst, was sie durchmachten – bis ich hilflos mit ansehen musste, wie meine Mutter gegen Brustkrebs ankämpfte.
Einmal fuhr ich am Wochenende zu meiner Mutter nach New Jersey, um bei ihr zu sein, während sie sich einer Chemotherapie unterzog. Ich wollte bei ihr sein und meinen Brüdern, die sich jeden Tag um sie kümmerten, eine Pause vgönnen. Aufgrund ihrer Behandlung musste nachts immer jemand bei ihr sein. Daher war im Wohnzimmer ein Bett für sie aufgestellt worden. Ich hatte vor, auf der Couch zu schlafen. Meine Mutter hatte Schmerzen und ich konnte nichts dagegen tun. Ich fühlte mich hilflos und war frustriert.
Als sie Schwierigkeiten hatte, einzuschlafen, hatte ich die Eingebung, ich solle ihr aus den heiligen Schriften vorlesen. Sie liebte die heiligen Schriften, war jedoch zu schwach, um sie selbst zu halten oder darin zu lesen. Als ich sie fragte, was ich ihr vorlesen soll, antwortete sie, ihr gefalle das Buch Alma sehr gut. Ich überflog die Kapitelüberschriften und fühlte mich gedrängt, ihr aus Kapitel 7 vorzulesen.
Als ich die Worte las, mit denen die irdische Mission Jesu Christi beschrieben wurde, erfüllte der Geist den Raum: „Und er wird hingehen und Schmerzen und Bedrängnisse und Versuchungen jeder Art leiden; und dies, damit sich das Wort erfülle, das da sagt, er werde die Schmerzen und die Krankheiten seines Volkes auf sich nehmen.
Und er wird den Tod auf sich nehmen, auf dass er die Bande des Todes löse, die sein Volk binden; und er wird ihre Schwächen auf sich nehmen, auf dass sein Inneres von Barmherzigkeit erfüllt sei.“ (Alma 7:11,12.)
Ich las weiter, bis meine Mutter in einen friedlichen Schlaf gesunken war. Die heiligen Schriften hatten den Tröster in ihr Zuhause eingeladen und ihr geholfen, einzuschlafen. Ich erlangte ein stärkeres Zeugnis von der Macht der heiligen Schriften und von Jesus Christus, der bereit war, unser Erretter zu sein und uns in all unseren Bedrängnissen zu trösten.