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Das Garment – eine heilige Erinnerung an den Herrn Jesus Christus
Das Garment weist uns auf Jesus Christus und dessen zentrale Rolle bei unserer Errettung und Erhöhung hin
Ganz gleich, ob du von klein auf in der Kirche warst oder ihr erst später im Leben beigetreten bist – vom Garment hast du vielleicht schon gehört, noch bevor du selbst in den Tempel gegangen bist. Doch es macht einen erheblichen Unterschied, ob man einfach nur weiß, dass es das Garment gibt, oder ob man versteht, welche Bedeutung dem Garment innewohnt!
Das Garment ist nicht mit üblicher Unterwäsche gleichzusetzen. Es dient einem heiligen Zweck. Wenn wir es treu tragen, lassen wir göttliche Macht in unser Leben, denn es mahnt uns, uns noch mehr am Evangelium auszurichten.
Hast du dich schon einmal gefragt, aus welchem Grund denen, die im Tempel Bündnisse mit Gott eingehen, ein heiliges Untergewand ausgehändigt wird? Nachfolgend ein paar Punkte zum Nachdenken.
Heilige Gedächtnisstützen hat es schon immer gegeben
Gott hat seinen Kindern immer schon verschiedene Muster, Bräuche und Verordnungen gegeben, die uns an ihn erinnern und unsere Beziehung zu ihm vertiefen sollen. Dazu gehören:
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Der Sabbat: ein Tag der Ruhe und der Gottesverehrung – ein Tag zu Ehren des Herrn und zum Gedenken an ihn (siehe Exodus 20:8-11; Lehre und Bündnisse 59:9-13).
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Das Paschafest: ein feierlich begangenes, aber auch ausgelassenes religiöses Fest, das die Israeliten an ihre Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten erinnern und auf Jesus Christus hindeuten sollte, der die gesamte Menschheit aus geistiger Knechtschaft rettet (siehe Exodus 12 und 13).
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Das Abendmahl: eine heilige Handlung, die Jesus zum Gedächtnis an sein Sühnopfer eingeführt hat (siehe Matthäus 26; Markus 14; Lukas 22; 3 Nephi 18). Durch diese heilige Handlung erneuern die Mitglieder der Kirche auch die Bündnisse, die sie mit Gott geschlossen haben.
Jeder dieser Punkte dient uns als Erinnerung und weist auf Gott hin. In ähnlicher Weise ist das Garment eine greifbare Erinnerung an unsere Bündnisbeziehung zu Gottvater, die durch seinen Sohn, Jesus Christus, ermöglicht wird. In das Garment sollen sich die heiligsten Geschöpfe kleiden, die Gott je erschaffen hat – seine Kinder.
Die Erste Präsidentschaft hat erklärt: „Es ist ein heiliger Vorzug, das Garment zu tragen, und es ist ein äußeres Zeichen der inneren Verpflichtung, dem Erretter Jesus Christus zu folgen.“1 Jedes Mal, wenn wir etwa an einer heiligen Handlung des Priestertums beteiligt sind, anderen dienen, beten oder uns mit dem Evangelium befassen, ist dies ein „äußeres Zeichen“ unserer persönlichen Verpflichtung, dem Erretter nachzufolgen. Das Garment ist zwar äußerlich nicht zu sehen, doch wenn wir es treu tragen, dient es uns als stete Erinnerung an die heiligen Bündnisse, die wir im Tempel mit Gott geschlossen haben. Es steht daher für unseren Wunsch, der Mensch zu werden, der wir – und Gott weiß das – sein können.
Wenn wir die mit dem Endowment zusammenhängenden Bündnisse treu in Ehren halten, bereiten wir uns auf den Empfang der kostbaren Gabe der Erhöhung im Reich unseres Vaters im Himmel vor. Das Garment erinnert uns daran, dass wir den natürlichen Menschen ablegen und durch das Sühnopfer Jesu Christi ein Heiliger werden sollen (siehe Mosia 3:19).
Der Fall Adams und Evas und die Verheißung eines Erretters
Mehr über die Symbolik des Garments geht auch aus dem Umgang Gottes mit Adam und Eva hervor. Nachdem Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen hatten, schämten sie sich bei dem Gedanken, in der Gegenwart Gottes stehen zu müssen. Da ihnen ihre Nacktheit bewusst war, machten sie sich Schurze aus Feigenblättern und versteckten sich (siehe Genesis 3:1-8).
Doch als Gott sah, was sie getan hatten, überließ er sie nicht ohne jeden Beistand sich selbst. Da Adam und Eva vor dem geistigen und dem körperlichen Tod standen, erklärte ihnen Gott, sie könnten geistig wiedergeboren werden und die Gabe ewigen Lebens erlangen, die all seinen Kindern offensteht. „[Hör] auf meine Stimme“, sagte Gott zu Adam, „und [glaube] und [kehre] von all deinen Übertretungen [um] und [lass] dich taufen …, nämlich im Wasser, im Namen meines einziggezeugten Sohnes, der voller Gnade und Wahrheit ist, nämlich Jesus Christus, der einzige Name, der unter dem Himmel gegeben wird, wodurch den Menschenkindern Errettung zuteilwird.“ (Mose 6:52.)
Adam und Eva begannen somit ihren Lebensweg in dieser gefallenen Welt mit Wissen um den Erretter und der Aufforderung, zu ihm zu kommen. Sie konnten seine erlösende Macht in Anspruch nehmen. Sie gingen Bündnisse mit Gott ein und erhielten „Röcke aus Tierhaut“, die Gott selbst angefertigt hatte, um sie an diese Bündnisse zu erinnern (siehe Genesis 3:21; Mose 4:27).
Wenn wir in den Tempel gehen, werden wir mit Macht ausgestattet und gehen – jeder für sich selbst – Bündnisse mit Gott ein. Das Garment ist ein Sinnbild für den Schutz, den Adam und Eva erhielten und den auch wir empfangen, und es ruft uns diese heiligen Bündnisse ins Gedächtnis.
Ein Symbol für die Verpflichtung, Jesus Christus nachzufolgen
Präsident Russell M. Nelson hat erklärt: „Das Tragen des Garments hat eine tiefgehende symbolische Bedeutung. Es ist ein Zeichen dafür, dass man sich dem Herrn für immer verpflichtet hat.“2 Dazu gehört auch, dass Gott sich verpflichtet hat, seinen Kindern einen Erretter bereitzustellen (siehe Moroni 10:33), und wir selbst verpflichten uns, Jesus Christus als unseren Erretter und Erlöser anzunehmen.
Wenn wir die Tempelbündnisse in Ehren halten und das Garment treu tragen, ist uns Schutz vor Versuchung und dem Bösen verheißen. Wir werden beständig daran erinnert, dass der Erretter uns von unseren Sünden reinigen und uns persönlich helfen möchte, Sünde, Schwächen, Enttäuschungen und Schmerzen hinter uns zu lassen.
Für Adam und Eva stand das Garment als Symbol für ihre Beziehung zu Gott und rief ihnen die Bündnisse in Erinnerung, dank derer man die zahlreichen Segnungen empfangen kann, die Gott für seine treuen Kinder bereithält. Bei den Herausforderungen und Prüfungen des Erdenlebens kann uns das Garment helfen, an Jesus Christus zu denken, unsere Tempelbündnisse in Ehren zu halten und fest entschlossen unserer Verpflichtung treu zu bleiben, uns für die Segnungen des ewigen Lebens bereitzumachen.