Anderen helfen, sich zugehörig zu fühlen

Der Heilige Geist kann uns helfen, andere mit einzuschließen, wenn wir uns nur bemühen, auf sie zuzugehen.

Ioana Schifirnet schloss sich als junger Teenager in Rumänien der Kirche an. Die jungen Erwachsenen in ihrem Zweig nahmen sie herzlich auf und bezogen sie in den Unterricht und in ihre Aktivitäten ein. „Sie wurden meine besten Freunde“, erzählt Ioana. „Sie gaben mir das Gefühl, dazugehören.“

Als junge Erwachsene wollte Ioana dann dasselbe tun und anderen helfen, sich in der Kirche des Erretters freundlich aufgenommen zu fühlen. Es machte sie zwar nervös, auf Unbekannte zuzugehen, aber sie lernte, auf den Heiligen Geist zu hören und seinen Eingebungen zu vertrauen.

Als sich eines Tages eine junge Frau der Kirche anschloss, nahm Ioana ihren ganzen Mut zusammen und suchte das Gespräch mit ihr. Die beiden entdeckten ein gemeinsames Interesse: die Musik. Ioana bot an, ihr beizubringen, wie man dirigiert. Schon bald verbrachten sie viel Zeit miteinander und dienten in ihrem Zweig als Pianistin beziehungsweise Musikbeauftragte.

„Als ich mich darauf vorbereitete, vom Heiligen Geist geführt zu werden, bemerkte ich, dass er meine Fragen beantwortete und mir Gedanken und Worte eingab“, berichtet Ioana. „Manchmal wusste ich nicht, was ich sagen sollte – aber dann kamen mir Worte in den Sinn. Und was ich sagte, fühlte sich richtig an. Ich lerne, mich auf den Heiligen Geist zu verlassen.“

Ioana erkannte, dass oft nur wenig vonnöten ist, damit jemand sich in einer Gemeinschaft zugehörig fühlt. Bei ihr war es so, dass man sie in der Sonntagsschule oder bei Aktivitäten einbezog, wo Sport oder lustige Spiele angeboten oder Kekse gebacken wurden, oder auch bei Tanzveranstaltungen. „Das war alles nichts Ausgefallenes. Wir verbrachten einfach nur eine schöne Zeit miteinander oder unterhielten uns. Wenn solche Zusammenkünfte dann auch noch mit etwas Geistigem angereichert sind, können sie zu etwas ganz Besonderem werden.“

Zusammenfassend sagt Ioana: „Rückblickend hätte ich mich auch ohne diese jungen Alleinstehenden der Kirche angeschlossen. Aber sie waren da und stärkten mich so, wie ich es brauchte.“

Wir können Gott helfen, seine Kinder zu sammeln

Es kann eine Herausforderung darstellen, auf jemanden zuzugehen – insbesondere, wenn wir ihn nicht gut kennen oder derjenige unsere Glaubensansichten nicht teilt.

Mehr als 40 Jahre lang versuchte Jeremia, Menschen zum Erretter zu bringen. Doch viele hatten an seiner Hilfe kein Interesse. Sie kümmerten sich nicht weiter um die Propheten. Ihr Herz war auf etwas anderes ausgerichtet als auf den Herrn (siehe Jeremia 2 und 3; 5; 7; 11).

Jeremia wusste, dass das Haus Israel zerstreut werden würde. Aber er prophezeite eine große Sammlung in unserer Zeit, da der Herr dann Israel in Zion sammeln und Fischer und Jäger aussenden werde, die Kinder Israels zu finden (siehe Jeremia 16:16).

Präsident Russell M. Nelson hat uns aufgefordert, bei dieser Sammlung mitzuhelfen: „Wenn wir davon sprechen, Israel auf beiden Seiten des Schleiers zu sammeln, meinen wir damit natürlich Missionsarbeit, Tempelarbeit und Familienforschung. Wir meinen damit auch, den Glauben und das Zeugnis im Herzen derer aufzubauen, mit denen wir zusammen leben, arbeiten oder dienen. Jedes Mal, wenn wir irgendetwas tun, was irgendjemandem – auf dieser oder jener Seite des Schleiers – hilft, Bündnisse mit Gott zu schließen und zu halten, helfen wir mit, Israel zu sammeln.“¹

Wertvolle Grundsätze

Wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie auf andere zugehen und sie in den Kreis der Gemeinschaft aufnehmen können, könnten Sie vielleicht Anregungen aus Ioanas Geschichte nutzen:

Der Heilige Geist kann unsere Worte und Taten lenken und aus dem Besten, was wir zu geben haben, etwas Bedeutsames machen (siehe Mose 6:32-34).
Finden Sie heraus, welche Interessen Sie und jemand anders verbinden.²
Laden Sie andere ein, sich an Aktivitäten zu beteiligen, bei denen Sie ohnehin schon mitmachen wollen.³
Präsident Nelson hat uns aufgefordert, andere zu sammeln, indem wir ein Licht sind und vorleben, was einen wahren Jünger ausmacht.⁴

Was können wir tun?

Vertrauen wir darauf, dass der Geist uns bei unserem Bemühen leitet, an jemanden das Wort zu richten oder ihn einzuladen, etwas gemeinsam mit uns zu machen.