Ein Trichter der Inspiration

Ginger Brandenburg, Kalifornien

Der Herr gab mir Antwort auf mein Gebet – so konnte ich als sein Werkzeug einem seiner Kinder helfen.

Vor ein paar Jahren waren mein Mann und ich als Missionarsehepaar am Religionsinstitut von Santa Monica im US-Bundesstaat Kalifornien berufen. Wir waren nicht nur Institutsleiter, sondern auch Lehrer. Eines Abends flehte ich den Herrn im Gebet an: „Lass mich ein Trichter deiner Inspiration sein, damit ich einem deiner Kinder helfen kann.“ Nach dem Gebet ging ich schlafen, wachte aber um 4.30 Uhr auf.

Eigentlich hielt ja mein Mann den Buch-Mormon-Kurs um 7 Uhr ab – aber früh an diesem Morgen erhörte der Herr mein Gebet. Der Leitgedanke für den Unterricht lautete „Der Wunsch meines Herzens“. Ich hatte keine Ahnung, was mein Mann dazu erzählen sollte, und ich warf auch keinen Blick auf sein Unterrichtsmaterial. Aber ich stand auf, sagte ihm, dass ich die Klasse an diesem Tag unterrichten wolle, und ging ins Institutsgebäude.

Ich entdeckte viele Schriftstellen, die zum Thema passten, unter anderem 1 Nephi 2:16: „Und es begab sich: Ich, Nephi, … hatte auch großes Verlangen, von den Geheimnissen Gottes zu wissen; darum rief ich den Herrn an; und siehe, er besuchte mich und erweichte mir das Herz, sodass ich alle die Worte glaubte, die mein Vater gesprochen hatte.“

Nephis Wünsche verknüpfte ich mit der Bitte des Königs Salomo, wie sie in 1 Könige 3:9 beschrieben ist: „Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht! Wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?“

An diesem Tag tauchte nur ein einziger junger Mann zum Unterricht auf. Er gehörte nicht einmal der Kirche an – aber ich wusste, dass der Herr diese Lektion speziell für ihn vorgesehen hatte. Wir lasen die Geschichten von Nephi und Salomo in den heiligen Schriften und sprachen darüber. Dann bat ich den jungen Mann, die Frage „Was sind meine Herzenswünsche?“ schriftlich zu beantworten. Nach ein paar Minuten fragte ich ihn, ob er mir erzählen wolle, was er geschrieben hatte. Er sagte: „Ich möchte wissen, ob das Buch Mormon wahr ist und ob ich mich taufen lassen soll.“

Der Herr vernahm den Wunsch dieses jungen Mannes und erhörte ihn schon bald. Wie man sich vorstellen kann, waren mein Mann und ich überglücklich, als wir vier Monate später bei seiner Taufe dabei sein konnten. Ich bin dankbar, dass der Herr mich zu einem Trichter für eine inspirierte Lektion gemacht hat, um diesen jungen Mann auf die Taufe vorzubereiten.