Missionserlebnisse
Hilfe für Menschen in Not
Frankfurt (MA): Seit dem 10. Oktober 2022 dienen Bruder und Schwester Peter und Carla Huber aus der Gemeinde Pratteln im Pfahl Bern als Eigenständigkeits- und Wohlfahrtsmissionare im Gebietsbüro in Frankfurt, Deutschland. Hier ihr Bericht:
Wir sind in erster Linie als Spezialisten im ERC (Emergency Response Council) Team berufen. In den ersten vier Monaten erstellten wir im Auftrag der Gebietspräsidentschaft und der Wohlfahrtsabteilung Konzepte und Notfallpläne für die Unterstützung von Pfählen im Krisenfall. Zu den erstellten Tools gehören unter anderem:
• Organigramm des Krisenstabes ERC des Gebiets Europa Mitte
• Aufgabenbeschreibung und Kompetenzen
• Krisenplanung
• Führungsraum inkl. Cockpit
• Adress- und Checklisten
• Notfallkommunikationsplan
• Kommunikationskonzept
• Telefon-Helpline
• Warehouse
Die Einführung und die Schulung über die Tools waren zeitraubend, aber sehr interessant. Im November übernahmen wir zusätzlich die Verantwortung für JustServe in ganz Europa. Das war neu für uns und zog unzählige Zoom-Meetings nach sich. Wir arbeiteten vor allem mit Menschen in Spanien, Frankreich, Ungarn, Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen. Das ist erst der Anfang der Arbeit und wir sind gespannt, wie es mit dem Projekt weitergeht.
Während der gesamten Zeit hielten wir wöchentlich Sitzungen mit den Wohlfahrtsbeauftragten der Ukraine ab, was zu zahlreichen Unterstützungsprojekten führte. Das Erdbeben in der Türkei veränderte unsere Arbeit komplett. Seit dem ersten Tag des Erdbebens waren wir im ERC-Team aktiv. Zuerst erkundigten wir uns, ob Mitglieder betroffen waren und wie es ihnen ging. Glücklicherweise wohnten nur ca. 30 Mitglieder im betroffenen Gebiet, alle waren unversehrt. Dann folgte die Hilfe für die geflohenen Mitglieder. Anschliessend wurden meine Frau und ich von der Gebietspräsidentschaft beauftragt, ins Krisengebiet zu ziehen, um vor Ort Hilfe zu organisieren. Von Beginn an wurden wir vom Geist des Herrn geführt. Wir nahmen zuerst Kontakt mit der Regierungsorganisation für Katastrophen (AFAD) auf, welche die Leitung im Schadensgebiet übernommen hatte. Daraus entstanden verschiedene Projekte, die wir der Kirchenverwaltung zur Umsetzung vorschlugen.
Die Zerstörung in der Türkei war verheerend. Unser erster Besuch im betroffenen Gebiet berührte uns so sehr, dass wir für Wochen keine Ruhe mehr fanden. Wir wollten nur noch helfen, sieben Tage in der Woche. Wir stellten mit der Hilfe des Herrn Projekt für Projekt auf die Beine. Erstaunt waren wir, dass alle Projekte in den vergangenen vier Monaten bewilligt wurden. So konnten wir im Namen der Kirche und im Namen aller, die für humanitäre Hilfe spendeten, hunderttausenden Menschen helfen und viel Not lindern.
Als der erste von uns organisierte Lastwagen in der vollkommen zerstörten Stadt Antakya ankam, hatten dort über hunderttausend Menschen noch kein Frühstück gehabt. Das Essen war in Windeseile verteilt. Es folgten täglich zwei bis vier Lastwagen. Insgesamt 24 Projekte hat die Kirche seither unterstützt, die meisten von ihr organisiert. Essen, Hygieneartikel, mobile Spitäler, Zelte, Rollstühle, Wohncontainer und vieles mehr wurden meist vor Ort beschafft und im betroffenen Gebiet verteilt. Vor zehn Tagen wurden weitere vier Projekte von der Präsidierenden Bischofschaft bewilligt. In den nächsten zwei Monaten werden täglich durchschnittlich sechs Lastwagen mit Wasserflaschen, zusätzlich drei bis sechs Lastwagen mit Essen und Hygieneartikeln ins betroffene Gebiet fahren, um den täglichen Bedarf zu decken.
Bei allem, was wir tun, spüren wir die Hand des Herrn, und unser Herz ist erfüllt mit Liebe für unsere Nächsten. Es gibt nichts Erfüllenderes, als Notleidenden zu helfen. Wir fühlen uns sehr gesegnet und gestärkt. Für die Möglichkeit, auf Mission zu gehen und zu erfahren, was es heisst, all seine Zeit dem Herrn zu weihen und sich von ihm führen zu lassen, sind wir sehr dankbar. Der Herr lebt und Jesus ist der Christus. Ihm zu folgen lohnt sich und erfüllt unsere Seele.
Wir sind gespannt darauf, was wir in der zweiten Hälfte unserer Mission noch erleben werden.