1 Nephi 19 bis 22

Sie mögen vergessen, doch werde ich dich nicht vergessen

Wie fühlst du dich, wenn jemand, der dir wichtig ist, an dich denkt? Nephi sprach über die Zerstreuung und die Sammlung Israels und stützte sich dabei auf Prophezeiungen Jesajas, um zu zeigen, dass der Herr das zerstreute Haus Israel nicht vergisst. Diese Lektion soll dir helfen, die Liebe des Herrn zu dir und zu allen Menschen zu verspüren und ebenso seinen Wunsch, dich bei sich zu sammeln.

Die Liebe des Erretters zu uns

Es gibt wahrscheinlich bei jedem von uns Zeiten, in denen wir Gottes Liebe erkennen und verspüren, aber zu anderen Zeiten erkennen wir sie vielleicht überhaupt nicht. Stell dir vor, du sprichst mit einer Freundin, die dir sagt, sie sei sich nicht sicher, ob Gott sie überhaupt liebt.

• Welche Schriftstellen könnten deiner Freundin helfen?

• Von welchen Erlebnissen könntest du ihr erzählen, die dich haben wissen und spüren lassen, wie sehr der Vater im Himmel und Jesus Christus dich lieben?

Mach dir Gedanken über deine eigenen Gefühle in Bezug auf Gottes Liebe zu dir – einschließlich aller Fragen oder Sorgen, die du vielleicht hast. Achte beim Studium auf Wahrheiten, die dir helfen, die Liebe des himmlischen Vaters und des Erretters vermehrt zu erkennen und zu verspüren.

Nephi spricht über die Liebe des Erretters zu uns

In 1 Nephi 19 prophezeite Nephi vom künftigen Wirken und von der Mission Jesu Christi. Lies 1 Nephi 19:7-10 und achte darauf, was Nephi darüber sagt, wie Jesus Christus im Laufe seines irdischen Wirkens behandelt werden würde und weshalb er bereit sei, diese Behandlung zu erdulden.

• Welche Wörter und Formulierungen fallen dir besonders auf? Warum?

• Wie kann es sich auf deine Gefühle für den Vater im Himmel und Jesus Christus auswirken, wenn du die Lehren in diesen Versen verstehst?

Nachdem Nephi von seinen eigenen Prophezeiungen über Jesus Christus berichtet hatte, sprach er auch über Prophezeiungen des Propheten Jesaja aus dem Alten Testament, der über die Zerstreuung und Sammlung Israels gesprochen hatte. Diese Prophezeiungen waren für Nephi und seine Angehörigen wichtig, da die Familie ja wegen der Schlechtigkeit der Menschen in ihrer Heimat aus Jerusalem vertrieben worden war. Laut Jesajas Prophezeiungen würden sich viele Israeliten in der Zerstreuung vom Herrn vergessen fühlen.

Lies 1 Nephi 21:14-16 und achte auf die Worte des Herrn an die Menschen, die sich vergessen fühlen würden.

Die Liebe des Erretters zeigt sich in seiner Bereitschaft, Menschen bei sich zu sammeln

Das alte Israel wurde immer dann zerstreut, wenn es aufhörte, Jehova zu verehren, und wenn es seine Bündnisse und die Gebote Gottes brach (siehe 2 Nephi 6:10,11; 10:3-6). Das Volk Israel wird dadurch gesammelt, dass es zu Christus kommt, durch die Taufe sein Evangelium annimmt und seine Gebote hält. Der Erretter verhieß dem zerstreuten Israel, er werde es nicht vergessen und es in den Letzten Tagen bei sich sammeln (siehe 1 Nephi 15:13,14; 2 Nephi 6:11; 9:1,2; 10:7,8).

Beschäftige dich mit den Kapitelüberschriften von 1 Nephi 21 und 22, um zu erfahren, was Jesaja in diesen Kapiteln prophezeit und gelehrt hat.

Lies die folgenden Schriftstellen über die Sammlung Israels in den Letzten Tagen. Achte auf Wörter und Formulierungen, die auf die Liebe des Herrn zu seinem Volk hinweisen.

• 1 Nephi 22:9-12

• 1 Nephi 22:24,25

• 3 Nephi 22:7,8

Wenn verfügbar, sieh dir das Video „God Has a Plan for You“ an (7:06; in englischer Sprache), das von einer jungen Frau namens Renu Singh erzählt (auf ChurchofJesusChrist.org). Beachte, wie sich Jesus Christus ihr zugewandt und ihr geholfen hat, zu ihm zu kommen.

Denk zum Abschluss der heutigen Lektion darüber nach, was du über die Liebe Gottes gelernt und was du dabei empfunden hast. Denk daran, wie Gott an dich denkt und sich dir voll Barmherzigkeit und Güte zuwendet. Wie kannst du deine Dankbarkeit für das, was er für dich getan hat, zeigen? Halte deine Gedanken und geistigen Eindrücke eventuell in deinem Studientagebuch fest.

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Wenn ich eine Sünde begehe, bin ich dann der Liebe Gottes nicht mehr würdig?

Bradley R. Wilcox von der Präsidentschaft der Jungen Männer hat gesagt:

Denken Sie daran, dass Veränderung möglich ist. Umkehr ist ein Vorgang, und Würdigkeit ist nicht gleich Fehlerlosigkeit. Denken Sie vor allem daran, dass Gott und Christus uns hier und jetzt helfen möchten. …

So viele Menschen sind durch kaputte und angespannte Beziehungen derart verletzt worden, dass es ihnen schwerfällt, an das Mitgefühl und die Langmut Gottes zu glauben. Sie tun sich schwer, Gott als den wahrzunehmen, der er ist – ein liebevoller Vater, der in der Not bei uns ist und weiß, wie er „denen Gutes geben [kann], die ihn bitten“ [3 Nephi 14:11]. Seine Gnade ist nicht nur eine Auszeichnung für die Würdigen. Sie ist die „Hilfe, die er uns gibt“, damit wir würdig werden können. Sie ist nicht nur der Lohn für die Rechtschaffenen. Sie ist die „Kraft, die er uns verleiht“, damit wir rechtschaffen werden können [Dieter F. Uchtdorf, „Die Gabe der Gnade“, Liahona, Mai 2015, Seite 107]. Wir befinden uns nicht nur auf unserem Weg zu Gott und Christus. Wir gehen ihn mit ihnen. (Bradley R. Wilcox, „Würdigkeit ist nicht gleich Fehlerlosigkeit“, Liahona, November 2021, Seite 67)

Wieso hat Christus sich mit einer Mutter verglichen?

Elder Dale G. Renlund vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Jehova erwiderte darauf: „Kann denn eine Frau ihren Säugling vergessen, dass sie kein Mitleid hätte mit dem Sohn ihres Leibes?“ So unwahrscheinlich es auch ist, dass eine liebende Mutter ihr kleines Kind vergisst, Jehova erklärte, dass seine Hingabe noch unerschütterlicher ist. Er bekräftigte: „Ja, sie mögen vergessen, doch werde ich dich nicht vergessen. … Siehe, ich habe dich auf die Flächen meiner Hände gezeichnet; deine Mauern sind beständig vor mir.“ [1 Nephi 21:15,16.] Da Jesus Christus das unbegrenzte Sühnopfer durchlitten hat, kann er sich vollkommen in uns einfühlen [siehe Alma 7:11-13]. Er achtet immer auf uns und kennt unsere Lebensumstände. (Dale G. Renlund, „Himmelschreiende Ungerechtigkeit“, Liahona, Mai 2021, Seite 42f.)

Wie können wir uns der Liebe Gottes zu uns bewusst werden?

Susan H. Porter von der Präsidentschaft der Primarvereinigung der Kirche hat gesagt:

Gottes Liebe finden wir nicht in unseren Lebensumständen, sondern in seiner Gegenwart in unserem Leben. Wir wissen um seine Liebe, wenn wir Kraft erhalten, die über unsere eigene hinausgeht, und wenn sein Geist uns Frieden, Trost und Weisung schenkt. Mitunter mag es schwierig sein, Gottes Liebe zu spüren. Doch wir können darum beten, dass unsere Augen offen sein mögen, sodass wir seine Hand in unserem Leben erkennen und seine Liebe in der Schönheit seiner Schöpfungen wahrnehmen. (Susan H. Porter, „Die Liebe Gottes: Die größte Freude für die Seele“, Liahona, November 2021, Seite 35)