Mosia 26

Wenn er seine Sünden bekennt und umkehrt

Was bringt uns die Umkehr im Alltag? Warum müssen wir als Teil unserer Umkehr unsere Sünden bekennen? Als Hoher Priester in der Kirche des Erretters wollte Alma denjenigen helfen, die schwerwiegende Sünden begangen hatten. Der Herr gab ihm klare Anweisungen, was er tun solle. Diese Lektion soll dir verdeutlichen, wie liebevoll und vergebungsbereit der Vater im Himmel und Jesus Christus sind und weshalb wir von unseren Sünden umkehren sollen.

Was würdest du tun?

Stell dir vor, du hast gehört, dass jemand folgende Fragen oder Bedenken zum Thema Umkehr hat:

• Ich bin mir nicht sicher, ob es sich überhaupt lohnt, umzukehren.

• Warum sollte ich meine Sünden denn bekennen müssen? Warum müssen manche Sünden denn einem Priestertumsführer bekannt werden?

• Ich habe zu viel gesündigt, als dass der Herr mir vergeben könnte.

Überlege, ob du jemanden kennst, der so ähnliche Gedanken hat.

• Welche anderen Fragen oder Einwände könnte jemand zur Umkehr haben?

Überlege, auf welche ein oder zwei Fragen oder Einwände du dich in dieser Lektion konzentrieren möchtest. Bitte den Vater im Himmel um Führung, um Antworten zu finden und dein Verständnis von der Umkehr zu vertiefen.

Probleme in der Kirche

Nachdem der Herr Alma und sein Volk aus der Knechtschaft befreit hatte, schlossen sie sich den Nephiten und dem Volk Limhi in Zarahemla an. Dort ernannte König Mosia Alma zum Führer der Kirche. Einige Menschen, für die Alma zuständig war, begingen schwere Sünden und kehrten nicht um (siehe Mosia 26:1-6). Sie wurden vor Alma gebracht, aber Alma wusste nicht genau, wie er in solchen Fällen verfahren sollte.

Lies Mosia 26:13-15,19-24,28-31 und achte darauf, welche Führung der Herr Alma gegeben hat.

• Was hat der Herr gesagt, was die Menschen tun müssen, um von ihm angenommen zu werden und Vergebung zu erlangen?

• Warum steht es laut Vers 23 dem Erretter zu, zu entscheiden, wem vergeben wird und wer ewiges Leben empfängt?

• Was erfährst du aus diesen Versen sonst noch über den Herrn?

Wenn wir umkehren

Du hast vielleicht folgende Grundsätze erkannt: Wenn wir unsere Sünden bekennen und in der Aufrichtigkeit unseres Herzens umkehren, vergibt uns der Herr.Der Herr vergibt uns, sooft wir Umkehr üben.

• Was bedeutet es, unsere Sünden zu bekennen?

• Was bedeutet es wohl, „in der Aufrichtigkeit seines Herzens“ umzukehren? (Mosia 26:29.)

• Wie wirkt sich das Wissen, dass der Herr von seinem Wesen her vergebungsbereit ist, auf deine Einstellung zur Umkehr aus?

Diese Grundsätze können bei den eingangs gestellten Fragen und Einwänden zur Umkehr helfen.

1. Wähle zwei der vier Einwände aus und beantworte die entsprechenden Fragen:

Einwand A: Ich bin mir nicht sicher, ob es sich überhaupt lohnt, umzukehren.

• Welche Schriftstellen und Grundsätze aus Mosia 26 oder anderen Schriftstellen könnten bei diesem Bedenken hilfreich sein?

Erinnere dich daran, dass Alma selbst früher schwerwiegende Sünden begangen hatte, dann aber umgekehrt war und durch den Erretter Jesus Christus Vergebung empfangen hatte (siehe Mosia 11:5-7; 18:1-3; 26:15,20).

• Was würde Alma wohl zu jemandem sagen, der dieses Bedenken hat?

Sinne darüber nach, was du oder andere in deinem Bekanntenkreis erlebt haben, als ihr euch durch Umkehr dem Erretter Jesus Christus zugewandt habt.

Einwand B: Warum sollte ich meine Sünden denn bekennen müssen? Warum müssen manche Sünden denn einem Priestertumsführer bekannt werden?

Der Herr sagte zu Alma, dass jeder, der gesündigt hat, „seine Sünden … vor dir [Alma, seinem Priestertumsführer] und mir [dem Herrn]“ bekennen müsse (Mosia 26:29).

• Der Herr kennt unsere Sünden ja bereits – warum ist es trotzdem wichtig, dass wir sie vor ihm bekennen? Was bringt uns das?

Lies die folgende Aussage aus dem Wegweiser Für eine starke Jugend sowie das Zitat von Elder C. Scott Grow, einem emeritierten Generalautorität-Siebziger, und achte auf Erkenntnisse dazu, wann und wozu wir unsere Sünden dem Bischof oder Zweigpräsidenten bekennen sollen.

Der Bischof [hat] ein Anrecht darauf, bezüglich der Mitglieder seiner Gemeinde Offenbarung zu empfangen – also auch für dich. … Der Bischof kann dir bei der Umkehr in einer Weise helfen, wie es deinen Eltern oder anderen Führungsbeamten nicht möglich ist. …

[Wenn jemand nicht bekennt,] hat [das] zur Folge, dass der Betreffende die Last seiner Sünden alleine trägt, anstatt zuzulassen, dass der Heiland ihm die Last der Sünde nimmt. (C. Scott Grow, „Was muss ich dem Bischof bekennen und weshalb ist das Bekennen überhaupt nötig?“, Liahona, Oktober 2013, Seite 58f.)

• Wie könnte diese Aussage jemandem helfen, der Bedenken hat, seine Sünde seinem Priestertumsführer zu bekennen?

Einwand C: Ich habe zu viel gesündigt, als dass der Herr mir vergeben könnte.

• Wie können die Worte des Herrn in Mosia 26:29,30 hier weiterhelfen? (Du könntest dich dazu auch mit 1 Timotheus 1:15, 1 Johannes 1:9 oder Lehre und Bündnisse 18:10-12 und 58:42,43 beschäftigen.)

• Welche Berichte in den heiligen Schriften veranschaulichen, was der Erretter für Menschen empfindet, die umkehren wollen? Aus welchen Berichten geht hervor, dass er vergebungsbereit ist?

Einwand D: Ein Bedenken deiner Wahl

Überlege dir ein anderes lebensnahes Bedenken oder eine Frage, die jemand zur Umkehr haben könnte. Beschäftige dich mit den Stichwörtern „Umkehr, umkehren“ oder „Bekennen, Bekenntnis“ im Schriftenführer (scriptures.ChurchofJesusChrist.org) und achte auf Wahrheiten, die dir helfen können. Du könntest auch die bei den Stichwörtern „Umkehr, umkehren“ oder „Bekennen, Bekenntnis“ im Schriftenführer angegebenen Schriftstellen nachschlagen (ChurchofJesusChrist.org). Außerdem kann es hilfreich sein, dich mit dem Abschnitt „Umkehr“ in der Broschüre Für eine starke Jugend zu beschäftigen und darüber nachzusinnen, was du bereits über den Herrn weißt und was daher bei diesem Bedenken hilfreich sein könnte.

Was war die Folge?

Lies Mosia 26:34-37 und achte darauf, was geschehen ist, als Alma den Anweisungen des Herrn gefolgt war.

Schreib in dein Studientagebuch, woran du dich aus der heutigen Lektion erinnern willst oder was du davon in die Tat umsetzen möchtest. Du könntest überlegen, wie du dich stets an die Vergebungsbereitschaft des Herrn erinnern möchtest oder wie du dich darum bemühen willst, deine Sünden zu bekennen und Umkehr zu üben.

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Auf welche Weise könnte uns der Satan verleiten wollen, unsere Sünden nicht zu bekennen?

Linda S. Reeves, ehemals Ratgeberin in der FHV-Präsidentschaft der Kirche, hat gesagt:

Wenn wir gesündigt haben, will der Satan uns oft davon überzeugen, wir seien doch bloß selbstlos, wenn wir andere vor dem quälenden Wissen um unsere Sünden bewahren. Deshalb bräuchten wir auch dem Bischof nichts [zu] bekennen, der als allgemeiner Richter in Israel seine Priestertumsschlüssel zu unserem Segen ausüben kann. In Wahrheit ist es jedoch selbstlos und christlich, Sünde zu bekennen und davon umzukehren. Das ist der große Plan der Erlösung unseres Vaters im Himmel. (Linda S. Reeves, „Der große Plan der Erlösung“, Liahona, November 2016, Seite 88)

Mosia 26:32. Was bedeutete es, nicht mehr dem Volk des Herrn zugezählt zu werden?

Der Herr sagte Alma: „Wer auch immer von seinen Sünden nicht umkehren will, der soll meinem Volk nicht zugezählt werden.“ (Mosia 26:32.) Lies die folgende Aussage dazu, wie Priestertumsführer heute in ähnlichen Situationen gelegentlich vorgehen müssen und warum:

Begeht ein Mitglied eine schwerwiegende Sünde, hilft ihm der Bischof oder der Pfahlpräsident, umzukehren. Dazu muss er möglicherweise einige der Rechte, die man als Mitglied der Kirche genießt, vorübergehend beschränken. In einigen Fällen muss er womöglich dem Betreffenden die Mitgliedschaft für eine Weile entziehen.

Eine Beschränkung oder ein Entzug der Mitgliedschaft dient nicht der Bestrafung. Vielmehr sind diese Maßnahmen manchmal notwendig, um jemandem zu helfen, umzukehren und eine Herzenswandlung zu erfahren. Sie räumen ihm auch Zeit ein, sich geistig auf eine Erneuerung vorzubereiten und seine Bündnisse wieder zu halten. (Allgemeines Handbuch: Wie man in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage dient, 32.2, ChurchofJesusChrist.org)