1 Nephi 8:1-18

Die Liebe Gottes ist das Begehrenswerteste von allem

Wie würdest du die Liebe Gottes beschreiben? Lehi hatte eine Vision, in der er einen wunderschönen Baum sah. Er aß die Frucht jenes Baumes, die „sehr süß war, mehr als alles, was [er] je zuvor gekostet hatte“ (1 Nephi 8:11). Dieser Baum und seine Früchte stehen für die Liebe Gottes, die sich in der Geburt, dem Leben, dem Wirken und dem Sühnopfer Jesu Christi kundtut. Diese Liebe „erfüllte [Lehis] Seele mit überaus großer Freude“ (1 Nephi 8:12). Diese Lektion soll dir helfen, deinen Wunsch zu vertiefen, die Liebe Gottes und das Wirken des Sühnopfers Jesu Christi zu erfahren.

Die Lernenden ermutigen, Erfahrungen auszutauschen. Jeder Schüler in Ihrer Klasse ist eine reichhaltige Quelle an Zeugnis, Erkenntnissen und Erfahrungen im Anwenden des Evangeliums. Verschaffen Sie den Schülern Gelegenheiten, angemessene persönliche Erfahrungen auszutauschen. Danken Sie den Schülern, die bereit sind, von solchen Erfahrungen zu erzählen.

Vorbereitungsaufgabe: Bitten Sie die Schüler, über die folgenden Fragen nachzudenken: Auf welche Weise kann jemand die Liebe Gottes empfinden? Wann hast du schon gespürt, dass er dich liebt? Die Schüler könnten auch mit einem Familienmitglied oder einem Führer der Kirche darüber sprechen, wie diese die Liebe Gottes verspüren.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Finsternis und Licht

Sie könnten ein Video von einer der Geschichten zeigen, die auf der Generalkonferenz erzählt wurden. Sie können auch ein persönliches Erlebnis schildern, um den Schülern ein Gefühl dafür zu geben, wie es ist, in der Finsternis zu sein und sich nach Licht zu sehnen. Dadurch können die Schüler verstehen, dass sie Jesus Christus brauchen, um die Finsternis in ihrem Leben zu überwinden.

Mit dem Fahrrad durch einen 24 Kilometer langen Tunnel (siehe Vern P. Stanfill, „Wählen Sie das Licht!“, Liahona, November 2015, Seite 55ff.)

Die Beleuchtung des Salt-Lake-Tempels war ausgefallen (siehe Sharon Eubank, „Christus – das Licht, das in der Finsternis leuchtet“, Liahona, Mai 2019, Seite 73–76)

Abseilen in eine tiefe Höhle (siehe Timothy J. Dyches, „Licht hält fest an Licht“, Liahona, Mai 2021, Seite 112–115)

Lehi betet um die Barmherzigkeit des Herrn

Als Lehi in der Wildnis lebte, erzählte er seiner Familie von einer Vision, die er gesehen hatte. In dieser Vision befand er sich in einer „finstere[n] und trostlose[n] Wildnis“ (1 Nephi 8:4).

Damit sich die Schüler die folgenden Verse besser vorstellen können, kann es hilfreich sein, sie diese langsam durchlesen zu lassen. Sie können die Verse auch selbst vorlesen und die Schüler bitten, die Augen zu schließen und sich das vorzustellen, was die Verse beschreiben.

Lies 1 Nephi 8:5-8 und achte darauf, was Lehi erlebt hat und wie er sich dabei gefühlt hat. Es kann hilfreich sein, sich das Gelesene bildlich vorzustellen. Achte auf Einzelheiten, sodass du dir beim Lesen vor deinem geistigen Auge ein Bild von der Begebenheit erschaffen oder dir die Ereignisse wie in einem Film vorstellen kannst.

• Welche Gedanken oder Gefühle haben Lehi wohl dazu veranlasst, um Barmherzigkeit zu beten?

Denk einen Moment lang darüber nach, auf welche Weise uns das Leben finster vorkommen kann und aus welchen Gründen wir den Herrn um Barmherzigkeit anflehen.

Lies 1 Nephi 8:9-12 und achte darauf, wie der Herr Lehi geholfen hat.

Damit sich die Schüler die Schriftstelle noch besser vorstellen können, können Sie ihnen das Video „Lehi entdeckt den Baum des Lebens“ (4:32) von Minute 1:52 bis 4:32 zeigen.

Mach in dein Studientagebuch eine einfache Zeichnung des Baumes, den Lehi gesehen hat. Zeichne Früchte an den Baum und beschrifte sie anhand von Lehis Angaben in 1 Nephi 8:10-12. (Zusätzliche Beschreibungen zum Beschriften der Früchte des Baumes findest du in 1 Nephi 15:36 und Alma 32:42.) Überlege dir beim Zeichnen, was der Baum und seine Früchte darstellen könnten.

Später wollte Nephi die Vision und die Bedeutung des Baumes, den Lehi gesehen hatte, selbst erfahren und verstehen. Während er über das nachsann, was man ihn gelehrt hatte, wurde Nephi durch den Geist eine Vision der Jungfrau Maria gezeigt, die das Jesuskind in ihren Armen hielt (siehe 1 Nephi 11:13,20).

Sieh dir das folgende Bild an und überlege, warum Nephi dies gezeigt worden sein könnte, als er die Bedeutung des Baumes wissen wollte.

Lies 1 Nephi 11:21-23 und achte darauf, was Nephi noch gezeigt wurde und wie ihm dies half, die Bedeutung des Baumes zu verstehen. Du kannst den Baum dann mit dem beschriften, was du herausgefunden hast.

• Was glaubst du, wie uns der Erretter hilft, die Liebe Gottes zu verspüren?

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Am großartigsten tut sich die Liebe Gottes zu seinen Kindern im irdischen Wirken, im Sühnopfer und in der Auferstehung des Herrn Jesus Christus kund. Die Frucht am Baum kann als Sinnbild der Segnungen gesehen werden, die sich aus dem Sühnopfer des Heilands ergeben. (David A. Bednar, „Kommt und seht!“, Liahona, November 2014, Seite 109)

• Welche Wahrheiten entdeckst du in Lehis Vision und Elder Bednars Erklärung über Gottes Liebe?

Die Schüler können darin unterschiedliche Wahrheiten entdecken. Lassen Sie die Schüler auch erklären, warum die von ihnen genannte Wahrheit für sie wichtig ist.

Durch Jesus Christus Gottes Liebe und große Freude verspüren

Eine Wahrheit, die wir hier entdecken können, ist: Gottes Liebe, die sich durch Jesus Christus kundtut, ist das Begehrenswerteste von allem und bringt die größte Freude.

Die folgenden Aufgaben können dir helfen, zu erkennen, wie du Gottes Liebe zu dir durch Jesus Christus verspüren kannst. Versuche bei diesen Aufgaben, mehrere Segnungen zu erkennen, die durch Jesus Christus und sein Sühnopfer kommen, und schreibe sie in oder rund um die von dir gezeichneten Früchte.

Es kann sinnvoll sein, jede der folgenden Aufgaben unterschiedlich zu bearbeiten. Die Schüler können jeweils zu zweit oder in kleinen Gruppen an Aufgabe 1 arbeiten. Für Aufgabe 2 wählen Sie am besten ein Video aus, das Sie mit der ganzen Klasse ansehen. Aufgabe 3 könnte von den Schülern in Einzelarbeit erledigt werden.

Aufgabe 1

Lies, was Lehi bezeugt hat, nachdem er die in 1 Nephi 10:5,6 beschriebene Vision gesehen hatte. Lies auch einige der folgenden Schriftstellen oder schlage andere nach, die die Segnungen veranschaulichen, die wir durch das Sühnopfer Jesu Christi empfangen können: Jesaja 53:4,5; Johannes 1:17; Mosia 4:2,3; Alma 7:11,12; Helaman 5:12.

Aufgabe 2

Sieh dir eines der folgenden Videos an, die du auf ChurchofJesusChrist.org findest, und achte auf die Segnungen, die wir durch Jesus Christus empfangen:

„Das Sühnopfer – keine einmalige Sache“ (3:00)

„Dank ihm“ (2:36)

„Friede in Christus“ (4:09)

Aufgabe 3

Denk darüber nach, auf welche Weise du schon die Segnungen, die Jesus Christus uns anbietet, erfahren hast, oder wie du sie im Leben anderer miterlebt hast. Dazu könnte gehören, wie der Herr dich in Zeiten der Finsternis gesegnet hat.

Was hast du gelernt?

Denk einen Moment lang über die Segnungen nach, die wir durch das Sühnopfer Jesu Christi empfangen können und mit denen du deine gezeichneten Früchte beschriftet hast. Sinne darüber nach, warum diese Segnungen „glücklich mache[n]“ (1 Nephi 8:10), „süß [sind], mehr als alles“ (1 Nephi 8:11) und dich „mit überaus großer Freude“ erfüllen (1 Nephi 8:12).

Bitten Sie mehrere Schüler, zu erzählen, was sie herausgefunden haben und warum es für sie von Bedeutung ist. Die folgenden Fragen können ihnen dabei helfen:

• Was hast du über Gottes Liebe zu dir erfahren?

• Welche Segnungen, die wir durch Jesus Christus empfangen können, wünschst du dir am meisten in deinem Leben? Warum?

• Wie bist du durch die Liebe gesegnet worden, die Gott dadurch gezeigt hat, dass er seinen Sohn Jesus Christus gesandt hat, um für dich zu sühnen?

Nachdem die Schüler von ihren Erfahrungen erzählt haben, können Sie der Klasse Ihre eigenen Gedanken zu Gottes Liebe und den Segnungen, die wir durch den Erretter und sein Sühnopfer empfangen, mitteilen und Zeugnis dafür geben.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Welche Segnungen können wir durch das Sühnopfer Jesu Christi empfangen?

Die heiligen Schriften geben Zeugnis für die vielen Segnungen, die wir durch das Sühnopfer des Erretters erhalten können. Wir können Vergebung für unsere Sünden erlangen, und unsere Herzen können rein gemacht werden (siehe Mosia 4:2,3). Wir können mit Gott versöhnt werden (siehe Jakob 4:11). Wir empfangen „Gnade und …Wahrheit“ (Johannes 1:17). Wir können die Welt überwinden und Frieden verspüren (siehe Johannes 16:33). Wir können göttliche Hilfe und Heilung für unsere Bedrängnisse, Schmerzen, Leiden und Krankheiten erhalten (siehe Jesaja 53:4,5; Alma 7:11). Der Herr kennt unsere Schwächen und wird uns beistehen (siehe Alma 7:12). Er kann uns Kraft geben, wenn wir versucht werden (siehe Lehre und Bündnisse 62:1). Er ist eine sichere Grundlage, und wenn wir unser Leben auf ihn bauen, werden wir niemals fallen (siehe Helaman 5:12). Die gesamte Menschheit wird von den Toten auferweckt werden (siehe Mosia 16:7,8; Alma 7:12; 1 Korinther 15:22). Wir können wie der Erretter werden und ewiges Leben ererben (siehe Moroni 7:48; 2 Nephi 2:27).

Zusätzliche Lerninhalte

Beispiele aus den heiligen Schriften über Freude durch Jesus Christus

Diese Aufgabe könnte nützlich sein, um den Schülern diese Wahrheit zu veranschaulichen: Gottes Liebe, die sich durch Jesus Christus kundtut, ist das Begehrenswerteste von allem und bringt die größte Freude. Es gibt im Buch Mormon und in den anderen heiligen Schriften ein wiederkehrendes Muster von Menschen, die sich in ihrer Bedrängnis Gott zuwandten und seine Liebe und Freude erfuhren (indem sie symbolisch von der Frucht des Baumes des Lebens aßen). Vielleicht möchten Sie den Schülern Zeit geben, ein Beispiel dazu zu lesen und sich zu überlegen, was sie aus diesem Beispiel lernen können.

Beispiel 1: Das Volk von König Benjamin

• Die Menschen waren „zur Erde gefallen, denn die Furcht des Herrn war über sie gekommen“ (Mosia 4:1).

• Sie beteten um Barmherzigkeit (Mosia 4:2).

• Sie wurden wegen ihres Glaubens an Christus von Freude erfüllt (Mosia 4:3).

• König Benjamin erklärte, dass sie von der Liebe Gottes gekostet hatten (Mosia 4:11).

Beispiel 2: Alma

• Alma empfand Furcht und Schuld (Alma 36:11-16).

• Er betete um Barmherzigkeit (Alma 36:17,18).

• Er verspürte Freude durch Jesus Christus (Alma 36:19-21).

Beispiel 3: Joseph Smith

• Joseph Smith wurde von der Finsternis überwältigt und empfand Angst (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:15).

• Er betete um Befreiung (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:16).

• Der Vater im Himmel und Jesus Christus erschienen ihm in unbeschreiblicher Herrlichkeit (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:17).

• Über seine Erfahrung im heiligen Hain schrieb Joseph Smith: „Meine Seele war von Liebe erfüllt und viele Tage lang verspürte ich die allergrößte Freude.“ (History, circa Summer 1832, Seite 3, josephsmithpapers.org.)

• Weitere Beispiele sind Enos (siehe Enos 1:1-8), König Lamoni (siehe Alma 18:20,21,41; 19:6,12,13), König Lamonis Frau (siehe Alma 19:4,8-11,29,30), eine Gruppe von Lamaniten (siehe Helaman 5:23-28,40-48) und die Nephiten beim Erscheinen Jesu Christi (siehe 3 Nephi 8:19-25 und 11:1-17 sowie 4 Nephi 1:16).

Der Wunsch, andere an seiner Freude teilhaben zu lassen

Als Lehi von der Frucht des Baumes gegessen und große Freude empfunden hatte, hegte er den Wunsch, auch seine Familie möge diese Freude erfahren (siehe 1 Nephi 8:12). Elder David A. Bednar hat gesagt: „Nachdem Lehi von der Frucht des Baumes gegessen und große Freude erfahren hatte, hatte er augenblicklich den großen Wunsch, seine Familie daran teilhaben zu lassen und ihr Gutes zu tun. Als er sich Christus zuwandte, richtete er also auch mehr Nächstenliebe und Zuwendung nach außen.“ („Kommt und seht!“, Liahona, November 2014, Seite 109.)

Vielleicht hilft es den Schülern, ein Unterrichtsgespräch darüber zu führen, welche Freude sie dadurch erleben, dass sie dem Erretter Jesus Christus nachfolgen, und wie sie ihre Familie und andere Menschen an dieser Freudeteilhaben lassen.