Jakob 2:1-21

Dass ihr doch nicht zuließet, dass dieser euer Herzensstolz euch die Seele zerstört

Durch Offenbarung von Gott war dem Propheten Jakob bekannt, dass das nephitische Volk mit etlichen Sünden zu ringen hatte. Er hielt beim Tempel eine Predigt, um diese Sünden anzusprechen, darunter auch die Sünde des Stolzes. Gelegentlich haben wir alle mit Stolz zu ringen. Diese Lektion kann dir helfen, mehr wie Jesus Christus zu werden, indem du die Sünde des Stolzes erkennst und ihr widerstehst.

Fragen stellen, die zum Forschen anregen. Stellen Sie Fragen, die dazu beitragen, dass die Lernenden selbst Evangeliumswahrheiten entdecken. Fragen führen zu einem tieferen Verständnis der heiligen Schriften und tragen dazu bei, dass die Schüler wichtige Evangeliumswahrheiten erkennen und verstehen.

Vorbereitungsaufgabe: Bitten Sie die Schüler, vorbereitet zu sein, Beispiele für Anzeichen von Stolz in der heutigen Welt zu nennen.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Stolz

Zeigen Sie die folgenden Fallbeispiele und bitten Sie die Schüler, darin auf Anzeichen von Stolz zu achten.

• Kai hofft, dass ein anderer Spieler seiner Mannschaft einen Fehler macht, damit er mehr Spielzeit bekommt.

• Silvia übertreibt mit ihren Leistungen, um vor anderen besser dazustehen.

• Jens zeigt keine Dankbarkeit und würdigt das Gute, was andere tun, nicht.

• Anna verspottet andere und macht sich hinter ihrem Rücken über sie lustig.

• Welche Anzeichen von Stolz hast du gefunden?

Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat gesagt:

Stolz ist eine Sünde, die man bei anderen leicht erkennen kann, die man sich selbst aber nicht eingesteht. (Lehren der Präsidenten der Kirche: Ezra Taft Benson, Seite 265)

Wende deine Gedanken nun dem Erretter zu. Trotz all seiner Fähigkeiten und allem, was er vollbrachte, war er immer sanftmütig und demütig (siehe Matthäus 11:29). Denk beim Studium darüber nach, wie du vielleicht Stolz an den Tag legst. Diese Lektion kann dir helfen, mehr wie Jesus Christus zu werden, indem du der Sünde des Stolzes widerstehst.

Dass ihr doch nicht zuließet, dass dieser euer Herzensstolz euch die Seele zerstört

Der Herr half dem Propheten Jakob, die Gedanken des Volkes zu erkennen, und gebot ihm, beim Tempel gegen ihre Sünden, einschließlich der Sünde des Stolzes, Zeugnis abzulegen (siehe Jakob 2:1-13).

Sie können die folgende Aufgabe entweder mit der ganzen Klasse an der Tafel machen oder die Schüler bitten, sie im Studientagebuch für sich allein zu bearbeiten.

Zieh auf einer Seite deines Studientagebuchs eine Linie von oben nach unten. Schreibe über die linke Spalte „Anzeichen von Stolz“. Oben rechts schreibst du: „Wie der Erretter sein und dem Stolz widerstehen“.

Bitten Sie die Schüler, in der linken Spalte an der Tafel Anzeichen von Stolz aufzulisten, die sie in den folgenden Versen finden.

Lies Jakob 2:12-16 und achte auf Anzeichen von Stolz. Schreibe sie in die linke Spalte in dein Studientagebuch. Du kannst dir auch das Video „Jakob spricht über den Stolz“, verfügbar auf ChurchofJesusChrist.org, von Minute 0:23 bis 4:39 anschauen.

Sie können die fettgedruckte Wahrheit auch an die Tafel schreiben und anhand der folgenden Fragen mit den Schülern besprechen, wie Stolz uns auch heute beeinflusst.

Eine Wahrheit, die wir aus dieser Schriftstelle lernen können, lautet: Stolz zerstört uns die Seele. (Jakob 2:16.)

• Wie kann Stolz uns wohl die Seele zerstören?

• Inwiefern ist Jakobs Warnung auch heute relevant?

Elder Dieter F. Uchtdorf, damals in der Ersten Präsidentschaft, und Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) haben weitere Beispiele dafür genannt, wie sich Stolz zeigt. Schreib Erkenntnisse aus ihren Aussagen in die linke Spalte in deinem Studientagebuch.

Zeigen Sie die folgenden Aussagen. Bitten Sie die Schüler, ihre Gedanken dazu zu äußern und sie in die linke Spalte der Tafel zu schreiben.

Der große Feind der Nächstenliebe ist der Stolz. Der Stolz ist einer der wichtigsten Gründe, weshalb Ehen und Familien in Schwierigkeiten geraten. Der Stolz ist unbeherrscht, unfreundlich und neiderfüllt. Der Stolz bauscht die eigene Stärke auf und übersieht die Tugenden anderer. Der Stolz ist selbstsüchtig und leicht reizbar. Der Stolz unterstellt böse Absichten, wo es keine gibt, und verbirgt seine eigenen Schwächen hinter schlauen Ausreden. Der Stolz ist zynisch, pessimistisch, wuterfüllt und ungeduldig. Wenn Nächstenliebe die reine Christusliebe ist, dann ist der Stolz wahrhaftig das Erkennungszeichen des Satans. (Dieter F. Uchtdorf, „Ein Lob allen Rettern“, Liahona, Mai 2016, Seite 80)

Die meisten von uns betrachten Stolz als eine Sünde Hochgestellter – derer, die reich und gebildet sind –, die auf uns herabblicken (siehe 2 Nephi 9:42). Es gibt aber ein weit verbreiteteres Leiden unter uns – das ist der Stolz, der von unten nach oben blickt. Er tut sich auf vielerlei Weise kund: im Fehlersuchen, Tratsch, Verleumden, Murren, darin, dass man über seine Verhältnisse lebt, im Neid, im Begehren, in der Undankbarkeit, darin, dass man andere nicht durch Lob aufmuntert und dass man nachtragend und eifersüchtig ist. (Lehren der Präsidenten der Kirche: Ezra Taft Benson, Seite 265)

Bitten Sie die Schüler, sich beim Besprechen der folgenden Fragen auch ihre Vorbereitungsaufgabe in Erinnerung zu rufen.

• Welche zusätzlichen Anzeichen von Stolz siehst du in unserer heutigen Welt?

• Inwiefern ist Stolz das Gegenteil des Charakters Jesu Christi?

Zeigen Sie die folgenden Fragen und bitten Sie die Schüler, ehrlich darüber nachzudenken, inwiefern auch sie Stolz an den Tag legen.

Halte inne und sinne über deine eigenen Gedanken und dein Verhalten nach. Auf welche Weise hast auch du manchmal mit der Sünde des Stolzes zu ringen? Wie wirkt sich dieser Stolz auf deine Beziehungen und deine Lebensfreude aus? Was möchtest du vielleicht ändern? Warum?

Stolz überwinden

Jakob sprach darüber, wie wir in Christus Hoffnung erlangen und der Sünde des Stolzes widerstehen können.

Bitten Sie die Schüler, bei ihrem Studium der folgenden Schriftstellen an die Tafel zu kommen und ihre Erkenntnisse in die rechte Spalte zu schreiben.

Lies Jakob 2:17-21 und achte auf Ratschläge, die dir helfen können, Stolz abzulegen. Schreibe sie im Studientagebuch in die rechte Spalte. Du kannst dir auch das Video „Jakob spricht über den Stolz“, verfügbar auf ChurchofJesusChrist.org, von Minute 4:40 bis 5:44 anschauen.

Die Schüler könnten die folgenden Fragen zu zweit oder in kleinen Gruppen besprechen.

• Wie kann uns Jakobs Rat helfen, dem Stolz zu widerstehen und in Christus Hoffnung zu erlangen?

• Kennst du jemanden, der ein gutes Beispiel dafür ist, wie man den Stolz ablegt, wie es auch in diesen Versen beschrieben wird? Wie macht er das?

• Welche Eigenschaften Christi könnten wir uns zum Vorbild nehmen und entwickeln, um Stolz zu vermeiden? Warum oder wie können diese Eigenschaften helfen?

Zeigen Sie die folgende Aufforderung.

Denk darüber nach, inwieweit sich in deinem Leben die Sünde des Stolzes zeigt und wie du ihr widerstehen kannst. Denk an bestimmte Situationen oder Beziehungen, wo du Stolz an den Tag legst. Versuche zu erkennen, wie sich Stolz auf deine Beziehungen auswirkt. Bemühe dich um die Hilfe des himmlischen Vaters durch den Heiligen Geist, um mehr wie der Erretter zu werden und Stolz zu überwinden:

1. Wähle aus der linken Spalte deines Studientagebuchs ein Anzeichen von Stolz, also eine Verhaltensweise aus, die du gern überwinden möchtest.

2. Wähle aus der rechten Spalte deines Studientagebuchs eine Möglichkeit aus, wie du dem Stolz, der sich in dieser Form zeigt, widerstehen kannst. Denk an christliche Eigenschaften und schreib konkrete Schritte auf, die du unternehmen kannst.

Sie können auch selbst Zeugnis dafür geben, wie der Erretter uns dabei helfen kann, Stolz zu überwinden und mehr wie er zu werden.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Wie zeigt sich Stolz?

Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel hat die folgenden Beispiele genannt:

Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat gesagt:

C. S. Lewis hat es so ausgedrückt: „Der Stolze freut sich nicht, wenn er etwas hat, sondern nur, wenn er mehr hat als der Nächste. … Der Vergleich macht ihn stolz: das Vergnügen, über den anderen zu stehen. Sobald der Wettbewerb wegfällt, gibt es auch keinen Stolz mehr.“ (Mere Christianity, Macmillan, New York 1952, Seite 109f.) …

Der Stolze hat mehr Angst vor dem Urteil der Menschen als vor dem Urteil Gottes (siehe Lehre und Bündnisse 3:6,7; Lehre und Bündnisse 30:1,2; Lehre und Bündnisse 60:2). Was die Menschen von ihm denken, wiegt schwerer als das, was Gott von ihm denkt. (Lehren der Präsidenten der Kirche: Ezra Taft Benson, Seite 263f.)

Schau dir das Video „Stolz und das Priestertum“, verfügbar auf ChurchofJesusChrist.org, von Minute 2:52 bis 4:27 an. Hier erklärt Elder Dieter F. Uchtdorf, damals in der Ersten Präsidentschaft, was Stolz nicht ist.

Elder Dieter F. Uchtdorf, damals in der Ersten Präsidentschaft, hat erklärt:

Stolz ist wie ein tödliches Krebsgeschwür. Diese Sünde öffnet unzähligen weiteren menschlichen Schwächen Tür und Tor. Eigentlich könnte man sagen, dass in jeder anderen Sünde im Grunde nur der Stolz zum Ausdruck kommt. (Dieter F. Uchtdorf, „Stolz und das Priestertum“, Liahona, November 2010, Seite 56)

Wie kann ich der Sünde des Stolzes widerstehen?

Elder Gary E. Stevenson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Stolz ist das Gegenteil von Demut, die die Bereitschaft ist, „sich dem Willen des Herrn zu fügen“ [siehe Verkündet mein Evangelium! – Eine Anleitung für den Missionsdienst, 2004, Seite 120f.]. … Doch der Stolz kann in der christlichen Eigenschaft Demut verschlungen werden. (Gary E. Stevenson, „Geistige Finsternis“, Liahona, November 2017, Seite 47)

Elder Dieter F. Uchtdorf, damals Mitglied der Ersten Präsidentschaft, hat den folgenden Rat gegeben. Schau dir das Video „Stolz und das Priestertum“, verfügbar auf ChurchofJesusChrist.org, von Minute 13:26 bis 15:05 an.

Du könntest dir auch das Video „Elder and Sister Bednar – Pride“ (3:10, in englischer Sprache) anschauen, zu finden auf ChurchofJesusChrist.org. Darin nennen Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel und Schwester Bednar Möglichkeiten, wie man Stolz überwindet.

Zusätzliche Lernaktivitäten

Jakob 2:17-19. Der Zweck von Reichtum

Lassen Sie die Schüler über den Stellenwert von Reichtum in der heutigen Welt sprechen. Lesen Sie Jakob 2:17-19, 1 Timotheus 6:6-11 und Lehre und Bündnisse 38:39. Besprechen Sie, welche Absichten der Herr mit Reichtum verfolgt und wie wir die falschen Ansichten der Welt überwinden können. Sie könnten auch Beispiele von Menschen anführen, die Reichtum so sehen, wie ihn der Herr sieht, und besprechen, inwiefern wir mehr wie der Erretter werden, wenn wir diese Lehren in die Tat umsetzen.

Jakob 2:21. „Das eine Geschöpf ist in seinen Augen ebenso kostbar wie das andere“

Sie könnten besprechen, wie wir Stolz dadurch ablegen, dass wir versuchen, andere so sehen, wie Gott sie sieht. Sprechen Sie darüber, was in Familien, im Schulleben, in der Gesellschaft und so weiter anders wäre, wenn jeder seine Mitmenschen so sehen würde.

Weniger an sich selbst denken

Nachdem sich die Schüler mit Jakob 2:11-21 beschäftigt haben, fordern Sie sie auf, über die Bedeutung der christlichen Eigenschaft Demut nachzudenken und darüber, dass man weniger an sich selbst denkt. Sie könnten auch die folgende Aussage von Elder Dieter F. Uchtdorf, damals in der Ersten Präsidentschaft, lesen:

„Manche meinen, Demut bedeute, dass man streng mit sich selbst sein müsse. Demut bedeutet jedoch nicht, dass wir uns eintrichtern, wir wären nutzlos, bedeutungslos oder wertlos. Sie bedeutet auch nicht, dass wir die Talente, die Gott uns gegeben hat, in Abrede stellen oder zurückhalten. Wir finden nicht zur Demut, indem wir weniger von uns selbst halten; wir finden zu ihr, indem wir weniger an uns selbst denken. Wir werden demütig, wenn wir Gott und unseren Mitmenschen dienen wollen und uns mit dieser Einstellung an die Arbeit machen.“ („Stolz und das Priestertum“, Liahona, November 2010, Seite 58.)

Fragen Sie die Schüler dann nach Beispielen aus dem Leben des Erretters, die sie beeindrucken und die zeigen, dass er mehr an die anderen dachte als an sich selbst. Bitten Sie die Schüler, einen Plan zu machen, wie auch sie im Alltag dem Beispiel des Erretters folgen können.