Die erste Furche, Gemälde von James Taylor Harwood

17. bis 23. Mai

Lehre und Bündnisse 51 bis 57

Ein treuer, gerechter und weiser Treuhänder

Beim Studium der heiligen Schriften lässt sich die Stimme des Herrn erkennen, denn die Schriften stammen von ihm und sind durch seinen Geist eingegeben (siehe Lehre und Bündnisse 18:34-36).

Notieren Sie Ihre Eindrücke

Die Sammlung der Heiligen und der Aufbau Zions waren für die Mitglieder der Kirche in den 1830er Jahren ein Unterfangen sowohl geistiger als auch zeitlicher Natur, das auch praktische Fragen aufwarf: Jemand musste ja Land zur Besiedlung kaufen und unter den Heiligen aufteilen. Jemand musste Bücher und andere Veröffentlichungen drucken lassen. Und jemand musste einen Laden betreiben und die Bewohner Zions mit Waren versorgen. In den Offenbarungen in Lehre und Bündnisse 51 bis 57 hat der Herr Einzelne ernannt und angewiesen, diese Aufgaben wahrzunehmen. Und er bezeichnet Independence im US-Bundesstaat Missouri als „Zentrum“ Zions (Lehre und Bündnisse 57:3).

Sicherlich waren Fähigkeiten auf Gebieten wie dem Immobiliengeschäft, dem Druckereigewerbe und dem Handel für den zeitlichen Aspekt beim Aufbau Zions wertvoll. Doch aus diesen Offenbarungen geht auch hervor, dass sich der Herr von seinen Heiligen wünscht, dass sie sich in geistiger Hinsicht als würdig erweisen, als Volk Zion bezeichnet werden zu können. Er ruft jeden von uns auf, ein „treuer, … gerechter und … weiser Treuhänder“ zu sein, einen zerknirschten Geist zu haben und in den ihm übertragenen Aufgaben „fest“ zu stehen (siehe Lehre und Bündnisse 51:19; 52:15; 54:2). Wenn wir dies – ganz unabhängig von unseren Fähigkeiten im zeitlichen Bereich – tun, kann der Herr uns beim Aufbau Zions einsetzen. Dann wird er „die Stadt zu ihrer Zeit beschleunigen“ (Lehre und Bündnisse 52:43).

Anregungen für das persönliche Schriftstudium

Lehre und Bündnisse 51

Der Herr möchte, dass ich ein treuer, gerechter und weiser Treuhänder bin

Hätten Sie im Jahr 1831 der Kirche angehört, wären Sie vielleicht aufgefordert worden, das Gesetz der Weihung dadurch zu befolgen, dass Sie Ihr Eigentum über den Bischof der Kirche überschreiben. In den meisten Fällen hätte er Ihnen das, was Sie gespendet haben, dann wieder zugeteilt – gelegentlich sogar mehr als das. Es hätte sich jedoch nicht länger in Ihrem Besitz befunden. Sie wären vielmehr Treuhänder gewesen.

Heutzutage gelten zwar andere Verfahrensweisen, doch die Grundsätze der Weihung und Treuhandschaft sind im Werk des Herrn noch immer von entscheidender Bedeutung. Beachten Sie, was Elder Quentin L. Cook hierzu gesagt hat: „Wir leben in einer gefährlichen Zeit, in der viele glauben, dass wir vor Gott keine Rechenschaft ablegen müssen und keine Verantwortung oder Treuhandschaft uns selbst oder anderen gegenüber haben. Viele versinken in Selbstsucht … [und] sind nicht der Ansicht, dass sie ihres Bruders Hüter sind. In der Kirche jedoch glauben wir daran, dass Treuhandschaft eine heilige Pflicht ist.“ („Treuhandschaft – eine heilige Pflicht“, Liahona, November 2009, Seite 91.)

Denken Sie beim Lesen von Abschnitt 51 darüber nach, was Gott Ihnen anvertraut hat. Was bedeuten die Begriffe „Treuhänder“ (Vers 19) und „geweiht“ (Vers 5), und was sagen sie über die Erwartungen aus, die Gott an Sie stellt? Fallen Ihnen in Abschnitt 51 und in den Worten Elder Cooks Grundsätze auf, aus denen hervorgeht, was es bedeutet, Treuhänder zu sein? Welche? (Beachten Sie besonders Vers 9 sowie 15 bis 20.)

Siehe auch Matthäus 25:14-30 und das Video „The Law of Consecration“, in englischer Sprache, ChurchofJesusChrist.org

Lehre und Bündnisse 52:14-19

Gott hat ein Muster vorgegeben, wie wir vermeiden können, getäuscht zu werden

In den Anfangstagen der Kirche behaupteten ja viele, geistige Kundgebungen zu empfangen. Daher befürchteten die Mitglieder, sie könnten sich täuschen lassen. Woran konnten sie denn erkennen, wer „von [Gott] angenommen“ ist? (Vers 15.) In Lehre und Bündnisse 52:14-19 gibt der Herr ein Muster, das auf diese Frage eingeht. Wie können Sie anhand dieses Musters heutzutage kursierende Falschaussagen entlarven? Anhand dieses Musters können Sie sich auch selbst beurteilen – so könnten Sie etwa Begriffe aus diesen Versen zu Fragen umformulieren und dann aufschreiben, zum Beispiel: „Ist mein Geist zerknirscht, wenn ich rede?“

Lehre und Bündnisse 54

Wenn mich die Entscheidungen eines anderen verletzen, kann ich mich dem Herrn zuwenden

Im Zuge der Sammlung traf in Ohio auch eine von Newel Knight angeführte Gruppe von Mitgliedern der Kirche aus Colesville im US-Bundesstaat New York ein. Die Neuankömmlinge benötigten eine Unterkunft. Leman Copley besaß in der Nähe von Kirtland eine große Farm und sicherte den Heiligen mit einem Bund zu, dass sie sich auf seinem Grundstück niederlassen dürften. Doch kurz nach dem Zuzug der Siedler kehrte Copley der Kirche den Rücken zu, brach seinen Bund und vertrieb die Heiligen von seinem Grundstück (siehe Heilige, Band 1, Seite 143–146).

Der Herr sagte Newel Knight in Abschnitt 54, wie die Mitglieder in dieser Lage vorgehen sollten. Diese Offenbarung kann auch Ihnen helfen, wenn jemand seine Zusage zurücknimmt oder sonst eine schlechte Entscheidung trifft, die sich negativ auf Sie auswirkt. Was entnehmen Sie diesem Abschnitt?

Hier lag die Farm in Ohio, die Leman Copley der Kirche in Aussicht gestellt hatte

Lehre und Bündnisse 56:14-20

Selig, die im Herzen rein sind

In diesen Versen wendet sich der Herr sowohl an die Reichen als auch an die Armen. Vielleicht wollen Sie seine Worte an beide Gruppen miteinander vergleichen. Was in diesen Versen könnte für Sie persönlich von Belang sein? Inwiefern kann es die Seele „zerfressen“ (Vers 16), wenn der Reichtum im Mittelpunkt steht? Was bedeutet es für Sie, in Bezug auf Materielles „im Herzen rein“ (Vers 18) zu sein?

Siehe auch Jakob 2:17-21

Anregungen für das Schriftstudium mit der Familie und für den Evangeliumsabend

Lehre und Bündnisse 51:9.Sie könnten ein Spiel spielen, das jeder in der Familie gern spielt, und anschließend besprechen, wie es wohl gewesen wäre, wenn jemand gemogelt hätte. Warum ist es wichtig, miteinander „ehrlich [zu] handeln“? Inwiefern hilft uns Ehrlichkeit, „eins“ zu sein?

Lehre und Bündnisse 52:14-19.Besprechen Sie das in diesen Versen beschriebene Muster. Vielleicht hat Ihre Familie auch Spaß daran, weitere Muster zu betrachten, die Sie im Alltag verwenden – zum Beispiel ein Schnittmuster oder eine Bastelvorlage. Nach einer solchen Vorlage könnten Sie einen Gegenstand anfertigen und dabei über das Muster reden, das uns der Herr gegeben hat, damit wir uns nicht täuschen lassen.

Lehre und Bündnisse 53:1.Vielleicht möchten Sie Ihrer Familie davon erzählen, wie Sie einmal – wie Sidney Gilbert – den Herrn gefragt haben, „was [Ihre] Berufung … sein soll“.

Lehre und Bündnisse 54:2; 57:6,7.Was bedeutet es, „fest … in dem“ zu stehen (Lehre und Bündnisse 54:2), was Gott von uns verlangt? Sie könnten jeden in Ihrer Familie bitten, aufzustehen und etwas zu nennen, was Gott ihm aufgetragen hat.

Lehre und Bündnisse 55.Inwiefern hat der Herr William Phelps‘ Fähigkeiten als Autor und Drucker genutzt? (Der Autorenindex im englischsprachigen Gesangbuch zählt etwa auf, welche Liedtexte William Phelps verfasst hat.) Auf https://www.ChurchofJesusChrist.org/music findet man seinen Namen unter Textdichter/Komponist. Die Familie könnte vielleicht darüber sprechen, welche Talente und Fähigkeiten jeder im anderen sieht. Inwiefern können unsere Talente ein Beitrag zum Werk Gottes sein?

Weitere Anregungen für die Unterweisung von Kindern finden Sie im Konzept für diese Woche im Leitfaden Komm und folge mir nach! – Für die Primarvereinigung.

Liedvorschlag: „Gib, sagt der kleine Bach“, Liederbuch für Kinder, Seite 116

Das persönliche Studium verbessern

Führen Sie ein Studientagebuch. Vielleicht ist es für Sie hilfreich, Gedanken, Ideen, Fragen oder Eindrücke, die Ihnen im Verlauf des Schriftstudiums kommen, in ein Tagebuch einzutragen.

Bischof Partridge nimmt Waren entgegen, die der Kirche geweiht wurden, Gemälde von Albin Veselka