9. bis 15. Mai

Numeri 11 bis 14; 20 bis 24

Lehnt euch nicht gegen den Herrn auf! Habt keine Angst!

In diesem Konzept kommen einige der vielen wertvollen Grundsätze aus dem Buch Numeri zur Sprache. Seien Sie auch offen für weitere, die Sie der Heilige Geist erkennen lässt.

Notieren Sie Ihre Eindrücke

Selbst zu Fuß dauert es durch die Wüste Sinai bis ins verheißene Land Kanaan üblicherweise keine 40 Jahre. Doch so lange brauchten die Kinder Israel – nicht, um die Entfernung in Kilometern zurückzulegen, sondern um eine geistige Distanz zu überbrücken, die Distanz nämlich zwischen dem, was sie waren, und dem, was sie als Bundesvolk des Herrn in seinen Augen werden mussten.

Im Buch Numeri wird einiges geschildert, was sich im Lauf dieser 40 Jahre zugetragen hat, und daher auch einiges von dem, was die Kinder Israel lernen mussten, bevor sie ins verheißene Land einziehen durften. Sie lernten etwa, dass sie treu zu den vom Herrn erwählten Dienern stehen mussten (siehe Numeri 12). Sie lernten, der Macht des Herrn zu vertrauen, auch wenn die Zukunft hoffnungslos aussah (siehe Numeri 13 und 14). Und sie lernten, dass es, geistig gesehen, schadet, wenn man sich vom Glauben abwendet oder kein Gottvertrauen hat, dass man jedoch umkehren, auf den Erretter blicken und geheilt werden kann (siehe Numeri 21:4-9).

In gewisser Weise sind wir ja alle wie die Israeliten. Wir alle kennen das Gefühl, uns, geistig gesehen, in der Wüste zu befinden. Und genau die Lektionen, die die Israeliten lernen mussten, können auch uns bei der Vorbereitung helfen, einst unser eigenes Land der Verheißung zu betreten, nämlich das ewige Leben beim Vater im Himmel.

Eine Übersicht über das Buch Numeri finden Sie im Schriftenführer unter dem Stichwort „Numeri“.

Anregungen für das persönliche Schriftstudium

Numeri 11:11-17,24-29; 12

Offenbarung steht allen offen, seine Kirche jedoch führt der Herr durch seinen Propheten

Lesen Sie in Numeri 11:11-17,24-29 nach, vor welchem Problem Mose gestanden hat und welchen Lösungsvorschlag Gott hatte. Was meinte Mose wohl, als er sich wünschte: „Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde!“ (Vers 29.) Beziehen Sie in Ihre Überlegungen auch diese Worte von Präsident Russell M. Nelson mit ein: „Will Gott wirklich mit Ihnen sprechen? Ja! … Es gibt noch so viel mehr, was der Vater im Himmel Sie erkennen lassen möchte.“ („Offenbarung für die Kirche, Offenbarung für unser Leben“, Liahona, Mai 2018, Seite 95.)

Doch die Tatsache, dass jeder ein Prophet sein kann, bedeutet nicht, dass jeder das Gottesvolk so leiten darf wie Mose. Das geht aus dem Vorfall in Numeri 12 eindeutig hervor. Was für Warnungen entnehmen Sie diesem Kapitel? Was möchte der Herr Sie wohl über persönliche Offenbarung wissen lassen? Und darüber, was es heißt, dem Propheten zu folgen?

Siehe auch 1 Nephi 10:17; Lehre und Bündnisse 28:1-7; Dallin H. Oaks, „Zwei Kommunikationswege“, Liahona, November 2010, Seite 83–86

Numeri 13 und 14

Der Glaube an den Herrn schenkt mir Hoffnung für die Zukunft

Versetzen Sie sich in die Lage der Israeliten, während Sie Numeri 13 und 14 lesen. Wieso hatten sie wohl den Wunsch, „nach Ägypten zurückzukehren“ (Numeri 14:3)? Sehen Sie manchmal auch so schwarz wie diejenigen, die keine Chance sahen, ins verheißene Land einzuziehen? Von Kaleb hieß es, dass er „anders denkt“. Wie war seine Einstellung? (Numeri 14:24.) Was beeindruckt Sie am Glauben Kalebs und Josuas? Wie können Sie angesichts von Schwierigkeiten ebenso gläubig vorgehen?

Siehe auch Lehren der Präsidenten der Kirche: Gordon B. Hinckley, Seite 81ff.

Numeri 21:4-9

Wenn ich voll Glauben zu Jesus Christus aufblicke, kann er mich geistig heilen

Die Propheten des Buches Mormon kannten die Begebenheit aus Numeri 21:4-9 und begriffen ihre geistige Bedeutung. Was aus 1 Nephi 17:40,41, Alma 33:18-22 und Helaman 8:13-15 erhellt diese Geschichte? Lesen Sie die Schriftstellen und denken Sie dabei an die geistige Heilung, die Sie sich wünschen. Die Israeliten mussten „zu der Kupferschlange auf[blicken]“ (Numeri 21:9), erst dann wurden sie geheilt. Wie können Sie vermehrt „mit Glauben zum Sohn Gottes aufblicken“? (Helaman 8:15.) Wozu fühlen Sie sich inspiriert?

Siehe auch Johannes 3:14,15; Lehre und Bündnisse 6:36; Dale G. Renlund, „Vielfacher Segen“, Liahona, Mai 2019, Seite 70–73

Die Israeliten wurden geheilt, wenn sie zur Kupferschlange aufblickten

Numeri 22 bis 24

Ich kann den Willen Gottes tun, auch wenn andere mich davon abbringen wollen

Als dem Moabiterkönig Balak gemeldet wurde, dass sich die Israeliten dem Land näherten, rief er Bileam zu sich, der dafür bekannt war, dass er wirksame Segenssprüche und Flüche aussprechen konnte. Balak wünschte nun, Bileam solle die Israeliten verfluchen und dadurch schwächen. Beachten Sie, auf welche Weise Balak versucht hat, Bileam zu überreden (siehe Numeri 22:5-7,15-17). Denken Sie auch an Versuchungen, die Sie dazu bringen wollen, gegen den Willen Gottes zu handeln. Was gefällt Ihnen an den Antworten Bileams in Numeri 22:18,38; 23:8,12,26 und 24:13?

Leider hat es den Anschein, als ob Bileam letztlich dem Druck nachgegeben und Israel verraten habe (siehe Numeri 31:16; Judas 1:11). Denken Sie darüber nach, wie Sie trotz Drucks von außen dem Herrn treu bleiben können.

Anregungen für das Schriftstudium mit der Familie und für den Evangeliumsabend

Numeri 11:4-6.Gleicht Ihre Einstellung mitunter der der Israeliten in Numeri 11:4-6? Inwiefern könnte Ihnen der Rat in Lehre und Bündnisse 59:15-21 nutzen?

Numeri 12:3.Wodurch hat Mose in Numeri 12 und zu anderen Gelegenheiten bewiesen, dass er „ein sehr demütiger Mann“ und sanftmütig war? Sie könnten in Elder David A. Bednars Ansprache „Sanftmütig und von Herzen demütig“ (Liahona, Mai 2018, Seite 30–33) seine Definition von Sanftmut nachlesen oder den Begriff im Schriftenführer unter dem Stichwort „Sanftmut, sanftmütig“ nachschlagen (scriptures.ChurchofJesusChrist.org). Was lernen wir daraus? Wie können wir sanftmütiger werden? Können Sie Segnungen nennen, die wir erlangen, wenn wir sanftmütig sind?

Numeri 13 und 14.Zwei (oder mehr) Familienmitglieder könnten so tun, als ob sie einen Teil der Wohnung „erkunden“ (Numeri 13:17), so als ob dort das verheißene Land läge. Sie könnten dann jeweils mit der Einstellung aus Numeri 13:27-33 oder Numeri 14:6-9 einen entsprechenden Bericht abgeben. Was sagen diese beiden unterschiedlichen Berichte über den Glauben aus? Wie können wir so gläubig wie Kaleb und Josua werden?

Numeri 21:4-9.Lesen Sie Numeri 21:4-9 und dazu 1 Nephi 17:40,41, Alma 33:18-22 und Helaman 8:13-15. Basteln Sie anschließend gemeinsam aus Papier oder aus Ton eine Schlange. Schreiben Sie darauf oder auf einen Zettel einige einfache Dinge, die Sie tun können, um „mit Glauben zum Sohn Gottes auf[zu]blicken“ (Helaman 8:15).

Weitere Anregungen für die Unterweisung von Kindern finden Sie im Konzept für diese Woche im Leitfaden Komm und folge mir nach! – Für die Primarvereinigung.

Liedvorschlag: „Jesus, wenn ich nur denk an dich“, Gesangbuch, Nr. 89

Besser lehren

Helfen Sie Ihrer Familie, in geistiger Hinsicht eigenständig zu werden. „Helfen Sie [Ihren Angehörigen], in den heiligen Schriften und den Worten der Propheten Evangeliumswahrheiten selbst zu entdecken, anstatt ihnen einfach nur Wissen einzuflößen.“ (Auf die Weise des Erretters lehren, Seite 28.)

Mose und die Kupferschlange, Gemälde von Judith A. Mehr