Die Familie als eine Einheit der Kirche
Manche Familie gehört weder einer Gruppe noch einem Zweig oder einer Gemeinde an. Mit Genehmigung des Missions-, Distriktsoder Pfahlpräsidenten hält so eine Familie die Sonntagsversammlungen zu Hause ab. Trägt der Vater das entsprechende Priestertum, so fungiert die Familie als eine Einheit der Kirche. Der Vater oder ein anderer Priestertumsträger kann das Abendmahl vorbereiten und segnen, sofern er würdig ist, Priester im Aaronischen Priestertum ist oder das Melchisedekische Priestertum trägt und die Genehmigung seiner Priestertumsführer dazu hat. Ein Priestertumsträger darf das Abendmahl austeilen. Anweisungen zum Abendmahlsdienst finden Sie auf Seite 21 f. dieser Anleitung.
Der Sonntagsgottesdienst soll einfach, andächtig und würdevoll sein. Folgendes gehört dazu:
-
Anfangslied
-
Anfangsgebet
-
Segnen und Austeilen des Abendmahls
-
Eine oder mehrere der folgenden Möglichkeiten:
-
Ein, zwei kurze Ansprachen oder Zeugnisse
-
Gemeinsam in den heiligen Schriften lesen und darüber sprechen
-
Lektion von einem Familienmitglied
-
-
Schlusslied
-
Schlussgebet
Bei der Planung des Sonntagsgottesdienstes soll der Vater nach Führung durch den Geist des Herrn streben und diese befolgen. Ein Volk im Buch Mormon hat ein Beispiel für diese Art des Gottesdienstes gegeben: „Und ihre Versammlungen wurden … so, wie der Geist auf sie einwirkte, und durch die Macht des Heiligen Geistes geleitet; denn wie die Macht des Heiligen Geistes sie leitete, sei es zu predigen oder zu ermahnen oder zu beten oder zu flehen oder zu singen, so geschah es.“ (Moroni 6:9.)
Die Familie soll die heiligen Schriften als Grundlage benutzen. Sie kann ebenso die Ansprachen von der Generalkonferenz, den Leitfaden Grundbegriffe des Evangeliums, die Missionarsbroschüren, die Zeitschriften der Kirche sowie sonstige Veröffentlichungen und Anschauungsmaterialien der Kirche verwenden.
Wenn es in der Familie keinen Priestertumsträger gibt, versammeln Vater oder Mutter die Familie, um Kirchenlieder zu singen, die heilige Schrift zu studieren, zu beten und einander und dem himmlischen Vater näher zu kommen. Der beauftragte präsidierende Priestertumsführer der Familie sorgt dafür, dass die Familie immer wieder Gelegenheit bekommt, das Abendmahl zu empfangen.
Die Eltern führen unter der Woche Aktivitäten durch, etwa Wandern, Picknick, zuträgliche Filme anschauen, Verwandtenbesuche, Sport, musikalische Veranstaltungen und Schwimmen.
Eine Familie, die keiner Gemeinde und keinem Zweig angehört, gibt den Zehnten und das Fastopfer sowie weitere Spenden dem beauftragten Priestertumsführer der Familie.
Die Familie gibt keinen schriftlichen Bericht ab, doch der Vater soll möglichst einmal im Vierteljahr ein persönliches Priestertums- interview mit seinem beauftragten Priestertumsführer haben, wobei er über den Stand seiner Familie berichtet.