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Lektion 13: „Die Vision‘


Lektion 13

„Die Vision“

Einleitung

Die Offenbarung, die an den Propheten Joseph Smith erging und die nun Lehre und Bündnisse 76 bildet, vermittelt uns grundlegende Erkenntnisse über das Leben nach dem Tod, darunter die drei Grade der Herrlichkeit. Dort erfahren wir auch, was wir tun müssen, um wieder in der Gegenwart des himmlischen Vaters und Jesu Christi leben zu können.

Zusätzlicher Lesestoff

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 76

Grundlegende Erkenntnisse über das Leben nach dem Tod

Erklären Sie: In den Dreißigerjahren des 19. Jahrhunderts glaubten viele Christen an eines von zwei Konzepten über den Himmel und die Hölle. Ein Konzept beruht auf dem Traditionalismus, das andere auf dem Universalismus. Der Traditionalismus besagt, dass alle Rechtschaffenen in den Himmel kommen, alle Ungehorsamen in die Hölle. Der Universalismus hingegen besagt, dass Gott Sünder nicht ewig strafen wird, sondern dass letztendlich alle im Reich Gottes errettet sein werden. Die Mitglieder der Kirche Jesu Christi wussten zu jener Zeit kaum mehr über Himmel und Hölle als andere Christen. Im Februar 1832 hatten Joseph Smith und Sidney Rigdon eine Vision, die das Verständnis der Heiligen der Letzten Tage und ihren Glauben an das Jenseits maßgeblich veränderte. Diese Vision, die nun Lehre und Bündnisse 76 bildet, schafft einen komplexen Zusammenhang zwischen der Liebe, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und dem Gericht Gottes und ermöglicht eine bessere Sichtweise auf den Plan des himmlischen Vaters. Viele Jahre lang haben die Mitglieder in der Anfangszeit der Kirche diese Vision einfach als „die Vision“ bezeichnet (siehe Matthew McBride, „‚Die Vision‘: LuB 76“, Offenbarungen im Zusammenhang, 11. März 2013, history.lds.org).

Bitten Sie einen Teilnehmer um eine kurze Zusammenfassung von Lehre und Bündnisse 76. Ein Teilnehmer soll diese Aussage von Präsident Wilford Woodruff (1807–1898) vorlesen:

Präsident Wilford Woodruff

„Für mich enthält das Buch Lehre und Bündnisse, unser Testament, eine Sammlung der feierlichsten und erhabensten Botschaften, die der Menschheit je kundgetan wurden. Allein die Vision [im Abschnitt 76] ist eine Offenbarung, die mehr Licht, mehr Wahrheit und mehr Grundsätze enthält als jede andere Offenbarung in jedem anderen Buch, das wir lesen können. Sie zeigt uns deutlich unseren derzeitigen Stand, woher wir gekommen sind, warum wir hier sind und wohin wir gehen werden. Jeder kann durch diese Offenbarung wissen, was ihm zukommen wird, was sein Stand sein wird.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Wilford Woodruff, 2004, Seite 131.)

Bitten Sie einen Teilnehmer, die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 76 vorzulesen. Ein anderer Teilnehmer soll Lehre und Bündnisse 76:15-19 vorlesen.

  • Womit waren der Prophet Joseph Smith und Sidney Rigdon gerade beschäftigt, als sie diese Offenbarung empfingen?

  • Was sagt dies über den Wert aus, sich eingehend mit den heiligen Schriften zu befassen und darüber nachzudenken? (Die Teilnehmer sollen den Zusammenhang erkennen, der zwischen dem intensiven Nachdenken über die heiligen Schriften und dem Empfangen von Offenbarungen besteht.)

Hinweis: Betonen Sie, dass das Nachdenken über die heiligen Schriften eine wertvolle Methode beim Schriftstudium bildet. Sie ermöglicht dem Heiligen Geist noch mehr, uns Wahrheit zu offenbaren.

Lehre und Bündnisse 76:1-10

Verheißungen an die Glaubenstreuen

Bitten Sie einen Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 76:1-4 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf Begriffe und Formulierungen achten, mit denen Jesus Christus beschrieben wird. Schlagen Sie den Teilnehmern vor, diese Stellen gegebenenfalls zu markieren. Erklären Sie: Die Eigenschaften des Heilands, die in diesen Versen genannt werden, bilden ein Beispiel für Aufzählungen in den heiligen Schriften. In einer Aufzählung „stehen Gedanken, Anregungen oder Anweisungen, die miteinander zusammenhängen. Wenn Lehrer und Teilnehmer auf Aufzählungen in den heiligen Schriften achten, filtern sie leichter die Kernpunkte heraus, die der Verfasser betont.“ (Das Evangelium lehren und lernen, 2012, Seite 26.) Erklären Sie, dass Lehre und Bündnisse 76 mehrere Aufzählungen enthält.

  • Welche der in Vers 1 bis 4 genannten Eigenschaften Jesu Christi bedeuten Ihnen am meisten? Warum?

Die Teilnehmer sollen Lehre und Bündnisse 76:5-10 für sich lesen und darauf achten, was der Herr den Glaubenstreuen verheißt. Sie sollen herausarbeiten, welche Verheißungen in Vers 6 bis 10 genannt werden. Schlagen Sie ihnen vor, die einzelnen Verheißungen zu markieren und so hervorzuheben, was der Herr alles verheißen hat.

  • Was müssen wir laut Vers 5 tun, damit wir die Barmherzigkeit, Gnade und Ehre des Herrn erfahren können?

Die Teilnehmer sollen diesen Grundsatz erkannt haben: Wenn wir den Herrn fürchten und ihm in Rechtschaffenheit dienen, wird er uns ehren und barmherzig zu uns sein. Erklären Sie: den Herrn zu „fürchten“ bedeutet hier, dass wir ihn ehren und achten.

Verdeutlichen Sie diesen Grundsatz mithilfe dieser Frage:

  • Welche der Verheißungen in Vers 5 bis 10 würden Sie besonders gern empfangen? Weshalb?

  • Was müssten Sie wohl tun, damit Sie diese Segnung empfangen können?

Lassen Sie die Teilnehmer einen Augenblick darüber nachdenken, weshalb es sich wohl lohnt, sich um diese Segnungen zu bemühen, und für sich einzuschätzen, wie gut sie den Herrn verehren und ihm in Rechtschaffenheit und in Wahrheit dienen.

Machen Sie sie darauf aufmerksam, dass in Abschnitt 76 ab Vers 11 die Offenbarung des Herrn über die „Geheimnisse seines Reiches“ enthalten sind, die „an Herrlichkeit … alles Verständnis übersteigen“ (Vers 114). Die Offenbarung vermittelt uns Kenntnis von der wunderbaren Ewigkeit, vom künftigen Leben und von vielem, was bis dahin unbekannt war.

Lehre und Bündnisse 76:19-24

Eine Vision vom Vater und vom Sohn

Erklären Sie, dass in Lehre und Bündnisse 76 diverse Visionen enthalten sind. Zeigen Sie die nachstehende Abbildung als Überblick dessen, was Joseph Smith und Sidney Rigdon in diesen Visionen sahen, oder verteilen Sie Kopien davon. Erklären Sie, dass jede Abbildung zu einer Vision gehört.

diagram of section 76

Weisen Sie darauf hin, dass Joseph Smith und Sidney Rigdon in einer dieser Visionen Gottvater und dessen Sohn Jesus Christus sahen. Schreiben Sie diese Fragen an die Tafel:

Was erfahren wir aus dieser Offenbarung über Jesus Christus?

Was davon können Sie bezeugen? Wie wissen Sie, dass dies wahr ist?

Bitten Sie die Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 76:19-24 für sich zu lesen und darüber nachzudenken, wie sie die Fragen an der Tafel beantworten würden. Wenn die Teilnehmer genügend Zeit hatten, sollen ein paar von ihnen berichten, was sie herausgefunden haben. Die Teilnehmer mögen unterschiedliche Punkte aufzählen, sollen jedoch diese Grundsätze verstanden haben: Jesus Christus lebt und ist ein verherrlichtes Wesen. Jesus Christus ist der Einziggezeugte des Vaters. Jesus Christus ist der Schöpfer dieser und weiterer Welten. Die Bewohner dieser und weiterer Welten sind von Gott gezeugte Söhne und Töchter.

Legen Sie gegebenenfalls Zeugnis vom Erlöser ab.

Lehre und Bündnisse 76:25-113

Der Erlösungsplan

Erklären Sie, dass in Abschnitt 76, Vers 25 bis 113 wunderbare Erkenntnisse in Bezug auf den Erlösungsplan dargelegt werden. Jeder Teilnehmer soll sich ein paar Verse aus dem Schaubild vornehmen und zügig durchlesen. Teilen Sie die Klasse dann in Zweiergruppen und lassen Sie sie besprechen, was sie dazugelernt haben und als inspirierend empfinden. Besprechen Sie dann gemeinsam diese Frage:

  • Welche grundlegenden Lehren über Leben und Tod können wir dank Lehre und Bündnisse 76 besser verstehen? (Unabhängig von der genauen Wortwahl sollen die Teilnehmer verstanden haben, dass wir in Lehre und Bündnisse 76 grundlegende Erkenntnisse über das Leben nach dem Tod gewinnen und darüber, was wir tun müssen, um wieder in der Gegenwart des himmlischen Vaters und Jesu Christi leben zu können.)

Erklären Sie, dass es in einer der wichtigsten Visionen, die Joseph Smith und Sidney Rigdon empfingen, um das celestiale Reich ging. Die Teilnehmer sollen Lehre und Bündnisse 76:50-53 lesen und darauf achten, unter welchen Voraussetzungen man ins celestiale Reich kommt. Schlagen Sie ihnen gegebenenfalls vor, diese Bedingungen zu markieren. Lassen Sie die Teilnehmer berichten, was sie herausgefunden haben, und gehen Sie darauf mit Fragen wie diesen ein:

  • Was bedeutet es wohl, ein „Zeugnis von Jesus“ zu empfangen? (Glauben an die errettende Mission des Erretters zu haben und nach seinen Geboten zu leben.)

  • Was bedeutet es, „durch Glauben [zu] überwinden“? (Versuchungen und Sünden zu überwinden, indem man Glauben an Jesus Christus ausübt, und treu bis ans Ende auszuharren.)

  • Was bedeutet es, „vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt“ zu sein? (Der Heilige Geist, der auch der Heilige Geist der Verheißung ist, bezeugt dem Vater, dass die errettenden heiligen Handlungen, die wir eingegangen sind, ordnungsgemäß durchgeführt wurden, und dass wir diese Bündnisse treu gehalten haben.)

Fassen Sie Lehre und Bündnisse 76:54-70 kurz zusammen und erklären Sie, dass darin viele der Segnungen aufgeführt werden, die denjenigen verheißen sind, die im celestialen Reich erhöht werden. Geben Sie den Teilnehmern etwas Zeit und lassen Sie sie aus den Versen herausarbeiten, welche Segnungen und Voraussetzungen ihnen besonders wichtig vorkommen.

  • Welche Segnung, die den Glaubenstreuen verheißen ist, bedeutet Ihnen besonders viel? Warum?

  • Inwiefern zeigt Vers 69 die Rolle des Heilands im Leben derjenigen auf, die das celestiale Reich ererben? (So sehr wir es auch versuchen mögen: Niemandem kann es gelingen, alles zu tun, was erforderlich ist, um ins celestiale Reich kommen zu können. Wir können nur durch das Sühnopfer des Erretters von unseren Sünden gereinigt und vollkommen gemacht werden.)

  • Wie können wir anhand dessen, was wir in Lehre und Bündnisse 76 über den Erlösungsplan erfahren, bessere Entscheidungen treffen?

Ein Teilnehmer soll diese Aussage von Präsident Boyd K. Packer vorlesen:

Präsident Boyd K. Packer

„Wenn man den Evangeliumsplan nicht kennt, erscheint Übertretung natürlich, unschuldig und sogar gerechtfertigt. Es gibt keinen größeren Schutz vor dem Widersacher, als die Wahrheit zu kennen – nämlich den Plan!“ (Our Father’s Plan, 1994, Seite 27.)

  • Inwiefern bildet die Kenntnis der Grundsätze in Lehre und Bündnisse 76 einen Schutz vor dem Einfluss des Satans?

  • Wie sind Sie schon behütet und gesegnet worden, weil Sie den Plan des himmlischen Vaters kennen?

Bitten Sie einen Teilnehmer, Lehre und Bündnisse 76:114-117 vorzulesen. Die anderen sollen auf die Verheißung achten, die denjenigen gemacht wird, die sich rein machen. Die Teilnehmer sollen diese Verheißung erläutern.

Lassen Sie sie antworten und lesen Sie dann gemeinsam, was der Prophet Joseph Smith (1805–1844) bezüglich der Vision aus Lehre und Bündnisse 76 gesagt hat:

Der Prophet Joseph Smith

„Wäre es mir erlaubt und wären die Menschen dafür bereit, so könnte ich über die Reiche der Herrlichkeit, die mir in der Vision gezeigt worden sind, hundertmal mehr Aufschluss geben, als ich es bisher getan habe.“ (History of the Church, 5:402.)

Helfen Sie den Teilnehmern, das heute Gelernte in die Tat umzusetzen, und schreiben Sie dazu diese unvollständigen Sätze an die Tafel:

Nachdem ich mich nun mit Lehre und Bündnisse 76 befasst habe,

weiß ich, dass …

möchte ich …

werde ich …

Fordern Sie die Teilnehmer auf, diese Sätze für sich zu vervollständigen und aufzuschreiben. Sie sollen überlegen, ob ihre Entscheidungen sie würdig machen, das celestiale Reich zu ererben und auch die anderen Segnungen zu empfangen, die in Lehre und Bündnisse 76 verheißen werden. Legen Sie Zeugnis von dem ab, was in dieser Lektion besprochen wurde.

Lesestoff für die Teilnehmer