Lektion 15
Kraft inmitten von Anfeindungen
Einleitung
In den Jahren 1837 und 1838 kam es bei einigen Führern und Mitgliedern der Kirche in Kirtland, Ohio und im Norden von Missouri zu Murren, Streitigkeiten und Abtrünnigkeit. Die Probleme eskalierten, als sich einige öffentlich gegen Joseph Smith stellten. Wir können aus dem, was die Mitglieder in der Anfangszeit der Kirche erlebt haben, lernen, dass wir geistige Kraft empfangen, wenn wir uns Widerstand gegenübersehen, sofern wir rechtschaffen sind und die Knechte des Herrn unterstützen.
Zusätzlicher Lesestoff
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„Hütet euch vor den bitteren Früchten des Abfalls vom Glauben“, Kapitel 27 in Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, 2007, Seite 349–362
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Jeffrey R. Holland, „Lehren aus dem Gefängnis zu Liberty“, CES-Fireside am 7. September 2008, lds.org/broadcasts
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Neil L. Andersen, „Euer Glaube soll sich bewähren“, Liahona, November 2012, Seite 39–42
Anregungen für den Unterricht
Lehre und Bündnisse 112:10-15
Der Abfall vom Glauben in Kirtland, Ohio
Schreiben Sie die Wörter wütend, beleidigt, eifersüchtig an die Tafel. Die Teilnehmer sollen überlegen, wann sie solche Gefühle schon hatten.
Bitten Sie einen Teilnehmer, den nachstehenden Bericht vorzulesen. Die Klasse soll herausfinden, welche Umstände dazu führten, dass Thomas B. Marsh diese Gefühle hatte.
Kurz nach seiner Berufung als Apostel im Jahr 1835 wurde Thomas B. Marsh zum Präsidenten des Kollegiums der Zwölf Apostel ernannt. Im Frühling 1837 erfuhr Präsident Marsh, dass einer der Zwölf Apostel, Elder Parley P. Pratt, ohne seine Anweisung eine Mission nach England plante. Präsident Marsh, der sich in Missouri aufhielt, schrieb Elder Pratt und den anderen Mitgliedern der Zwölf und lud sie ein, mit ihm am 24. Juli 1837 in Kirtland in Ohio zusammenzukommen und die Missionspläne gemeinschaftlich abzustimmen. Einen Monat vor diesem Treffen machten sich jedoch zwei andere Mitglieder der Zwölf, Elder Heber C. Kimball und Elder Orson Hyde, auf Mission nach England auf, nachdem der Prophet Joseph Smith sie dazu berufen hatte. Präsident Marsh war verärgert, dass ein paar Mitglieder der Zwölf einfach das Evangelium in England predigten, ohne dass dies mit ihm abgesprochen worden war.
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Wie hätte Präsident Marsh die an der Tafel genannten Gefühle vermeiden können?
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Inwiefern ist es gefährlich, wenn man es zulässt, dass solche Gefühle die Überhand über unsere Gedanken und Taten nehmen? (Weisen Sie darauf hin, dass solche Gefühle den Heiligen Geist beleidigen und häufig zu schwerwiegenderen Sünden führen.)
Der Teilnehmer soll den weiteren Bericht vorlesen:
Präsident Marsh teilte dem Propheten Joseph Smith seine Bedenken mit und bat ihn um Rat. Als Antwort gab der Herr die Offenbarung in Lehre und Bündnisse 112.
Als der Herr im Juli 1837 diese Offenbarung gab, kam es in der Kirche gerade zu Uneinigkeit, Streitigkeiten und Abtrünnigkeit. Stolz und Habgier veranlassten einige Mitglieder der Kirche dazu, den Propheten Joseph Smith öffentlich zu kritisieren und seine Vollmacht in Frage zu stellen. Einige Mitglieder, darunter auch Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel, versuchten sogar, Joseph Smith als Präsidenten der Kirche abzusetzen.
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Welche Gefühle brachten einige Mitglieder der Kirche dazu, ihr Zeugnis von der Wahrheit zu missachten und sich öffentlich gegen den Propheten Joseph Smith zu stellen?
Die Teilnehmer sollen aus Lehre und Bündnisse 112:10-12,15 herausarbeiten, welcher Rat des Herrn an Präsident Marsh und weitere Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel erging, der den Mitgliedern der Kirche helfen kann, nicht in eine kritische Haltung gegenüber ihren Führern zu verfallen.
Lassen Sie sie berichten, was sie herausgefunden haben. Fragen Sie anschließend:
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Wie hilft der Ratschlag in diesen Versen den Mitgliedern, keine kritische Haltung gegenüber ihren Führern einzunehmen? (Lassen Sie die Teilnehmer antworten und stellen Sie dabei diese Grundsätze heraus: Wenn wir demütig sind, führt der Herr uns und erhört unsere Gebete. Der Herr verlangt von uns, dass wir die Führer, die die Schlüssel innehaben, über die Kirche zu präsidieren, unterstützen. Sie können den Teilnehmern vorschlagen, sich neben Vers 15 einen Querverweis zu Lehre und Bündnisse 84:35-38 zu notieren. Merken Sie gegebenenfalls an, dass der Rat, die Mitglieder der Zwölf zu ermahnen, an den Präsidenten des Kollegiums der Zwölf Apostel erging. Er gilt nicht für alle Mitglieder der Kirche.)
Geben Sie jedem Teilnehmer eine Kopie des Handzettels, den Sie am Ende der Lektion finden. Sie können die Klasse in kleine Gruppen einteilen und die Gruppen bitten, gemeinsam den Absatz mit der Überschrift „Der Abfall vom Glauben in Kirtland – weshalb wir den Führern in der Kirche treu folgen müssen“ zu lesen. Die Teilnehmer sollen die Fragen am Ende des Absatzes in ihren Gruppen besprechen.
Schließen Sie diesen Teil der Lektion ab, indem Sie die folgende Aussage von Präsident Heber C. Kimball (1801–1868) vom Kollegium der Zwölf Apostel besprechen:
„Ich will euch einen Schlüssel geben, den Bruder Joseph Smith in Nauvoo oft benutzt hat. Er sagte, dass der erste Schritt zum Abfall mit dem Vertrauensverlust in die Führer der Kirche und des Reiches beginnt und dass ihr, wann immer ihr diesen Geist erkennt, wissen könnt, dass er denjenigen, der ihn besitzt, auf den Weg des Abfalls führt.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, 2007, Seite 352.)
Betonen Sie, wie wichtig es ist, dem Propheten und den anderen Führern der Kirche treu zu folgen, und lesen Sie dazu diese Begebenheit aus dem Leben Brigham Youngs (1801–1877) vor, der zu diesem Zeitpunkt dem Kollegium der Zwölf Apostel angehörte:
„In Kirtland stellte Präsident Brigham Young sich einmal einer Gruppe von Abtrünnigen entgegen, die innerhalb der Mauern des heiligen Tempels ein Komplott gegen den Propheten Joseph Smith schmiedeten. Er sagte: ‚Ich erhob mich und erklärte ihnen deutlich und nachdrücklich, Joseph sei ein Prophet und ich wisse das; sie könnten gegen ihn hetzen und ihn verleumden, wie sie wollten, aber die Bestimmung des Propheten Gottes könnten sie nicht zunichte machen, sie könnten höchstens ihre eigene Vollmacht zunichte machen, das Band, das sie an den Propheten und an Gott binde, zerschneiden und in die Hölle hinabsinken.‘“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Brigham Young, 1997, Seite 79.)
Lehre und Bündnisse 121:1-10,16,17; 122:1-9
Widerstand im Norden Missouris
Die Teilnehmer können weiterhin in kleinen Gruppen zusammenarbeiten. Lassen Sie die Gruppen den zweiten Abschnitt auf dem Handzettel lesen mit der Überschrift „Auseinandersetzungen im Norden Missouris – Lernen, wie man Widerstand ertragen kann“. Erklären Sie, dass in diesem Abschnitt einige Ereignisse beschrieben werden, die dazu führten, dass die Heiligen aus dem Norden Missouris vertrieben wurden und der Prophet in das Gefängnis zu Liberty gesperrt wurde. Die Teilnehmer sollen die Fragen am Ende des Absatzes in ihren Gruppen besprechen.
Erklären Sie anschließend, dass Lehre und Bündnisse 121:23 Auszüge eines Briefes enthält, den der Prophet Joseph Smith gegen Ende seiner Gefangenschaft im Gefängnis zu Liberty an die Heiligen verfasste.
Bitten Sie einige Teilnehmer, reihum Lehre und Bündnisse 121:1-6 vorzulesen. Die Teilnehmer sollen herausarbeiten, welche Fragen der Prophet an den Herrn richtete.
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Welche Fragen haben Sie gefunden?
Bitten Sie jemanden, Lehre und Bündnisse 121:7-10,16,17 und 122:7-9 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darüber nachdenken, wie die Antworten, die der Herr Joseph Smith auf sein Flehen gab, Joseph gestärkt haben können, weiterhin die Anfeindungen seiner Feinde zu ertragen.
Bitten Sie die Teilnehmer, die Lehren und Grundsätze zu nennen, die sie in diesen Versen erfahren haben. (Zu den Antworten kann gehören: Wenn wir im Erdenleben Widerstand tapfer ertragen, wird Gott uns jetzt und in alle Ewigkeit segnen. Diejenigen, die die Knechte des Herrn angreifen, sind Knechte der Sünde. Wir können in unseren Prüfungen gestärkt werden, wenn wir auf das Sühnopfer des Erretters vertrauen und daran denken, wie er alles treu ertrug.)
Bitten Sie einen Teilnehmer, die nachstehende Aussage von Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:
„Naturgemäß verlangen uns Prüfungen viel ab. Es mag Qual, Verwirrung, schlaflose Nächte und nassgeweinte Kopfkissen geben. Aber unsere Prüfungen müssen uns nicht geistig den Todesstoß versetzen. Sie müssen uns nicht unseren Bündnissen oder dem Haushalt Gottes entfremden. …
So wie glühendes Feuer Metall in Stahl verwandelt, findet eine geistige Läuterung statt, wenn wir in der Feuersglut unserer Glaubensprüfung treu bleiben, und unsere geistige Kraft nimmt zu.“ („Euer Glaube soll sich bewähren“, Liahona, November 2012, Seite 41.)
Die Teilnehmer sollen darüber nachdenken, was sie schon getan haben oder tun wollen, damit sie nicht vergessen, dass Gott sie stärkt, wenn sie sich in ihrem Glauben Widerstand und Schwierigkeiten gegenübersehen. Geben Sie den Teilnehmern Zeit, von Erfahrungen und Gedanken zu berichten, wie man sich in schweren Zeiten auf Gott verlassen kann.
Lesestoff für die Teilnehmer
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Neil L. Andersen, „Euer Glaube soll sich bewähren“, Liahona, November 2012, Seite 39–42