Für die Familie
Die Finanzen der Familie einteilen


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Die Finanzen der Familie einteilen

Anwendungsvorschläge

Erfüllen Sie gemäß Ihren eigenen Bedürfnissen und Umständen eine oder beide Aufgaben.

  • Fertigen Sie eine Liste mit den Dingen an, die Sie vor kurzem gekauft haben. Schreiben Sie ein B neben jeden Gegenstand, den Sie benötigt haben. Schreiben Sie ein W neben jeden Gegenstand, den Sie haben wollten, jedoch nicht ungedingt benötigt haben. Beurteilen Sie anhand dieser Liste, wie Sie Ihr Geld ausgeben. Wenn Sie zu viel Geld für Dinge ausgeben, die nicht nötig sind, überlegen Sie sich, wie Sie Ihr Geld besser einteilen können.

  • Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Partner einen Haushaltsplan für die nächste Zeit auf, vielleicht für ein oder zwei Wochen. Sie können dabei das Beispiel auf Seite 32 zu Hilfe nehmen. Versuchen Sie beide, den Haushaltsplan einzuhalten, den Sie aufgestellt haben.

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Leseauftrag

Lesen Sie den folgenden Artikel. Wenn Sie verheiratet sind, lesen und besprechen Sie den Artikel mit Ihrem Partner.

BESTÄNDIGKEIT INMITTEN DES WANDELS

Präsident N. Eldon Tanner
Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft

Was ich Ihnen heute vermitteln möchte, sind meine Beobachtungen zu den beständigen und grundlegenden Prinzipien, deren Anwendung, unabhängig von der Wirtschaftslage, finanzielle Sicherheit und Seelenfrieden bringt.

„Euch aber muss es zuerst um sein Reich gehen“

Zunächst möchte ich jedoch gern einen Grund legen und erläutern, unter welcher Perspektive diese wirtschaftlichen Grundsätze zu betrachten sind.

Eines Tages sagte einer meiner Enkel zu mir: „Ich habe dich und andere erfolgreiche Menschen beobachtet, und ich habe mich entschlossen, ein ebenso erfolgreiches Leben zu führen. Ich möchte mit so vielen erfolgreichen Menschen wie möglich sprechen, um den Schlüssel zu ihrem Erfolg zu ergründen. Wenn du nun auf das, was du erlebt hast, zurückblickst, Opa, was hältst du dann für den wichtigsten Erfolgsfaktor?“

Ich sagte ihm, der Herr habe mir die bedeutendste Erfolgsformel gegeben, die ich kenne: „Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ (Matthäus 6:33.)

Einige halten nun dagegen, dass es Menschen gibt, denen es finanziell gut geht, obwohl sie nicht zuerst nach dem Reiche Gottes streben. Das ist wahr. Doch der Herr verheißt uns ja nicht nur materiellen Wohl- stand, wenn wir zuerst nach seinem Reiche streben, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Mit den Worten Henrik Ibsens: „Geld kann die Hülse von vielem sein, doch nicht der Kern. Es verschafft einem Speise, doch keinen Appetit; Medizin, doch keine Gesundheit; Bekanntschaften, doch keine Freunde; Diener, doch keine Treue; fröhliche Tage, doch weder Friede noch Glück.“ (The Forbes Scrapbook of Thoughts on the Business of Life, 1968, Seite 88.)

Materielle Segnungen stellen einen Teil des Evangeliums dar, so man sie auf die richtige Art und Weise und zum rechten Zweck erlangt hat. Mir fällt in diesem Zusammenhang ein Erlebnis von Hugh B. Brown ein. Als junger Soldat im Ersten Weltkrieg besuchte er einen älteren Freund im Krankenhaus. Dieser Freund war ein mehrfacher Millionär, der nun mit 80 Jahren auf dem Sterbebett lag. Seiner geschiedenen Frau und seinen fünf Kindern war dies so gleichgültig, dass sie ihn nicht im Krankenhaus besuchten. Als Bruder Brown daran dachte, was sein Freund „verloren hatte und was mit Geld nicht zu erwerben war, und dessen tragische Lage sowie das tiefe Elend bemerkte“, fragte er seinen Freund, was er in seinem Leben anders machen würde, wenn er noch einmal von vorne beginnen könnte.

Der alte Mann, der ein paar Tage später starb, sagte: „Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, so war wohl das Wichtigste und Wertvollste, das ich hätte haben können, der einfache Glaube, den meine Mutter an Gott und an die Unsterblichkeit der Seele gehabt hat.

„ ,… Auf die Frage, was das Wertvollste im Leben ist, kann ich dir keine bessere Antwort geben als dieses Gedicht.‘ “ Er bat Bruder Brown, ihm ein kleines Buch aus seiner Aktentasche zu reichen. Daraus las er dann ein Gedicht vor mit dem Titel „Fremd bin ich“.

„Fremd bin ich dem Glauben, den mich meine

Mutter lehrte.

Fremd bin ich dem Gott, der meine Mutter hörte, wenn sie weinte. Fremd bin ich dem Trost, den mir das kindliche

Abendgebet gab, den Armen des Ewigen, die meinen Vater umfingen, als er starb. Als die große Welt kam und mich rief, verließ ich alles, um zu folgen, und bemerkte dabei in meiner Blindheit nicht, dass meine Hand von der seinen sich gelöst hatte; benommen sah ich nicht, dass Ruhm wie eine Seifenblase ist, dass der Reichtum des Goldes eitel Flittergold ist, was ich seitdem erfahren habe. Ein Leben habe ich damit verbracht, nach dem zu streben, was ich verächtlich von mir wies, als ich es fand. In manch einer einträglichen Sache habe ich gekämpft und bin belohnt worden. Doch würde ich alles geben: Ruhm und Reichtum und all das, was sie umgibt, wenn ich nur den Glauben hätte, der meine Mutter zu dem werden ließ, was sie war.“ Das war das Zeugnis, das ein Mann im Sterben ablegte, ein Mann, der von Geburt an der Kirche angehörte, sich jedoch weit von ihr entfernt hatte. Das war der Schrei, der einem einsamen, untröstlichen Mann aus dem Herzen drang, einem Mann, der alles besaß, was Geld erkaufen kann. Er hatte jedoch beim Anhäufen der Güter dieser Welt das Wichtigste im Leben verloren.“ (Continuing the Quest, 1961, Seite 32– 35; Hervorhebung hinzugefügt.)

Im Buch Mormon erteilt uns der Prophet Jakob diesbezüglich einen wichtigen Rat:

„Aber ehe ihr nach Reichtum trachtet, trachtet nach dem Reich Gottes!

Und wenn ihr in Christus Hoffnung erlangt habt, dann werdet ihr Reichtümer erlangen, wenn ihr danach trachtet; und ihr werdet danach trachten zu dem Zweck, Gutes zu tun – die Nackten zu kleiden und die Hungrigen zu speisen und die Gefangenen freizusetzen und euch der Kranken und Bedrängten hilf- reich anzunehmen.“ (Jakob 2:18,19.)

Die Grundlage und die richtige Sichtweise sind also wie folgt: Wir müssen zuerst nach dem Reich Gottes trachten, bei der Arbeit, beim Planen und bei allen Ausgaben weise sein, für die Zukunft vorsorgen und mit dem Besitz, mit dem wir gesegnet worden sind, zum Aufbau eben jenes Reiches beitragen. Wenn wir uns durch diese ewige Sichtweise leiten lassen und auf dieser festen Grundlage bauen, so können wir unseren täglichen Aufgaben und unserem Lebenswerk voller Zuversicht nachgehen. Sorgfältiges Planen und Fleiß sind dafür die nötigen Voraussetzungen.

Innerhalb dieses Rahmens möchte ich gern auf fünf Grundsätze wirtschaftlicher Beständigkeit hinweisen.

Zahlen Sie einen ehrlichen Zehnten

1. Grundsatz: Zahlen Sie einen ehrlichen Zehnten. Ich frage mich oft, ob wir erkennen, dass wir durch unseren Zehnten weder dem Herrn noch der Kirche etwas schenken. Wenn wir unseren Zehnten zahlen, beglei- chen wir gegenüber dem Herrn eine Schuld. Alle unsere Segnungen, ja das Leben selbst, erhalten wir vom Herrn.

Das Zahlen des Zehnten stellt ein Gebot dar, ein Gebot mit einer Verheißung. Halten wir dieses Gebot, so wird uns verheißen, dass es uns wohl ergehen wird. Dieses Wohlergehen besteht aus mehr als nur materiellen Gütern – es kann auch Gesundheit und Geisteskraft mit einschließen. Dazu gehören auch Zusammenhalt in der Familie und geistiges Wachstum. Ich hoffe, dass diejenigen von Ihnen, die gegenwärtig nicht den Zehnten voll zahlen, nach dem Glauben und der Kraft streben, es zu tun. Wenn Sie diese Verpflichtung, die Sie Ihrem Schöpfer gegenüber haben, erfüllen, so wird Ihnen unendlich großes Glück zuteil werden, wie es nur Menschen kennen, die im Halten dieses Gebotes treu sind.

Seien Sie sparsam

2. Grundsatz: Leben Sie von weniger, als Sie verdienen. Ich habe herausgefunden, dass es keine Möglichkeit gibt, mehr zu verdienen, als man ausgeben kann. Ich bin davon überzeugt: Was einem Seelenfrieden verschafft, ist nicht so sehr der Betrag, den man verdient, sondern die Fähigkeit, dass man sein Geld unter Kontrolle hat. Geld kann ein gehorsamer Diener, aber auch ein harter Herr sein. Wer seinen Lebensstandard so gestaltet, dass immer noch etwas überbleibt, ist Herr seiner Umstände. Wer aber etwas mehr ausgibt, als er verdient, wird von seinen Umständen beherrscht. Er ist in Knechtschaft. Präsident Heber J. Grant hat einmal gesagt: „Wenn es etwas gibt, was Frieden und Zufriedenheit ins Herz des Menschen und in die Familie bringt, dann dies: dass man nicht mehr ausgibt, als man verdient. Und wenn es etwas gibt, was einen zermürbt und einem den Lebensmut raubt, dann dies: dass man Schulden und Verpflichtungen hat, denen man nicht nachkommen kann.“ (Gospel Standards, Hg. G. Homer Durham, 1941, Seite 111.)

Der Schlüssel dazu, weniger auszugeben, als man verdient, ist einfach – er heißt Disziplin. Ob früh im Leben oder später: Einmal müssen wir alle lernen, über uns selbst, über unsere Neigungen und materiellen Wünsche Herr zu werden. Wie gesegnet ist doch, wer es lernt, weniger auszugeben, als er verdient, und einen Notgroschen wegzulegen.

Zwischen Bedürfnissen und Wünschen unterscheiden

3. Grundsatz: Lernen Sie, zwischen Bedürfnissen und Wünschen zu unterscheiden. Konsumwünsche werden künstlich hervorgerufen. Unser auf Konkurrenz beruhendes, freies Wirtschaftssystem bringt unbegrenzt Güter und Dienstleistungen hervor, die uns dazu anregen sollen, mehr Bequemlichkeit und Luxusartikel haben zu wollen. Ich kritisiere nicht das System oder die Verfügbarkeit dieser Güter oder Dienstleistungen. Ich bin nur darum besorgt, dass unsere Mitglieder beim Einkaufen auch ihren Verstand gebrau- chen. Wir müssen lernen, dass es wichtig ist, auf etwas zu verzichten, wenn wir Herr über uns werden wollen.

In diesem Land und auch anderswo haben viele Eltern und Kinder, die seit dem zweiten Weltkrieg geboren worden sind, nur den Wohlstand kennen gelernt. Viele haben sich daran gewöhnt, dass sie ihre Bedürfnisse umgehend befriedigen konnten. Für alle, die arbeiten können, hat es genügend Arbeitsmöglichkeiten gegeben. Die Luxusgüter von gestern sind für viele die Güter des täglichen Bedarfs von heute.

Ein typisches Beispiel hierfür sind junge Ehepaare, die schon zu Beginn ihrer Ehe ihre Wohnung fertig einrichten und sich Luxusgüter leisten wollen, was ihre Eltern erst nach vielen Jahren voller Kampf und Opfer fertig gebracht haben. Wenn junge Paare allzu viel in allzu kurzer Zeit haben wollen, kann es sein, dass sie leichtfertig Kredite aufnehmen und sich damit in Schulden stürzen. Das führt dann dazu, dass sie nicht mehr das nötige Geld haben, um die Ratschläge der Kirche in Bezug auf Lebensmittelvorrat und sonstige Vorsorge zu befolgen.

Übermäßige Ausgaben und schlechtes Wirtschaften belasten außerdem die Ehe. Die meisten Eheprobleme, so scheint es, haben mit den Finanzen zu tun, und zwar reicht entweder das Einkommen nicht aus, um die Familie damit zu unterhalten, oder das verdiente Geld wird nicht richtig verwaltet.

Ein junger Vater kam eines Tages zu seinem Bischof, um von ihm finanziellen Rat einzuholen, und er erzählte eine allzu häufige Geschichte: „Bischof, ich habe eine gute technische Ausbildung genossen und verdiene gut. Es scheint, als habe ich während meiner ganzen Ausbildungszeit nur gelernt, wie man Geld verdient. Keiner hat mir dagegen beigebracht, wie man mit dem Geld umgeht.“

Obgleich wir der Ansicht sind, dass es für jeden Studenten wünschenswert sei, auch Kurse in Verbraucherschulung zu belegen, so sind es doch die Eltern, die ihren Kindern dies in erster Line vermitteln sollten. Die Eltern können diese wichtigen Belehrungen nicht dem Zufall überlassen oder die Verantwortung dafür gänzlich öffentlichen Schulen und Universitäten übertragen.

Ein bedeutender Teil dieser Belehrung sollte darin bestehen, über Schulden zu sprechen. Für die meisten von uns gibt es zwei Arten von Schulden: Verbraucherschulden und Investitions- oder Geschäftsschulden. Verbraucherschulden entstehen, indem man auf Kredit kauft, was man im täglichen Leben braucht. Beispiele dafür sind u. a. Ratenkäufe von Kleidung, Geräten, Möbeln, usw. Bei Verbraucherschulden verpfändet man seinen zukünftigen Verdienst. Das kann sehr gefährlich sein. Sollten wir unsere Arbeit verlieren, arbeitsunfähig werden oder in eine ernste Notlage geraten, fällt es uns schwer, unseren Verpflichtungen nachzukommen. Der Ratenkauf ist die teuerste Art und Weise des Kaufens. Zu den Kosten für die erstandenen Waren kommen noch hohe Zinsen und Verwaltungsgebühren hinzu.

Mir ist bewusst, dass junge Familien es zuweilen als nötig erachten, etwas auf Kredit zu kaufen. Doch raten wir Ihnen, nicht mehr zu kaufen als wirklich nötig ist und Ihre Schulden so schnell wie mögliche abzuzahlen. Ist das Geld knapp, so meiden Sie doch die zusätzliche Last, die Zinsen mit sich bringen.

Investitionsschulden sollen so abgesichert sein, dass sie nicht die Sicherheit der Familie gefährden. Machen Sie keine Spekulationsgeschäfte. Spekulieren kann berauschend werden. So mancher hat sein ganzes Vermögen durch den unbeherrschten Drang ver- loren, immer mehr anhäufen zu wollen. Lernen wir aus dem Kummer der Vergangenheit und vermeiden wir es, unsere Zeit, Energie und Gesundheit in die Knechtschaft eines unersättlichen Triebes zu führen, sich immer mehr materielle Güter anzueignen.

Präsident Spencer W. Kimball hat den folgenden Rat gegeben, der zum Nachdenken anregt:

„Der Herr hat uns mit einem noch nie dagewesenen Wohlstand gesegnet. Die Mittel, die uns an die Hand gegeben sind, sind gut und für unsere irdische Arbeit notwendig. Ich fürchte aber, dass viele ein Übermaß an irdischen Gütern erhalten und angefangen haben, sie als Götzen zu verehren. So haben die materiellen Werte Macht über uns erlangt. Haben wir mehr davon, als unser Glaube ertragen kann? Viele bringen den größten Teil ihrer Zeit damit zu, an einem Image zu arbeiten, zu dem genügend Geld, Aktien und Wertpapiere, Investmentfonds und Grundbesitz, Kreditkarten und Möbel, Autos usw. gehören. Sie erwarten, dass dies alles ihre materielle Sicherheit während eines – wie sie hoffen – langen und glücklichen Lebens garantiert. Sie haben verges- sen, dass wir den Auftrag haben, all diese Mittel in unseren Familien und im Kollegium für den Aufbau des Reiches Gottes zu verwenden.“ („Die falschen Götter unserer Zeit“, Der Stern, August 1977, Seite 3.)

Ich möchte Präsident Kimballs Worten bestätigend hinzufügen: Ich kenne keinen Fall, wo Glück und Seelenfrieden zugenommen haben, während man darauf bedacht war, über die vernünftigen Bedürfnisse der Familie hinaus Besitz anzuhäufen.

Teilen Sie Ihr Geld gut ein

4. Grundsatz: Erstellen Sie einen Haushaltsplan und halten Sie sich daran. Einer meiner Freunde hat eine Tochter, die ein Semester lang mit einem Auslandsstudienprogramm der BYU im Ausland war. Sie schrieb laufend nach Hause und bat um mehr Geld. Die Besorgnis meines Freundes wurde so groß, dass er sie schließlich anrief und sie fragte, wozu sie denn das zusätzliche Geld brauche. An einer Stelle des Gesprächs erklärte die Tochter: „Aber Vati, ich kann dir doch sagen, wo jeder Groschen, den du mir geschickt hast, geblieben ist.“

Er antwortete: „Anscheinend verstehst du nicht, was ich meine. Ich möchte einen Haushaltsplan sehen, also eine Übersicht über geplante Ausgaben, und nicht eine Aufstellung, wozu du das Geld verwendet hast.“

Vielleicht sollten Eltern mehr so sein wie der Vater des Studenten, dem sein Sohn nach Hause telegraphiert hat: „Geld ist aus, Euer Klaus“. Sein Vater sandte als Antwort lediglich ein Telegramm: „Aufrichtiges Beileid, Papa“.

In Gesprächen mit vielen Menschen habe ich über die Jahre hinweg festgestellt, dass allzu viele keinen sinnvollen Haushaltsplan haben. Auch haben sie nicht die Selbstdisziplin, sich an das zu halten, was ein solcher Plan vorsieht. Viele Menschen sind der Meinung, ein Haushaltsplan beraube sie ihrer Freiheit. Andererseits haben erfolgreiche Menschen gelernt, dass ein Haushaltsplan wirklich wirtschaftliche Freiheit überhaupt erst möglich macht.

Das Erstellen eines Haushaltsplanes und die Hand- habung des Geldes brauchen nicht überaus kompliziert oder zeitaufwendig zu sein. Von einem Einwanderer heißt es, dass er die von ihm zu zahlenden Rechnungen in einem Schuhkarton aufbewahrte, die, die er bezahlt bekommen sollte, auf einem Nagel und sein Bargeld in der Kasse.

„Ich verstehe gar nicht, wie du dein Geschäft so führen kannst“, sagte sein Sohn. „Woher weißt du denn, was dein Gewinn ist?“

„Mein Sohn“, erwiderte der Geschäftsmann, „als ich von Bord kam, hatte ich nur die Hose, die ich trug. Heute ist deine Schwester Kunstlehrerin, dein Bruder ist Arzt, und du bist Buchhalter. Ich habe ein Auto, ein Zuhause und ein gut gehendes Geschäft. Alles ist bezahlt. Zähl all das zusammen, zieh die Hose ab, und heraus kommt mein Gewinn.“

Kluge Finanzplaner sagen, dass jeder gute Haushaltsplan aus vier Elementen bestehen soll. 1. Grundbedürfnisse wie Lebensmittel, Kleidung, usw., 2. Wohnungskosten, 3. Vorsorge für Notfälle wie Ersparnisse, Kranken- und Lebensversicherung und

4. überlegte Anschaffungen sowie ein Vorratsprogramm für die Zukunft.

Lassen Sie mich noch etwas zu zweien dieser Grundbestandteile bemerken. Nichts scheint so sicher zu kommen, wie das, was man nicht erwartet. Bei den steigenden Arztkosten ist eine Krankenversicherung die einzige Möglichkeit, wie die meisten Familien hohe Unfall-, Krankheits- oder Schwangerschaftskosten, besonders auch die bei Frühgeburten entstehenden Kosten, tragen können. Durch eine Lebensversicherung ist die Fortzahlung des Einkommens gesichert, falls der Ernährer der Familie frühzeitig stirbt. Jede Familie sollte eine ausreichende Krankenund Lebensversicherung haben.

Wenn diese grundlegenden Dinge gesichert sind, sollen wir durch sparsames Wirtschaften regelmäßig sparen, um Mittel für Anschaffungen und Geldanlagen zu beschaffen. Ich habe beobachtet, dass Leute, die sich nicht zuvor die Gewohnheit regelmäßigen Sparens angeeignet haben, selten erfolgreiche Investitionen vornehmen können. Dies erfordert Selbstdisziplin und ein gutes Urteilsvermögen. Es gibt viele Möglichkeiten zu investieren. Mein einziger Rat ist: Wählen Sie Ihre Anlageberater gut aus. Seien Sie sicher, dass sie Ihr Vertrauen verdienen, indem sie den Erfolg ihrer Tätigkeit nachweisen.

Seien Sie ehrlich

5. Grundsatz: Seien Sie in all Ihren finanziellen Angelegenheiten ehrlich. Ehrlichkeit wird nie unmodern werden. Das trifft auf alles zu, was wir tun. Als Führer und Mitglieder der Kirche sollen wir von beispielhafter Ehrlichkeit sein.

Brüder und Schwestern, anhand dieser fünf Grundsätze habe ich aufzuzeigen versucht, wie man Geld und sonstiges Eigentum richtig verwaltet.

Ich hoffe, dass ein jeder von uns aus ihrer Anwen- dung Nutzen ziehen wird. Ich bezeuge, dass sie wahr sind und dass auch diese Kirche und das Werk, in dem wir wirken, wahr sind.

Aus einer Ansprache, die Präsident Tanner bei der Wohlfahrtsversammlung der Generalkonferenz der Kirche im Oktober 1979 gehalten hat (siehe Der Stern, Mai 1982, Seite 12–18).