„1: Woran erkenne ich, ob ich es nur gerade schwer habe oder aber seelisch krank bin?“ Seelische und geistige Gesundheit: Hilfen für mich (2019)
„Es gerade schwer haben oder aber seelisch krank sein“, Seelische und geistige Gesundheit: Hilfen für mich
Woran erkenne ich, ob ich es nur gerade schwer habe oder aber seelisch krank bin?
Zu intakter seelischer Gesundheit gehört als wichtiger Aspekt die Fähigkeit, Probleme und Sorgen realistisch zu betrachten. Wir alle kennen Tage, an denen wir uns durch die Herausforderungen des Lebens niedergeschlagen, angespannt, ängstlich, unruhig oder auch überfordert fühlen. Falls es Ihnen aber schon seit mehreren Wochen oder gar länger so geht oder Ihr Zustand Ihren Alltag beeinträchtigt, sodass Sie Ihre Aufgaben zuhause, auf der Arbeit, in der Schule oder der Ausbildung nur noch eingeschränkt bewältigen können oder Ihre Beziehungen darunter leiden, sollten Sie Hilfe in Anspruch nehmen. Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens, beispielsweise einem Familienmitglied, einem guten Freund, der FHV-Leiterin oder dem Bischof, oder ziehen Sie einen Psychologen oder Psychiater zu Rate. Wenn eine seelische Erkrankung frühzeitig und häufig genug behandelt wird, hat das die besten Erfolgsaussichten, und man kann zukünftigen Krisen eher vorbeugen.
Es gibt zahlreiche Faktoren, die unsere Gefühle und Gedanken, unsere Stimmung und unser Verhalten beeinflussen. Wenn Ihre seelische Gesundheit angegriffen ist, bedeutet das nicht etwa, dass Sie charakterlich oder geistig schwach wären. Elder Neil L. Andersen hat uns vor Augen geführt: „Selbst wenn die irdischen Verhältnisse für [jemanden] nicht ideal sein mögen, so ist doch dessen geistige DNA vollkommen, denn seine wahre Identität ist die eines Sohnes oder einer Tochter Gottes.“ („Wer sie aufnimmt, der nimmt mich auf“, Liahona, Mai 2016, Seite 50.)
Wir sollten zwar alle unser Bestes tun, seelisch so gesund wie möglich zu sein, aber es wäre sehr unklug, selbst diagnostizieren zu wollen, ob man psychisch krank ist oder nicht. Ein ausgebildeter Psychologe oder Psychiater kann Ihnen den Unterschied zwischen einer psychischen Erkrankung und einer normalen Reaktion auf Alltagsstress verdeutlichen. Wird eine psychische Erkrankung festgestellt, ist das genauso ernst zu nehmen wie jede andere medizinische Diagnose.
Denken Sie bitte über die folgenden Fragen nach, wenn Sie erwägen, mit einer Fachkraft für psychische Erkrankungen zu sprechen:
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Wie lange leiden Sie schon unter diesen Schwierigkeiten?
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Inwiefern beeinträchtigen diese Symptome Ihren Alltag?
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Sind Ihnen andere Familienmitglieder bekannt, die ähnliche Probleme haben oder hatten?
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Machen Ihnen Ihre Schwierigkeiten erheblich zu schaffen?
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Fruchtet das, was Sie schon selbst versucht haben, um sich besser zu fühlen, nicht?
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Hat jemand, der Ihnen nahesteht, Sie schon einmal auf Ihre Stimmung oder Ihr Verhalten angesprochen?