Seminar
Apostelgeschichte 17:16-34


Apostelgeschichte 17:16-34

Wir sind von Gottes Geschlecht

Als der Apostel Paulus in Athen auf seine Missionarsgefährten wartete, war er zutiefst besorgt, weil sich die Athener dem Götzendienst hingaben und das wahre Wesen Gottes nicht verstanden. Um den Einwohnern Athens zu erklären, wer Gott ist und wie sie ihm näherkommen, verkündete Paulus in den Synagogen und auf den Marktplätzen das Evangelium Jesu Christi. Einige Philosophen forderten Paulus anschließend auf, auf dem Areopag diese „neue Lehre“ (Apostelgeschichte 17:19) darzulegen. Paulus sprach zu den Philosophen über das wahre Wesen Gottes und gab Zeugnis für unsere Beziehung zu Gott. In dieser Lektion erfährst du, wie wichtig deine Identität als Kind Gottes ist.  

Ich bin ein Kind von Gott

Hör dir das Lied „Ich bin ein Kind von Gott“ (Gesangbuch, Nr. 202) in der App Archiv Kirchenliteratur oder auf ChurchofJesusChrist.org an. Du kannst dir auch das Video „Child of God“ (2:54; in englischer Sprache) ansehen, das du auf ChurchofJesusChrist.org findest. Denk beim Zuhören oder Mitsingen darüber nach, wie wichtig die Botschaft dieses Liedes ist.

  • Welche Wörter oder Formulierungen aus diesem Lied haben für dich einen besonders hohen Stellenwert? Weshalb?

2:54

Child of God

Remember—through a beloved children's song—who you really are.

Elder Donald L. Hallstrom von den Siebzigern hat uns aufgefordert, über die Aussage „Ich bin ein Kind von Gott“ nachzudenken:

Elder Donald L. Hallstrom, 2017

Kaum ein Lied wird bei uns in der Kirche so häufig gesungen wie dieses. Aber die entscheidende Frage lautet: Wissen wir das auch wirklich? Haben wir es mit unserem Verstand, unserem Herzen und unserer Seele begriffen? Wird unsere Identität in erster Linie und vor allem dadurch bestimmt, dass wir himmlische Eltern haben?

(Donald L. Hallstrom, „Ich bin ein Kind von Gott“, Liahona, Mai 2016, Seite 26)

Die folgenden Fragen stützen sich auf Elder Hallstroms Aussage und können mit Ja oder Nein beantwortet werden. Wenn du diese Fragen beantwortest, erkläre bitte gleichzeitig auch, weshalb du so geantwortet hast.

Mit einem Stift auf ein Blatt Papier schreiben 1. Beantworte die folgenden Fragen in deinem Studientagebuch:

  • Weißt du wirklich, dass du ein Kind Gottes bist?

  • Weißt du es in Gedanken, von Herzen und von ganzer Seele?

  • Worüber identifizierst du dich? Siehst du dich in allererster Linie als Kind Gottes?

Denk während dieser Lektion darüber nach, wie du die vorherigen Fragen beantwortet hast und was deine Antworten über deine Gefühle dem Vater im Himmel gegenüber aussagen. Bemüh dich durch den Heiligen Geist um Inspiration vom Vater im Himmel, damit du deine göttliche Identität als Kind Gottes besser verstehen lernst und die tiefe Liebe verspüren kannst, die er für dich empfindet.

Paulus predigt in Athen

Der Apostel Paulus predigte auf seiner zweiten Missionsreise in Athen. Unter den Athenern herrschten viele unterschiedliche Meinungen, Weltanschauungen und Glaubensansichten vor. Paulus sah, dass „die Stadt voll von Götzenbildern“ (Apostelgeschichte 17:16) war, was also bedeutet, dass die Menschen dort etwas anderes anbeteten als Gott. Also sprach Paulus Tag für Tag über Jesus Christus und dessen Auferstehung. Paulus wurde schließlich zum Areopag gebracht, wo man ihn aufforderte, vor einer Gruppe von Philosophen zu sprechen (siehe Apostelgeschichte 17:17-21).

Lies Apostelgeschichte 17:22,23 und achte darauf, wie Paulus seine Botschaft eingeführt hat. Du kannst dir auch das Video „Wir sind von Gottes Art“ (4:26) bis Minute 1:54 ansehen, das auf ChurchofJesusChrist.org verfügbar ist.

4:24

Wir sind von Gottes Art

Paulus predigt den Athenern auf dem Areopag und bezeichnet ihren „unbekannten Gott“ als unser aller Vater. Er bezeugt, dass wir alle Kinder Gottes sind. Apostelgeschichte 17

  • Was könnte die Inschrift auf dem Altar, den Paulus hier erwähnt, über den Götterglauben der Athener aussagen?

  • Inwiefern entspricht diese Inschrift nicht dem, was in den heiligen Schriften über Gott steht?

Die Athener glaubten damals an viele falsche Götter und errichteten zu deren Verehrung Statuen und Tempel. Der Altar mit der Aufschrift „einem unbekannten Gott“ (Apostelgeschichte 17:23) war vermutlich als Versuch der Athener zu sehen, selbst unbekannte Götter oder eine namentlich nicht genannte Gottheit zufriedenzustellen.

  • Welche Missverständnisse gibt es heutzutage in Bezug auf Gott und unsere Beziehung zu ihm?

  • Wenn du die Gelegenheit hättest, mit jemandem zu sprechen, der nicht viel über den Vater im Himmel weiß, was sollte derjenige dann über ihn erfahren?

Mit einem Stift auf ein Blatt Papier schreiben 2. Bearbeite in deinem Studientagebuch diese Aufgabe:

Lies Apostelgeschichte 17:24-31 und erstell eine Liste mit Lehren des Apostels Paulus über das wahre Wesen Gottes und deine Beziehung zu ihm. Du kannst deiner Liste zum Beispiel diesen Titel geben: „Der wahre und lebendige Gott und meine Beziehung zu ihm“. Beantworte, nachdem du deine Liste gemacht hast, diese Frage:

  • Welche Wahrheit aus deiner Liste bedeutet dir am meisten und warum?

Wir sind von Gottes Geschlecht

Seminarschüler auf dem Areopag

Eine der Evangeliumswahrheiten, die du vielleicht aus den Lehren des Paulus herausgearbeitet hast, lautet: „Wir sind von Gottes Geschlecht“ (siehe Vers 29).

  • Warum ist es etwas anderes, tatsächlich ein Kind Gottes zu sein und nicht bloß einfach Teil seiner Schöpfung?

Präsident M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat bezeugt, wie bedeutsam die Wahrheit ist, dass wir von Gottes Geschlecht sind.

Präsident M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel, 2004

Diese grundlegende Tatsache – dass wir nämlich von himmlischen Eltern abstammen – ist nicht bloß meine oder eure Wahrheit. Es handelt sich hierbei um eine ewige Wahrheit. Sie ist offenkundig – wie unübersehbar in fetten Großbuchstaben geschrieben –, und wenn wir diese Wahrheit verstehen, nämlich wirklich verstehen und annehmen, verändert sich unser Leben. Ihr habt diese außergewöhnliche Identität, die euch niemand je nehmen kann. Darüber hinaus soll euch diese Wahrheit aber auch ein starkes Selbstwertgefühl vermitteln und euch euren unendlichen Wert bewusstmachen. Zu guter Letzt gibt sie eurem Leben einen göttlichen, edlen und würdigen Zweck.

(M. Russell Ballard, „Children of Heavenly Father“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 3. März 2020, Seite 2, speeches.byu.edu)

  • Wie kann es sich auf dein Leben und deine Entscheidungen auswirken, wenn du weißt, dass du buchstäblich ein Kind Gottes bist?

  • Welche Erfahrungen haben dir geholfen, deine göttliche Identität als Kind Gottes besser zu verstehen?

Sieh dir das Video „Bin ich ein Kind Gottes?“ (10:24) auf ChurchofJesusChrist.org von Minute 3:24 bis 5:23 an. Dort wird erzählt, was es einer Frau bedeutete, ihre göttliche Identität zu kennen.

10:24

Bin ich ein Kind Gottes?

Elder Taylor spricht darüber, wie wir gestärkt werden können, wenn wir unsere göttliche Identität als Kind Gottes verstehen.

Mit einem Stift auf ein Blatt Papier schreiben 3. Beantworte mindestens eine der folgenden Fragen in deinem Studientagebuch:

  • Was hast du heute über deine göttliche Identität gelernt oder verspürt, woran du dich erinnern möchtest?

  • Was willst du nun aufgrund dessen, was du gelernt hast, tun?

  • Was kannst du tun, um Antworten auf noch offene Fragen über deine Beziehung zu Gott zu finden?

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Wie kann das Buch Mormon meine Beziehung zu Gott stärken?

Präsident Russell M. Nelson hat verkündet:

Präsident Russell M. Nelson, 2018

Wenn ein Kind Gottes bestrebt ist, mehr über Gott und seinen geliebten Sohn zu erfahren, geht etwas Machtvolles vor sich. Nirgendwo wird diese Wahrheit deutlicher und kraftvoller vermittelt als im Buch Mormon.

(Russell M. Nelson, „Das Buch Mormon – wie wäre Ihr Leben ohne es?“, Liahona, November 2017, Seite 61)

Warum ist es so wichtig, meine wahre Identität als Kind Gottes zu verstehen?

Elder Brian K. Taylor von den Siebzigern hat erklärt:

Elder Brian K. Taylor, 2017

Mose erfuhr von seiner göttlichen Herkunft, als er mit dem Herrn von Angesicht zu Angesicht sprach. Nach diesem Erlebnis „kam der Satan, ihn zu versuchen“, und um die Identität des Mose subtil und in böser Absicht zu verzerren, sagte er: „Mose, Menschensohn, bete mich an! Und … Mose blickte den Satan an und sprach: Wer bist du? Denn siehe, ich bin ein Sohn Gottes.“ [Mose 1:12,13; Hervorhebung hinzugefügt.]

Dieser große Krieg um die göttliche Identität tobt heftig. Der Satan zielt mit immer größerem Arsenal darauf ab, unseren Glauben an unsere Beziehung mit Gott und unsere Kenntnis davon zu zerstören. Zum Glück sind wir von Anfang an mit einer klaren Sicht und Verständnis dessen gesegnet worden, was unsere wahre Identität ist: …

Wenn wir unseren Vater erkennen, ändert es alles, besonders unser Herz, da sein sanfter Geist unsere wahre Identität und den großen Wert bestätigt, den wir in seinen Augen haben. Gott begleitet uns auf dem durch Bündnisse vorgezeichneten Weg, wenn wir uns an ihn wenden, indem wir ihn im Gebet anflehen, in den Schriften forschen und bestrebt sind, gehorsam zu sein.

(Brian K. Taylor, „Bin ich ein Kind Gottes?“, Liahona, Mai 2018, Seite 12ff.)

Präsident Dieter F. Uchtdorf von der Ersten Präsidentschaft hat in dem Video „Unser wahres Selbst“ (3:38), das auf ChurchofJesusChrist.org zu finden ist, für unsere wahre Identität als Tochter und Sohn Gottes Zeugnis gegeben.

2:3

Unser wahres Selbst

Präsident Dieter F. Uchtdorf ermahnt uns anhand der Geschichte vom hässlichen Entlein, darüber nachzudenken, wer wir wirklich sind – nämlich Söhne und Töchter eines herrlichen Vaters im Himmel.