Apostelgeschichte 19:1-7

Die Gabe des Heiligen Geistes empfangen

Eine der größten Gaben, die der Vater im Himmel allen Jüngern Jesu Christi anbietet, die Bündnisse mit ihm geschlossen haben, ist die Gabe des Heiligen Geistes. Daher war Paulus überrascht, als er in Ephesus Jünger kennenlernte, die sagten, sie seien getauft worden, hätten aber noch nie vom Heiligen Geist gehört. Wie sich herausstellte, hatten sie sich zwar taufen lassen, aber nicht im Namen Jesu Christi. Nachdem sie dann im „Namen Jesu, des Herrn“ getauft worden waren, legte Paulus ihnen die Hände auf und der Heilige Geist kam auf sie herab (siehe Apostelgeschichte 19:5). In dieser Lektion erfährst du, wie du die Segnungen empfangen kannst, die der Vater im Himmel und Jesus Christus dir durch die Gabe des Heiligen Geistes geben möchten.

Joseph Smiths Rat an die Kirche

Nach dem Märtyrertod von Joseph Smith hatte Brigham Young als nächster Prophet der Kirche viele Fragen und Sorgen. Joseph Smith erschien Brigham Young einmal in einem Traum und gab ihm folgenden Rat: „Sag den Leuten, sie sollen unbedingt darauf achten, dass sie .“ (Heilige: Die Geschichte der Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen, Band 2, Keine unheilige Hand, 1846–1893, Seite 58.)

Welchen Rat hat Joseph Smith wohl an die Mitglieder der Kirche weitergegeben?

Brigham Young sieht Joseph Smith in einer Vision

Joseph Smith riet Brigham Young Folgendes: „Sag den Leuten, sie sollen unbedingt darauf achten, dass sie den Geist des Herrn behalten und ihm folgen, dann führt er sie recht.“ (Heilige, Band 2, Seite 58.)

Warum hat Joseph Smith wohl von allen Ratschlägen, die er Brigham Young hätte geben können, vor allem darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, dass der Heilige Geist bei uns ist?

Schreib in dein Tagebuch, warum du meinst, dass diese Botschaft Joseph Smiths an die Kirche auch heute noch notwendig ist.Während du dich mit dieser Lektion befasst, denk darüber nach, wie der Vater im Himmel und Jesus Christus dich durch die Gabe des Heiligen Geistes segnen können.

Die Gabe des Heiligen Geistes

Als Paulus seine dritte Missionsreise antrat, reiste er zunächst durch Galatien und Phrygien. Dann reiste er weiter nach Ephesus (siehe Landkarten zur Bibel, Nr. 13, „Die Missionsreisen des Apostels Paulus“). Dort lernte er Jünger kennen, die noch nie vom Heiligen Geist gehört hatten, und belehrte sie. Diese Menschen hatten sich zuvor von jemandem taufen lassen, der aber nicht die rechtmäßige Vollmacht innehatte (siehe Joseph Smith, „Baptism“, Times and Seasons, 1. September 1842, Seite 904, josephsmithpapers.org).

Lies Apostelgeschichte 19:1-7 und achte darauf, was Paulus für diese Jünger getan hat.

Warum sprach Paulus wohl über Jesus Christus, bevor er die Jünger erneut taufte?
Wie könntest du diesen Menschen erklären, wie wichtig es ist, nach der Taufe die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen?
Welche Grundsätze aus diesem Bericht könntest du jemandem vermitteln, der bereits getauft ist – allerdings in einer anderen Kirche?

Eine der Evangeliumswahrheiten, die wir diesem Bericht entnehmen können, lautet: Damit die Taufe vollständig ist, muss darauf die Konfirmierung samt dem Empfangen des Heiligen Geist folgen.

Überleg dir ein paar Minuten, warum der Vater im Himmel und Jesus Christus wohl möchten, dass der Heilige Geist dein Begleiter ist. Denk darüber nach, wenn du diese Schriftstellen liest:

Mit einem Stift auf ein Blatt Papier schreiben

Damit du dir bildlich vorstellen kannst, wie wichtig es ist, dich darauf vorzubereiten, durch den Heiligen Geist Führung zu empfangen, führ die folgende Aufgabe durch oder stell sie dir vor.

Stell drei leere Becher in ein Waschbecken oder auf ein Tablett, damit verschüttetes Wasser nicht ausrinnt. Bedecke die Oberseite eines Bechers vollständig mit einem Blatt Papier oder einem Deckel. Leg in einen anderen Becher einen Gegenstand (zum Beispiel einen Stein), der den größten Teil des Bechers ausfüllt. Versuche dann, jeden der drei Becher mit Wasser zu füllen.

Wenn die Becher uns darstellen und das Wasser für den Heiligen Geist steht, wofür könnten dann das Blatt Papier (oder der Deckel) und der Stein stehen?

Lies diese beiden Aussagen von Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel über den Heiligen Geist:

Der Heilige Geist wird nicht einfach Teil unseres Lebens, nur weil uns die Hände aufgelegt und diese vier wichtigen Wörter [„Empfange den Heiligen Geist!“] gesprochen werden.

(David A. Bednar, „Empfange den Heiligen Geist“, Liahona, November 2010, Seite 95)

Wenn etwas, was wir denken, sehen, hören oder tun, uns vom Heiligen Geist entfernt, müssen wir aufhören, es zu denken, zu sehen, zu hören oder zu tun. Wenn etwa das, was uns unterhalten soll, uns dem Heiligen Geist entfremdet, dann ist diese Art von Unterhaltung sicherlich nichts für uns. Da der Geist nicht bei dem bleiben kann, was vulgär, roh oder unanständig ist, kommt derlei für uns keinesfalls in Frage.

(David A. Bednar, „Damit sein Geist immer mit uns sei“, Liahona, Mai 2006, Seite 30)

Erstell einen Plan, wie du vermehrt und häufiger den Einfluss des Heiligen Geistes bei dir haben kannst. Bitte den Vater im Himmel, dir bei deinen Vorsätzen zu helfen und dich zu segnen, damit du, wenn du deinen Plan umsetzt, auch wirklich durch den Heiligen Geist seinen Einfluss erkennst.

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Warum ist es wichtig, dass ich im Alltag den Einfluss des Heiligen Geistes empfange?

Präsident Russell M. Nelson sprach an einen jeden von uns diese Aufforderung aus.

Es wird in künftigen Tagen nicht möglich sein, ohne den führenden, leitenden, tröstenden und steten Einfluss des Heiligen Geistes geistig zu überleben.

Meine lieben Brüder und Schwestern, ich bitte Sie inständig, Ihre geistige Fähigkeit, Offenbarung zu empfangen, auszubauen. Lassen Sie diesen [Tag] zu einem prägenden Moment in Ihrem Leben werden. Entscheiden Sie sich, die geistige Arbeit zu leisten, die nötig ist, damit Sie sich der Gabe des Heiligen Geistes erfreuen können und die Stimme des Geistes häufiger und klarer vernehmen.

(Russell M. Nelson, „Offenbarung für die Kirche, Offenbarung für unser Leben“, Liahona, Mai 2018, Seite 96)

In dem Video „Enemy Territory“ (3:38, in englischer Sprache) spricht Präsident Boyd K. Packer (1924–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel von einem Erlebnis aus seiner Jugend, das uns ebenfalls deutlich macht, wie wichtig es ist, auf den Geist zu hören. Das Video ist auf ChurchofJesusChrist.org verfügbar.

In Feindesland
Präsident Boyd K. Packer erzählt, wie er im Zweiten Weltkrieg beschützt wurde, weil er einer Eingebung des Heiligen Geistes folgte. Er verheißt den Jugendlichen, dass sie beschützt werden, wenn sie den Eingebungen des Heiligen Geistes folgen.

Wie kann ich darauf hinarbeiten, dass ich den Heiligen Geist ständig bei mir habe?

Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft hat gesagt:

Wir brauchen den Heiligen Geist also aus vielerlei Gründen als ständigen Begleiter. Auch wenn wir uns danach sehnen, ihn stets bei uns zu haben, wissen wir doch aus eigener Erfahrung, dass das nicht immer so einfach ist. Wir alle denken, sagen oder tun im täglichen Leben so manches, was den Geist beleidigen kann. Der Herr hat gesagt, der Heilige Geist werde unser ständiger Begleiter sein, wenn unser Herz voll Nächstenliebe ist und Tugend immerfort unsere Gedanken ziert (siehe Lehre und Bündnisse 121:45). …

Die wertvollste Inspiration wird darin bestehen, dass Sie erkennen, was Gott von Ihnen erwartet. Wenn es darum geht, den Zehnten zu zahlen oder einen Freund, der Kummer hat, zu besuchen, dann handeln Sie! Was es auch sein mag, handeln Sie! Wenn Sie Ihre Bereitschaft zu gehorchen unter Beweis stellen, lässt der Geist Sie durch weitere Eingebungen wissen, was Gott von Ihnen erwartet.

Und wenn Sie dann gehorsam sind, häufen sich die Eingebungen des Geistes und werden mehr und mehr zu einem ständigen Begleiter.

(Henry B. Eyring, „Der Heilige Geist als unser Begleiter“, Liahona, November 2015, Seite 105)

In seiner Ansprache „Empfange den Heiligen Geist“ (Liahona, November 2010, Seite 95ff.) hat Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel ebenfalls erklärt, was wir tun können, um den Heiligen Geist bei uns zu haben.