Kolosser 1 und 2
Bleibt in ihm verwurzelt und auf ihn gegründet
So wie es Naturgewalten gibt, die einen Baum entwurzeln oder zu Fall bringen können, gibt es auch Kräfte, die versuchen, uns von unserer geistigen Grundlage in Jesus Christus zu entwurzeln (siehe Helaman 5:12). Paulus schrieb an die Kolosser, weil ihr Glaube durch Irrlehren und falsche Praktiken bedroht war. In dieser Lektion lernst du Kräfte erkennen, die deinen Glauben bedrohen, und begreifst auch, wie du immer standhafter in Jesus Christus werden kannst.
Inwiefern bist du wie ein Baum?
Paulus verwendete das Symbol eines Baumes, um den Heiligen in Kolossä deutlich zu machen, wie wichtig ihre Beziehung zu Jesus Christus ist. Er nutzte dieses Symbol auch, um sie gegen Irrlehren und falsche Praktiken zu wappnen, die ihren Glauben an Jesus Christus bedrohten. Strebe nach Inspiration vom Heiligen Geist, damit du die Worte des Paulus besser verstehst, und bemüh dich, sie anzuwenden.
Die Früchte des Baumes
Denk an das Obst von dem Baum, den du gezeichnet hast, und warum du dieses Obst so gerne magst.
Lies Kolosser 1:10-22. Achte auf die „Frucht“ (also die Segnungen), die Paulus hier beschreibt, und denk darüber nach, warum du dich nach diesen Früchten sehnst. Zeichne auf deinen Baum ein paar Früchte und beschrifte sie entsprechend den Lehren des Paulus.
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Welche Früchte oder Segnungen hat Paulus genannt?
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Welche dieser Früchte genießt du zur Zeit?
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Welche willst du auch weiterhin genießen? Warum?
Schreib diese Aussage in dein Studientagebuch und beantworte in der ersten Lücke die vorherige Frage:
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Wenn ich möchte, muss ich .
Lies Kolosser 1:23 und achte darauf, was Paulus zufolge von uns verlangt wird, damit wir diese Früchte auch erhalten. Trag in die zweite Lücke ein, was du herausgefunden hast.
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Was bedeutet es, „im Glauben [zu] bleiben, fest und in ihm verwurzelt“? (Kolosser 1:23.)
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Was weißt du über Jesus Christus, was dich anspornt, weiterhin fest in ihm verwurzelt zu bleiben?
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Welche weiteren Wahrheiten über ihn hast du in diesen Versen gefunden, die dich in deinem Selbstvertrauen und deinem Wunsch bestärken, unerschütterlich an ihm festzuhalten?
Lies Kolosser 2:6,7 und achte darauf, was Paulus hier über die Wurzeln unseres Baumes sagt. Beschrifte den Boden um deinen Baum herum mit seinen Worten.
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Wo sollen wir laut Paulus unsere Wurzeln schlagen?
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Was bedeutet es deiner Meinung nach, in Christus „verwurzelt“ zu sein?
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Inwiefern stehen wir eher fest und unerschütterlich, wenn wir in Jesus Christus verwurzelt sind? Wodurch zeigt sich solche Standhaftigkeit?
Denk an jemanden, den du kennst und der vorlebt, wie man standhaft und unerschütterlich in Christus verwurzelt ist.
Hier zwei Beispiele für Menschen, die in Christus verwurzelt sind. Steven J. Lund, Präsident der Jungen Männer der Kirche, hat erzählt, wie sein schwerkranker Sohn weiterhin treu seinen Priestertumspflichten nachkam. Sieh dir nach Möglichkeit das Video „Freude in Christus finden“ von Minute 0:09 bis 3:57 an.
Bruder M. Joseph Brough, der der Präsidentschaft der Jungen Männer der Kirche angehörte, hat erzählt, wie seine Tochter im Teenageralter die Herausforderungen eines Umzugs treu ertragen und sich letztlich entschieden hat, auf Mission zu gehen. Schau dir, wenn möglich, das Video „Erhebe dein Haupt und freue dich“ von Minute 5:48 bis 7:48 an, um diesen Bericht zu hören.
Zeichne deinem Baum tiefe und starke Wurzeln. Beschrifte einige Wurzeln mit Eigenschaften, die diese Menschen auszeichnen, oder mit Verhaltensweisen, die sie an den Tag legen und von denen du meinst, dass sie sie fest mit Jesus Christus verbinden.
Schau dir noch einmal Kolosser 1:23 und 2:6,7 an. Lies anschließend Kolosser 2:8,12 und die folgende Aussage von Präsident Dallin H. Oaks von der Ersten Präsidentschaft. Beschrifte die Wurzeln deines Baums mit weiteren Möglichkeiten, wie wir uns noch fester mit dem Erretter verbinden können.
Wir müssen danach streben, uns zu bekehren und im Evangelium Jesu Christi fest verwurzelt zu sein (siehe Kolosser 2:6,7). Diese Bekehrung erreichen wir, indem wir beten, in den heiligen Schriften lesen, anderen dienen und regelmäßig vom Abendmahl nehmen, damit der Geist des Herrn immer bei uns ist. Zudem müssen wir die mächtige Wandlung im Herzen (siehe Alma 5:12-14) anstreben, die die Liebe zu Gott und den Wunsch, ihm und seinen Kindern zu dienen, an die Stelle böser Wünsche und selbstsüchtiger Interessen treten lässt.
(Dallin H. Oaks, „Das Gleichnis vom Sämann“, Liahona, Mai 2015, Seite 35)
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Was wäre an deinem Leben anders, wenn du noch fester in Christus verwurzelt wärst?
Viele Menschen treffen zwar Entscheidungen, die ihre Wurzeln in Christus vertiefen könnten, doch die Art und Weise, wie sie ihre Entscheidungen dann umsetzen, führt zu keinen sinnvollen Ergebnissen. Beispielsweise kann jemand zwar täglich in den heiligen Schriften lesen, sich aber nicht die Zeit nehmen, Wahrheiten herauszuarbeiten, über sie nachzudenken und sie anzuwenden. Denk darüber nach, wie du das umsetzt, was du dir vorgenommen hast, und ob du da eventuell Änderungen vornehmen solltest.
Den Kräften trotzen, die einen zu entwurzeln suchen
So wie es Naturgewalten gibt, die einen Baum entwurzeln oder zu Fall bringen können, gibt es auch Kräfte, die versuchen, uns von unserer geistigen Grundlage in Jesus Christus zu entwurzeln.
Zeichne um deinen Baum herum Sturmwinde, die ihn entwurzeln könnten. Beschrifte sie mit Kräften, die dich geistig entwurzeln könnten, sodass du nicht mehr fest und unerschütterlich in Jesus Christus verwurzelt bist. Du kannst in Kolosser 2:4,8 nachlesen, welchen Kräften sich die Heiligen in Kolossä ausgesetzt sahen.
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Wie können dir die Wurzeln, die du heute herausgearbeitet hast, helfen, vom Erretter Kraft zu erhalten und gegenüber den Kräften, über die du gelesen hast, standhaft zu bleiben?
Schau dir wenn möglich das Video „Geistige Wirbelstürme“ (2:24) an. Achte darauf, wie die Tatsache, dass du in Christus verwurzelt bist, dir hilft.
Bemüh dich durch den Heiligen Geist um die Hilfe des himmlischen Vaters, damit du erkennst, was du bereits gut machst, aber auch, was du noch besser machen könntest, um fester in Jesus Christus verwurzelt zu sein. Schreib deine Gedanken und Eindrücke in dein Studientagebuch und verpflichte dich, sie umzusetzen.
Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?
Weshalb müssen wir in Christus verwurzelt sein?
Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:
Die Ereignisse und Umstände in den Letzten Tagen erfordern es, dass wir als Mitglied der Kirche fester, unerschütterlicher und beständiger auf Christus gegründet und in ihm verwurzelt sind (siehe Kolosser 1:23;2:7; 2 Petrus 1:12). Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Beschließt daher in eurem Herzen, dass ihr das tut, was ich euch lehre und gebiete.“ (Joseph Smith Translation der King-James-Bibel, Lukas 14:28). Wenn wir nicht derart gefestigt seid, sind die Turbulenzen heftig. Wer fest verwurzelt ist, wird nicht „geschaukelt und getrieben“ [Epheser 4:14], sei es durch allerlei Gerüchte, Irrlehren oder Verhaltensweisen und intellektuelle Modetrends der Welt. …
Wir können jedoch erst dann beständig das tun, was Jesus gebietet, wenn wir zuerst fest in ihm verwurzelt sind. … Daher müssen wir uns „mit dem Willen Gottes [versöhnen] und nicht dem Willen … des Fleisches“ (2 Nephi 10:24).
(Neal A. Maxwell, „Overcome … Even As I Also Overcame“, Ensign, Mai 1987, Seite 70)
Du kannst dir auch das Video „Zuflucht vor den Stürmen des Lebens“ von Minute 0:00 bis 3:49 anschauen, in dem Elder Ricardo P. Giménez weitere Einblicke gibt.
Kolosser 2:13-15. Was sagte Paulus den Heiligen in Kolossä über die Symbolik der Kreuzigung des Erretters?
Paulus erinnerte die Heiligen in Kolossä daran, dass Gott ihnen bereits vergeben hatte (siehe Kolosser 1:14,20,22). Durch die Symbolik, deren sich Paulus in Kolosser 2:14,15 bediente, wird betont, inwiefern das Sühnopfer Christi es uns ermöglicht, dass uns unsere Sünden vergeben werden. Zur Zeit des Paulus war es üblich, dass die Römer die Verbrechen, die ein Verurteilter begangen hatte, auf ein Schild schrieben. Bei der Kreuzigung wurde auch das Schild gut sichtbar am Kreuz befestigt, sodass es jeder sehen konnte (siehe Johannes 19:19-22). Paulus stützt sich in Vers 13 bis 15 auf dieses Bild, um den Kolossern nahezubringen, dass ihnen vergeben worden war. Es war, als ob eine Liste aller geistigen Anschuldigungen gegen die Heiligen in Kolossä auf ein Plakat geschrieben und ans Kreuz genagelt worden wäre. Dank der Kreuzigung Jesu Christi waren diese Vergehen nun getilgt, also ausgelöscht.