Johannes 2
Jesus verwandelt Wasser in Wein
Bei einer Hochzeit verwandelte Jesus Wasser in Wein. Dies ist das erste Wunder seines irdischen Wirkens, von dem in den Schriften berichtet wird. Durch diese Lektion kannst du deinen Glauben an Jesus Christus stärken, indem du dich mit diesem Wunder befasst und daraus Evangeliumswahrheiten über die Macht und die Persönlichkeit des Erretters herausarbeitest.
Vorschläge für Lernaktivitäten
Wem vertraust du?
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Ist es möglich, jemandem so sehr zu vertrauen, dass man sich verpflichtet, alles zu tun, was dieser verlangt?
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Was müsstest du über so jemanden wissen, damit du dich dazu verpflichtest?
Denk einen Moment darüber nach, ob du deiner Meinung nach den Erretter gut genug kennst, dass du ihm solch großes Vertrauen entgegenbringst und alles tun willst, was er von dir verlangt. Während du dich näher mit Johannes 2 beschäftigst, suche im Text nach Beweisen für seine Macht und seine Persönlichkeit, die dein Vertrauen in ihn und deine Bereitschaft, alles zu tun, was er von dir verlangt, noch vergrößern.
Das erste Wunder, von dem im geistlichen Wirken Jesu berichtet wird
Das erste Wunder Jesu, von dem wir in den Schriften erfahren, steht in Johannes 2 . Für das Verständnis dieses Berichts ist es hilfreich zu wissen, dass die Qualität eines Weins normalerweise zunimmt, je länger er reift, und dass es für die Gastgeber eines Hochzeitsfests sehr peinlich gewesen wäre, wenn ihnen der Wein ausgegangen wäre.
Bevor du den Bericht in der Bibel durchliest, könntest du dir das Video „Jesus verwandelt Wasser in Wein“ (2:26) anschauen, das auf ChurchofJesusChrist.org verfügbar ist.
Lies dir Johannes 2:1-11 langsam und aufmerksam durch und markiere Einzelheiten, die dir auffallen. Dabei könntest du über Fragen wie diese nachdenken: Was wusste Maria wohl über ihren Sohn? Was haben die Diener deiner Meinung nach über Jesus erfahren?
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Welche Evangeliumswahrheiten hast du in Bezug auf die Macht des Erretters und seine Persönlichkeit erkannt?
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Fällt dir jemand ein, dem es heute weiterhelfen könnte, diese Evangeliumswahrheiten zu kennen?
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Inwiefern ist dein Leben besser, weil du diese Wahrheiten über Jesus Christus kennst?
Was er euch sagt, das tut!
In Johannes 2:4 steht, dass Jesus Maria fragt, was er denn für sie tun solle. Joseph Smith ergänzt dazu in einer Fußnote der King-James-Bibel, dass Jesus sich bereiterklärt, zu tun, was sie ihm sagt, obwohl seine Stunde noch nicht gekommen ist.
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Was erfährst du daraus über die Beziehung des Herrn zu seiner Mutter?
Du könntest markieren, was Maria in Vers 5 zu den Dienern sagt.
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Was wird aus der Anweisung, die Maria den Dienern gibt, in Bezug auf ihren Glauben an Jesus ersichtlich?
Elder L. Whitney Clayton von den Siebzigern hat über einiges gesprochen, was Maria über Jesus wusste und was daher ihren Glauben an ihn gestärkt hat.Du könntest das Video „Whatsoever He Saith unto You, Do It“ (in englischer Sprache) von Minute 1:40 bis 2:29 auf ChurchofJesusChrist.org ansehen oder die folgende Aussage lesen.
[Maria] wusste mehr über [Jesus Christus] als sonst jemand auf Erden. Sie kannte die Wahrheit über das Wunder seiner Geburt. Sie wusste, dass er ohne Sünde war, sie wusste, „er sprach nicht wie andere Menschen, auch konnte man ihn nicht lehren; denn er brauchte keine Belehrung von irgendeinem Menschen“ [ Joseph-Smith-Übersetzung im Schriftenführer, Matthäus 3:25 ]. Maria wusste von seinen außerordentlichen Fähigkeiten, Probleme zu lösen, selbst ein so privates wie Wein bei einer Hochzeit anbieten zu können. Sie hatte unerschütterliches Vertrauen in ihn und seine göttliche Macht. Ihre einfache und direkte Anweisung an die Diener war nicht an Vorbehalte, Bedingungen oder Einschränkungen geknüpft: „Was er euch sagt, das tut!“
(L. Whitney Clayton, „Was er euch sagt, das tut“, Liahona, Mai 2017, Seite 97)
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Was wusste Maria über Jesus, was auch wir wissen sollten?
Stell dir vor, du wärst einer der Diener, die die Anweisung Marias gehört haben. Lies noch einmal Johannes 2:6-8 und achte darauf, welche Anweisungen Jesus den Dienern gegeben hat. Du solltest vor dem Lesen vielleicht wissen, dass dies „keine Krüge zur Aufbewahrung von Trinkwasser, sondern für zeremonielle Waschungen [waren]“ (L. Whitney Clayton, „Was er euch sagt, das tut“, Seite 97).
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Was wäre wohl in dir vorgegangen, wenn du dem für das Festmahl Zuständigen einen Becher gebracht hättest?
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Welche Anweisungen gibt Jesus Christus heute, die wir nur befolgen können, wenn wir ihm vertrauen?
In einer Fußnote in der Joseph-Smith-Übersetzung zu Johannes 2:11 lesen wir in der King-James-Bibel nicht nur, dass dieses Wunder Jesu Herrlichkeit offenbart hat, sondern auch, dass es den Glauben seiner Jünger an ihn gestärkt hat. Wunder bekehren niemanden, aber diejenigen, die bereits an Jesus Christus glauben, werden in ihrem Glauben weiter gestärkt.
Nimm dir ein paar Minuten Zeit und suche nach Stellen in den heiligen Schriften, wo jemand wie Maria großen Glauben an Jesus Christus an den Tag gelegt hat. Von solchen Menschen können wir viel lernen. Finde heraus, aus welchem Grund diese Menschen allem, was Jesus sagte, vertrauen und gehorchen konnten. Beispiele sind etwa Nephi ( 2 Nephi 4:34,35), Jakob ( Jakob 4:10) und Jareds Bruder ( Ether 3:9-12).
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Was weißt du über Jesus Christus, was dich dazu veranlasst, gehorsam zu sein und zu tun, „was er euch sagt“ ( Johannes 2:5).
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Warum vertraut jemand vielleicht Jesus Christus, auch wenn das, was dieser sagt, ihm nicht ganz einleuchtet?
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Was kannst du tun, um Jesus Christus besser kennenzulernen, sodass dein Glaube an ihn größer wird?
Kommentar und Hintergrundinformationen
War es zur Zeit der Bibel verboten, Wein zu trinken?
In der Bibel wird mehrfach auf das Übel der Trunkenheit und starken Getränks hingewiesen (siehe beispielsweise Sprichwörter 23:20,21 ; Jesaja 5:11,12 ; Epheser 5:18). In diesen Versen wird Alkohol nicht ausdrücklich verboten, doch übermäßiger Genuss und Trunkenheit werden verurteilt. In unserer Zeit hat der Herr das Wort der Weisheit offenbart, in dem der Genuss von alkoholischen Getränken untersagt wird [siehe Lehre und Bündnisse 89:4-7 ]. Wir dürfen die Menschen vergangener Evangeliumszeiten jedoch nicht nach den Geboten richten, die der Herr uns für unsere Zeit gegeben hat.
(New Testament Student Manual, 2018, ChurchofJesusChrist.org)
Warum bezeichnete Jesus seine Mutter als „Frau”?
Elder James E. Talmage (1862–1933) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:
Die Anrede „Frau“ klingt in unseren Ohren, wenn ein Sohn sie für seine Mutter gebraucht, ziemlich barsch, ja, sogar unhöflich; tatsächlich kam darin aber die gegenteilige Bedeutung zum Ausdruck. … Als Christus in den letzten furchtbaren Augenblicken seines Erdenlebens im Todeskampf am Kreuz hing, blickte er auf die weinende Maria, seine Mutter, nieder und empfahl sie der Obhut seines geliebten Apostels Johannes mit den Worten an: „Frau, siehe, dein Sohn!“ [ Johannes 19:26 .] Will man annehmen, dass unser Herr in seinen allerletzten Atemzügen für seine Mutter, von der er bald durch den Tod getrennt sein würde, etwas anderes empfunden haben sollte als Verehrung, zärtliche Fürsorge und Liebe?
(James E. Talmage, Jesus the Christ, 1916, Seite 144)
Johannes 2:6.
Wie groß war ein Wasserkrug?
Jeder Wasserkrug fasste ungefähr 100 Liter. Die sechs Wasserkrüge zusammen enthielten also rund 600 Liter.
Johannes 2:5
Warum ist es wichtig, zu tun, was Gott uns sagt?
Elder Whitney L. Clayton von den Siebzigern hat festgestellt:
Wenn wir uns entscheiden, zu tun, „was [Gott uns] sagt“, verpflichten wir uns aufrichtig, unser tagtägliches Verhalten mit seinem Willen in Einklang zu bringen. Solch einfache von Glauben getragene Taten wie das tägliche Lesen in den heiligen Schriften, das regelmäßige Fasten und das Beten mit wirklichem Vorsatz machen unseren Quell geistiger Leistungsfähigkeit tiefer, sodass wir den Anforderungen des Lebens gewachsen sind. Im Laufe der Zeit führen solche einfachen von Glauben geprägten Gewohnheiten zu Ergebnissen, die Wundern gleichkommen. Sie verwandeln unseren Glauben von einem Samenkorn in eine dynamische Macht, die in unserem Leben Gutes bewirkt. …
Wenn wir ihm vertrauen und nachfolgen, wird unser Leben verwandelt wie das Wasser in Wein. Es wird mehr und etwas Besseres aus uns, als wir sonst je sein könnten. Vertrauen Sie auf den Herrn, und „was er [Ihnen] sagt, das [tun Sie]“!
(L. Whitney Clayton, „Was er euch sagt, das tut“, Liahona, Mai 2017, Seite 97ff.)