Seminar
Johannes 4, Teil 1


Johannes 4, Teil 1

Die Frau am Brunnen

Jesus sitting at the well with a Samaritan woman. John 4:13-14. A wellspring is a continually flowing well. We can only realize it’s saving benefits if we come and drink deeply of its waters. The living water that Jesus spoke of is available to all if we will but drink

Auf seinem Weg nach Galiläa belehrte Jesus eine Samariterin an einem Brunnen über „lebendiges Wasser“. Sie erkannte, dass Jesus der Messias ist. Diese Lektion soll dir bewusstmachen, dass du den Erretter brauchst, und dich seine Liebe spüren lassen.

Stellen Sie weiterführende Fragen. Weiterführende Fragen geben den Schülern die Möglichkeit, sich zu dem zu äußern, was sie gelernt haben, ihr Verständnis von Evangeliumswahrheiten zu vertiefen und darüber nachzudenken, wie sich diese auf ihr Leben beziehen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht einfach eine lange Liste weiterführender Fragen rasch abhaken. In der Regel ist es besser, nur einige wenige Fragen zu stellen und den Schülern Zeit zu lassen, gut durchdachte Antworten zu geben.

Vorbereitungsaufgabe: Weisen Sie die Schüler auf die Aufgabe zu Johannes 2 bis 4 im Leitfaden Komm und folge mir nach! – Für den Einzelnen und die Familie hin. Darin werden sie gebeten, zuhause nach Alltagsgegenständen Ausschau zu halten, mit denen sich Evangeliumswahrheiten vermitteln lassen. Bitten Sie die Schüler, wenn möglich die von ihnen gefundenen Gegenstände zum Unterricht mitzubringen und sich darauf vorzubereiten, die Evangeliumswahrheit zu erklären, die durch diesen Gegenstand vermittelt werden kann.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Mehr über Jesus Christus erfahren

Wenn die Schüler Gegenstände aus der Vorbereitungsaufgabe mitgebracht haben, können Sie sie zuerst darüber sprechen lassen, bevor sie die folgenden Bilder betrachten.

Bei deinem Schriftstudium hast du vielleicht bemerkt, dass der Erretter oft eine Evangeliumswahrheit vermittelt hat, indem er auf Alltagserfahrungen oder Gegenstände zurückgegriffen hat, die den Menschen bekannt waren. Schau dir diese Bilder an und überlege, welche geistigen Wahrheiten über den Erretter wir dem Vergleich zwischen Wasser und Christus entnehmen können.

Jesus kneels beside Martha who is grieving. Outtakes include Jesus standing with a crowd standing behind him, and just photos of Martha.
8 of 9 Glass being filled with water
  • Inwiefern hat Wasser wohl einen Bezug zu Jesus Christus und kann dich etwas über ihn lehren?

Wenn nötig, können Sie den Schülern Fragen stellen, die ihnen dabei helfen, Wasser und Jesus Christus miteinander zu vergleichen, zum Beispiel „Warum sind beide lebenswichtig?“ „Wie oft benötigen wir sie?“ „Wann wart ihr schon mal enorm durstig? Wann habt ihr Jesus Christus am meisten gebraucht?“

Denke einen Augenblick über die folgenden Fragen nach und darüber, wie sehr du Jesus Christus brauchst.

  • Verspürst du ein gleich großes oder gar größeres Bedürfnis nach Jesus Christus wie nach Wasser? Warum oder warum nicht?

In dieser Lektion sehen wir uns einen Bericht an, in dem der Erretter einer Frau vor Augen geführt hat, dass ihr geistiges Bedürfnis nach dem Erretter stärker ist als ihr körperliches Bedürfnis nach dem Wasser, das sie aus dem Brunnen schöpfte. Achte beim Studium auf Eingebungen des Geistes, durch die du nicht nur dein Bedürfnis nach dem Erretter erkennst, sondern auch seinen Wunsch, dass du alle Segnungen erhältst, die nur er dir zu geben vermag.

Die Frau am Brunnen

Auf dem Weg von Judäa nach Galiläa kam Jesus auch durch Samarien (siehe Johannes 4:3,4). Vielleicht ist es hilfreich, in den Studienhilfen bei den Landkarten zur Bibel auf Karte 1, „Physische Karte des Heiligen Landes“ , diese Landstriche zu suchen.

Zur Zeit des Erretters nahmen Juden auf ihrem Weg von Judäa nach Galiäa oft eine längere Strecke in Kauf, um nicht durch Samarien reisen zu müssen, denn zwischen Juden und Samaritern herrschte Feindschaft. Als Jesus in der Mittagshitze an einem Brunnen rastete, war er von dem langen Fußmarsch sicher müde und durstig (siehe Johannes 4:6). Als er dort saß, kam eine Samariterin herzu, um Wasser zu schöpfen.

Sie könnten an dieser Stelle noch einmal das Bild der Frau am Brunnen vom Beginn der Lektion zeigen. Vielleicht haben sich die Schüler diesen Bericht bereits als Teil ihres Evangeliumsstudiums in Komm und folge mir nach! – Für den Einzelnen und die Familie angeschaut. Geben Sie ihnen zunächst die Gelegenheit, mitzuteilen, was sie gelernt haben, und besprechen Sie dann Folgendes.

Schau dir an, wie Jesus die Samariterin in Johannes 4:5-14 belehrt hat, und achte darauf, was du daraus über den Erretter lernen kannst. Du könntest das Video „Jesus belehrt eine Samariterin“ von Minute 0:00 bis 2:01 auf ChurchofJesusChrist.org ansehen und in deinen Schriften mitlesen.

2:3
  • Wie würdest du die Art beschreiben, wie sich die Frau gegenüber dem Erretter verhalten hat? Weshalb hat sie wohl so reagiert?

  • Was wollte Jesus wohl deutlich machen, als er sagte, er könne dieser Frau lebendiges Wasser geben?

Erklären Sie den Schülern gegebenenfalls, dass das lebendige Wasser für Jesus Christus und sein Evangelium steht. Das Thema des lebendigen Wassers wird in der nächsten Lektion näher besprochen.

Lies Johannes 4:15-26 und achte auf die Liebe und das Mitgefühl, die Jesus dieser Frau im Gespräch entgegenbringt. Denk darüber nach, wie sich die Lehren des Erretters auf dich beziehen. Du könntest das Video „Jesus belehrt eine Samariterin“ von Minute 02:02 bis 4:11 anschauen und in den heiligen Schriften mitlesen.

2:3
  • Inwiefern bringen diese Worte die Frau deiner Meinung nach zu der Einsicht, dass sie das lebendige Wasser braucht, das Jesus ihr anbietet?

Weisen Sie darauf hin, dass der Erretter die Sünden der Frau kannte, sie dafür aber nicht verachtete. Er half ihr auch, den Wesenskern wahrer Gottesverehrung zu verstehen, sowie die Tatsache, dass alle, die Gott im Geist und in der Wahrheit verehren, von ihm angenommen werden – ungeachtet ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder Kultur.

  • Was entnimmst du der Bereitschaft des Erretters, dieser Frau trotz ihrer Unvollkommenheiten helfen zu wollen?

  • Inwiefern führt uns dieser Bericht vor Augen, was der Erretter trotz unserer Unvollkommenheiten für jeden von uns empfindet?

Lies Johannes 4:28-30 und achte darauf, wie die Samariterin reagiert hat, als Jesus ihr sagte, er sei der Messias.Vergleiche das damit, wie die Frau zu Beginn des Gesprächs mit Jesus reagiert hat.

  • Aus welchem Grund hat sich wohl im Gespräch mit Jesus ihr Verhalten geändert?

  • Wie wandelt oder beeinflusst Jesus Christus dein Denken?

  • Welche Entscheidungen kannst du heute treffen, die dich Jesus Christus näherbringen?

Elder Robert C. Gay von der Präsidentschaft der Siebziger sprach über einige Wahrheiten, die wir aus diesem Bericht lernen können. Du könntest dir das Video „Wie wir den Namen Jesu Christi auf uns nehmen“ von Minute 7:41 bis 9:23 ansehen. Das Video findest du auf ChurchofJesusChrist.org.

10:24
Former Official Portrait of Elder Robert C. Gay. Photographed in March 2017. Replaced February 2021.

Eine meiner Lieblingsschriftstellen ist Johannes 4:4 . Dort heißt es: „Er musste aber den Weg durch Samarien nehmen.“

Warum mag ich diese Schriftstelle so sehr? Weil Jesus nicht nach Samarien gehen musste. Zu Jesu Zeiten verachteten die Juden die Samariter. Sie benutzten einen Weg, der um Samarien herum führte. Jesus beschloss aber, nach Samarien zu gehen und zum ersten Mal aller Welt zu verkünden, dass er der verheißene Messias war. Dafür wählte er nicht nur eine ausgestoßene Bevölkerungsgruppe aus, sondern auch noch eine Frau – und zwar nicht irgendeine Frau, sondern eine Frau, die in Sünde lebte –, jemanden, auf den zur damaligen Zeit jeder herabsah. Ich glaube, Jesus hat das getan, damit jeder von uns stets erkennen kann, dass seine Liebe stärker als alles ist, was uns zu schaffen macht – Furcht, Verletzungen, Suchterkrankungen, Zweifel, Versuchungen, Sünden, zerrüttete Familien, Depressionen und Ängste, chronische Krankheiten, Armut, Missbrauch, Verzweiflung oder Einsamkeit. Er möchte, dass alle wissen, dass es nichts und niemanden gibt, den er nicht heilen und dem er nicht beständige Freude schenken kann.

Seine Gnade ist ausreichend. Er allein ist unter alles hinabgefahren. Die Macht seines Sühnopfers ist die Macht, mit jeder Last in unserem Leben fertigzuwerden. Aus der Begebenheit mit der Frau am Brunnen lernen wir, dass Christus unsere Lebensumstände kennt und dass wir immer an seiner Seite gehen können, ganz gleich, wo wir stehen. Zu der Frau am Brunnen und zu jedem von uns sagt er: „Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird [er eine Quelle haben], deren Wasser ins ewige Leben fließt.“ [ Johannes 4:14 .]

(Robert C. Gay, „Wie wir den Namen Jesu Christi auf uns nehmen“, Liahona, November 2018, Seite 99)

Die Schüler sollen in ihrem Studientagebuch diese Fragen beantworten. Nachdem die Schüler die Aufgabe abgeschlossen haben, können sie die Antworten in der Klasse besprechen.

  • Was habt ihr in dieser Lektion über Jesus Christus gelernt oder verspürt?

  • Wie willst du aufgrund der Inhalte der heutigen Unterrichtseinheit in Zukunft handeln?

Kommentar und Hintergrundinformationen

Johannes 4:4

Warum ist es von Bedeutung, dass Jesus durch Samarien reist?

Map 11 - The Holy Land in New Testament Times

Normalerweise machten die Juden einen Umweg um Samarien herum, weil Juden und Samariter ja verfeindet waren. Zwischen den Juden und den Samaritern bestand Feindschaft, „weil die Samariter vom israelitischen Glauben abgefallen waren“ (Schriftenführer, Stichwort „Samariter“ , scriptures.ChurchofJesusChrist.org). Johannes erklärte jedoch, dass Jesus Christus „den Weg durch Samarien nehmen [musste]“ ( Johannes 4:4). Damit hob er deutlich hervor, dass der Erretter die Absicht hatte, dort sein Werk zu verrichten.

Johannes 4:24

Ist Gott ein Geist?

Die Aussage Jesu in Johannes 4:24 , dass Gott ein Geist sei, mag den einen oder anderen verwundern. Klargestellt wird dieser Vers in der Joseph-Smith-Übersetzung, wo es heißt: „Denn solchen [wahren Gläubigen] hat Gott seinen Geist verheißen.“ (Joseph-Smith-Übersetzung, Johannes 4:26, in den Studienhilfen.) Aus neuzeitlicher Offenbarung geht hervor, dass Gott einen Körper aus Fleisch und Gebein hat (siehe Lehre und Bündnisse 130:22,23 ; siehe auch Genesis 5:1-3 ; Hebräer 1:1-3).

Wie hat sich das Zusammentreffen mit Jesus Christus auf die Frau am Brunnen ausgewirkt?

Bonnie H. Cordon, Präsidentin der Jungen Damen, hat festgestellt:

Former Official Portrait of Sister Bonnie H. Cordon, Photographed October 2016. Replaced October 2018.

Christus konnte sich sehr gut darin einfühlen, wer [die Frau am Brunnen] war und was sie brauchte. Er setzte da an, wo die Frau gerade war, und sprach zunächst über Wasser, also etwas Vertrautes und Gewöhnliches. Hätte er es dabei belassen, wäre es einfach eine nette Begegnung gewesen. Die Frau wäre jedoch nicht in die Stadt gelaufen und hätte nicht verkündet: „Kommt her, seht[:] Ist er vielleicht der Messias?“ [Johannes 4:29.] Im Laufe des Gesprächs erkannte sie allmählich Jesus Christus, wurde trotz ihrer Vergangenheit ein Werkzeug des Lichts und leuchtete anderen damit den Weg.

(Bonnie H. Cordon, „Damit andere sehen können“, Liahona, Mai 2020, Seite 79)

Zusätzliche Lernaktivitäten

Die veränderte Perspektive der Frau

Bitten Sie die Schüler, auf die Worte zu achten, mit denen die Samariterin in Johannes 4:9,11,19,29 den Erretter angesprochen hat. Besprechen Sie, wie sich das Verständnis der Frau in Bezug auf Jesus in der Hinsicht geändert hat.

Johannes 4:34

Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat

Während sich Jesus mit der Frau am Brunnen unterhielt, waren die Jünger in der Stadt, um Essen zu kaufen. Nach ihrer Rückkehr boten sie Christus etwas zu essen an (siehe Johannes 4:31).Lassen Sie die Schüler Johannes 4:32-34 lesen und darauf achten, worauf der Erretter statt der Speise seinen Schwerpunkt gelegt hat. Besprechen Sie, was diese Verse über Jesus Christus, seine Liebe zu allen Kindern des himmlischen Vaters und über seinen Wunsch, jedem von uns zu Fortschritt zu verhelfen, aussagen.

Johannes 4:35

Die Felder sind schon weiß zur Ernte

Das Beispiel der Samariterin aus Johannes 4:28,29,39-42 und die Worte Jesu Christi in Johannes 4:35 können als Einstieg in ein Unterrichtsgespräch über das Weitergeben des Evangeliums dienen.Sie können ein Bild zeigen, auf dem Weizen kurz vor der Ernte abgebildet ist. Erklären Sie auch, dass ein Weizenkorn oftmals als „weiß“ beschrieben wird, wenn es geerntet werden kann. Die folgenden Fragen können im Unterrichtsgespräch verwendet werden:

  • Was motiviert deiner Meinung nach die Frau so stark, ihr Zeugnis weiterzugeben? Wie können wir ihrem Beispiel folgen?

  • Was wollte Jesus wohl seine Jünger lehren, als er sagte, die Felder seien „schon weiß … zur Ernte“? ( Johannes 4:35 .)

  • Inwiefern sind die Felder um dich herum zur Ernte bereit?