Durch Glauben an Jesus Christus lernen
Die Aufgabe des Lernenden
Diese Lektion kann dir begreiflich machen, wie wichtig es ist, im Glauben an Jesus Christus zu handeln, während du im Seminar lernst. In dieser Lektion erfährst du, wie du aus dem Seminar den größtmöglichen Nutzen ziehst.
Vorschläge für Lernaktivitäten
Lies dieses Fallbeispiel:
Zwei Mädchen besuchen dieselbe Seminarklasse. Eines verspürt im Seminar den Einfluss des Heiligen Geistes und die Liebe des Herrn. Es findet Antwort auf seine Fragen. Sein Zeugnis vom Erretter und seiner Kirche wächst, und es macht sichtbar Fortschritt. Das andere Mädchen langweilt sich jedoch oft im Seminar und hat das Gefühl, es bringe ihm nicht viel.
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Welche Gründe könnte es dafür geben, dass die beiden Mädchen das Seminar so unterschiedlich erleben?
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Was tust du momentan, um auf geistigem Gebiet weiterzulernen?
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Hast du das Gefühl, dass du daraus das gewinnst, was du dir wünschst und was du brauchst?
Denk bei dieser Lektion darüber nach, wie du in diesem Jahr im Seminar dazulernen und Fortschritt machen möchtest. Zum Lernen gehört alles, wodurch wir uns verbessern. Denk auch an Sorgen oder Fragen, die du derzeit eventuell hast. Bemüh dich im aufrichtigen Gebet um Führung durch den Heiligen Geist, sodass du merkst, wie du diese Lektion in die Tat umsetzen kannst.
Einer der einflussreichsten Faktoren beim Lernen ist das Ausmaß dessen, wie sehr wir auf Jesus Christus vertrauen und ihm nachfolgen. Ein Schwerpunkt dieser Lektion liegt auf dem Grundsatz: Wenn wir uns bemühen, aktiv durch den Glauben an Jesus Christus zu lernen, werden wir gesegnet und können uns persönlich verbessern.Achte beim Lesen der folgenden Aussage von Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel auch darauf, was es bedeutet, durch den Glauben an Jesus Christus zu lernen.
Wenn wir unseren Blick … auf die Zukunft richten und davon ausgehen, dass die Welt noch wirrer und unruhiger werden wird, ist es wohl unerlässlich, dass wir alle noch besser lernen, durch Glauben nach Wissen zu trachten. … Wahrer Glaube ist immer auf den Herrn Jesus Christus gerichtet und bewegt zum Handeln. … Durch Glauben lernen erfordert geistige, intellektuelle und körperliche Anstrengung und nicht nur passive Aufnahmebereitschaft. Durch aufrichtiges, beständiges, durch Glauben hervorgerufenes Handeln zeigen wir dem himmlischen Vater und seinem Sohn, Jesus Christus, unsere Bereitschaft, zu lernen und vom Heiligen Geist unterwiesen zu werden.
(David A. Bednar, „Trachtet nach Wissen durch Glauben“, Liahona, September 2007, Seite 17, 19f.)
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Was entnimmst du dieser Aussage?
Du ziehst aus deinem geistigen Lernen den größtmöglichen Nutzen, wenn du aktiv bestrebt bist, dir Wissen über Jesus Christus anzueignen und deine Bemühungen auf ihn zu konzentrieren. In den folgenden Schriftstellen und Videos wird von Menschen berichtet, die zu Jesus Christus gekommen sind und von ihm gesegnet wurden. Lies mindestens einen Bericht und schau dir nach Möglichkeit wenigstens ein Video an. Alle Videos sind (zum Teil in englischer Sprache) auf ChurchofJesusChrist.org verfügbar. Überleg dir beim Lesen, welchen Bezug die Erlebnisse dieser Menschen zum Lernen des Evangeliums haben.
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Bartimäus – Markus 10:46-52
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Zachäus – Lukas 19:1-10
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Video: „Staying Spiritually Fit“ (3:30)
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Video: „Frag Gott: Video zum Leitgedanken 2017“ (3:21)
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Video: „Das Seminar kann das Leben ändern“ (4:13)
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Was hat der Betreffende aktiv getan, um Glauben an Jesus Christus zu beweisen? Wie haben seine Handlungen seinen Glauben bewiesen?
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Welche Hürden hat er überwunden?
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Wie hat der Herr den Betreffenden gesegnet?
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Was davon lässt sich auch auf dein eigenes Evangeliumsstudium anwenden?
Unterteile ein Blatt Papier in drei Spalten und beschrifte die Spalten mit Vor dem Unterricht, Im Unterricht und Nach dem Unterricht. Überleg, was du vor dem Unterricht, im Unterricht und nach dem Unterricht getan hast beziehungsweise tun könntest, um besser durch den Glauben an Jesus Christus zu lernen. Bemüh dich im Gebet um Führung durch den Heiligen Geist, während du dir Beispiele überlegst und diese in die entsprechende Spalte schreibst oder zeichnest.
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Was hast du vor, beim oder nach dem Evangeliumsunterricht getan, was dir beim Lernen geholfen und dich dem Herrn nähergebracht hat?
Dein persönliches Ziel
Im Seminar erhältst du Gelegenheit zu Folgendem:
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Dich auf den Unterricht vorbereiten. Das Streben nach Offenbarung durch den Heiligen Geist und das tägliche Schriftstudium gehören zu den besten Vorbereitungsmethoden. Vielleicht wirst du auch gebeten, vor dem Unterricht über konkrete Fragen nachzudenken oder dich mit einem kurzen Abschnitt aus Komm und folge mir nach! zu befassen.
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Im Unterricht Glauben an Jesus Christus ausüben. Du wirst immer wieder aufgefordert werden, gemäß göttlicher Lehre Glauben an Jesus Christus auszuüben und aktiv zu lernen, indem du in den heiligen Schriften studierst, Aufgaben bearbeitest, mitarbeitest und im Gebet nach Inspiration durch den Heiligen Geist strebst, um die Evangeliumswahrheiten, die du erfährst, auch anzuwenden.
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Deinen Lernerfolg bewerten. Du wirst häufig die Gelegenheit erhalten, eigene Ziele zu formulieren und dein Lernverhalten und deinen Fortschritt zu beurteilen. Du kannst außerdem Fragen stellen und dich bei Bedenken oder Problemen an deinen Lehrer wenden.
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Weitergeben, was du lernst. Du sollst das, was du lernst, mit anderen besprechen – auch mit deiner Familie.
Schreib in dein Studientagebuch oder auf das Arbeitsblatt, auf dem du aufgeschrieben oder gezeichnet hast, was dir beim Lernen hilft und dich dem Herrn näherbringt, ebenfalls, was du vor, im und nach dem Unterricht tun möchtest, um durch Glauben zu lernen. Dazu kannst du beispielsweise ganz einfach einen Kreis um die Ideen ziehen, von denen du meinst, dem Herrn würde es gefallen, wenn du sie ausprobierst. Oder du markierst sie mit einem Sternchen. Platziere den Zettel dort, wo du ihn oft siehst und dich an dein Ziel erinnerst.
Kommentar und Hintergrundinformationen
Wie kann ich mehr Verantwortung für mein Lernen übernehmen?
Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:
Jedes Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage trägt selbst die Verantwortung dafür, dass es die Lehren des Herrn kennenlernt [und] danach lebt. … Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass die Kirche als Organisation uns alles mitgibt oder beibringt, was wir wissen und tun müssen, um als treu ergebene Jünger tapfer bis ans Ende auszuharren. Vielmehr ist es an uns, das zu lernen, was wir lernen sollen, so zu leben, wie wir unseres Wissens leben sollen, und so zu werden, wie der Herr uns haben möchte.
(David A. Bednar, „Bereit, alles zu erlangen, was nötig ist“,Liahona, Mai 2019, Seite 102)
Warum sollte ich mich bemühen, aktiv im Seminar zu lernen?
Präsident Russell M. Nelson hat gesagt:
Je mehr ihr dem Beispiel Jesu Christi folgt, desto erfolgreicher seid ihr.
Und was hilft euch, so ein treuer Jünger Jesu Christi zu werden? Eine Antwort lautet: Seminar und Institut – wenn man es nicht nur besucht, sondern sich auch aktiv am Unterricht beteiligt und gewissenhaft jede Aufgabe erfüllt. …
Ein Abschluss bei Seminar und Institut steigert eure Fähigkeit, bei den wichtigsten Dingen, die ihr in eurem Leben je angehen werdet, Hervorragendes zu leisten. Ihr werdet wahre Freude haben!
(Russell M. Nelson, „Eine persönliche Einladung zur Teilnahme an Seminar und Institut“, 4. Februar 2019)
Elder Richard G. Scott (1928–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über die Mitarbeit im Evangeliumsunterricht gesagt:
Wenn sich der Schüler zur Mitarbeit entschließt, übt er seine Entscheidungsfreiheit aus, wodurch der Heilige Geist mit ihm kommunizieren und ihm eine Botschaft vermitteln kann, die auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Wenn die Schüler zur Mitarbeit angeregt werden, ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass der Heilige Geist sie noch etwas sehr viel Wichtigeres lehren kann als das, was [der Lehrer] vermittelt.
Die Mitarbeit der Schüler führt dazu, dass der Geist sie führen kann. Wenn … Schüler … sich melden und eine Frage beantworten, dann zeigen sie damit dem Heiligen Geist, dass sie bereit sind zu lernen, auch wenn ihnen das vielleicht gar nicht bewusst ist. Die Schüler machen von ihrer Entscheidungsfreiheit Gebrauch und ermöglichen es dadurch dem Geist, sie während des Unterrichts zu inspirieren und noch stärker durch Eingebungen zu führen. Durch unsere Mitarbeit können wir erleben, dass wir durch den Geist geführt werden. So lernt man geistige Führung erkennen und verspüren.
(Richard G. Scott, „To Learn and to Teach More Effectively“, Andacht im Rahmen der Bildungswoche der Brigham-Young-Universität, 21. August 2007, Seite 4f., speeches.byu.edu)