Lehren der Präsidenten der Kirche
Kapitel 9: Zeugen des Buches Mormon


Kapitel 9

Zeugen des Buches Mormon

Mir kommt es so vor, als ob kein Mitglied der Kirche jemals zufrieden sein kann, wenn es nicht das Buch Mormon immer wieder liest und eingehend darüber nachdenkt, damit es Zeugnis geben kann, dass es sich hierbei tatsächlich um einen Bericht handelt, auf dem Inspiration vom Allmächtigen ruht.

Aus dem Leben von Joseph Fielding Smith

Präsident Joseph Fielding Smith war von März 1921 bis Februar 1970 Geschichtsschreiber und Berichtführer der Kirche. In dieser Position war er maßgeblich an der Beschaffung von Originaldokumenten beteiligt, die für die Kirche von historischem Belang sind. Bei einem dieser Dokumente handelte es sich um ein handschriftliches Zeugnis, das die Unterschrift David Whitmers trägt, eines der drei besonderen Zeugen des Buches Mormon. Durch die Hände von Präsident Smith ging außerdem ein handschriftliches Zeugnis von Oliver Cowdery, einem weiteren der drei Zeugen des Buches Mormon. Nachdem Präsident Smith beide Erklärungen Wort für Wort abgeschrieben hatte, verlas er sie in mindestens zwei öffentlichen Vorträgen, einmal im März 1939 und ein weiteres Mal bei der Herbst-Generalkonferenz der Kirche im Jahr 1956.

Präsident Smith war zwar der Meinung, dass diese niedergeschriebenen Zeugnisse bedeutsam genug waren, um andere daran teilhaben zu lassen; öfter jedoch sprach er über ein anderes Zeugnis vom Buch Mormon, nämlich über sein eigenes, das er lange vor seiner Arbeit im Büro des Geschichtsschreibers der Kirche erlangt hatte. Er sagte: „Noch bevor ich alt genug war, um zum Diakon ordiniert zu werden, hatte ich damit begonnen, regelmäßig im Buch Mormon zu lesen, und seit damals lese ich immer darin. Ich weiß, dass es wahr ist.“1 „Ich habe es sehr, sehr oft gelesen“, sagte er den Mitgliedern der Kirche, „aber noch nicht oft genug. Es enthält Wahrheiten, die ich bislang nicht erfasst habe und die ich daher wohl noch suchen und finden muss. Aber ich weiß, dass es wahr ist.“2

Wenn Präsident Smith über sein Zeugnis vom Buch Mormon sprach, wollte er dadurch seine Zuhörer anregen, selbst ein Zeugnis zu erlangen. Er verkündete: „Ich bezeuge Ihnen, dass der Herr mir durch Offenbarung, die an mich ergangen ist – und viele von Ihnen, die heute anwesend sind, können es ebenso bezeugen –, deutlich gemacht hat, dass all dies wahr ist; und so geht es jedem, der ernsthaft bestrebt ist, im Geist des Betens in diesem Buch zu lesen, und den Wunsch hat, herauszufinden, ob es wahr ist. Er wird gemäß der Verheißung, die Moroni einst ausgesprochen hat – jener Moroni, der den Bericht versiegelt hat, damit er in der Fülle der Zeiten wieder hervorkomme –, dieses Zeugnis erlangen.“3

Lehren von Joseph Fielding Smith

1

Das Buch Mormon ist ein heiliger Bericht, der das immerwährende Evangelium enthält und Zeugnis von Jesus Christus ablegt

Das Buch Mormon ist die heilige Geschichte der Bewohner des amerikanischen Kontinents in alter Zeit. Es enthält die Voraussagen ihrer Propheten ebenso wie die Gebote des Herrn an sie und beschreibt die Geschichte und das Schicksal jener Völker aus alter Zeit. Es ist eine in der Neuen Welt verfasste heilige Schrift, genauso heilig und inspiriert wie die Bibel, in der der heilige Bericht der Hebräer aus der Alten Welt zu finden ist.4

Die nephitischen Propheten beteten ernsthaft darum, dass ihre Aufzeichnungen bewahrt blieben, um dereinst hervorzukommen, als würden sie von den Toten her reden, und so dem Überrest der Familie Lehis und auch den Juden und den Andern Zeugnis geben davon, dass Gott ihnen die Fülle des Evangeliums offenbart hat. Ihnen lag vor allem daran, dass die Menschen in diesen Letzten Tagen zur Umkehr und zum Glauben an Gott gebracht würden, und zwar durch das Zeugnis, das die nephitischen Propheten viele Jahrhunderte zuvor selbst erlangt hatten. Tatsächlich erfahren wir aus dem Buch Mormon, dass genau das sein Hauptzweck ist, wie aus vielen Schriftstellen hervorgeht. …

Der Herr ließ die nephitischen Propheten unmissverständlich wissen, dass ihre Geschichte und ihre Prophezeiungen bewahrt werden und in den Letzten Tagen hervorkommen würden als Zeuge für Jesus Christus und um sein Evangelium unter den Menschen aufzurichten. Nephi prophezeite den Andern und den Juden der heutigen Zeit und gab Zeugnis auf überaus deutliche und eindringliche Weise. (2 Nephi 33.) Moroni tat es ihm gleich. (Moroni 10:24-34.)5

Nephi, einer der ersten Propheten der israelitischen Siedler, sah fast 600 Jahre vor Christus voraus, dass die Aufzeichnungen mit der Geschichte seines Volkes in einer Zeit aus dem Staub hervorkommen würden, da die Menschen „die Macht Gottes, des Heiligen Israels, [leugnen]“ und sagen würden: „Hört auf uns und vernehmt unsere Weisung; denn siehe, heute gibt es keinen Gott mehr; denn der Herr und der Erlöser hat sein Werk getan, und er hat seine Macht an die Menschen gegeben.“ [2 Nephi 28:5.] Und weiter, wenn ihnen eine neue heilige Schrift vorgelegt wird, die von der Geschichte des Volkes in der Neuen Welt berichtet, würden viele unter ihnen sagen: „Eine Bibel! Eine Bibel! Wir haben eine Bibel, und es kann nicht noch mehr Bibel geben.“ [2 Nephi 29:3.] …

Diese neue heilige Schrift sollte nicht nur von Jesus Christus und seinem immerwährenden Evangelium Zeugnis ablegen, sondern auch von den jüdischen Schriften, also von der Bibel. Und diese beiden Berichte sollten – so haben es Nephi, sein Vater und auch Josef, der Sohn Israels, vorausgesagt – zusammenwachsen und gemeinsam Zeugnis vom immerwährenden Evangelium geben [siehe 2 Nephi 3:11-13; 29:10-14]. Heute stehen beide Berichte als Zeuge für die Wahrheit da und bringen Schuldspruch über all jene, die diese Lehren zurückweisen.6

Ich weiß, dass Joseph Smith das Buch Mormon durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt hat und es hervorgekommen ist, damit „die Juden und die Andern davon überzeugt werden, dass Jesus der Christus ist, der ewige Gott, der sich allen Nationen kundtut“ [Titelblatt des Buches Mormon].7

2

Entsprechend dem Gesetz der Zeugen berief der Herr besondere Zeugen, um die Wahrheit des Buches Mormon zu belegen

In der Schrift ist klar und deutlich das Gesetz niedergelegt, das für die Ernennung und das Zeugnis von Zeugen gilt. Dieses Gesetz befolgt der Herr immer, wenn er den Menschen neue Offenbarungen gewährt.8

In allen Zeiten hat dieses Gesetz [das Gesetz der Zeugen] Geltung. Wenn wir die vollständigen Aufzeichnungen aller Epochen hätten, würden wir feststellen, dass der Herr jedes Mal, wenn er eine Evangeliumszeit einführt, stets mehr als einen Zeugen einsetzt, der von ihm Zeugnis gibt. In einem Brief an die Korinther schreibt Paulus: „Durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen wird jede Sache entschieden.“ [2 Korinther 13:1.]9

Zur Bestätigung, dass das Buch Mormon hervorgekommen war, musste es daher Zeugen geben. Das hat der Herr gesagt. Drei besondere Zeugen sollten dies aller Welt bekunden:

„Und es gibt niemand anders, der es sehen wird, außer einige wenige, gemäß dem Willen Gottes, damit sie den Menschenkindern Zeugnis geben von seinem Wort; denn der Herr, Gott, hat gesagt, dass die Worte der Getreuen sprechen werden, als sei es von den Toten.

Darum wird der Herr, Gott, hingehen und die Worte des Buches hervorbringen; und durch den Mund so vieler Zeugen, wie es ihm gut scheint, wird er sein Wort bestätigen; und weh sei dem, der das Wort Gottes verwirft!“ (2 Nephi 27:13,14.)10

Joseph Smith and two of the Three Witnesses kneel in the forest while an angel stands before them holding the opened gold plates.

Ein Engel zeigt Oliver Cowdery und David Whitmer, zwei von den drei Zeugen, im Beisein von Joseph Smith die Goldplatten. Später zeigt der Engel die Platten Martin Harris, dem dritten Zeugen.

Die drei Männer, die dazu berufen waren, als besondere Zeugen für das Hervorkommen des Buches Mormon durch die Macht Gottes zu dienen, waren Oliver Cowdery, David Whitmer und Martin Harris. … Beim Aufbau des wunderbaren Werks in dieser Evangeliumszeit standen sie in enger Verbindung mit Joseph Smith. …

Sie bezeugten, dass ihnen ein Engel aus der Gegenwart des Herrn erschienen war, der ihnen den Bericht aus Gold vorlegte, von dem das Buch Mormon übersetzt worden war, und der sie unterwies. Sie betrachteten die Gravierungen auf den Platten, während die Seiten eine nach der anderen vor ihnen umgeblättert wurden, und hörten die Stimme Gottes vom Himmel her sprechen, dass die Übersetzung durch die Gabe und Macht Gottes geschehen sei, und es wurde ihnen aufgetragen, aller Welt davon Zeugnis zu geben. Obwohl diese drei Zeugen harten Zeiten, Verfolgung und allen Wechselfällen des Lebens ausgesetzt waren, hielten sie immer an ihrem Zeugnis fest, dass sie in der Gegenwart eines Engels die Platten gesehen und die Stimme Gottes vom Himmel her vernommen hatten.

Es gab noch acht weitere Zeugen, die ebenfalls die Platten zu sehen bekamen, sie berührten und sorgfältig die auf ihnen angebrachten Gravierungen betrachteten, wie sie ihnen von Joseph Smith gezeigt wurden. Auch ihr Zeugnis ging an die Welt und ist in jedem Buch Mormon abgedruckt. Jeder dieser acht Männer hielt bis zu seinem Tod an diesem Zeugnis fest.

Allem Anschein nach waren diese zwölf Zeugen [einer davon war ja auch Joseph Smith selbst] – vier von ihnen hatten Engel gesehen und himmlische Visionen, und acht hatten den Bericht so gesehen, wie ihn Joseph Smith ihnen zeigte – alles, was der Herr als notwendig erachtete, um die Wahrheit des Buches Mormon zu bestätigen, so, wie er es durch Nephi versprochen hatte. Das Zeugnis dieser Männer hat dem Gesetz mehr als Genüge getan.11

The eight witnesses around Joseph Smith as he shows them the gold plates.

Joseph Smith zeigt den acht Zeugen die Goldplatten.

Joseph Smith … war allein, als er die erste Vision hatte, allein, als Moroni ihm die Botschaft überbrachte, und allein, als er die Platten erhielt; doch danach war er nicht mehr allein. Der Herr berief nämlich weitere Zeugen. Seine Mutter, Lucy Mack Smith, berichtet in ihrer Chronik, dass der Prophet weinend vor Freude nach Hause kam, nachdem die Zeugen die Platten unter der Leitung eines Engels Gottes gesehen hatten, denn, wie er sagte, „die Last wurde von mir genommen, und ich bin nicht länger allein“12.

3

Die drei Zeugen blieben ihrem Zeugnis vom Buch Mormon immer treu

Jeder der drei [besonderen] Zeugen entfremdete sich der Kirche und verließ sie. Oliver Cowdery und Martin Harris kehrten zurück und ersuchten demütig wieder um Mitgliedschaft in der Kirche. Beide starben als Mitglieder in gutem Stande. David Whitmer blieb der Kirche fern; dessen ungeachtet blieben alle drei Männer dem Zeugnis treu, das sie der Welt gegeben hatten und das in jedem Buch Mormon nachzulesen ist.13

Dies ist eine Verlautbarung David Whitmers, niedergeschrieben am 19. März 1881 in Richmond in Missouri. Sie wurde vom Original abgeschrieben, das im Richmond Conservator an jenem Tag veröffentlicht worden war.

„Allen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern, denen das vorliegende Schreiben zur Kenntnis gelangt:

Von einem gewissen John Murphy aus Polo [im Kreis Caldwell] in Missouri wurde verbreitet, ich hätte in einem Gespräch mit ihm letzten Sommer mein Zeugnis als einer der drei Zeugen des Buches Mormon widerrufen.

Um dem ein Ende zu bereiten und damit er mich nunmehr richtig verstehen möge – sollte dies seinerzeit nicht der Fall gewesen sein – und die Welt die Wahrheit erfahren möge, ist es nun mein Wunsch, mich gleichsam zu erheben, im vorgerückten Alter und in aller Gottesfurcht, und mich ein für allemal öffentlich hierzu zu äußern:

Ich als einer der drei Zeugen habe niemals zu irgendeiner Zeit, weder teilweise noch zur Gänze, mein Zeugnis vom Buch Mormon widerrufen, das in jedem Buch abgedruckt ist.

Diejenigen, die mich gut kennen, wissen, dass ich immer an diesem Zeugnis festgehalten habe; und damit niemand meine derzeitige Ansicht zu diesem Thema missverstehen oder anzweifeln möge, bestätige ich nun wiederum, dass alle meine Aussagen, so wie sie damals ausgesprochen und veröffentlicht worden sind, der Wahrheit entsprechen.“14

Lassen Sie mich nun etwas über Martin Harris sagen. … Er hielt Zeit seines Lebens an seinem Zeugnis vom Buch Mormon fest, war jedoch lange Jahre schlecht auf die Kirche zu sprechen. Nachdem die Mitglieder nach Utah gekommen waren, suchten ihn einige unserer lieben Brüder auf, sprachen ihm gut zu und brachten ihn zurück. Er zog hierher [nach Utah], wurde wieder getauft und gab unter den Siedlern Zeugnis. So lebte er hier noch einige Jahre. Dann starb er und fand [in Clarkston in Utah] seine letzte Ruhestätte.

Kommen wir nun zu Oliver Cowdery. Was ist mit Oliver Cowdery, dem wichtigsten der drei, der so viele Male an der Seite von Joseph Smith stand, als Engel erschienen und Schlüssel wiederhergestellt wurden? Was wurde aus ihm? Er kehrte der Kirche den Rücken und wurde äußerst verbittert, widerrief sein Zeugnis jedoch nie. Einige behaupten, er hätte es doch getan. Das stimmt jedoch nicht. Stets hielt er an diesem Zeugnis fest.…

Als die Heiligen aus Nauvoo vertrieben worden waren, sich mitten in der Prärie befanden und alles mehr als düster aussah (Sidney Rigdon meinte, die Mitglieder hätten sich zu ihrer eigenen Vernichtung aufgemacht und es gebe für sie keine Hoffnung mehr, zudem schrieben die Zeitungen, niemand könne so überleben!) – unter diesen Umständen also bat Oliver Cowdery … darum, wieder in die Kirche zurückkehren zu dürfen. … Er wurde wieder aufgenommen und bereitete sich darauf vor, eine Mission in Großbritannien anzutreten, als ihn eine Krankheit ereilte, der er erlag. Er starb im Haus David Whitmers und legte bis zuletzt Zeugnis von der Wahrheit ab.15

4

Jedes Mitglied der Kirche kann als Zeuge für das Buch Mormon auftreten

Doch sind diese Mitglieder nicht die Einzigen, die Zeugnis davon ablegen können, dass Joseph Smith von Gott gesandt wurde oder das Buch Mormon die Wahrheit enthält. Im Buch Mormon wird verheißen, dass alle, die den Wunsch haben herauszufinden, ob es wahr ist und das Wort des Herrn enthält, dies erkennen können. Wenn sie Gott mit aufrichtigem Herzen und wirklichem Vorsatz fragen und Glauben an Christus haben, wird er es ihnen durch die Macht des Heiligen Geistes kundtun [siehe Moroni 10:3-5]. Hunderttausende haben diese Verheißung auf die Probe gestellt und können in aller Aufrichtigkeit sagen, dass sie diese Gewissheit empfangen haben.16

Ich bin genauso fest davon überzeugt, dass das Buch Mormon, aus dem ich soeben vorgelesen habe, das Wort Gottes ist und so offenbart wurde, wie Joseph Smith es erklärt hat, wie ich überzeugt davon bin, dass ich soeben hier vor Ihnen stehe und Sie alle vor mir sehe. Jeder Mensch auf dieser Erde, dessen Intelligenz ausreicht, dies zu verstehen, kann diese Wahrheit erkennen. Und wie erkennt er sie? Er muss lediglich das Rezept anwenden, das der Herr selbst genannt hat, als er den Juden erläuterte, dass diejenigen, die bereit sind, den Willen seines Vaters zu tun, wissen würden, ob die Lehre von Gott stamme oder ob er in seinem eigenen Namen spreche [siehe Johannes 7:17]. Ich bezeuge der ganzen Welt, dass dieses Buch wahr ist. …

Ich weiß, dass das Zeugnis dieser [drei] Zeugen, das ins Buch Mormon aufgenommen wurde, wahr ist und sie in der Gegenwart eines Engels Gottes standen, der ihnen verkündete, der Bericht sei so, wie er übersetzt worden sei, richtig. Ihr Zeugnis, dass Gott vom Himmel her zu ihnen gesprochen und sie beauftragt hat, dies aller Welt kundzutun, ist wahr; und kein Mensch ist davon ausgeschlossen, dieses Zeugnis zu empfangen – sofern ihn danach verlangt –, wenn er dieses Buch gebeterfüllt und treu liest und den Wunsch hat, die Wahrheit zu erkennen, wie es Moroni durch Offenbarung verkündet hat. Er wird erkennen, dass sich die Wiederherstellung dieser heiligen Schrift, die den Bewohnern dieses Kontinents in alter Zeit gegeben wurde, wirklich so zugetragen hat.17

Mir kommt es so vor, als ob kein Mitglied der Kirche jemals zufrieden sein kann, wenn es nicht das Buch Mormon immer wieder liest und eingehend darüber nachdenkt, damit es Zeugnis geben kann, dass es sich hier tatsächlich um einen Bericht handelt, auf dem Inspiration vom Allmächtigen ruht, und dass das, was hier erzählt wird, wahr ist. …

Kein Mitglied dieser Kirche kann gerechtfertigt in der Gegenwart Gottes stehen, wenn es nicht ernsthaft und aufmerksam das Buch Mormon gelesen hat.18

Liest man im Buch Mormon, weiß man, dass man die Wahrheit liest. Warum? Weil Gott Männer angewiesen, die Ereignisse so, wie sie geschehen sind, niederzuschreiben, und er ihnen die Weisheit und die Inspiration hierfür gegeben hat. Diese Aufzeichnungen wurden von Männern niedergeschrieben, die an Gott glaubten. Nie sind sie in die Hände von Abtrünnigen gefallen; die damaligen Geschichtsschreiber haben gesprochen und geschrieben, wie sie vom Heiligen Geist bewegt wurden, und wir wissen, dass das wahr ist, was sie geschrieben haben, weil der Herr es offiziell bestätigt hat [siehe LuB 17:6].19

5

Wenn wir regelmäßig aufrichtig und gebeterfüllt im Buch Mormon lesen, wächst es uns immer mehr ans Herz

Alle, die aufrichtigen Herzens im Buch Mormon lesen, sind von seinem inspirierten Inhalt beeindruckt. … Wenn man aufrichtig und gebeterfüllt im Buch Mormon liest, stellt sich ein erhebendes Gefühl stiller Freude und Erfüllung ein.20

Hispanic mother and young daughter reading the Book of Mormon.

„Wenn man aufrichtig und gebeterfüllt im Buch Mormon liest, stellt sich ein erhebendes Gefühl stiller Freude und Erfüllung ein.“

Wenn ich [im Buch Mormon] lese, überwältigt mich jedes Mal aufs Neue, wie heilig es ist, wie sehr die in ihm enthaltene Botschaft für die Mission Jesu Christi und das Evangelium eintritt, das in der Evangeliumszeit der Fülle für die Errettung der Seelen wiederhergestellt worden ist. Dieser Bericht wächst mir Tag für Tag mehr ans Herz, weil ich erkenne, wie Prophezeiungen in Erfüllung gehen, gesprochen von Propheten, die nun aus dem Staub von den Toten her zu den Nationen der Erde reden und ihnen Umkehr verkünden und sie dazu aufrufen, an Christus zu glauben.21

Anregungen für Studium und Unterricht

Fragen

  • Präsident Smith meinte, er habe das Buch Mormon nicht oft genug gelesen (siehe „Aus dem Leben von Joseph Fielding Smith“). Was können wir aus dieser Äußerung lernen?

  • In Abschnitt 1 dieses Kapitels nennt Präsident Smith einige seiner Gedanken zu den Zielen, die das Buch Mormon verfolgt. Wie haben sich diese Ziele in Ihrem Leben erfüllt?

  • Obwohl Oliver Cowdery, Martin Harris und David Whitmer die Kirche verließen, hat keiner von ihnen jemals sein Zeugnis vom Buch Mormon verleugnet (siehe Abschnitt 2 und 3). Warum ist dieser Umstand wichtig, wenn wir uns ihr Zeugnis vor Augen halten?

  • Präsident Smith meinte, dass jedermann ein Zeuge des Buches Mormon sein kann (siehe Abschnitt 4). Wie haben Sie ein Zeugnis von diesem Buch erlangt? Was können Sie tun, um dieses Zeugnis weiterzugeben?

  • Präsident Smith sagte über das Buch Mormon: „Dieser Bericht wächst mir Tag für Tag mehr ans Herz.“ (Abschnitt 5.) Inwiefern trifft dies auch auf Sie zu? Was kann man tun, um sein Zeugnis vom Buch Mormon zu festigen?

Einschlägige Schriftstellen

1 Nephi 6:3-5; 2 Nephi 29:7,8; Jakob 4:1-4; Enos 1:13; LuB 20:8-12

Unterrichtshilfe

„Geben Sie Zeugnis, wann immer der Geist Sie dazu drängt, und nicht nur am Ende des Unterrichts. Geben Sie auch Ihren Schülern die Möglichkeit, Zeugnis zu geben.“ (Lehren, die größte Berufung, Seite 45.)

Anmerkungen

  1. Herbst-Generalkonferenz 1961

  2. Herbst-Generalkonferenz 1949; vgl. Joseph Fielding Smith, Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 3 Bände, 1954–1956, 3:231

  3. Herbst-Generalkonferenz 1956; vgl. Moroni 10:3-5

  4. „Origin of the First Vision“, Improvement Era, April 1920, Seite 503; vgl. Doctrines of Salvation, 3:209

  5. Church History and Modern Revelation, 1:31f.

  6. „Predictions in the Bible Concerning the Book of Mormon“, Improvement Era, September 1923, Seite 958f.; vgl. Doctrines of Salvation, 3:228f.

  7. Herbst-Generalkonferenz 1970

  8. „Testimonies of the Witnesses to the Book of Mormon“, Improvement Era, September 1927, Seite 950; vgl. Doctrines of Salvation, überarbeitete Ausgabe, 1:203

  9. Doctrines of Salvation, überarbeitete Ausgabe, 1:203; Hervorhebungen aus dem Original entfernt

  10. Herbst-Generalkonferenz 1956

  11. „Testimonies of the Witnesses to the Book of Mormon“, Seite 952f.; vgl. Doctrines of Salvation, 3:229f.

  12. Doctrines of Salvation, überarbeitete Ausgabe, 1:210f.

  13. „Testimonies of the Witnesses to the Book of Mormon“, Seite 952; vgl. Doctrines of Salvation, 3:229f.

  14. Herbst-Generalkonferenz 1956

  15. Doctrines of Salvation, überarbeitete Ausgabe, 1:226ff.

  16. „Testimonies of the Witnesses to the Book of Mormon“, Seite 953; vgl. Doctrines of Salvation, 3:231

  17. Herbst-Generalkonferenz 1949; vgl. Doctrines of Salvation, 3:231f.

  18. Herbst-Generalkonferenz 1961

  19. „History and History Recorders“, Utah Genealogical and Historical Magazine, April 1925, Seite 55; vgl. Doctrines of Salvation, 2:202

  20. „Origin of the First Vision“, Seite 503

  21. Frühjahrs-Generalkonferenz 1925