Kapitel 6
Die Generalkonferenz
Einleitung
Der Herr gebot dem Propheten Joseph Smith (1805–1844), dass „die verschiedenen Ältesten, die diese Kirche Christi bilden, … sich … von Zeit zu Zeit“ versammeln sollen, um „sich mit allen Angelegenheiten der Kirche [zu] befassen, die zu der Zeit erledigt werden müssen“ (LuB 20:61,62). Am 9. Juni 1830, etwa zwei Monate nach der Gründung der Kirche, wurde die erste Konferenz abgehalten. Über diese erste Konferenz berichtete der Prophet Joseph Smith: „Wir waren ungefähr dreißig an der Zahl. Überdies versammelten sich viele mit uns, die entweder gläubig waren oder mehr erfahren wollten. Nachdem wir zur Eröffnung gesungen und gebetet hatten, nahmen wir gemeinsam von den Symbolen des Leibes und des Blutes unseres Herrn Jesus Christus. Anschließend konfirmierten wir einige, die sich vor kurzem hatten taufen lassen, wonach wir etliche zu dem einen oder anderen Amt im Priestertum beriefen und ordinierten. Viele Ermahnungen und Belehrungen wurden ausgesprochen. Der Heilige Geist wurde auf wunderbare Weise über uns ausgegossen. Viele von uns prophezeiten, während anderen die Himmel eröffnet wurden.“ (History of the Church, 1:84f.)
So wie im Jahr 1830 werden bei der Generalkonferenz auch heute „viele Ermahnungen und Belehrungen“ ausgesprochen und der Heilige Geist wird in diesen heiligen Versammlungen ausgegossen. In diesem Kapitel geht es um die Frage, wozu es Generalkonferenzen der Kirche gibt, und wir werden darauf hingewiesen, dass wir den Rat und die Warnungen der Diener des Herrn annehmen sollen. Beurteile, wenn du dich mit diesem Kapitel befasst, deine derzeitige innere Einstellung zur Generalkonferenz und denk darüber nach, was du tun kannst, um geistig erneuert zu werden und den Botschaften der Führer der Kirche Weisung für dich ganz persönlich zu entnehmen.
Kommentar
6.1
Der Zweck der Generalkonferenz
Präsident David O. McKay (1873–1970) hat zusammengefasst, welchen Zweck die Generalkonferenz erfüllt:
„1.) Die Mitglieder der Kirche über die Lage der Kirche im Allgemeinen zu informieren und ob die Kirche in wirtschaftlicher, kirchlicher oder geistiger Hinsicht Fortschritt macht oder sich eher rückläufig entwickelt. 2.) Echte Verdienste anzuerkennen. 3.) Dank für Gottes Führung zum Ausdruck zu bringen. 4.) Um ‚in Grundsätzlichem, in der Lehre, im Gesetz des Evangeliums‘ zu unterweisen. 5.) Die Wiederherstellung zu verkünden, dank derer nunmehr mit göttlicher Vollmacht in allen Verordnungen des Evangeliums Jesu Christi amtiert werden darf, und, um es mit den Worten des Apostels Petrus zu sagen, zu verkünden, dass ‚uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben‘ ist, als Jesus Christus, ‚durch den wir gerettet werden sollen‘ (Apostelgeschichte 4:12). 6.) Dazu anzuhalten und zu inspirieren, auch in Zukunft verstärkt tätig zu sein.“ (Herbst-Generalkonferenz 1954.)
6.2
Die Generalkonferenz bietet die Möglichkeit zu geistiger Erneuerung
Präsident Howard W. Hunter (1907–1995) hat deutlich gemacht, dass die Generalkonferenz eine Zeit ist, in der wir unser Zeugnis stärken und den Entschluss fassen können, uns noch weiter zu verbessern:
„Die Konferenz ist eine Zeit geistiger Erneuerung. Die Erkenntnis und das Zeugnis, dass Gott lebt und dass er alle segnet, die getreu sind, wird vermehrt und gefestigt. Die Erkenntnis, dass Jesus der Messias ist, der Sohn des lebendigen Gottes, dringt allen jenen tief ins Herz, die fest entschlossen sind, ihm zu dienen und seine Gebote zu halten. Bei der Konferenz geben uns die Führungsbeamten inspirierte Weisungen für den Alltag. Wir werden wachgerüttelt und nehmen uns vor, ein besserer Ehemann und Vater oder eine bessere Ehefrau und Mutter, ein gehorsamerer Sohn oder eine gehorsamere Tochter und ein besserer Freund und Nachbar zu werden.“ („Conference Time“, Ensign, November 1981, Seite 12; Hervorhebung hinzugefügt.)
In der letzten Versammlung der Herbst-Generalkonferenz 2006 hat Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel zum Ausdruck gebracht, dass es in der heutigen gefährlichen und schwierigen Zeit für unser geistiges Überleben unerlässlich ist, dass wir durch Gottes Diener die Stimme Gottes hören:
„Diese Zeit ist turbulent und schwierig. Wir sehen Kriege in aller Welt und Probleme im eigenen Land. Unsere Mitmenschen sind von Kummer bedrückt oder haben familiäre Probleme. Unzählige Menschen kennen Angst und Schwierigkeiten aller Art. Das erinnert uns daran, wie die Menschen, die Lehi in seiner Vision vom Baum des Lebens sah, von einem finsteren Nebel eingehüllt waren. Alle waren in diesem Nebel – der Rechtschaffene und der Nichtrechtschaffene, Jung und Alt, der Neubekehrte und auch das langjährige Mitglied. In diesem Gleichnis sind alle den Bedrängnissen ausgesetzt, und nur die eiserne Stange – das Wort Gottes, wie er es verkündet hat – kann sie sicher zum Ziel führen. Wir alle brauchen diese Stange. Wir alle brauchen das Wort Gottes. Ohne es ist niemand sicher, denn wenn es nicht da ist, kann jeder ‚auf verbotene Pfade [abfallen] und … verloren[gehen]‘, wie es in dem Bericht heißt [1 Nephi 8:28; siehe auch Vers 23,24]. Wie dankbar sind wir doch, dass wir bei der Konferenz an den vergangenen zwei Tagen die Stimme Gottes gehört und gespürt haben, wie viel Kraft die eiserne Stange uns gibt.“ („Es sind wiederum Propheten im Land“, Liahona, November 2006, Seite 105; Hervorhebung hinzugefügt.)
6.3
Die Worte, die uns bei der Generalkonferenz von den Propheten durch den Geist mitgeteilt werden, sind neuzeitliche heilige Schrift
Heilige Schriften sind der Sinn und der Wille Gottes, wie sie durch seine Diener offenbart werden (siehe LuB 68:4). Der Apostel Petrus hat verkündet: „Denn niemals wurde eine Weissagung ausgesprochen, weil ein Mensch es wollte, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Auftrag Gottes geredet.“ (2 Petrus 1:21.) Heilige Schriften dieser Art sind als kostbare Perlen ewiger Wahrheit in den Standardwerken niedergeschrieben und bewahrt. Die Standardwerke der Kirche sind jedoch nicht die einzige Quelle heiliger Schrift. Elder James E. Talmage (1862–1933) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat auf die Verbindung hingewiesen, die zwischen den Standardwerken und den Worten lebender Propheten besteht:
„Die heiligen Schriften der Kirche bilden das maßgebliche geschriebene Wort der Kirche hinsichtlich der Lehre. Gleichwohl hält sich die Kirche stets bereit, durch göttliche Offenbarung mehr Licht und Erkenntnis, ‚was das Reich Gottes betrifft‘, anzunehmen. Wir glauben, Gott ist in unserer Zeit ebenso gewillt, den Menschen seinen Willen und seine Absichten zu offenbaren, wie er es schon immer gewesen ist, und dass er es auch wirklich tut, und zwar durch seine auserwählten Diener – Propheten, Seher und Offenbarer –, die kraft ihrer Ordinierung mit der Vollmacht des heiligen Priestertums ausgestattet sind. Wir betrachten daher die Lehren der lebenden Sprecher Gottes als ebenso gültig wie die Lehren aus den geschriebenen Worten – und wir stützen uns auf diese Worte.“ (Articles of Faith, 1968, Seite 7; Hervorhebung hinzugefügt.)
Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) hat über die neuzeitlichen heiligen Schriften gesagt:
„Wenn heute ein Führer der Kirche in einer Versammlung etwas sagt und dabei von Inspiration vom Herrn erfüllt ist, dann sagt er genau das, was er gemäß dem Willen des Herrn sagen soll. Seine Worte sind dann ebenso heilige Schrift wie das, was in den Büchern steht, die wir als heilige Schriften der Kirche anerkennen. Natürlich sind wir angewiesen auf Führung seitens der führenden Brüder, die ein Anrecht auf Inspiration haben.
Es gibt stets nur einen Mann in der Kirche, der das Recht hat, der Kirche Offenbarung zu geben, und das ist der Präsident der Kirche. Dies hindert aber kein anderes Mitglied der Kirche daran, das Wort des Herrn zu verkünden. So steht es in der Offenbarung in Abschnitt 68 [siehe LuB 68:2-6] von Lehre und Bündnisse. Wenn eine Offenbarung der Kirche aber in gleicher Weise gegeben werden soll wie diejenigen, die in diesem Buch aufgeschrieben sind, so wird sie durch den präsidierenden Beamten der Kirche ausgesprochen. Wenn andere Knechte Gottes jedoch bei einer General- oder Pfahlkonferenz das Wort des Herrn verkünden oder, wo immer sie sich gerade aufhalten, das reden, was der Herr ihnen eingibt, so ist dies ebenso das Wort des Herrn wie die heiligen Schriften und die Worte der Propheten aus früheren Evangeliumszeiten.” (Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 1954, 1:186.)
Präsident J. Reuben Clark Jr. (1871–1961) hat dargelegt, dass man würdig sein und Inspiration vom Heiligen Geist empfangen müsse, um zu wissen, wann die Brüder durch die Macht des Heiligen Geistes sprechen:
„Die Frage ist: Wie wissen wir, dass das, was sie sagen, daher rührt, dass sie ‚vom Heiligen Geist bewegt‘ sind? [Siehe LuB 68:3.]
Ich habe mir über diese Frage Gedanken gemacht, und die Antwort darauf lautet, soweit ich das beurteilen kann: Wir können nur dann wissen, ob ein Sprecher ‚vom Heiligen Geist bewegt‘ ist, wenn wir selbst ‚vom Heiligen Geist bewegt‘ sind.
Dadurch verlagert sich die Verantwortung gewissermaßen von ihm auf uns, denn wir müssen herausfinden, ob er auf diese Weise spricht.“ („When Are Church Leadersʼ Words Entitled to Claim of Scripture?“, Church News, 31. Juli 1954, Seite 9; Hervorhebung hinzugefügt; siehe auch 2 Petrus 1:20,21.)
Präsident Howard W. Hunter (1907–1995) sagte über den Zusammenhang zwischen der Generalkonferenz und den neuzeitlichen heiligen Schriften:
„Bei der Generalkonferenz erhalten wir viele inspirierte Ratschläge von Propheten, Sehern und Offenbarern sowie von anderen Generalautoritäten der Kirche. Unsere neuzeitlichen Propheten haben uns aufgefordert, das Studium der Konferenzausgaben der Zeitschriften der Kirche zu einem wichtigen und regelmäßigen Bestandteil unseres persönlichen Studiums zu machen. Auf diese Weise wird die Generalkonferenz sozusagen zu einer Ergänzung oder einem Anhang zum Buch Lehre und Bündnisse. Neben den Konferenzausgaben der Zeitschriften der Kirche schreibt die Erste Präsidentschaft monatlich einen Artikel mit inspiriertem Rat für unser Wohlergehen.“ (The Teachings of Howard W. Hunter, Hg. Clyde J. Williams, 1997, Seite 212; Hervorhebung hinzugefügt; siehe auch Lehren der Präsidenten der Kirche: Howard W. Hunter, 2015, Seite 128.)
6.4
Nutzen und Wert neuzeitlicher Offenbarung
Präsident Harold B. Lee (1899–1973) hat festgestellt, wie wichtig es ist, Offenbarung anzunehmen und zu befolgen:
„Einige unserer tiefgründigsten Denker, die nicht der Kirche angehören, haben erkannt, dass göttliche Offenbarung notwendig ist, wenn die Lehren einer Kirche Leben verleihen sollen. So hat etwa Ralph Waldo Emerson gesagt:
‚Die hebräischen, die griechischen Schriften enthalten unsterbliche Aussprüche, die für Millionen Menschen das Brot des Lebens geworden sind, aber es mangelt ihnen an umfassendem Sinn. Sie sind einzelne Fragmente und aus dem Zusammenhang gerissen. … Auch die Bibel kann erst dann als abgeschlossen gelten, wenn der letzte große Mensch geboren ist. … Die Menschen sprechen mittlerweile von Offenbarung als etwas, was es vor langer Zeit gegeben hat und was dann abgeschafft wurde, als sei Gott tot. Diese Beeinträchtigung des Glaubens schränkt den Prediger ein, und aus den kirchlichen Organisationen erhebt sich eine unsichere, undeutliche Stimme. Neue Offenbarungen wurden niemals dringender gebraucht als heute.‘ [Dieses Zitat enthält Ausführungen aus einer Rede an der Harvard Divinity School vom 15. Juli 1838 und aus Representative Men, ‚Uses of Great Men‘.] …
In unserer heutigen Zeit wurden Männer mit Macht und Vollmacht vom Herrn beauftragt, und er hat ihnen Inspiration gegeben, dies alles der Welt zu dem Zweck darzulegen und zu verkünden, den der Herr bestimmt hat …, dass diesem Volk nämlich von den Ältesten der Kirche das Wesentliche entsprechend der Inspiration und Offenbarung, die sie von Zeit zu Zeit empfangen, ans Herz gelegt werde. Wenn die Mitglieder nach der Konferenz nach Hause gehen, tun sie gut daran, ernsthaft über die Bedeutung … dieser Konferenz nachzusinnen und sich in den kommenden sechs Monaten in Wort und Tat davon leiten zu lassen. Es handelt sich dabei um Wichtiges, was der Herr seinem Volk heute offenbaren will.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1946.)
Präsident Thomas S. Monson hat uns ermutigt, uns mit den Konferenzansprachen zu befassen, die in den Zeitschriften der Kirche zu finden sind:
„Denken Sie daran, dass die Botschaften, die wir bei der Konferenz gehört haben, in … [den] Zeitschriften Ensign und Liahona abgedruckt werden. Wenn wir sie lesen und uns damit befassen, werden wir noch mehr lernen und inspiriert werden. Mögen wir die Wahrheiten, die darin zu finden sind, zu einem Teil des täglichen Lebens machen.“ („Schlussbemerkungen“, Liahona, November 2009, Seite 109; Hervorhebung hinzugefügt.)
Elder Lowell M. Snow von den Siebzigern vergleicht die Generalkonferenz mit dem Liahona, den der Herr bereitet hat, um Lehi und dessen Familie zu führen (siehe 1 Nephi 16:10,16,29):
„Der Herr gibt heute einzelnen Menschen und Familien Führung, so, wie er es bei Lehi getan hat. Diese Generalkonferenz ist ein Liahona unserer Zeit – ein Anlass, zu dem wir hier und jetzt inspirierte Führung und Leitung empfangen, die uns alles gibt, was wir brauchen, und uns hilft, dem Pfad Gottes durch die fruchtbareren Bereiche des Erdenlebens zu folgen. Vergessen Sie nicht: Wir haben uns versammelt, um das Wort von Propheten und Aposteln zu vernehmen, die inständig gebetet und sich gründlich vorbereitet haben, um vom Herrn zu erfahren, was sie sagen sollen. Wir haben für sie und für uns selbst gebetet, damit der Tröster uns den Sinn und Willen Gottes eingibt. Gewiss gibt es keine bessere Zeit und keinen besseren Ort für den Herrn, sein Volk zu führen, als bei dieser Konferenz.
Das, was bei dieser Konferenz zur Sprache kommt, ist der Kompass des Herrn. In den kommenden Tagen werden Sie vielleicht wie Lehi hinausgehen und einen Liahona oder eine andere Veröffentlichung der Kirche in Ihrem Briefkasten finden, worin der Bericht von dieser Konferenz abgedruckt ist. Wie bei dem Liahona in alter Zeit werden diese neuen Schriften klar und leicht zu lesen sein, und sie werden Ihnen und Ihrer Familie zu Einsicht in die Wege und Pfade des Herrn verhelfen.“ („Der Kompass des Herrn“, Liahona, November 2005, Seite 97; Hervorhebung hinzugefügt.)
6.5
Wir verpflichten uns, diejenigen, die wir bei der Generalkonferenz bestätigen, zu unterstützen und auf sie zu hören
Die Bestätigung der Beamten der Kirche gehörte schon immer zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. In den heiligen Schriften lesen wir: „Niemand soll zu irgendeinem Amt in dieser Kirche ordiniert werden, wo es einen ordnungsgemäß organisierten Zweig derselben gibt, ohne die Abstimmung in jener Kirche.“ (LuB 20:65.) In der ersten Versammlung der Kirche am 6. April 1830 „fragte Joseph [Smith] die Anwesenden, ob sie bereit seien, ihn und Oliver [Cowdery] als Lehrer und geistliche Berater anzuerkennen. Jeder hob zustimmend die Hand.“ (Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten, CES-Leitfaden, 2002, Seite 64; siehe auch: History of the Church, 1:77.) Später bestätigte der Herr: „Alles soll in der Kirche mit allgemeiner Zustimmung getan werden, durch viel Beten und Glauben.“ (LuB 26:2; Hervorhebung hinzugefügt.) Bei der Generalkonferenz haben wir die Möglichkeit, die Erste Präsidentschaft, das Kollegium der Zwölf Apostel, Mitglieder der Kollegien der Siebziger sowie weitere Führungsbeamte der Kirche mittels der allgemeinen Zustimmung im Amt zu bestätigen.
Als Präsident Gordon B. Hinckley (1919–2008) als Präsident der Kirche bestätigt wurde, erklärte er, welche Verpflichtung wir eingehen, wenn wir die Führer der Kirche bestätigen:
„Heute Morgen haben wir alle an einer feierlichen Versammlung teilgenommen. Sie ist genau das, was der Name aussagt. Es handelt sich um eine Versammlung der Mitglieder, in der jeder Anwesende mit gleichem Recht wie alle anderen feierlich diejenigen, die, so wie es nach den Offenbarungen vorgesehen ist, zu Führern erwählt worden sind, bestätigen kann oder auch nicht.
Eine solche Bestätigung ist viel mehr als bloßes Aufzeigen. Wir gehen damit nämlich die Verpflichtung ein, diejenigen, die ausgewählt worden sind, zu unterstützen und ihnen zu helfen. …
Als Sie heute Morgen in der feierlichen Versammlung aufgezeigt haben, haben Sie damit bekundet, dass Sie bereit sind, uns, Ihre Brüder und Diener, mit Ihrem Vertrauen, Ihrem Glauben und Ihrem Gebet zu tragen.“ („Es geht in diesem Werk um die Menschen“, Der Stern, Juli 1995, Seite 46.)
Elder David B. Haight (1906–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über den Bund gesprochen, den wir mit Gott schließen, wenn wir die Führer der Kirche im Amt bestätigen:
„Wenn wir den Präsidenten der Kirche mit der erhobenen Hand bestätigen, bedeutet das nicht nur, dass wir ihn vor Gott als rechtmäßigen Inhaber aller Schlüssel des Priestertums anerkennen. Es bedeutet auch, dass wir mit Gott den Bund schließen, dass wir der Weisung und dem Rat, die uns durch seinen Propheten zuteilwerden, Folge leisten. Es ist ein feierlicher Bund.“ („Solemn Assemblies“, Ensign, November 1994, Seite 14f.)
In Lehre und Bündnisse 107:22 heißt es, dass die Mitglieder der Ersten Präsidentschaft „vom Vertrauen, Glauben und Gebet der Kirche getragen“ werden. An dem Tag, als Thomas S. Monson, Henry B. Eyring und Dieter F. Uchtdorf in einer feierlichen Versammlung als Erste Präsidentschaft bestätigt wurden, sprach Präsident Eyring darüber, was es heißt, die Führer der Kirche zu unterstützen:
„Um diejenigen zu unterstützen, die heute berufen worden sind, müssen wir unser Leben prüfen, wenn nötig umkehren, geloben, die Gebote des Herrn zu halten, und seinen Dienern folgen. Der Herr warnt uns, dass sich der Heilige Geist zurückzieht, wenn wir das nicht tun. Dann verlieren wir das Licht, das wir empfangen haben, und können das Versprechen, das wir heute gegeben haben, nämlich die Diener des Herrn in seiner wahren Kirche zu unterstützen, nicht halten. …
Gerade heute tun wir gut daran, den Entschluss zu fassen, jeden, der uns im Reich Gottes dient, mit unserem Glauben und unseren Gebeten zu unterstützen. Ich kenne die Macht des Glaubens, mit dem die Mitglieder der Kirche diejenigen unterstützen, die berufen sind. In den letzten Wochen habe ich auf eindrucksvolle Weise die Gebete und den Glauben von Menschen gespürt, die ich nicht kenne und die auch mich nur als jemanden kennen, der durch die Schlüssel des Priestertums zum Dienst berufen worden ist. Präsident Thomas S. Monson wird sehr von dem Glauben profitieren, mit dem Sie ihn tragen. Auch auf seine Familie werden dank Ihres Glaubens und Ihrer Gebete viele Segnungen herabgeschüttet werden. Alle, die heute von Ihnen bestätigt worden sind, werden aufgrund ihres eigenen und aufgrund Ihres Glaubens von Gott gestützt werden.“ („Die wahre und lebendige Kirche“, Liahona, Mai 2008, Seite 21; Hervorhebung hinzugefügt.)
Die folgende Aussage zeigt die Verpflichtung, die Präsident Joseph F. Smith (1838–1918) einging, diejenigen zu unterstützen, die er als Diener des Herrn anerkannt hatte:
„Ich wurde auf Mission berufen, nachdem ich bereits vier Jahre ein Grundstück bewirtschaftet hatte und nur noch ein Jahr vor mir hatte, nach dem ich Eigentümer geworden wäre. Aber Präsident Young sagte, er wolle, dass ich nach Europa auf Mission ging, um dort die Mission zu übernehmen. Ich sagte nicht zu ihm: ‚Bruder Brigham, ich kann nicht weg, ich habe ein Stück Land, das mir bald gehört, und das will ich nicht aufgeben.‘ Ich sagte zu Bruder Brigham: ‚In Ordnung, Präsident Young, ich gehe, sobald Sie es wünschen; ich bin bereit, dem Ruf meines Führers zu folgen.‘ Und ich bin gegangen. Ich habe das Stück Land verloren, mich aber nie darüber beklagt. Ich habe Bruder Brigham nie vorgeworfen, er hätte mich deswegen beraubt. Ich hatte das Gefühl, ich hätte etwas Wichtigeres zu tun, als mir 160 Morgen Land zu sichern. Ich wurde ausgesandt, den Ländern der Erde die Botschaft der Errettung zu verkündigen. Ich wurde durch die Vollmacht Gottes auf der Erde berufen, und ich habe nicht an mich und meine kleinen persönlichen Rechte gedacht. Ich ging, als ich berufen wurde, und Gott unterstützte und segnete mich.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph F. Smith, 1998, Seite 210f.; Hervorhebung hinzugefügt.)
6.6
Unsere Vorbereitung wirkt sich darauf aus, was uns die Generalkonferenz bringt
Elder Paul V. Johnson von den Siebzigern erzählt, wie er gelernt hat, der Generalkonferenz einen hohen Stellenwert einzuräumen:
„Meine Mutter liebte die Generalkonferenz. Sie schaltete immer Radio und Fernseher an und stellte den Ton so laut, dass man im ganzen Haus kaum einen Ort fand, wo die Konferenz nicht zu hören war. Sie wollte, dass ihre Kinder den Ansprachen zuhörten, und fragte uns zwischendurch, woran wir uns erinnerten. Manchmal ging ich während einer Konferenzversammlung am Samstag mit einem meiner Brüder hinaus, um Ball zu spielen. Wir nahmen ein Radio mit, weil wir wussten, dass unsere Mutter uns später befragen würde. Wir spielten Ball und machten hin und wieder eine Pause, um aufmerksam zuzuhören, damit wir Mutter später etwas sagen konnten. Ich bezweifle, dass meine Mutter sich narren ließ, wenn wir uns zufälligerweise alle an dasselbe aus einer ganzen Versammlung erinnerten.
So kann man sich die Konferenz nicht anhören. Ich bin seitdem umgekehrt. Mittlerweile bedeutet mir die Generalkonferenz sehr viel, was ich sicher auch meiner Mutter zu verdanken habe, der die Worte der lebenden Propheten so viel bedeuteten. Ich weiß noch, dass ich einmal die Versammlungen einer bestimmten Konferenz ganz allein in meiner Wohnung anhörte, als ich auf dem College war. Der Heilige Geist bezeugte meinem Herzen, dass Harold B. Lee, der damalige Präsident der Kirche, ein wahrer Prophet Gottes war. Das war vor meiner Mission, und ich freute mich darauf, Zeugnis von einem lebenden Propheten zu geben, weil ich diese Erkenntnis nun selbst erlangt hatte. Seit damals habe ich von jedem Propheten dasselbe Zeugnis erhalten.
Als ich auf Mission war, besaß die Kirche noch kein Satellitensystem, und in das Land, in dem ich diente, wurden die Generalkonferenzen auch nicht übertragen. Meine Mutter schickte mir die Audiokassetten der Versammlungen, die ich mir immer wieder anhörte. Die Stimmen und die Worte der Propheten und Apostel wuchsen mir immer mehr ans Herz. …
Nehmt euch jetzt vor, der Generalkonferenz eine hohe Priorität einzuräumen. Nehmt euch vor, aufmerksam zuzuhören und das, was gelehrt wird, zu befolgen. Hört euch die Ansprachen mehr als einmal an oder lest sie öfter, damit ihr die Ratschläge besser verstehen und befolgen könnt. Wenn ihr dies alles tut, werden die Pforten der Hölle euch nicht überwältigen, die Mächte der Finsternis werden vor euch zerstreut und die Himmel werden zu eurem Guten erbeben.“ („Die Segnungen der Generalkonferenz“, Liahona, November 2005, Seite 51f.; Hervorhebung hinzugefügt.)
Präsident Boyd K. Packer (1924–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat betont, wie wichtig es ist, dass wir uns auf die Generalkonferenz vorbereiten:
„In ein paar Tagen beginnt wieder eine Generalkonferenz der Kirche. Die Diener des Herrn erteilen uns dann Rat. Sie können mit aufnahmebereitem Ohr und Herzen zuhören, oder Sie können diesen Rat in den Wind schlagen. … Was Sie daraus gewinnen, hängt nicht so sehr von der Vorbereitung der Sprecher auf ihre Ansprachen ab, sondern davon, wie gut Sie sich darauf vorbereitet haben.“ (Follow the Brethren, Brigham Young University Speeches of the Year, 23. März 1965, Seite 10; Hervorhebung hinzugefügt.)
Diese Anregungen könnten dir bei deiner Vorbereitung helfen:
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Nimm dir Zeit dafür, die Ansprachen von der Generalkonferenz anzuhören und dich eingehend mit ihnen zu befassen. Plane diese Zeit ein. Vielleicht musst du dich zurückziehen, damit du dich konzentrieren kannst und nicht abgelenkt wirst. Schaff ein Umfeld, in dem du dir die Konferenzansprachen ansehen, anhören oder sie studieren kannst und wo der Heilige Geist zugegen sein kann.
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Bete voll Glauben, dass du Botschaften erkennst, die für dich persönlich wichtig sind. Bete für die Führer der Kirche, wenn sie ihre Ansprachen vorbereiten und sie vortragen.
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Bevor du dir Ansprachen von der Generalkonferenz anhörst oder dich mit ihnen befasst, schreib Fragen oder Anliegen auf, für die du Antworten und Lösungen suchst. Wenn du eine geistige Bestandsaufnahme machst, bemerkst du vielleicht Bereiche in deinem Leben, in denen du dich verbessern möchtest. Schreib die Antworten und Eindrücke, die du bei der Konferenz erhältst, in dein Studientagebuch.
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Wenn du die Ansprachen von der Generalkonferenz gelesen hast, verpflichte dich erneut, dich in dem Bereich zu verbessern, der dir in den Sinn gekommen ist.
Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) hat zu Beginn einer Generalkonferenz diese Aufforderung ausgesprochen:
„Sie haben sich versammelt, um ermutigt zu werden, um inspiriert zu werden, um als Mitglieder der Kirche erbaut und geführt zu werden. … Sie haben sich versammelt, um im Hinblick auf Ihre irdischen Sorgen, Ihre Misserfolge und Erfolge Hilfe zu erhalten. Sie sind gekommen, um das Wort des Herrn zu hören, das von denen gelehrt wird, die [nicht aus eigener Entscheidung] als Lehrer in diesem großen Werk berufen worden sind.
Sie haben darum gebetet, dass Sie etwas hören werden, was Ihnen bei Ihren Problemen hilft und Ihren Glauben stärkt. …
Ich lade Sie ein, zuzuhören. Hören Sie den Sprechern, die heute und morgen und heute Abend zu Ihnen sprechen, durch den Geist zu. Ich zögere nicht, Ihnen für den Fall, dass Sie das tun, zu verheißen: Sie werden erbaut werden, Sie werden fester entschlossen sein, das Rechte zu tun, Sie werden Lösungen für Ihre Probleme und Bedürfnisse finden, und Sie werden dem Herrn für das, was Sie gehört haben, danken wollen.“ („Durch die Macht des Geistes zuhören“, Der Stern, Januar 1997, Seite 4f.)
Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) hat uns ermuntert, die Gedanken aufzuschreiben, die uns kommen, wenn wir den Botschaften bei der Generalkonferenz zuhören, und uns daran zu erinnern und dementsprechend zu handeln:
„Wir hoffen, dass die Führer und Mitglieder der Kirche, die dieser Konferenz beigewohnt und den Ausführungen der Brüder gelauscht haben, begeistert und erbaut worden sind. Ferner hoffen wir, dass Sie sich reichlich Notizen über die Gedanken gemacht haben, die Ihnen gekommen sind, als die Brüder zu Ihnen gesprochen haben. Sie haben viele Anregungen erhalten, die Ihnen helfen werden, als Führer Ihre Arbeit zu vervollkommnen. Viele nützliche Gedanken sind vorgetragen worden, die dazu angetan sind, uns zu einem besseren Leben zu verhelfen. Dies ist ja auch der Hauptgrund, warum wir uns hier zusammengefunden haben.
Während ich hier saß, wurde mir bewusst, dass es vieles in meinem Leben gibt, wo ich vollkommener werden kann, und ich habe mir vorgenommen, daran zu arbeiten, sobald ich diese Konferenz verlasse. Im Geist habe ich eine Liste aufgestellt, wo ich etwas verbessern kann, und gleich nach Konferenzschluss will ich mich an die Arbeit machen.“ („Worte, die aus dem Herzen kommen“, Der Stern, April 1976, Seite 100.)
6.7
Die Generalkonferenz ist ein Aufruf zur Tat
Während einer Generalkonferenz im Jahr 1856 rief Präsident Brigham Young die Mitglieder auf, sich auf den Weg zu machen und die in Not geratenen Handkarrenabteilungen zu retten. Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel verwendet dies als Gleichnis dafür, dass uns die geistige Erneuerung, die uns durch die Konferenz zuteilwird, dazu bringen muss, anderen zu dienen:
„Jede dieser Konferenzen ruft zum Handeln auf, nicht nur um unsertwillen, sondern auch zum Wohle unserer Mitmenschen – derjenigen, die zu unserer Familie und zu unserer Kirche gehören, und derjenigen, die nicht dazugehören. …
Genauso, wie es bei der Generalkonferenz im Oktober 1856 darum ging, Menschen in Not [die Handkarrenabteilungen, die im Schnee feststeckten] zu retten, ist dies auch der Leitgedanke dieser Konferenz, der letzten Konferenz und auch der nächsten im Frühjahr. Bei dieser Konferenz haben wir es vielleicht nicht mit Schneestürmen und Begräbnissen im gefrorenen Boden zu tun, aber es gibt noch immer Menschen in Not – die Armen und die Erschöpften, die Entmutigten und Niedergeschlagenen, diejenigen, die auf die zuvor erwähnten verbotenen Pfade geraten sind [siehe 1 Nephi 8:28], und Unzählige, ‚denen die Wahrheit nur deshalb vorenthalten ist, weil sie nicht wissen, wo sie zu finden ist‘ [LuB 123:12]. Sie alle sind dort draußen, mit ihren müden Knien und herabgesunkenen Händen [siehe LuB 81:5], und bald setzt schlechtes Wetter ein. Sie können nur von denen gerettet werden, die mehr haben, mehr wissen und mehr helfen können. Sie brauchen sich auch nicht zu fragen: ‚Wo sind sie denn?‘ Sie sind überall – zu Ihrer Rechten und zu Ihrer Linken, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, in jedem Ort, jedem Kreis und jedem Land in dieser Welt. Spannen Sie Ihre Zugtiere vor den Wagen, beladen Sie ihn mit Ihrer Liebe, Ihrem Zeugnis und einem Sack mit geistiger Nahrung, und fahren Sie los, ganz gleich, wohin. Der Herr wird Sie zu den Bedürftigen führen, wenn Sie nur selbst das Evangelium Jesu Christi annehmen, das bei dieser Konferenz verkündet wurde. Öffnen Sie Ihr Herz und reichen Sie denen die Hand, die in der Prärie unserer Zeit feststecken oder vor dem Teufelsschlund stehen. Wenn wir das tun, leisten wir der wiederholten Aufforderung des Meisters Folge, uns der verlorenen Schafe, Münzen und Seelen anzunehmen [siehe Lukas 15].“ („Es sind wiederum Propheten im Land“, Liahona, November 2006, Seite 106; Hervorhebung hinzugefügt.)
6.8
Wenn wir uns nach den Lehren von der Generalkonferenz richten, führen wir ein besseres Leben
Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) hat darüber gesprochen, dass es wichtig ist, das in die Tat umzusetzen, was wir bei der Generalkonferenz gelernt haben:
„Am Samstag, den 7. April, wurde das große Tabernakel geschlossen, die Lichter wurden ausgeschaltet, die Aufzeichnungsgeräte angehalten, die Türen verschlossen und eine weitere historische Konferenz ging in die Geschichte ein. Sie wird vergebene Liebesmüh gewesen sein – vergeudete Zeit, Energie und Geld –, wenn die Botschaften nicht beherzigt werden. In diesen je zweistündigen Versammlungen … wurden genügend Grundsätze vermittelt, Lehren dargelegt, Ermahnungen ausgesprochen, um die ganze Welt von all ihren Übeln zu erretten – und ich meine, von ALL ihren Übeln. Eine recht umfassende Unterweisung in ewigen Grundsätzen wurde Millionen in der großen Hoffnung zuteil, dass doch Ohren hören, Augen sehen und Herzen höher schlagen mögen, weil sie von der Wahrheit überzeugt sind. …
Lasst keinen überheblichen, von sich selbst überzeugten, selbst ernannten Intellektuellen die Wahrheiten, die hier gelehrt, und die Zeugnisse, die hier abgelegt wurden, verwerfen, und auch nicht über die dort vermittelten Botschaften und Unterweisungen streiten. …
Ich hoffe, ihr jungen Leute habt diese aussagekräftigen Botschaften gehört, die [bei der Generalkonferenz] überbracht wurden. Alle sechs Monate gibt es ja wieder eine Konferenz. Ich hoffe, ihr besorgt euch den [Ensign oder Liahona], unterstreicht die wesentlichen Gedanken darin und behaltet die Zeitschrift, um immer wieder darin nachschlagen zu können. Mit Ausnahme der heiligen Schriften sollte kein Text und kein Buch einen herausragenderen Platz in eurem Bücherregal einnehmen – und das nicht wegen rhetorischer Vorzüge oder eloquenten Schilderungen, sondern wegen der Gedanken darin, die den Weg zum ewigen Leben weisen.“ (In the World but Not of It, Brigham Young University Speeches of the Year, 14. Mai 1968, Seite 2f.)
Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat beschrieben, wie wir vermehrt Nutzen aus der Generalkonferenz ziehen können:
„Ich bete demütig darum, dass wir alle dem Rat und den Anweisungen folgen, die wir erhalten haben.
Wir haben den Geist verspürt und neue, heilige Vorsätze gefasst. Mögen wir nun den Mut und die innere Kraft haben, diese Vorsätze auch auszuführen.
In den nächsten sechs Monaten soll die Konferenzausgabe der Zeitschrift Ensign neben Ihren heiligen Schriften stehen, und Sie sollen sie oft zu Rate ziehen. Wie schon mein lieber Freund und Bruder, [Präsident] Harold B. Lee, gesagt hat, sollen wir uns ‚in den kommenden sechs Monaten in Wort und Tat‘ von den Konferenzansprachen leiten lassen. ‚Es handelt sich dabei um wichtige Angelegenheiten, die der Herr seinem Volk heute offenbaren will.‘ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1946.)
Mögen wir alle, wenn wir jetzt nach Hause gehen, uns aufs Neue dem heiligen Auftrag weihen, der bei den Versammlungen dieser Konferenz so schön zum Ausdruck gekommen ist: ‚Alle einladen, zu Christus zu kommen‘ (LuB 20:59), ‚ja, kommt zu Christus, und werdet in ihm vollkommen‘ (Moroni 10:32).“ („Come unto Christ, and Be Perfected in Him“, Ensign, Mai 1988, Seite 84.)
Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) hat den Wunsch geäußert, jedes Mitglied der Kirche möge sich dadurch verbessern, dass es die Lehren der Generalkonferenz in die Tat umsetzt:
„Ich hoffe, dass wir demütig über die Ansprachen nachsinnen, die wir gehört haben. Ich hoffe, dass wir in aller Stille über das Wunderbare, das wir gehört haben, nachdenken. Ich hoffe, dass wir uns etwas zerknirschter und demütiger fühlen.
Wir sind alle erbaut worden. Die Prüfung besteht darin, ob wir das Gelernte anwenden. Wenn wir in Zukunft etwas gütiger, etwas freundlicher geworden sind, wenn wir dem Erretter nähergekommen sind und den festeren Vorsatz haben, seinen Lehren und seinem Beispiel zu folgen, dann ist diese Konferenz ein wunderbarer Erfolg gewesen. Wenn sich in unserem Leben andererseits nichts verbessert hat, dann haben die Sprecher in großem Maße versagt.
Diese Wandlung ist vielleicht nicht schon nach einem Tag, einer Woche oder einem Monat zu sehen. Vorsätze sind schnell gefasst und schnell vergessen. Wenn wir jedoch in einem Jahr in einer besseren Verfassung sind als in der Vergangenheit, dann sind die Anstrengungen dieser Tage nicht vergebens gewesen.
Wir werden uns nicht alles merken, was gesagt worden ist, aber es bewirkt doch alles einen geistigen Auftrieb. Er mag undefinierbar sein, aber er ist wirklich. Wie der Herr zu Nikodemus sagte: ‚Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.‘ (Johannes 3:8.)
So ist es mit dem, was wir erlebt haben. Und vielleicht bleibt von all dem, was wir gehört haben, ein Satz oder ein Absatz, der herausragt und unsere Aufmerksamkeit fesselt. Sollte das geschehen, so hoffe ich, dass wir ihn niederschreiben und darüber nachdenken, bis wir ihn in all seiner Bedeutung erfasst und zum Teil unseres Lebens gemacht haben.
Ich hoffe, dass wir beim Familienabend mit unseren Kindern darüber sprechen und sie von den süßen Wahrheiten kosten lassen, an denen wir uns erfreut haben. Und wenn … der Liahona mit all den Konferenzansprachen erscheint, legen Sie ihn nicht mit der Bemerkung beiseite, Sie hätten alles gehört, sondern lesen Sie die Ansprachen und denken Sie darüber nach. Sie werden vieles feststellen, was Sie bei den Ansprachen überhört haben. …
Morgen früh sind wir wieder bei unserer Arbeit, an unserem Studienplatz, bei dem, was unser geschäftiges Leben ausmacht. Wir können uns aber von den Erinnerungen an dieses großartige Ereignis tragen lassen.“ („Demut und ein reuiges Herz“, Liahona, Januar 2001, Seite 102f.; Hervorhebung hinzugefügt.)
Elder Paul V. Johnson von den Siebzigern hat gesagt, dass wir die Botschaften der Generalkonferenz in die Tat umsetzen müssen:
„Wenn die Botschaften der Generalkonferenz unser Leben verändern sollen, müssen wir bereit sein, dem Rat, den wir hören, zu folgen. Der Herr erklärte dem Propheten Joseph Smith in einer Offenbarung: ‚Wenn ihr versammelt seid, so unterweist und erbaut einander, damit ihr wisst, … wie ihr nach den Punkten meines Gesetzes und meiner Gebote … handeln sollt‘ [LuB 43:8]. Aber es reicht nicht zu wissen, wie man handeln soll. Im nächsten Vers sagt der Herr: ‚Ihr sollt euch selbst binden, in aller Heiligkeit vor mir zu handeln.‘ [LuB 43:9.] Diese Bereitschaft, nach dem zu handeln, was wir gehört haben, öffnet wunderbaren Segnungen die Tür. …
Jedes Mal, wenn wir den Worten der Propheten und Apostel gehorchen, erlangen wir große Segnungen. Wir erlangen mehr Segnungen, als wir zu dem Zeitpunkt begreifen, und wir werden noch lange nach unserem ursprünglichen Entschluss, gehorsam zu sein, Segnungen erlangen.“ („Die Segnungen der Generalkonferenz“, Liahona, November 2005, Seite 52; Hervorhebung hinzugefügt.)
Zum Abschluss der Frühjahrs-Generalkonferenz 1978 sagte Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985):
„Jetzt, zum Ende dieser Generalkonferenz, wollen wir alle auf das hören, was uns gesagt worden ist. Beziehen wir das, was hier gesagt wird, auf uns, und zwar jeder für sich. Hören wir auf die, die wir als Propheten und Seher bestätigen, und auf die anderen Brüder, als hinge unser ewiges Leben davon ab, denn das tut es auch!“ („Hören Sie auf die Propheten“, Der Stern, Oktober 1978, Seite 142; Hervorhebung hinzugefügt.)
Präsident Marion G. Romney (1897–1988) von der Ersten Präsidentschaft hat bekräftigt, wie viel Wahres bei der Generalkonferenz gelehrt wird:
„Bei dieser Generalkonferenz haben wir ausreichend Wahrheit und Weisung empfangen, dass wir in die Gegenwart Gottes gelangen könnten, wenn wir uns denn dementsprechend verhielten. Wir wurden auf den Berg des Geistes geführt, wo uns Visionen großer Herrlichkeit gezeigt wurden.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1954.)
Wenn du die Lehren von der Generalkonferenz in den Alltag überträgst, denk über diese Anregungen nach:
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Sprich über die Generalkonferenz mit deiner Familie und mit Freunden. Berichte davon, was du gelernt hast, und lerne auch aus dem, was sie dir zu erzählen haben.
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Wenn du dir die Generalkonferenz anhörst und merkst, dass der Geist dir etwas eingibt, schreib es auf und tu es dann auch.
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Setz dir Ziele, wie und wann du den Rat, den du bei der Konferenz bekommst, in die Tat umsetzen willst. Schreib dir deine Ziele auf und sieh sie dir oft an.
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Lies die Ansprachen aufmerksam durch, wenn sie in den Zeitschriften der Kirche oder im Internet erscheinen, damit du neue Erkenntnisse gewinnen und die geistigen Empfindungen, die du hattest, wieder auffrischen kannst. (Die Ansprachen von der Generalkonferenz können auf lds.org gelesen oder angehört werden. Die Suche nach Begriffen oder Themen ist auch in der Online-Ausgabe der Zeitschrift Liahona möglich.)
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Bereite für den Familienabend eine Lektion zu einer Ansprache von der Generalkonferenz vor.
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Erwirb die DVDs oder CDs der Generalkonferenz und sieh oder höre sie dir oft an, zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit oder zur Uni oder wenn du anderweitig unterwegs bist. So kannst du deine Zeit klug nutzen.
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Schreib kurze Zitate aus Konferenzansprachen ab und bring sie irgendwo in deiner Wohnung an, wo du sie immer wieder siehst. Versuch, sie auswendig zu lernen.