Kapitel 7: Sich mit den Ansprachen von der Generalkonferenz befassen
Kapitel 7
Sich mit den Ansprachen von der Generalkonferenz befassen
Einleitung
In Kapitel 1 bis 6 werden Lehren hinsichtlich der Aufgaben von lebenden Propheten, Sehern und Offenbarern dargelegt. In Kapitel 7 geht es nun um konkrete Lehren, die wir der Konferenzausgabe des Liahonas entnehmen können. Wie in der Einleitung erwähnt, soll der Lehrer nicht das ganze Semester für die ersten sechs Kapitel nutzen. Vielmehr soll die Zeit in diesem Kurs weitgehend dafür genutzt werden, Ansprachen von der letzten Generalkonferenz zu besprechen, sodass die Teilnehmer daraus Nutzen ziehen. Der Lehrer kann im Unterricht eine ganze Ansprache oder Ausschnitte aus mehreren Ansprachen durchnehmen.
Bei diesem Kurs geht es vor allem darum, dass die Teilnehmer aus den Worten lebender Propheten lernen. Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel legt dar, dass ein Religionslehrer seinen Schülern helfen muss, in geistiger Hinsicht eigenständig zu werden:
„Vielleicht kennen Sie das Sprichwort: Gibt man jemandem einen Fisch, dann hat er eine Mahlzeit. Bringt man ihm jedoch das Fischen bei, hat er sein Leben lang genug Nahrung. Als Evangeliumslehrer haben wir nicht die Aufgabe, Fische zu verteilen, sondern dem Einzelnen zu helfen, dass er ‚fischen‘ lernt und geistig unabhängig wird.
Mir ist aufgefallen, dass den Lehrern, die den größten Einfluss auf mich hatten, allen eine Eigenschaft zu eigen war: Sie halfen mir, durch Glauben nach Wissen zu trachten. Sie weigerten sich, mir auf schwierige Fragen einfache Antworten zu geben. Eigentlich gaben sie mir überhaupt keine Antworten. Stattdessen zeigten sie mir den Weg auf und halfen mir, die nötigen Schritte zu tun, um selbst meine Antworten zu finden. Gewiss wusste ich diese Methode nicht immer zu schätzen, aber die Erfahrung hat mich gelehrt, dass wir uns an die Antwort, die wir von einem anderen erhalten, meist nicht sehr lange erinnern, wenn überhaupt. Aber eine Antwort, die wir selbst entdecken oder erlangen, indem wir Glauben ausüben, bleibt uns üblicherweise ein Leben lang im Gedächtnis. Die wichtigsten Erkenntnisse in unserem Leben bekommen wir nicht von anderen, sondern wir ‚fangen‘ sie selbst ein.“ (Siehe „Trachtet nach Wissen durch Glauben“, Liahona, September 2007, Seite 23.)
Hinweis: Von den Teilnehmern wird erwartet, dass sie zu jedem Unterricht die Konferenzausgabe des Liahonas von der letzten Generalkonferenz mitbringen.
Langfristige Vorbereitung: Am Ende dieser Lektion finden Sie die Ansprache, „Wir arbeiten an einem großen Werk; darum können wir nicht kommen“ von Präsident Dieter F. Uchtdorf von der Frühjahrs-Generalkonferenz 2009 in zwei Versionen abgedruckt (siehe Liahona, Mai 2009, Seite 59–62). Die erste Variante ist für den Lehrer bestimmt, die zweite für die Teilnehmer. Kopieren Sie die zweite Version bitte für jeden Teilnehmer.
Anregungen für den Unterricht
Methoden beim Schriftstudium, die sich auch beim Studium der Konferenzansprachen anwenden lassen
Fragen Sie die Teilnehmer:
Wie unterscheidet sich eingehendes Studieren oder Forschen vom einfachen Durchlesen?
Halten Sie ein Lehrbuch hoch und fragen Sie:
Auf welche Strategien greift ihr zurück, um euch den Stoff aus einem Lehrbuch zu erarbeiten und ihn euch besser zu merken? (Listen Sie die Antworten der Teilnehmer an der Tafel auf, zum Beispiel auswendig lernen, wiederholt lesen, wichtige Stellen markieren und Notizen machen.)
Hinweis: Verwenden Sie nicht allzu viel Zeit auf diesen Punkt. Kurze, einfache Antworten reichen völlig aus.
Halten Sie die jüngste Konferenzausgabe des Liahonas hoch und fragen Sie:
Welche Teile der Zeitschrift (abgesehen von den Konferenzansprachen selbst) können dir beim eingehenden Studieren noch helfen? (Etwa die Liste mit „Inhalt“ und „Themen“ vorn im Liahona, außerdem hinten im Liahona die Rubrik „Wie die Konferenz ein Bestandteil unseres Lebens werden kann“ und „Erlebnisse, von denen bei der Generalkonferenz berichtet wurde“.)
Erklären Sie den Teilnehmern, dass man beim Studium der Ansprachen von der Generalkonferenz auf viele Lernmethoden zurückgreifen kann, die man auch für das Lernen aus einem Lehrbuch verwendet. Noch mehr können wir uns jedoch auf Techniken stützen, die sich auch beim Studium der heiligen Schriften einsetzen lassen. Fragen Sie:
Welche Lernmethoden helfen euch beim Schriftstudium? (Schreiben Sie die Antworten der Teilnehmer zu der Liste an der Tafel, etwa: Gebet, Nachsinnen, laut lesen und Querverweise.)
Bitten Sie die Teilnehmer, in ihrer Antwort auch kurz zu erläutern, wie diese Lernmethoden ihnen geholfen haben, die Bedeutung von Schriftstellen besser zu verstehen.
Lassen Sie die Teilnehmer Abschnitt 7.2 im Leitfaden für den Teilnehmer aufschlagen. Teilen Sie die 17 Lernmethoden, von denen in diesem Abschnitt die Rede ist, auf die Teilnehmer auf. Die Teilnehmer sollen sich zwei, drei Minuten mit den ihnen zugeteilten Lernmethoden befassen. Bitten Sie sie anschließend, den anderen diese Lernmethoden zu erläutern. Schreiben Sie währenddessen jede weitere Lernmethode an die Tafel, die noch nicht erwähnt worden ist.
Hinweis: Die nicht markierte Version von Präsident Uchtdorfs Ansprache ist für die Teilnehmer gedacht. Eine zweite Version, in der diese vier Punkte bereits hervorgehoben sind, ist für den Lehrer. (Beide Versionen finden Sie am Ende dieses Kapitels – die Variante für den Lehrer ist die erste.) Auf der Version für den Lehrer sind einige der oben beschriebenen Punkte bereits herausgearbeitet. Wenn sich die Teilnehmer mit dieser Ansprache befassen, finden sie wahrscheinlich noch mehr Beispiele als in der Version für den Lehrer hervorgehoben sind.
Nachdem die Gruppen ausreichend Zeit hatten, sich mit der Ansprache zu befassen, soll jede Gruppe berichten, was sie herausgefunden hat, und beschreiben, wie sie Präsident Uchtdorfs Ansprache mit Hilfe der entsprechenden Lernmethode besser verstehen konnte.
Ermuntern Sie die Teilnehmer, im weiteren Verlauf des Kurses auf die Lernmethoden zurückzugreifen, die in Kapitel 7 im Leitfaden für den Teilnehmer beschrieben werden, und auf diese Weise ihr Studium der Konferenzausgabe des Liahonas zu optimieren. Mit Hilfe dieser Methoden kann man sich natürlich auch gründlicher mit Ansprachen, die von den führenden Brüdern zu anderen Anlässen gehalten wurden, oder mit Artikeln, die sie für die Zeitschriften der Kirche geschrieben haben, befassen. Berichten Sie den Teilnehmern, wie Sie von einigen dieser Lernmethoden profitiert haben, wenn Sie Ansprachen von der Generalkonferenz lesen.
Wie man im Unterricht Konferenzansprachen durchnimmt
Informieren Sie die Teilnehmer im Voraus, welche Ansprachen in welcher Lektion behandelt werden. Sie können eine Liste erstellen, auf der steht, welche Ansprache wann besprochen wird. Sorgen Sie dafür, dass jeder Teilnehmer diese Liste erhält, und halten Sie die Klasse dazu an, die Ansprachen schon vor dem Unterricht zu lesen und sich damit zu befassen. Auf diese Weise können sich die Teilnehmer besser am Unterrichtsgespräch beteiligen.
Wie in jedem anderen Kurs kann man auch hier durch abwechslungsreiche Unterrichtsmethoden das Interesse wachhalten und den Fortschritt der Teilnehmer fördern. Hier einige Anregungen, wie man Ansprachen von der Generalkonferenz durchnimmt:
Spielen Sie Videoaufzeichnungen ausschnittsweise vor. Zeigen Sie die Videoaufzeichnung einer Ansprache und lassen Sie die Teilnehmer die gedruckte Version mitlesen. Die Teilnehmer können Stellen markieren, die ihnen besonders auffallen. Sie können auch anregen, dass sich die Teilnehmer melden, wenn sie das Video anhalten und eine Stelle mit der Klasse besprechen möchten. Bitten Sie die Teilnehmer, auf konkrete Angaben zu achten oder die Antwort auf eine Frage zu suchen. Falls kein Video verfügbar ist, können die Konferenzansprachen im Unterricht auch vorgelesen werden.
Teilen Sie Arbeitsaufträge aus. Die Teilnehmer können sich im Voraus melden (oder den Auftrag erhalten), zu einer bestimmten Ansprache das Unterrichtsgespräch zu leiten. Sie können auch beauftragt werden, biographische Angaben zu den führenden Brüdern herauszusuchen.
Persönliche Geschichten. Zeigen Sie gezielt solche Videos, in denen die führenden Brüder von persönlichen Erlebnissen erzählen. Falls Sie keinen Zugriff auf die Videoaufzeichnung haben, können die Geschichten im Unterricht auch vorgelesen werden.
Lassen Sie Gruppenarbeit machen. Die Teilnehmer sprechen zu zweit oder in kleinen Gruppen über bestimmte Gesichtspunkte einer Ansprache oder über konkrete Fragen zum Thema. Die Gruppen berichten sodann den anderen, was sie besprochen haben.
Geben Sie den Teilnehmern einen Arbeitsauftrag für zu Hause auf. Wenn die Teilnehmer eine Konferenzansprache zu Hause durcharbeiten, sollen sie dabei gezielt auf Punkte der Lehre oder auf Grundsätze, auf Schriftstellen, die eine Lehre erhellen, oder auf Schlüsselbegriffe oder prägnante Formulierungen achten. Sie können den Teilnehmern den Auftrag geben, ihre Erkenntnisse als Hausaufgabe in eigenen Worten kurz schriftlich zusammenzufassen.
Die Teilnehmer sollen ein Studientagebuch führen. Ermuntern Sie die Teilnehmer, vor dem Unterricht geistige Eindrücke aufzuschreiben, oder planen Sie etwas Zeit dafür am Ende des Unterrichts ein.
Lassen Sie die Teilnehmer eine Zusammenfassung zu einem Thema schreiben. Bitten Sie sie, einen kurzen Aufsatz zu schreiben, in den die Lehren mehrerer Sprecher zu einem bestimmten Thema einfließen.
Besprechen Sie die Stellungnahme der führenden Brüder zu aktuellen Themen. Die Teilnehmer können darüber nachdenken und miteinander besprechen, wie die Brüder bei der Generalkonferenz auf Vorkommnisse im Weltgeschehen eingehen.
Lesen Sie im Unterricht eine Ansprache durch. Sie können die Teilnehmer eine Ansprache still, laut, zu zweit oder in Kleingruppen lesen lassen. Gelegentlich können Sie der Klasse eine Ansprache auch teilweise vorlesen, wenn Sie eine bestimmte Lehre hervorheben wollen.
Erzählen Sie Geschichten. Lesen sie noch einmal die Geschichten, die bei der Generalkonferenz erzählt wurden und die hinten in der Konferenzausgabe des Liahonas auf der Seite „Erlebnisse, von denen bei der Generalkonferenz berichtet wurde“ aufgeführt sind. Die Teilnehmer könnten erzählen, warum ihnen eine bestimmte Geschichte besonders viel bedeutet. Helfen Sie ihnen, Lehren und Grundsätze zu erkennen, die der Geschichte zugrunde liegen, und in ihren heiligen Schriften einen Querverweis zu der Geschichte anzulegen.
Biographien der Apostel
Paulus hat geraten: „Wir bitten euch, Brüder: Erkennt die unter euch an, die sich solche Mühe geben, euch im Namen des Herrn zu leiten und zum Rechten anzuhalten.“ (1 Thessalonicher 5:12.) Sie können dadurch, dass im Unterricht Kurzbiographien der führenden Brüdern vorgelesen werden, dazu beitragen, dass das Zeugnis der Teilnehmer von den Propheten, Sehern und Offenbarern gestärkt wird. Biographische Angaben finden Sie unter newsroom.lds.org und im Church Almanac. Auch auf den Fotos der Generalautoritäten, die beim Versand der Kirche erhältlich sind, stehen auf der Rückseite biographische Angaben.