Weihungsgebet

Freiberg-Tempel in Deutschland, 29. Juni 1985

Allmächtiger Gott, du großer Elohim, im Namen deines geliebten Sohnes, Jesus Christus, verneigen wir uns im Gebet und in Danksagung vor dir. An diesem Tag der Weihung wenden wir dir unser Herz zu. Wir danken dir für diesen heiligen Tempel in diesem Land und dieser Nation. Wir danken dir für alle, die seinen Bau ermöglicht haben – die Beamten der Regierung, die den Bau unterstützt und Land und Material zur Verfügung gestellt haben, die Architekten und die Baufirmen sowie alle, die diesen herrlichen Tag der Weihung ermöglicht haben. Wir sind dir dankbar dafür, dass er jetzt fertiggestellt ist und wir ihn dir, unserem geliebten Vater, und deinem einziggezeugten Sohn, dem Erretter der Welt, darbringen können. Wollest du ihn als die Opfergabe deiner dankbaren Söhne und Töchter annehmen.

Du weißt, dass wir lange dafür gebetet haben, in unserer Mitte einen Tempel haben zu können. Du weißt, dass wir dich lieben und dass uns die Verordnungen und Segnungen deines Hauses am Herzen liegen. Wir danken dir, dass wir dich im Geist und in der Wahrheit verehren können. Wir danken dir, dass wir jetzt zu diesem Heiligtum kommen und den geheiligten Einfluss spüren können, der hier zu finden ist.

Wir sind dankbar, dass vor dieser Weihung zehntausende Menschen aus diesem Land dieses heilige Gebäude besichtigt haben. Sie hatten an seiner Schönheit und seiner Wirkung teil. Wir beten demütig, dass ihr Kommen ihnen all das Gute und Schöne noch mehr zu Bewusstsein gebracht hat. Wir sind heute hier als Menschen aus verschiedenen Nationen versammelt, die in Liebe zu dir, unserem Vater, und deinem Sohn, dem Erlöser der ganzen Menschheit, verbunden sind. Wir danken dir für den Frieden, der dies ermöglicht, und für die Gastfreundschaft dieses Landes, dank der wir in diesem Haus der heiligen Gottesverehrung zusammenkommen dürfen. Die Verbundenheit, die wir untereinander spüren, berührt uns im Innersten. Stärke diese Verbundenheit, und mögen wir voll gegenseitiger Liebe und Wertschätzung und Achtung einander die Hand reichen. Dieses Evangelium, das unser Leben so tief berührt, ist das Evangelium des Friedens. Mögen unsere Erkenntnis deines immerwährenden Plans für deine Kinder, deine Söhne und Töchter in allen Ländern, zunehmen und mögen wir ihn immer besser verstehen.

Wir danken dir für die geweihten Gaben deines Volkes, mit denen die Mittel für den Bau dieses heiligen Hauses bereitgestellt wurden. Segne jeden von ihnen. Lächle ihnen zu in deiner Huld, und mögen sie deine göttliche Liebe spüren. Wir beten, dass alle, die etwas zu dieser heiligen Unternehmung beigetragen haben, von dir mit dem Guten der Erde und dem Göttlichen des Himmels gesegnet werden und dass alle dir in ihrem Leben Dankbarkeit erweisen und dir für deine große Güte Dank sagen.

Vater, wir danken dir dafür, dass es in der Welt ein gewisses Maß an Frieden gibt, und beten, dass er fortbestehen und sich ausweiten möge und dass überall Männer und Frauen ihre Zeit, ihre Talente und ihre Mittel für das Gute einsetzen mögen. Mögen Verständnis und Achtung zwischen den Völkern der Erde zunehmen.

Tröste und stärke die Witwe und ihre Kinder. Lindere die Einsamkeit des trauernden Ehemanns, der seine Gefährtin verloren hat. Möge ein jeder wissen, dass durch deine göttliche Vorsehung der heilige Ehebund ewig und immerwährend sein kann. Du hast das Priestertum wiederhergestellt; es wird in diesem Haus angewandt werden und im Himmel binden, wie es auf der Erde bindet, indem es Ehemann und Ehefrau, Eltern und Kinder in Generationen von Familien, die dann für immer vereint sind, aneinander siegelt.

Geliebter Vater, mit der Vollmacht des heiligen Priestertums, das uns verliehen wurde, und im Namen Jesu Christi weihen wir dir und deinem Sohn diesen Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, den Freiberg-Tempel in der DDR. Wir weihen ihn als deine heilige Wohnstatt. Wollest du ihn annehmen, lieber Vater, und wollest du ihn heiligen, auf dass alle, die hierherkommen, die Anwesenheit deines Heiligen Geistes spüren mögen. Wir weihen ihn für das große, heilige Werk, das darin getan werden wird. Möge er deinen getreuen Söhnen und Töchtern wie ein hell leuchtender Stern sein. Möge die Wahrheit, die hier gelehrt wird, und mögen die Verordnungen, die hier durchgeführt werden, von denen, die dich als unseren Vater und unseren Gott lieben, mit dankbarem Herzen angenommen werden.

Wir bitten dich, segne dieses Haus. Mögest du es behüten. Möge es vor den Stürmen der Natur und vor jeder schändlichen Hand und jeder Schandtat bewahrt bleiben. Möge es ein Ort der Heiligkeit, ein Haus des Friedens, ein Heiligtum der Rechtschaffenheit sein. Mögen diejenigen, die durch seine Türen treten, mit unbefleckten Händen und reinen Gedanken kommen. Mögen sie mit Freude und Frieden im Herzen von dannen gehen und dir Lieder der Danksagung und Anbetung singen.

Segne die Väter und Mütter unter deinen Heiligen, dass sie ihren Kindern ein Vorbild sein mögen, und nähre sie mit Liebe und Wahrheit. Segne die Kinder, dass sie ihre Eltern ehren und achten und lieben. Möge dein Friede in den Wohnstätten deines Volkes verweilen. Lächle ihnen zu in deiner Huld, und gewähre ihnen deine reichen und immer willkommenen Segnungen. Möge niemand hungrig oder nackt oder ohne Obdach sein, wenn ihn Stürme umwehen. Möge ihre Kenntnis von dir und deinen Wegen in ihrem Herzen und Sinn anwachsen. Möge ihre Liebe zu dir stärker werden. Mögen sie sich ihren Mitmenschen liebevoll zuwenden und in Rechtschaffenheit und Glauben wandeln, wie es den Heiligen Gottes zukommt.

Zu dir erheben wir unsere Stimme zum Lobgesang. Dir geloben wir unsere Liebe. Zu dir beten wir gläubig und dankbar. Möge dieser Tag in den Annalen deiner Kirche lange in Erinnerung bleiben. Möge er mit Dankbarkeit und Anerkennung in der Erinnerung bestehen bleiben. Möge er den Beginn glücklicher Zeiten für dein Volk ankündigen. Mögen sich ihre Tränen in ein Lächeln verwandeln. Mögen ihre Lasten leichter gemacht werden. Mögen ihre Sorgen gelindert werden. Möge die Gewissheit, dass du nahe bist, jedes Herz stärken.

Ewiger Vater, nimm unseren Dank an. Höre unser Gebet. Lächle uns zu in deiner Huld. Vergib uns unsere Sünden und Fehler. Bewahre und beschütze uns vor dem Bösen. Nimm dieses Haus als unsere Opfergabe an. Segne es vom Sockel bis zur Turmspitze, seine Mauern, seine Säle und Räume und Altäre und alles, was an Einrichtung und Vorrichtungen darinnen ist.

Wenn wir nun dir dieses Haus weihen, so weihen wir auch uns selbst erneut dir und deinen ewigen Absichten. O Gott, du großer, immerwährender Vater, um all dies bitten wir dich als deine dankbaren Kinder und geben Zeugnis für dich und deinen geliebten Sohn in seinem heiligen Namen, ja, dem Namen des Erlösers der Welt, des Herrn Jesus Christus. Amen.