Schon immer haben Menschen ihre Hingabe an Gott durch Musik, verschiedene Formen des Gebets, religiöse Gewänder voller Symbolik sowie durch Gesten und Rituale zum Ausdruck gebracht.
Diese Ausdrucksweisen sind ähnlich vielfältig wie die Menschheit selbst. Und doch haben alle den gleichen Zweck: Sie sollen den Gläubigen mit dem, was er verehrt, ganz persönlich verbinden – ihn Gott näherbringen.
Für Außenstehende wirken die Rituale und Gewänder einer bestimmten Glaubensrichtung vielleicht befremdlich. Aber den Gläubigen, der sie ausführt oder trägt, können sie in tiefster Seele berühren, sie können ihn motivieren, Gutes zu tun, oder ihn sogar zu einem Leben im Dienste Gottes anregen.
Das Ordenskleid einer Nonne, das Messgewand eines Priesters, der Gebetsschal der Juden, die Gebetskappe der Muslime, die safranfarbene Robe eines buddhistischen Mönchs – dies alles sind Zeichen der Hingabe des Menschen an Gott.
Nicht alle religiösen Gewänder trägt man vor aller Augen. Manche davon sieht man nur in Gotteshäusern. Die Tempelkleidung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, auch „Robe des heiligen Priestertums“ genannt, wird nur in den Tempeln der Kirche Jesu Christi und nur bei den höchsten Riten angelegt. Weiß symbolisiert Reinheit. Es sind keine Abzeichen darauf angebracht und es gibt keine Rangordnung. In dieser Kleidung kann man den ranghöchsten Apostel nicht von einem neubekehrten Mitglied unterscheiden. Männer und Frauen tragen sehr ähnliche Kleidung. Diese einfachen Gewänder vereinen religiöse Symbolik mit einem Anklang an alte Traditionen, wie wir sie in der Bibel im Buch Exodus finden.
In der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage trägt man in den normalen Gottesdiensten keine religiösen Gewänder.
Viele gläubige Mitglieder der Kirche tragen unter ihrer regulären Kleidung jedoch Kleidungsstücke, die eine tiefe religiöse Bedeutung haben. Sie ähneln herkömmlicher schlichter Unterwäsche und werden im Allgemeinen Garment genannt.
Hin und wieder hört oder liest man außerhalb der Kirche auch die Bezeichnung „magische Unterwäsche“. Diese Bezeichnung ist jedoch irreführend und nicht korrekt. Garments haben nichts Magisches oder Mystisches an sich. Was ihre Kleidung anbelangt, bitten die Mitglieder der Kirche um den gleichen Respekt und die gleiche Feinfühligkeit, die man auch jeder anderen Glaubensgemeinschaft entgegenbringen sollte.
Nur Erwachsene, die in einem Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage versprochen haben, die Gebote Gottes zu halten und dem Evangelium Jesu Christi treu zu bleiben, tragen Garments.
Für die Mitglieder der Kirche sind die schlichten Garments, die unter der normalen Kleidung getragen werden, und die symbolträchtigen Gewänder, die bei der Gottesverehrung im Tempel getragen werden, eine Erinnerung an ihre Beziehung zu Gott und an ihr heiliges Versprechen, ein gutes, ehrenhaftes Leben zu führen.