Jahresschulungen
Die Macht persönlicher Offenbarung


Die Macht persönlicher Offenbarung

Übertragung der Schulung des Bildungswesens der Kirche • 12. Juni 2019 • Auditorium im Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes der Kirche

Bevor ich heute mit meinem Vortrag beginne, möchte ich mich bedanken. Ich freue mich, mit Ihnen an diesem großen Werk mitzuarbeiten und der heranwachsenden Generation zu helfen, das Evangelium Jesu Christi tiefergehend zu lernen. Ich schätze Sie sehr und ich bete darum, dass der Segen des Herrn mit Ihnen und Ihren Familien sein möge.

Heute möchte ich auf drei Quellen aus dem Buch Mormon eingehen, aus denen sich persönliche Offenbarung schöpfen lässt:

Erstens: heilige Aufzeichnungen, die für Jesus Christus und den Plan des Vaters Zeugnis ablegen. Zweitens: das Zeugnis des Heiligen Geistes, das den Glauben an Jesus Christus stärkt und die Bekehrung zu ihm vertieft. Drittens: lebende Propheten, die Zeugnis für Jesus Christus ablegen und sich dem Bösen entgegenstellen.

Diese Quellen werden im Buch Mormon deshalb so lebendig und eindrucksvoll ins Licht gerückt, weil sie ungemein wichtig – ja, sogar entscheidend – dafür sind, dass der Glaube an Jesus Christus zunimmt und in unserer Zeit eine tiefere Bekehrung zu ihm stattfindet.1

Wir leben in einer Zeit, in der schlechte und fehlgeleitete Menschen tun, was sie können, um der heranwachsenden Generation einzureden, dass Gutes böse und Böses gut sei. Sie gehen so vor wie Scherem, Nehor oder Korihor im Buch Mormon: Mit ausgeklügelten Argumenten, schmeichlerischen Gedanken und sorgsam zurechtgelegten Etikettierungen und Bildern setzen sie falsche Lehren über unsere Beziehung zu Gott, über Liebe, Toleranz, Ehe, ewige Identität, Familie und vieles mehr in die Welt. Viele dieser Ideologien und menschengemachten Lehren „haben zwar eine Form der Gottesfurcht, leugnen jedoch [alle] deren Macht“2.

Unsere Schüler werden jede Minute des Tages mit solchen Botschaften geradezu bombardiert, und sie brauchen persönliche Offenbarung, um ihren Glauben an Jesus Christus zu stärken und ihre Bekehrung zu ihm zu vertiefen. Ich hoffe und bete, dass Sie nichts unversucht lassen, um unseren Schülern zu zeigen, wie sich aus diesen tiefen Quellen der persönlichen Offenbarung schöpfen lässt.

Heilige Aufzeichnungen, die für Jesus Christus Zeugnis ablegen

Ich beginne mit den heiligen Aufzeichnungen, die für Jesus Christus Zeugnis ablegen. Dieses Thema zieht sich durch das gesamte Buch Mormon. Alles begann mit den Messingplatten.3

Nephis Erfahrung mit Laban war für ihn wegweisend. Nephi erfuhr, wie wichtig diese Aufzeichnungen für ihn und seine Familie waren: „Es ist nach Gottes Weisheit, dass wir diese Aufzeichnungen erlangen, damit wir für unsere Kinder die Sprache unserer Väter bewahren, und … die Worte …, die geredet worden sind durch den Mund aller heiligen Propheten.“4

Die Messingplatten hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die geistige, religiöse und soziale Entwicklung des nephitischen Volkes. Sie wurden zu einer Quelle persönlicher Offenbarungen und glorreicher Prophezeiungen über das Kommen des Sohnes Gottes, des Heiligen Israels. Außerdem legten sie eindrucksvoll Zeugnis für den wunderbaren Erlösungsplan des Vaters ab. Die heiligen Propheten, die auf den Messingplatten zitiert wurden, bezeugten, dass der Messias die Sünden der Welt auf sich nehmen, leiden und sterben und als Sieger über Sünde und Tod wiederauferstehen würde.5

Auf den Messingplatten waren auch die Bündnisse des Vaters mit Abraham und dem ganzen Haus Israel verzeichnet. Lehi fand heraus, dass er ein Nachkomme Josefs war und seine Nachkommen Kinder des Bundes sein würden – Erben aller Verheißungen, die Gott Abraham gemacht hatte, darunter auch die Sammlung Israels in den letzten Tagen.

Lehi nutzte die Messingplatten, um seinen Kindern vom Erlöser und von den Bündnissen zu berichten, die der Vater mit dem Haus Israel geschlossen hat. Nephi und sein Bruder Jakob setzten diese Praxis fort und fügten später auf Gebot des Herrn ihre eigenen Aufzeichnungen hinzu.6 Nephi wurde wahrhaftig zu der Einsicht bekehrt, wie wichtig es ist, dauerhafte Aufzeichnungen anzulegen – insbesondere von dem, was heilig ist.7

Von den allerersten Tagen im gelobten Land an wurde es bei den Nephiten Sitte, heilige Aufzeichnungen zu führen, zu lesen und aus ihnen zu lehren, und es war für sie eine hochheilige Pflicht. Voller Glauben an Jesus Christus und fest entschlossen, sein Wort zu ehren und zu bewahren, wurde die nephitische Gesellschaft zu einer, in der man heilige Aufzeichnungen führte, las und aus ihnen lehrte.8 Zwar wurden die amtlichen Aufzeichnungen auf Platten aufbewahrt, doch im Laufe der Zeit entwickelten die Nephiten ein System, wie die heiligen Aufzeichnungen vervielfältigt, auf leichtere Materialien geschrieben und weit und breit in Umlauf gebracht werden konnten.9

Durch die große Verbreitung heiliger Aufzeichnungen war es Eltern möglich, ihre Kinder die Gebote des Herrn zu lehren, sodass deren Kinder ihre Kinder lehren konnten und so weiter, über Jahrhunderte hinweg.10 Missionare wie die Söhne Mosias konnten die Aufzeichnungen mitnehmen und sie zur Unterweisung der Lamaniten nutzen, was zu wunderbaren Ergebnissen führte.11 Wie Alma einst Helaman erklärte, ergeben sich aus den heiligen Aufzeichnungen Offenbarungen, welche „die Erinnerung dieses Volkes erweitert, ja, und [viele Tausende Lamaniten dazu gebracht haben], dass sie den Herrn, ihren Gott, erkennen und dass sie sich an Jesus Christus, ihrem Erlöser, freuen“.12

Diese Freude erreichte ihren Höhepunkt, als der auferstandene Erlöser den Menschen am Tempel im Land Überfluss erschien.13 Dank der Gnade und durch die Gabe und Macht Gottes können wir von diesem wunderbaren, überwältigenden Zeugnis vom Sühnopfer und der glorreichen Auferstehung des lebendigen Messias heute im Buch Mormon lesen.14 Wie die Nephiten – und ihretwegen – haben auch wir heilige Aufzeichnungen, die für Jesus Christus und den Erlösungsplan des Vaters Zeugnis ablegen. Alma hat seinem Sohn Helaman vor langer Zeit prophezeit, der Herr „werde diese Dinge in seiner weisen Absicht bewahren, damit er künftigen Generationen seine Macht zeigen kann“15.

Die hier erwähnte Zeit ist jetzt. Der Herr zeigt der heranwachsenden Generation auf wundersame Weise seine Macht. Wenn wir die im Buch Mormon enthaltene Fülle des Evangeliums Jesu Christi darlegen, können unsere Schüler diese Macht spüren. Wenn sie sich um persönliche Offenbarung bemühen, indem sie sich am Buch Mormon laben, wird es für sie zu dem, was für das Volk Nephi die Messingplatten waren: ein Zeugnis für Jesus Christus und seine erlösende Macht und eine Quelle persönlicher Offenbarung und Freude.

Das Zeugnis vom Heiligen Geist stärkt den Glauben an Jesus Christus und vertieft die Bekehrung zu ihm

Wenden wir uns nun dem Heiligen Geist zu. Lehis Reise in das gelobte Land war eine Reise, bei der er geistig gestärkt wurde. Es war eine Zeit, in der Lehi, Saria und all ihre Kinder vom Herrn durch die Macht des Heiligen Geistes unterwiesen, geführt und getröstet wurden – mithilfe von Eingebungen, Träumen und Visionen. Sie hörten seine eigene Stimme, und es erschienen ihnen himmlische Boten. Nephi erklärte, dass der Segen dieser geistigen Stärkung „durch die Macht des Heiligen Geistes [bewirkt wurde], denn dies ist die Gabe Gottes an alle, die ihn eifrig suchen“16.

Nephi suchte den Herrn aufrichtig und empfing durch den Heiligen Geist bedeutende Offenbarungen. In seinem Bestreben, alles für sich selbst herauszufinden, prägte er ein Muster, das sich durch das gesamte Buch Mormon zieht. Nephi hatte „großes Verlangen, von den Geheimnissen Gottes zu wissen“17. Dieses Verlangen wirkte in ihm, und so „rief [er] den Herrn an“18 und betete mit wirklichem Vorsatz. Der Herr sprach Nephi auf dieses Bestreben an: „Gesegnet bist du, Nephi, deines Glaubens wegen; denn du hast mich eifrig, mit demütigem Herzen, gesucht.“19

Das Muster ist also: Wissensdurst, inniges Gebet von ganzem Herzen, fleißiges Suchen voller Demut und Glauben an Jesus Christus sowie die Gabe des Heiligen Geistes.20 Das gleiche Muster sehen wir im Leben von Enos, Alma, den Söhnen Mosias, König Lamoni und seinem Vater, beim Volk Ammon, bei Helaman und seinen jungen Kriegern sowie bei vielen anderen.21 Tatsächlich war in Zeiten der Rechtschaffenheit unter den Nephiten und Lamaniten persönliche Offenbarung durch den Heiligen Geist weit verbreitet.22

Als die pflichtgetreuen Nephiten und Lamaniten so handelten, wie der Heilige Geist sie anwies, und darüber Bericht führten, segnete der Herr sie mit noch mehr Offenbarung. Weil sie das, was der Herr ihnen gab, anhäuften wie einen Schatz,23 segnete er sie mit größerem Glauben an ihn, tieferer Bekehrung und dem Geist der Offenbarung. Ihre Fähigkeit, durch die Macht des Heiligen Geistes Offenbarung zu empfangen, nahm zu.

Alma hatte ein Erlebnis, das hierfür ein schönes Beispiel ist. Wie Sie wissen, hatte er bereits Engel gesehen und außergewöhnliche Visionen empfangen, doch das hinderte ihn nicht daran, sich beim Herrn auch weiterhin um ein Zeugnis des Heiligen Geistes zu bemühen: „Siehe, ich bezeuge euch, ich weiß, dass das, wovon ich gesprochen habe, wahr ist. Und wie, meint ihr, weiß ich denn, dass es gewiss und wahr ist?

Siehe, ich sage euch: Es wird mir durch den Heiligen Geist Gottes zu wissen gegeben. Siehe, ich habe viele Tage gefastet und gebetet, um dies für mich selbst wissen zu können. Und nun weiß ich für mich selbst, dass es wahr ist; denn der Herr, Gott, hat es mir durch seinen Heiligen Geist kundgetan; und dies ist der Geist der Offenbarung, der in mir ist.“24

Das Zeugnis des Heiligen Geistes hatte einen ungemein großen Einfluss auf das nephitische Volk und die damalige Gesellschaft.25 Es gibt kein besseres Beispiel hierfür als die Mission der Söhne Mosias bei den Lamaniten 91 Jahre vor der Geburt des Erlösers. Durch fleißiges Suchen in den heiligen Schriften, Fasten und Beten hatten diese herausragenden Missionare „den Geist der Prophezeiung und den Geist der Offenbarung“26.

Ihr Werk unter den Lamaniten hatte einen nachhaltigen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte von Nephiten und Lamaniten. Zum ersten Mal seit 500 Jahren wurden „Tausende [Lamaniten] zur Erkenntnis des Herrn gebracht, … und man lehrte sie die Aufzeichnungen und Prophezeiungen“27. Mormons Schilderung dieser Erfahrung ist eine prophetische Verheißung dessen, was mit jedem Kind Gottes geschehen kann, das aus den Quellen persönlicher Offenbarung durch den Heiligen Geist schöpft: „Alle, die zur Erkenntnis der Wahrheit gebracht wurden durch das Predigen Ammons und seiner Brüder gemäß dem Geist der Offenbarung und der Prophezeiung und der Macht Gottes, die in ihnen Wundertaten wirkte …, bekehrten [sich zum Herrn und fielen] niemals ab.“28

Brüder und Schwestern, hierin zeigen sich das Zeugnis und die Macht des Heiligen Geistes, der den Glauben an Jesus Christus stärkt und die Bekehrung zu ihm vertieft.

Propheten, die Zeugnis für Jesus Christus ablegen und sich dem Bösen entgegenstellen

Die dritte Quelle persönlicher Offenbarung sind lebende Propheten, die mit Macht und Vollmacht ausgerüstet sind und somit allen Menschen zur rechten Zeit zurufen können: „So spricht der Herr!“ Dieses wunderbare Beispiel prophetischen Wirkens sehen wir überall im Buch Mormon: Propheten legen zu ihrer Zeit Zeugnis für Jesus Christus ab, verkünden sein Evangelium, rufen das Volk zur Umkehr auf, warnen und stellen sich dem Bösen entgegen.29 Durch Offenbarung, insbesondere die von Engeln, haben uns die Propheten im Buch Mormon zu ungemein tiefgründigen und herrlichen Einsichten über Jesus Christus, seine Lehre und sein Sühnopfer verholfen.30

Die Propheten haben das Volk mutig und unumwunden zur Umkehr aufgerufen. Diesem Umstand verdanken wir die wunderbaren Worte über die Umkehr, die Nephi, Jakob, König Benjamin, Alma, Amulek, die Söhne Mosias, Hauptmann Moroni, Mormon und Moroni im Buch Mormon hinterlassen haben.31 Was diese großen Propheten sagten, war klar, unverblümt und erfüllt von Liebe und Hoffnung. Durch die Macht des Heiligen Geistes klingen ihre Worte noch immer in uns nach:

  • „Seid ihr geistig aus Gott geboren?“32

  • „Wenn euch so zumute gewesen ist, als solltet ihr den Gesang der erlösenden Liebe singen, so frage ich euch: Ist euch auch jetzt danach zumute?“33

  • „Siehe, habt ihr den Stolz abgelegt?“34

  • „Kehrt um, kehrt um, denn der Herr, Gott, hat es gesagt! … Er lädt alle Menschen ein, denn die Arme der Barmherzigkeit sind ihnen entgegengestreckt, und er spricht: Kehrt um, und ich werde euch empfangen.“35

Die Propheten des Buches Mormon stellten sich Übeltätern entgegen, die versuchten, Menschen von Jesus Christus wegzulocken und seine Kirche zu vernichten. Mit großem Geschick und vom Widersacher angestachelt waren Männer wie Scherem, Nehor, Amlissi, Korihor, Amalikkja und viele andere darauf aus, zu verwirren und zu täuschen.36 Sie waren äußerst sprachgewandt und bedienten sich ausgeklügelter Mittel und Argumente, um Gutes als böse und Böses als gut hinzustellen.

Sie schmeichelten den Menschen und weckten ihre Eitelkeit, ihren Stolz, ihre Machtgier oder Begierden, die gestillt werden wollten. In den heiligen Schriften heißt es, dass sie „viel Macht der Rede anwende[te]n, gemäß der Macht des Teufels“37 und sich „mit großer, geschwollener Rede“38 erhoben. All diese Worte, Argumente und Versprechungen waren zwar falsch, doch wirkten sie auf den natürlichen Menschen sehr anziehend, und viele wandten sich gegen die Kirche und kamen vom Weg ab, bis die Propheten dem Bösen entgegentraten und es rügten.39

Als Worte nicht mehr ausreichten, verlegten sich die Übeltäter auf Terror, Mord und Raub und gründeten geheime Verbindungen, um ihre Übeltaten zu vertuschen.40

All diesen Formen des Bösen begegneten die Propheten mit dem schlichten und einfachen Wort Gottes – mit ihrem Zeugnis, das aufrechterhalten wurde durch die Macht des Heiligen Geistes, und mit Wundern, die der Herr mit eigener Hand wirkte. Jakob berichtet über seine Begegnung mit Scherem: „Der Herr, Gott, ergoss seinen Geist in meine Seele, so sehr, dass ich ihn in all seinen Worten beschämte.“41

Lebende Propheten sprechen in unserer Zeit für den Herrn. Wenn wir ihre Worte hören und dabei vom Geist beseelt sind, empfangen wir unmittelbar persönliche Offenbarung, und darüber hinaus wird uns bestätigt, dass der Prophet die Wahrheit spricht.42 Wenn wir unsere Schüler dazu anhalten, in den Worten der lebenden Propheten die Antworten auf ihre Fragen zu finden, führen wir sie zu einer mächtigen Quelle offenbarter Wahrheit. Sie lernen, dass sich persönliche Offenbarung in ihrem Leben einstellt, wenn sie lebenden Propheten folgen, die für Jesus Christus Zeugnis ablegen und sich dem Bösen entgegenstellen.43

Das Prinzip persönliche Offenbarung tiefergehend lernen

Wir haben gemeinsam sorgfältig geprüft, Brüder und Schwestern, wie man durch heilige Aufzeichnungen, das Zeugnis des Heiligen Geistes und lebende Propheten persönliche Offenbarung erlangen kann – was im Buch Mormon so eindrucksvoll ins Licht gerückt wird.44 Diese Quellen haben wir zwar für sich getrennt betrachtet, doch sind sie fest miteinander verwoben. Sie sind sogar ein großer Teil all dessen, was in dieser Evangeliumszeit „in Christus als dem Haupt zusammenzufassen“45 ist.

Zusammengenommen legen diese Quellen persönlicher Offenbarung Zeugnis für Jesus Christus ab, sie stärken den Glauben an ihn und vertiefen die Bekehrung zu ihm. Unsere Schüler müssen das Prinzip persönliche Offenbarung tiefergehend lernen, um es mit Herz und Verstand zu erfassen und zu verstehen. Sie müssen wissen, wie sie rechtschaffen handeln können, um es erfolgreich zu verinnerlichen, und sie müssen in dieses Prinzip hineinwachsen und mehr und mehr wie ihr Erlöser Jesus Christus werden.

Darf ich Ihnen ein paar Vorschläge machen? Ich hoffe, Sie erläutern sie Ihren Schülern, die sich bemühen, das ewige Prinzip persönliche Offenbarung tiefergehend zu lernen.

Erstens: Persönliche Offenbarung ist sehr individuell.

Wenn unsere Schüler sich ganz und gar auf Jesus Christus und sein wiederhergestelltes Evangelium konzentrieren, werden sie seine Liebe spüren, sich an seinem Evangelium erfreuen und sich ihm nähern. In ihnen wird der Wunsch wachsen, seine Stimme zu hören und sein Licht zu empfangen. Persönliche Offenbarung ist sehr individuell. Der Herr kennt jeden unserer Schüler persönlich und ganz genau. Er wird persönlich zu ihnen sprechen – mit vollkommener Liebe, Einfühlungsvermögen und Wissen um das, was sie brauchen. Offenbarung ergeht zwar durch den Heiligen Geist, doch sie ist das Wort des Herrn. Er liebt uns. Er spricht zu uns. Er führt uns. Er beschützt uns. Das alles geschieht auf persönlicher Ebene.

Zweitens: All unsere Schüler sind in der Lage, persönliche Offenbarung zu empfangen.

Persönliche Offenbarung fließt von Geist zu Geist, es ist eine göttliche Kommunikation zwischen dem Heiligen Geist und dem ewigen Geist, der unseren Schülern innewohnt.46 Jeder unserer Schüler trägt in sich die Fähigkeit, persönliche Offenbarung von Gott zu empfangen. Dieser Vorgang folgt einem göttlichen Gesetz. Man muss sich anstrengen und eifrig nach Offenbarung streben, indem man betet, fastet, liest, zuhört, Notizen macht und im Glauben an Jesus Christus handelt. Genau diese Anstrengung ist es, die – neben persönlicher Rechtschaffenheit – den Zugang zu persönlicher Offenbarung ebnet, der ihnen allen offensteht.

Drittens: Die Fähigkeit unserer Schüler, Offenbarung zu empfangen, kann und muss wachsen.

Die Fähigkeit unserer Schüler, persönliche Offenbarung zu empfangen, kann wachsen. Wenn sie geistig überleben und ewiges Leben empfangen wollen, muss sie sogar wachsen. Das gilt auch für uns. Deshalb hat Präsident Nelson sie dazu angehalten und sie (und damit auch uns) dringend gebeten, „[i]hre geistige Fähigkeit, Offenbarung zu empfangen, auszubauen“47. Der Prophet Joseph Smith sagte darüber: „Wenn [unsere Schüler] den Geist Gottes kennen und verstehen [lernen, können sie] in das Prinzip Offenbarung hineinwachsen, bis [sie] vollkommen [werden] in Christus Jesus.“48

Zu guter Letzt soll man nie – wirklich nie! – die Macht der Offenbarung unterschätzen, die daher rührt, dass man dem Propheten folgt.

Unsere Schüler leben in einer wunderbaren Zeit, die jedoch auch voller Herausforderungen steckt. Wenn sie dem Rat und den Aufforderungen des Propheten des Herrn Folge leisten, werden sie beschützt und gesegnet, und in ihrem Leben wird sich Offenbarung einstellen. Der Prophet spricht im Namen des Herrn. Hier ein aktuelles Beispiel: Als sich Präsident Russell M. Nelson zuletzt an unsere Schüler wandte, schrieb er: „Eure Fähigkeit, mehr Einfluss auf die Welt zu haben als jede Generation vor euch, ist ganz und gar davon abhängig, wie sehr ihr euch Jesus Christus zuwendet. Jeder von euch hat die Aufgabe, denen, die mit ihm unter einem Dach leben, das Evangelium nahezubringen. Seminar und Institut helfen euch, euer Zuhause in einen Schutzraum für den Glauben zu verwandeln – in einen Ort, wo das Evangelium Jesu Christi gelehrt, gelernt, gelebt und wertgeschätzt wird.“49

Brüder und Schwestern, bitte helfen Sie unseren Schülern, dem Propheten zu folgen. Halten Sie sie dazu an, ihre Eltern darin zu unterstützen, das Zuhause zu einem Zentrum des Evangeliumsunterrichts zu machen. Halten Sie sie dazu an, ihrer Familie und ihren Freunden von ihrer Liebe zum Herrn und zu seinem Evangelium zu erzählen. Dann nämlich werden sie „Offenbarung um Offenbarung … empfangen, … das, was Freude bringt, das, was ewiges Leben bringt“50. Sie werden wie das Heer Helamans sein, eine Quelle der Inspiration für alle, denen sie begegnen, besonders für all diejenigen im eigenen Zuhause.

Zeugnis

Meine lieben Brüder und Schwestern, ich gebe Zeugnis, dass unser Vater im Himmel uns liebt. Er lebt. Jesus ist der Messias, unser Erretter und Erlöser. Ich weiß, dass er lebt. Der Heilige Geist wirkt in unserem Leben. Der Himmel steht offen. Dies ist eine Zeit der Wunder, eine Zeit der Offenbarung durch die Macht des „Geist[es], ausgesandt vom Willen des Vaters durch Jesus Christus, seinen Sohn“51. Ich weiß, dass dem so ist. Möge jeder von uns nach Offenbarung vom Herrn streben, um allen Schülern – jedem einzelnen – zu helfen, dieses herrliche Prinzip tiefgehend zu lernen und jetzt und für immer persönliche Offenbarung in ihrem Leben zu empfangen.

Im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.

Anmerkungen

  1. Diese drei Quellen wurden in Lehis Familie sichtbar, als sie auf dem Weg zum gelobten Land war. Lehi war ein Prophet, der seiner Familie prophezeite. Er gab allen Zeugnis für Jesus Christus, rief sie zur Umkehr und bekämpfte das Böse unter ihnen. Nephi trachtete wie sein Vater nach persönlicher Offenbarung und erhielt sie in Träumen und Visionen, durch Einflüsterungen des Heiligen Geistes, mit der Stimme des Herrn und durch den Dienst von Engeln. Und die Familie besaß heilige Aufzeichnungen – auf den Messingplatten, die für Jesus Christus Zeugnis ablegten.

  2. Siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:19

  3. Nephi stellt klar, dass sein Vater Lehi ein gebildeter Mann war, der sich mit Sprachen auskannte. Ganz am Anfang seiner Aufzeichnungen sagt er: „Ich, Nephi, stamme von guten Eltern, darum ist mir von allem Wissen meines Vaters etwas beigebracht worden … Ich mache einen Bericht in der Sprache meines Vaters, die aus dem Wissen der Juden und der Sprache der Ägypter besteht. … Ich, Nephi, [mache] keinen vollständigen Bericht von dem, was mein Vater geschrieben hat.“ (1 Nephi 1:1,2, 16.)

    Lehi war ein belesener Mann, der über seine Träume, Visionen und Prophezeiungen eigene Berichte verfasste. Der Herr gebot ihm jedoch, seine Söhne nach Jerusalem zurückzuschicken, um die Aufzeichnungen der Juden zu erlangen, die von Laban verwahrt wurden.

  4. 1 Nephi 3:19,20

  5. Ein Beispiel für Schriften von Propheten, die auf den Messingplatten verzeichnet sind, aber in der Bibel nicht, ist in 1 Nephi 19:10 zu finden

  6. Siehe 1 Nephi 6:4, 19:1,21. In der gesamten nephitischen Geschichte waren die Messingplatten eine Quelle der Inspiration und der Offenbarung. Tausend Jahre nach Lehi zitiert Moroni aus den Messingplatten die Stelle bei Jesaja, wo es um die Bündnisse des Vaters geht, und beschwört die erlösende Macht Jesu Christi: „Erwache und erhebe dich aus dem Staub, o Jerusalem; ja, und lege deine schönen Gewänder an, o Tochter Zion; … damit die Bündnisse des Ewigen Vaters, die er für dich gemacht hat, o Haus Israel, sich erfüllen.

    Ja, kommt zu Christus, und werdet in ihm vollkommen, und verzichtet auf alles, was ungöttlich ist.“ (Moroni 10:31,32.)

  7. Siehe 1 Nephi 6:4; 19:21

  8. Die Bedeutung von Sprache und Bildung – dass man lesen und schreiben und Aufzeichnungen führen konnte – war in der nephitischen Gesellschaft so tief verwurzelt, dass selbst Ungläubige sich diese Fähigkeiten aneigneten. So wurde beispielsweise Amulon, einer der schlechten Priester König Noas, für die Lamaniten zum Lehrer und brachte ihnen bei, zu lesen, zu schreiben und Aufzeichnungen zu führen. Selbst die Gadiantonräuber lasen und schrieben Briefe. Dass sich eine Gesellschaft von Berichtführern, Lesern und Lehrern herausbildete, war außerdem entscheidend für die Entwicklung der Rechtsstaatlichkeit unter dem nephitischen Volk während der Regierung der Richter. Aufzeichnungen und die Bewahrung des Worts sowie Lesen und Lehren waren wichtige Instrumente, mit denen der Herr das nephitische Volk zeitlich und geistig segnete. Aus diesen Zusammenhängen lässt sich auch für uns in der heutigen Zeit ein Muster ableiten.

  9. Diese Verbreitung der Aufzeichnungen sehen wir bei König Benjamin, der seine Rede aufschreiben und unter denen verteilen ließ, die ihn nicht hören konnten. Wir sehen sie bei Abinadi, der den schlechten Priestern König Noas von den Messingplatten die Gebote des Herrn vorlas. Wir sehen sie bei denen in Ammoniha, die Alma und Amulek glaubten und anfingen, „umzukehren und in den Schriften zu forschen“ (Alma 14:1). Die Frauen und Kinder der Gläubigen wurden zusammen mit „ihre[n] Aufzeichnungen mit den heiligen Schriften“ (Alma 14:8) ins Feuer geworfen und vernichtet.

  10. Siehe Mosia 1:2-5

  11. Siehe Alma 18:36, wo Ammon König Lamoni „von den Aufzeichnungen und den heiligen Schriften“ berichtet

  12. Siehe Alma 37:8,9

  13. Siehe 3 Nephi 11:8-17. Das Volk war von Freude überwältigt und gab noch an jenem Abend und noch Generationen danach Zeugnis für Jesus Christus. Nephi, der Urenkel Almas des Jüngeren, schrieb diese heiligen Ereignisse auf. Sie stellen ein bemerkenswertes Zeugnis für die Auferstehung und das Sühnopfer des Gottessohnes dar.

  14. Der Herr sagte Joseph Smith, er habe „mittels der Gnade Gottes“ (Lehre und Bündnisse 1:29) die Macht, das Buch Mormon zu übersetzen. Am Ende seines Lebens rief Nephi alle, die den durch Bündnisse vorgezeichneten Weg einschlagen, auf, das Wort Christi wie einen Schatz zu hüten. Dieser Aufruf wurde über die Jahrhunderte weitergereicht – in Familien, an heiligen Stätten und in den Worten der Propheten. Er trifft uns auch heute noch mit seiner faszinierenden Verheißung ins Herz: „Darum müsst ihr mit Beständigkeit in Christus vorwärtsstreben, erfüllt vom vollkommenen Glanz der Hoffnung und von Liebe zu Gott und zu allen Menschen. Wenn ihr darum vorwärtsstrebt und euch am Wort von Christus weidet und bis ans Ende ausharrt, siehe, so spricht der Vater: Ihr werdet ewiges Leben haben.“ (2 Nephi 31:20; Hervorhebung hinzugefügt.)

  15. Alma 37:18; siehe auch Alma 37:14-19. Die Messingplatten blieben erhalten und wurden der Obhut Moronis anvertraut. Das bestätigte David Whitmer 1878 in einem Gespräch mit Joseph F. Smith und Orson Pratt in Richmond, Missouri: „Joseph, Oliver und ich sahen nicht nur die Platten vom B[uch] M[ormon], sondern auch die Messingplatten, die Platten vom Buch Ether … und viele weitere Platten. Tatsächlich war es so, als ob Joseph, Oliver und ich gerade hier auf einem Holzklotz säßen. Da fiel ein Licht auf uns. Es war nicht wie das Licht der Sonne, … sondern herrlicher, schöner. … Es erschien gleichsam ein Tisch vor uns, auf dem neben den Platten des Buches Mormon viele Berichte oder Platten lagen, ebenso das Schwert Labans, der Richtungsweiser, d. h. die Kugel, die Lehi erhalten hatte, sowie die Übersetzersteine. Ich sah sie so klar vor mir wie dieses Bett … und hörte die Stimme des Herrn so deutlich wie nur irgendetwas zuvor in meinem Leben. Sie verkündete, dass die Aufzeichnungen auf den Platten des Buches Mormon mit der Gabe und der Macht Gottes übersetzt worden waren.“ (David Whitmer in: Joseph F. Smith letter to John Taylor, Sept. 17, 1878, Joseph F. Smith Papers, 1854–1918; Historisches Archiv der Kirche, Salt Lake City; Seite 8f.)

  16. 1 Nephi 10:17. In 2 Nephi beschreibt dieser, wie man sich für die Gabe des Heiligen Geistes bereitmacht und was der Heilige Geist bewirkt: „Das Tor, durch das ihr eintreten sollt, ist Umkehr und Taufe im Wasser; und dann kommt die Vergebung eurer Sünden durch Feuer und durch den Heiligen Geist. … Und dann seid ihr auf diesem engen und schmalen Pfad, der zum ewigen Leben führt; … ihr habt den Heiligen Geist empfangen, der Zeugnis gibt vom Vater und vom Sohn, in Erfüllung der Verheißung, die er gegeben hat, nämlich, wenn ihr auf dem Wege eintretet, werdet ihr empfangen.“ (2 Nephi 3:17,18.)

    „Wenn ihr auf dem Weg eintretet und den Heiligen Geist empfangt, wird er euch alles zeigen, was ihr tun sollt.“ (2 Nephi 32:5.)

  17. 1 Nephi 2:16

  18. 1 Nephi 2:16

  19. 1 Nephi 2:19

  20. Dieses Muster zeigt sich in vielen Fällen von persönlicher Offenbarung im Buch Mormon. Denken Sie einmal über Folgendes nach:

    Das Verlangen, etwas selbst zu erkennen

    Das Verlangen, die Wahrheit zu erfahren, Antworten zu erhalten, geführt oder getröstet zu werden oder Vergebung zu erlangen, regt das Streben nach persönlicher Offenbarung an. Nephi hatte „großes Verlangen, von den Geheimnissen Gottes zu wissen“ (1 Nephi 2:16). Die Seele von Enos „hungerte“ (Enos 1:4) nach Vergebung. Alma rief in seinem Herzen aus: „O Jesus, du Sohn Gottes, sei barmherzig zu mir.“ (Alma 36:18.) Darin zeigt sich ein echtes Verlangen, Offenbarung von Gott zu erhalten.

    Mit wirklichem Vorsatz beten

    Ein echtes Verlangen führt dazu, dass man betet – oft in der Stille. Wir streben nach Offenbarung von unserem Vater im Himmel, und dabei tragen wir ein Gebet im Herzen, das unserem Verlangen nach Erkenntnis entspringt. Dieses Gebet wird von dem wirklichen Vorsatz geleitet, das, was wir empfangen, in die Tat umzusetzen. Solche Gebete sprachen Nephi, Enos, Alma, die Söhne Mosias sowie Helaman und seine jungen Krieger (siehe 1 Nephi 2:16; Enos 1:4; Alma 17:3; Alma 58:10-12).

    Mit Fleiß suchen

    Wer Offenbarung sucht, muss dabei fleißig sein. Man denke an Alma, der „viele Tage gefastet und gebetet [hat], um dies für [sich] selbst wissen zu können“ (Alma 5:46). Fleiß bei der Suche nach Offenbarung bedeutet, dass man in den heiligen Schriften forscht und über das, was man liest und erfährt, nachdenkt, betet und fastet. Es bedeutet, dass man sich oft an den Vater im Himmel wendet und auf seinen Zeitplan vertraut.

  21. Wie Jakob sagte, zieht die Gabe der persönlichen Offenbarung durch den Heiligen Geist auch geistige Gaben nach sich sowie größeren Glauben an Jesus Christus und eine tiefere Bekehrung zum Herrn: „Darum forschen wir in den Propheten, und wir haben viele Offenbarungen und den Geist der Prophezeiung, und da wir all diese Zeugnisse haben, erlangen wir Hoffnung, und unser Glaube wird unerschütterlich, so sehr, dass wir wahrhaftig im Namen Jesu gebieten können, und selbst die Bäume gehorchen uns oder die Berge oder die Wellen des Meeres.

    Dennoch zeigt der Herr, Gott, uns unsere Schwäche, damit wir wissen, dass wir die Macht, dies alles zu tun, durch seine Gnade haben und durch seine große Herablassung gegenüber den Menschenkindern.“ (Jakob 4:6,7.)

  22. Das gilt für jede Art und Weise, wie Gott mit seinem Volk kommuniziert hat. Beispielsweise war der Dienst von Engeln unter den Rechtschaffenen weit verbreitet. Alma erklärte: „Siehe, Engel verkünden … zu dieser Zeit vielen in unserem Land [Umkehr.]“ (Alma 13:24.) Kurz vor der Geburt des Erretters erschienen „Engel [den] Menschen, weisen Menschen, und verkündeten ihnen frohe Nachricht großer Freude.“ (Helaman 16:14.)

  23. Siehe Lehre und Bündnisse 84:85

  24. Alma 5:45,46

  25. Als Alma zum Volk von Ammoniha sprach, gab er ihnen einen Überblick darüber, welch bemerkenswerter Segnungen sich die Nephiten erfreuten und was für eine Bündnisgemeinschaft der Herr unter ihnen aufgerichtet hatte. In Alma 9:20-22 lesen wir, dass sie ein „hoch begünstigtes Volk des Herrn waren, … nachdem ihnen gemäß ihren Wünschen und ihrem Glauben und ihren Gebeten alles kundgetan worden ist über das, was gewesen ist und was ist und was sein wird [und] sie vom Geist Gottes besucht worden sind, … mit Engeln gesprochen haben und … die Stimme des Herrn zu ihnen gesprochen hat und … sie den Geist der Prophezeiung und den Geist der Offenbarung und auch viele Gaben haben“.

  26. Alma 17:3; siehe auch Alma 17:1-3

  27. Alma 23:5; siehe auch Alma 23:5-7

  28. Siehe Alma 23:6

  29. Wenn wir hier über die Rolle der Propheten sprechen, muss uns bewusst sein, dass diese auch Seher und Offenbarer sind. „Ammon sagte, ein Seher sei ein Offenbarer und auch ein Prophet … Ein Seher kann von dem wissen, was vergangen ist, und auch von dem, was kommen wird, und durch sie wird alles offenbart werden oder vielmehr wird Geheimes kundgegeben werden, und Verborgenes wird ans Licht kommen, und was nicht bekannt ist, wird durch sie kundgetan werden, und auch das wird durch sie kundgetan werden, was auf andere Weise nicht bekannt sein könnte.“ (Mosia 8:16.)

  30. Dabei waren sie geistig so überzeugend, dass ihre Botschaft den Menschen, die bereit waren, sie zu hören, das Herz durchdrang. Im Laufe der tausendjährigen Geschichte lesen wir von Menschen, die „voller Freude“ oder „von Freude erfüllt“ waren (1 Nephi 5:1; Mosia 4:3), deren „Seele durch das Licht des immerwährenden Wortes erleuchtet“ war (Alma 5:7) und die „vom Herrn erlöst [und] aus dem Geist geboren“ waren (Mosia 27:24). Bei vielen Gelegenheiten fanden sich „Tausende, … die sich der Kirche anschlossen und zur Umkehr getauft wurden“ (Helaman 3:24). Ein Beispiel dafür, wie Engel an der Offenbarung an Propheten mitwirken und so unser Wissen um die Lehre Christi vertiefen, findet sich in Mosia 3.

  31. Siehe 2 Nephi 31; Jakob 2; Mosia 3; Alma 5; Alma 18; Alma 34; Alma 46; Moroni 7; Moroni 8; Moroni 10

  32. Alma 5:14

  33. Alma 5:26

  34. Alma 5:28

  35. Alma 5:32,33

  36. Siehe Jakob 7:1-20 (Scherem); Alma 1:3-15 (Nehor); Alma 2:1-31 (Amlissi); Alma 30:3-59 (Korihor); Alma 46:3-11 (Amalikkja)

  37. Siehe Jakob 7:4

  38. Siehe Alma 30:31

  39. Als die Geburt des Erlösers näherrückte, verfolgten schlechte Menschen noch schlechtere Ziele und gründeten geheime Verbindungen (siehe Helaman 1:9-12; Helaman 2:4,5). Im Laufe einer Entwicklung, die bis in die Zeiten von Adam und Eva zurückreicht, bildeten diese schlechten Menschen eine Gruppe, die darauf aus war, Macht zu erlangen, Reichtum anzuhäufen und Kirche und Staat durch im Geheimen begangene Morde und Raubzüge in die Knie zu zwingen. Ihre Waffen waren nicht Worte, sondern Knüppel, Schwerter und Messer. Geschützt wurden sie durch gegenseitige Eidesschwüre und Gelübde, ihre Übeltaten geheim zu halten. Wer überlief, musste mit dem Tod rechnen (siehe Helaman 6:20-33; 3 Nephi 1:27-30).

  40. Siehe Helaman 1:9-12; Helaman 2:4,5; Helaman 6:20-33; 3 Nephi 1:27-30

  41. Siehe Jakob 7:8

  42. Eine Erläuterung dieses Grundsatzes findet sich bei Henry B. Eyring, „Fortdauernde Offenbarung“, Liahona, November 2014, Seite 70–73

  43. Genau das bedeuten folgende Worte des Herrn an den Propheten Joseph Smith: „Was von Gott ist, das ist Licht; und wer Licht empfängt und in Gott verbleibt, empfängt mehr Licht; und jenes Licht wird heller und heller bis zum vollkommenen Tag.“ (Lehre und Bündnisse 50:24.) Auch wenn die Nephiten nicht immer rechtschaffen waren und es immer Abweichler gab, ließen die Propheten die Flamme des Glaubens stets hell erstrahlen. Mit Mut und der Macht der Offenbarung scharten sie die Gläubigen um sich, die entmutigt waren oder verfolgt wurden. Sie halfen vielen, ihr Leben im Erretter zu verankern und persönliche Offenbarung zu empfangen, die sie zu Jesus Christus und seinem Evangelium führte oder zurückführte.

  44. Unsere Schüler können nachlesen und sehen, welch ein Segen heilige Aufzeichnungen, persönliche Offenbarung und lebende Propheten für die Nephiten und die Lamaniten waren. Und in dem Moment, wenn sie über diese herrlichen Segnungen lesen, können sie selbst die Erfahrung machen, ob sie sie annehmen möchten. Wenn sie im Buch Mormon lesen und forschen und um Führung durch den Heiligen Geist beten, können unsere Schüler das Evangelium Jesu Christi und den Plan des Vaters erkennen und verstehen; sie können lernen, wie man das Evangelium lebt, und ein Zeugnis empfangen, dass das Gelesene der Wahrheit entspricht – all dies bewirkt die Macht des Heiligen Geistes.

  45. Siehe Epheser 1:10

  46. Joseph Smith sagte, während unseres sterblichen Daseins werde persönliche Offenbarung „unserem Geist so offenbart, als hätten wir gar keinen Körper“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 528.)

  47. Russell M. Nelson, „Offenbarung für die Kirche, Offenbarung für unser Leben“, Liahona, Mai 2018, Seite 96

  48. Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 145

  49. Instagram-Seite von Präsident Russell M. Nelson, Beitrag vom 22. März 2019. Darin werden die Änderungen für das Seminarjahr und den Lehrplan angekündigt, die im Januar 2020 in Kraft treten.

  50. Lehre und Bündnisse 42:61

  51. Lehre und Bündnisse 50:27

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