Eine bleibende Erinnerung
Diese Geschichte spielt in Gauteng in Südafrika. Wir danken Zamu S., dass er seine Geschichte eingereicht hat!
Zamu war nicht nach Spielen zumute. Er wollte aber auch mit Zinathi Erinnerungen schaffen.
„Meine Familie liebe ich. … Ich will in alle Ewigkeit mit ihr zusammen sein.“ (Gesangbuch, Nr. 201)
Zamu trat in die Pedale seines blauen Fahrrads und brauste über den Rasen. Sein zweijähriger Bruder Zinathi war ihm auf dem roten Laufrad dicht auf den Fersen.
„Komm, nochmal!“, rief Zamu, als sie das Ende des Gartens erreicht hatten. Er drehte um und fuhr so schnell er konnte zurück zur anderen Seite. Der Wind blies ihm ins Gesicht.
„Zamu und Zinathi!“, rief Zamu.
Zinathi lachte. Er stimmte in die Rufe ein.
„Zamu und Zinathi! Zamu und Zinathi!“
Immer und immer wieder fuhren sie quer durch den Garten. Schließlich waren Zamus Beine so müde, dass er nicht mehr in die Pedale treten konnte.
„Komm, wir machen Pause“, schnaufte Zamu.
„Ruht euch doch hier aus“, rief Papa, der auf dem Trampolin saß.
Zamu stellte sein Rad ab und nahm Zinathis Hand. Er half seinem kleinen Bruder auf das Trampolin. Dann kletterte er selbst hoch und setzte sich neben Papa.
„Hattet ihr Spaß?“, fragte Papa.
„Ja!“, rief Zinathi.
Zamu ließ sich seufzend auf den Rücken fallen. Der Himmel war strahlend blau, und die Sonne schien warm auf ihn.
„So ein schöner Tag, oder?“, fragte Papa.
Zamu nickte. Er schloss die Augen und lauschte dem Vogelgezwitscher, während Papa mit Zinathi sprach. Er wurde müde.
„Zamu!“
Er öffnete die Augen. Zinathi beugte sich über ihn.
„Was denn?“, fragte Zamu.
„Nun komm schon!“ Zinathi zeigte auf sein Laufrad.
„Jetzt nicht. Ich mach Pause.“
Zinathis Mundwinkel fielen nach unten.
„Tut mir ja leid“, meinte Zamu. „Aber ich bin zu müde.“
Zinathi zog an Zamus Ärmel. „Och, bitte!“
„Nein! Wir haben doch schon gespielt.“
„Zamu“, sagte Papa.
Zamu schaute zu ihm.
„Wenn Zinathi irgendwann älter ist, wird er sich daran zurückerinnern, wie ihr zusammen gespielt habt. Die Erinnerungen, die ihr jetzt schafft, wird er für immer in seinem Herzen behalten.“
Zamu schaute erneut in die großen, braunen Augen seines kleinen Bruders.
„Bitte?“, fragte Zinathi.
Zamu war immer noch nicht nach Spielen zumute. Er wollte aber auch mit Zinathi Erinnerungen schaffen.
Er lächelte. „Na gut.“
Zinathi strahlte. „Juhu!“
Zamu hüpfte vom Trampolin und half Zinathi aufs Laufrad. Dann sprang er auf sein eigenes Rad.
„Bereit?“, fragte er.
„Ja!“
Sie fuhren gemeinsam durch den Garten. „Zamu und Zinathi!“, riefen sie erneut.
Zwar war Zamu immer noch müde, aber er fühlte sich trotzdem gut. Er spürte wieder Kraft in seinen Beinen, als er hinter Zinathi herfuhr. Ich hoffe, das wird Zinathi nie vergessen!, dachte er. Ich jedenfalls werde immer daran denken.